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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

Unterschied zwischen dem Verteilkreis <strong>der</strong> Universitäten (Erfolgsquoten bei maximal 65%) und<br />

den <strong>an</strong><strong>der</strong>en beiden Verteilkreisen (Quoten seit 2006 durchgängig bei mindestens 80%). Auffällig<br />

ist <strong>die</strong> Entwicklung bei den Fachhochschulen, bei denen <strong>die</strong> Erfolgsquoten im Durchschnitt<br />

über <strong>die</strong> Fächergruppen seit Einführung <strong>der</strong> LbMV von Jahr zu Jahr kontinuierlich und deutlich<br />

<strong>an</strong>gestiegen sind und jetzt bei 90% liegen. Kausale Schlussfolgerungen in Bezug auf <strong>die</strong> LbMV<br />

können <strong>an</strong> <strong>die</strong>ser Stelle allerdings nicht gezogen werden.<br />

In <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Abgrenzung <strong>der</strong> Erfolgsquote wird <strong>die</strong> Absolventenzahl zur Zahl <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>renden<br />

in <strong>der</strong> Jahrg<strong>an</strong>gsstärke in Beziehung gesetzt, <strong>die</strong> sich wie<strong>der</strong>um aus <strong>der</strong> Relation <strong>der</strong> Gesamtzahl<br />

<strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>renden in <strong>der</strong> RSZ zur RSZ ergibt. Zwischen <strong>der</strong> Zähler- und <strong>der</strong> Nennergröße<br />

besteht damit ein großer zeitlicher Abst<strong>an</strong>d, <strong>der</strong> sich – insbeson<strong>der</strong>e im Zuge <strong>der</strong> Umstellung <strong>der</strong><br />

Stu<strong>die</strong>nstrukturen – einschränkend auf <strong>die</strong> Interpretierbarkeit <strong>der</strong> Erfolgsquote auswirkt:<br />

• Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Aufnahmekapazitäten: So führt z. B. eine Vergrößerung <strong>der</strong> Aufnahmekapazitäten,<br />

<strong>die</strong> mit steigenden Anfängerzahlen einhergeht, in bestimmten Fächern zunächst zu<br />

einer Verringerung <strong>der</strong> Erfolgsquote, weil <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>renden in <strong>der</strong> Jahrg<strong>an</strong>gsstärke<br />

im Nenner <strong>an</strong>steigt. Dieser Effekt ist durch den Zeitverzug bedingt und steht nicht im Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit <strong>der</strong> tatsächlichen Ausbildungsleistung <strong>der</strong> jeweiligen Hochschule. Ebenso<br />

führt <strong>die</strong> Verringerung <strong>der</strong> Aufnahmekapazität in einem bestimmten Fach zu einer „künstlichen“<br />

Steigerung <strong>der</strong> Erfolgsquote.<br />

• Nachfrageschw<strong>an</strong>kungen: Auf <strong>die</strong> gleiche Art und Weise wirken sich Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>rendennachfrage<br />

bei gleichbleibenden Kapazitäten aus.<br />

Teilweise können sich <strong>die</strong> Effekte über den Zeitverlauf hinweg (z. B. bei zyklischen Nachfrageschw<strong>an</strong>kungen)<br />

bzw. durch <strong>die</strong> Aggregierung über <strong>die</strong> Fächergruppen ausgleichen. Sie führen<br />

aber zu einer reduzierten Aussagekraft <strong>der</strong> jeweils aktuellen Erfolgsquoten. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e<br />

in <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Situation <strong>der</strong> Umstellung auf <strong>die</strong> gestuften Stu<strong>die</strong>ngänge.<br />

Ein Teil <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Erfolgsquote verbundenen Probleme könnte durch eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Bezugsgröße im Nenner gelöst werden:<br />

• Historische Anfängerzahlen: Von <strong>der</strong> Grundidee her wäre es am ehesten sachgerecht, <strong>die</strong> Zahl<br />

<strong>der</strong> Absolventen zur Zahl <strong>der</strong> historischen Stu<strong>die</strong>n<strong>an</strong>fänger in Beziehung zu setzen. Angesichts<br />

des mit einer solchen Kohortenbasierung mutmaßlich verbundenen Aufw<strong>an</strong>ds kommt aus<br />

pragmatischen Gesichtspunkten in Betracht, <strong>die</strong> Absolventenzahl zu <strong>der</strong> Anfängerzahl in Bezug<br />

zu setzen, <strong>die</strong> um den Medi<strong>an</strong> <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>ndauer <strong>der</strong> Absolventen o<strong>der</strong> um <strong>die</strong> Dauer <strong>der</strong><br />

jeweiligen RSZ zurückliegt. Auf folgende Punkte ist bei einer Basierung auf historischen Anfängerzahlen<br />

hinzuweisen:<br />

– Mit Bezug auf <strong>die</strong> Interpretation ist zu beachten, dass eine stärker auf historischen Stu<strong>die</strong>n<strong>an</strong>fängern<br />

basierte Erfolgsquote niedriger ausfallen wird als <strong>die</strong> nach dem <strong>der</strong>zeitigen<br />

Verfahren ermittelte Quote, da sich <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>rendenschwund im Stu<strong>die</strong>nverlauf stärker<br />

auswirkt.<br />

– Auch im Falle einer stärkeren Kohortenbasierung <strong>der</strong> Erfolgsquote sind noch Werte > 100%<br />

möglich. Dieser Fall k<strong>an</strong>n z. B. auftreten, wenn sich <strong>die</strong> Kohorten unterein<strong>an</strong><strong>der</strong> bezüglich<br />

des durchschnittlichen Zeitpunkts des Stu<strong>die</strong>nabschlusses unterscheiden (z. B. bei zeitweisen<br />

Problemen <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>norg<strong>an</strong>isation) o<strong>der</strong> mehr Hochschulwechsler <strong>an</strong> <strong>die</strong> jeweilige<br />

Hochschule kommen und dort zum Abschluss geführt werden als von dort weggeg<strong>an</strong>-<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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