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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

gung <strong>die</strong>ses Aspekts im LbMV-Modell aus. Eine solche Integration <strong>der</strong> Weiterbildung in das Modell<br />

könnte nach Ansicht <strong>der</strong> gen<strong>an</strong>nten Hochschulen entwe<strong>der</strong> in Form eines eigenen Aufgabenbereichs<br />

o<strong>der</strong> aber durch einen zusätzlichen Parameter im Bereich <strong>der</strong> Lehre gewährleistet<br />

werden. Als Kennzahlen kämen aus Sicht <strong>der</strong> Hochschulen z. B. <strong>die</strong> Einnahmen aus Weiterbildung,<br />

<strong>die</strong> Drittmittel aus Kofin<strong>an</strong>zierungen im Bereich <strong>der</strong> Weiterbildung o<strong>der</strong> perspektivisch auch <strong>die</strong><br />

durch <strong>die</strong> Teilnehmer erworbenen Leistungspunkte in Betracht. Drei Hochschulen machen jedoch<br />

Vorbehalte gegen <strong>die</strong> Einführung eines Indikators für Weiterbildung geltend:<br />

• Die FHVR weist darauf hin, dass <strong>die</strong> Weiterbildung in ihren Lehrschwerpunkten im L<strong>an</strong>d Berlin<br />

fast vollständig <strong>an</strong> <strong>die</strong> Verwaltungsakademie vergeben sei und ihr darum bei Aufnahme<br />

des Bereichs Weiterbildung in <strong>die</strong> LbMV ein Wettbewerbsnachteil entstehe.<br />

• Die KHB argumentiert, dass es für Weiterbildungs<strong>an</strong>gebote in dem von ihr vertretenen künstlerischen<br />

Schwerpunktbereich keinen nennenswerten Markt gebe.<br />

• Die HfM legt dar, dass <strong>die</strong> künstlerischen Hochschulen in Berlin ihre Weiterbildungs<strong>an</strong>gebote<br />

in Form einer zentral <strong>an</strong> <strong>der</strong> UdK <strong>an</strong>gesiedelten Einrichtung in institutioneller Kooperation gestalten<br />

(Zentralinstitut für Weiterbildung). Im Verteilkreis <strong>der</strong> künstlerischen Hochschulen sollte<br />

<strong>die</strong> Weiterbildung daher dem Konkurrenzdruck <strong>der</strong> LbMV entzogen werden.<br />

Beurteilung<br />

Angesichts <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Bedeutung, <strong>die</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lehrqualität im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong><br />

LbMV beigemessen wird, ist es plausibel, dass bei allen Hochschularten <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> zu<br />

verteilenden Mittel auf <strong>die</strong>sen Aufgabenbereich entfällt. Auch in den Verteilverfahren fast aller<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong> wird <strong>der</strong> Lehre gegenüber <strong>der</strong> Forschung prioritäre Bedeutung zugemessen,<br />

teilweise unter Her<strong>an</strong>ziehung des Arguments, dass im Forschungsbereich in höherem Maße<br />

traditionelle Anreizstrukturen gegeben sind (z. B. über <strong>die</strong> Forschungsreputation). Auch Erfolge<br />

in <strong>der</strong> Gleichstellungspolitik werden in den meisten indikatorbasierten Fin<strong>an</strong>zierungsverfahren<br />

berücksichtigt. Die Gewichtung in Höhe von fünf Prozent erscheint dabei adäquat, da <strong>die</strong> Gleichstellung<br />

– wie bereits ausgeführt – auch durch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Programme und Initiativen, etwa dem Professorinnenprogramm<br />

des Bundes und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> sowie durch Elemente des Masterpl<strong>an</strong>s Ausbildungsoffensive<br />

geför<strong>der</strong>t wird.<br />

Der Bereich <strong>der</strong> Weiterbildung gehört bereits seit Inkrafttreten des Hochschulrahmengesetzes<br />

von 1976 zu den verbindlichen Aufgaben <strong>der</strong> Hochschulen. Er steht in einem engen Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit den zunehmenden gesellschaftlichen Erfor<strong>der</strong>nissen lebensl<strong>an</strong>gen Lernens. Gleichwohl<br />

haben <strong>die</strong> Hochschulen bisl<strong>an</strong>g nur einen geringen Anteil am gesamten Weiterbildungsmarkt in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d (vgl. BDA 2008). Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund und <strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> Kritik einiger <strong>Berliner</strong><br />

Hochschulen <strong>an</strong> <strong>der</strong> m<strong>an</strong>gelnden Passung <strong>der</strong> Ziele aus den Hochschulverträgen einerseits und<br />

<strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits (vgl. Abschnitt 3.1) erscheint es grundsätzlich<br />

sinnvoll, im Rahmen <strong>der</strong> LbMV Anreize für <strong>die</strong> Bereitstellung von Weiterbildungs<strong>an</strong>geboten<br />

zu schaffen. Allerdings ist hier auf folgende Problempunkte hinzuweisen:<br />

• Erstens ist zu hinterfragen, von wem <strong>die</strong> Lehr<strong>an</strong>gebote in <strong>der</strong> Weiterbildung erbracht werden<br />

sollen. Wenn <strong>die</strong>ser Bereich nicht vollständig durch externe Lehraufträge abgedeckt werden<br />

soll, son<strong>der</strong>n eine engere Anbindung <strong>an</strong> <strong>die</strong> Hochschule im Sinne <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Einheit<br />

von Forschung und Lehre gewünscht ist, müssten entwe<strong>der</strong> zusätzliche Hochschullehrerstellen<br />

geschaffen o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Vergabe von Lehraufträgen <strong>an</strong> fest <strong>an</strong>gestelltes wissenschaftliches<br />

Personal und insbeson<strong>der</strong>e Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Professorenschaft erleichtert werden. Es sind also<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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