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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

zweckmäßig, da eine zusätzliche Steigerung <strong>der</strong> Anreizeffekte über <strong>die</strong> bereits jetzt zu beobachtenden<br />

Wirkungen hinaus nicht erwartet werden k<strong>an</strong>n. Zudem steigt mit einer Steigerung des per<br />

LbMV vergebenen Budget<strong>an</strong>teils das Risiko, Verluste in empfindlicher Höhe zu verzeichnen. Die<br />

Hochschulen weisen darauf hin, dass sie aufgrund des hohen Fixkosten<strong>an</strong>teils nur begrenzt in <strong>der</strong><br />

Lage sind, Verluste zu kompensieren. Unter Her<strong>an</strong>ziehung des letztgen<strong>an</strong>nten Aspekts sprechen<br />

sich einige Fachhochschulen sowie <strong>die</strong> künstlerischen Hochschulen dezi<strong>die</strong>rt für eine Reduzierung<br />

des LbMV-Anteils aus.<br />

Die deutliche Mehrheit <strong>der</strong> Hochschulen befürwortet <strong>die</strong> Beibehaltung bzw. Wie<strong>der</strong>einführung<br />

einer Kappungsgrenze und begründet <strong>die</strong>s mit dem im Zuge des gesteigerten Budget<strong>an</strong>teils<br />

deutlich <strong>an</strong>gestiegenen Verlustrisiko.<br />

Im Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Diskussion um <strong>die</strong> Kappungsgrenze weist <strong>die</strong> UdK auf das Problem<br />

ungleich großer Gewinnch<strong>an</strong>cen <strong>der</strong> einzelnen Hochschulen hin, das sich aus <strong>der</strong> spezifischen<br />

Konstellation bei den künstlerischen Hochschulen ergibt: Da in den einzelnen Fächergruppen jeweils<br />

zwei Hochschulen mit unterschiedlich hoher Einlage mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> in Wettbewerb treten würden<br />

und <strong>an</strong> keiner Stelle eine Gewichtung nach Größe <strong>der</strong> Hochschule o<strong>der</strong> Höhe ihrer Einlage<br />

stattfinde, habe <strong>die</strong> Hochschule mit <strong>der</strong> jeweils größeren Einlage – in den Fächergruppen Bildende<br />

Kunst/Gestaltung und Musik <strong>die</strong> UdK – geringere Gewinnch<strong>an</strong>cen als <strong>die</strong> Hochschule mit <strong>der</strong><br />

kleineren Einlage. Die UdK schlägt daher vor, nicht nur <strong>die</strong> Verluste, son<strong>der</strong>n auch <strong>die</strong> Gewinne<br />

einer Hochschule ab einer bestimmten Prozentgrenze zu kappen und <strong>die</strong>se Kappungsgrenze auf<br />

<strong>die</strong> Fächergruppenebene zu beziehen.<br />

Die FHTW regt <strong>an</strong>, den Ausg<strong>an</strong>gsbetrag für <strong>die</strong> LbMV nicht <strong>an</strong> den bereinigten, son<strong>der</strong>n <strong>an</strong><br />

den unbereinigten konsumtiven Zuschüssen zu bemessen (d. h. Einbeziehung von 30% <strong>der</strong> unbereinigten<br />

konsumtiven Zuschüsse <strong>der</strong> Hochschulen). Sie begründet <strong>die</strong>s damit, dass keine<br />

Tr<strong>an</strong>sparenz dahingehend bestehe, welche Son<strong>der</strong>tatbestände mit welcher Begründung vor <strong>die</strong><br />

Klammer gezogen werden. Ein Teil <strong>der</strong> <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten Son<strong>der</strong>tatbestände, wie z. B. <strong>die</strong> Bauunterhaltung,<br />

beeinflusse <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>rendenzufriedenheit und damit zumindest indirekt auch <strong>die</strong> Leistungsparameter<br />

für <strong>die</strong> LbMV. Eine mögliche Ungerechtigkeit ergebe sich auch dadurch, dass <strong>die</strong><br />

Son<strong>der</strong>tatbestände auf Pl<strong>an</strong>- statt Ist-Zahlen abstellen und sich somit von den faktischen Gegebenheiten<br />

lösen.<br />

Beurteilung<br />

Mit <strong>der</strong> in Berlin gewählten Mehrsäulenstruktur <strong>der</strong> Hochschulfin<strong>an</strong>zierung soll gewährleistet werden,<br />

dass <strong>die</strong> Hochschulen ein verlässliches Basisbudget erhalten und über eine ergänzende erfolgsabhängige<br />

Budgetkomponente Anreize zur Leistungssteigerung gesetzt werden. Mit einem<br />

Anteil von nahezu einem Drittel <strong>an</strong> den Hochschulzuschüssen erscheint <strong>der</strong> Anteil des Leistungsbudgets<br />

bereits recht hoch. Dies bestätigt auch ein Blick auf <strong>die</strong> Fin<strong>an</strong>zierungsmodelle <strong>an</strong><strong>der</strong>er Län<strong>der</strong>:<br />

So liegen <strong>die</strong> Anteile des Leistungsbudgets in den meisten <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n deutlich<br />

niedriger, z. B. in NRW bei 20%. Auch in den Län<strong>der</strong>n mit einer Komplettverformelung <strong>der</strong> staatlichen<br />

Zuschüsse (z. B. Hessen, Br<strong>an</strong>denburg) liegt <strong>der</strong> auf Leistungskennzahlen entfallende Budget<strong>an</strong>teil<br />

– soweit bek<strong>an</strong>nt – unter 30%.<br />

Von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung für <strong>die</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Höhe des Leistungs<strong>an</strong>teils ist allerdings<br />

letztlich, welche Umverteilungswirkungen von dem jeweiligen Verfahren ausgehen. Diese<br />

korrelieren nicht unbedingt mit <strong>der</strong> Höhe des leistungsabhängig vergebenen Budget<strong>an</strong>teils, son<strong>der</strong>n<br />

hängen wesentlich auch von <strong>der</strong> Konstruktion des jeweiligen Verfahrens ab. Ein Blick auf <strong>die</strong><br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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