Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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12.01.2014 Aufrufe

Zusammenfassung der Empfehlungen • Im Leistungsteil sollte unter Plausibilitätsgesichtspunkten auf auslastungsorientierte Kennziffern (insbesondere die Auslastungsquote) verzichtet werden. 5.2 Konkrete Empfehlungen zur zukünftigen Ausgestaltung der LbMV 5.2.1 Umfang des LbMV-Budgetanteils und Kappungsgrenzen Es wird empfohlen, in den Verteilkreisen der Universitäten und Fachhochschulen den derzeitigen Umfang des leistungsbezogen vergebenen Budgetanteils von 30% unverändert beizubehalten. Die Umverteilungswirkungen sollten in den nächsten Jahren allerdings mit Aufmerksamkeit beobachtet werden, da mit einem LbMV-Budgetanteil in dieser Höhe noch keine langjährigen Erfahrungen bestehen. Im Fall des Auftretens von Verlusten in Höhe von mehr als zehn Prozent bezogen auf den per LbMV vergebenen Budgetanteil bei einzelnen Hochschulen sind Maßnahmen zur Verlustbegrenzung erforderlich, entweder durch eine Absenkung des per LbMV vergebenen Budgetanteils oder durch eine Verlustkappung in Höhe von zehn Prozent des LbMV-Anteils. Für die künstlerischen Hochschulen kann eine Beibehaltung des derzeit in die LbMV einbezogenen Budgetanteils nur dann empfohlen werden, wenn das Modell deutlich besser den Erfordernissen künstlerischer Hochschulen angepasst werden kann. Für die Übergangszeit einer solchen Weiterentwicklung müssen Regelungen getroffen werden, welche die derzeit zu hohen Umverteilungseffekte begrenzen. In Betracht kommen zwei Optionen: • Variante 1: Absenkung des per LbMV vergebenen Budgetanteils auf 25% der bereinigten konsumtiven Zuschüsse und Beibehaltung der Kappungsgrenze bei zehn Prozent. • Variante 2: Beibehaltung des per LbMV vergebenen Budgetanteils in Höhe von 30% der bereinigten konsumtiven Zuschüsse und Absenkung der Kappungsgrenze auf 7,5%. Im Zuge der Datenaggregierung sollte im Verteilkreis der künstlerischen Hochschulen zukünftig eine Gewichtung nach Einlagenhöhe vorgesehen werden, wie sie im Verteilkreis der Fachhochschulen bei den Forschungsindikatoren durchgeführt wird. Nähere Ausführungen hierzu finden sich weiter unten in Abschnitt 5.2.7. Die Budgeteffekte des Modells im Verteilkreis der künstlerischen Hochschulen sollten dabei weiterhin aufmerksam beobachtet werden. Wenn sich bei einzelnen Hochschulen in einzelnen Fächergruppen wiederholt Gewinne von mehr als zehn Prozent zeigen, wäre eine zusätzliche Gewinnkappung zu erwägen, um extreme und Planungsprozesse erschwerende Budgeteffekte abzumildern. 5.2.2 Fächergruppen Es wird empfohlen, die bestehende Fächergruppensystematik in den Verteilkreisen der Universitäten und Fachhochschulen in unveränderter Form beizubehalten. Dies gilt auch für die Zuordnung dualer Studiengänge zu den Fächergruppen. Die im Verteilkreis der künstlerischen Hochschulen bestehenden Einschränkungen der Vergleichbarkeit sind nicht auf Ebene des Fächergruppenzuschnitts zu lösen (vgl. Ausführungen in Abschnitt 5.1.3). Die Einbeziehung der Lehramtsstudierenden sollte über alle Indikatoren hinweg 98 | Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner Hochschulen

Zusammenfassung der Empfehlungen einheitlich behandelt werden (entweder durchgängige Einbeziehung oder eine durchgängige Ausklammerung dieser Personengruppe). 5.2.3 Aufgabenbereiche Es wird empfohlen, die Aufgabenbereiche der LbMV und deren Gewichtungen in der bisherigen Form beizubehalten. Mit Blick auf den Aspekt der Weiterbildung sollte die Priorität zunächst darin liegen, die Schaffung von Weiterbildungsangeboten an Hochschulen durch entsprechende Veränderungen des Dienst- und Haushaltsrechts zu erleichtern und die Entwicklung dieses Bereichs weiter zu beobachten. Eine Integration in das Modell der LbMV ist allenfalls mittelfristig sinnvoll und sollte unter Aufwands- und Transparenzaspekten nur erfolgen, wenn eine Anreizsetzung für diesen Bereich einer entsprechend priorisierten hochschulpolitischen Zielsetzung entspricht. 5.2.4 Indikatoren im Aufgabenbereich „Lehre“ Auslastungsquote Es wird empfohlen, die Auslastungsquote in allen Verteilkreisen zukünftig nicht mehr zu berücksichtigen, da sie nur noch in begrenztem Umfang Anreizwirkungen entfaltet und eine Reduzierung des Indikatorensets aus Aufwands- und Transparenzgesichtspunkten sinnvoll erscheint. Im Gegenzug sollten die RSZ-Quote sowie die Internationalität in der Lehre um jeweils fünf Prozent höher gewichtet werden (vgl. Abb. 23). Erfolgsquote Es wird empfohlen, die Erfolgsquote zukünftig zu historischen Anfängerzahlen in Beziehung zu setzen (z. B. zur Anfängerzahl, die jeweils um die Dauer der RSZ zurückliegt). Bei der Datenaggregierung ist wie bisher eine Gewichtung von Teilstudiengängen gegenüber Vollstudiengängen vorzunehmen. Darüber hinaus ist unter den neuen Bedingungen des gestuften Studiensystems mit Abschlüssen unterschiedlicher Kompetenzstufen (Bachelor, Master) zu klären, mit welchen Gewichtungen diese Abschlüsse aggregiert werden sollen. Das Problem des vorzeitigen Berufseinstiegs bei den künstlerischen Hochschulen könnte mittelfristig durch die Entwicklung einer Kennzahl für Modulerfolg gelöst werden. Regelstudienzeitquote Es wird empfohlen, die RSZ-Quote im Modell zu belassen und im Masterbereich zukünftig auf den Anteil der Absolventen in der RSZ plus bis zu einem Semester zu beziehen. Die Vergleichbarkeit der RSZ-Quote zwischen den künstlerischen Hochschulen muss in Zukunft in stärkerem Maße sichergestellt werden, entweder durch eine Veränderung der Exmatrikulationspraxis an der HfS (Angleichung an die entsprechende Praxis an diejenige der anderen künstlerischen Hochschulen) oder durch eine einheitliche Mitzählung von Zeiten der Exmatrikulation als Fachsemester. Parameter zur Internationalität Der Parameter für die Internationalität der Lehre sollte auch künftig weitergeführt werden. Aufgrund der besonderen Betonung der Nachfrageorientierung auf Ebene der hochschulpolitischen Zielsetzungen sowie aus Gründen der Modelltransparenz wird empfohlen, die Abgrenzung dieses Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner Hochschulen | 99

Zusammenfassung <strong>der</strong> Empfehlungen<br />

• Im Leistungsteil sollte unter Plausibilitätsgesichtspunkten auf auslastungsorientierte Kennziffern<br />

(insbeson<strong>der</strong>e <strong>die</strong> Auslastungsquote) verzichtet werden.<br />

5.2 Konkrete Empfehlungen zur zukünftigen Ausgestaltung <strong>der</strong> LbMV<br />

5.2.1 Umf<strong>an</strong>g des LbMV-Budget<strong>an</strong>teils und Kappungsgrenzen<br />

Es wird empfohlen, in den Verteilkreisen <strong>der</strong> Universitäten und Fachhochschulen den <strong>der</strong>zeitigen<br />

Umf<strong>an</strong>g des leistungsbezogen vergebenen Budget<strong>an</strong>teils von 30% unverän<strong>der</strong>t beizubehalten.<br />

Die Umverteilungswirkungen sollten in den nächsten Jahren allerdings mit Aufmerksamkeit beobachtet<br />

werden, da mit einem LbMV-Budget<strong>an</strong>teil in <strong>die</strong>ser Höhe noch keine l<strong>an</strong>gjährigen Erfahrungen<br />

bestehen. Im Fall des Auftretens von Verlusten in Höhe von mehr als zehn Prozent bezogen<br />

auf den per LbMV vergebenen Budget<strong>an</strong>teil bei einzelnen Hochschulen sind Maßnahmen<br />

zur Verlustbegrenzung erfor<strong>der</strong>lich, entwe<strong>der</strong> durch eine Absenkung des per LbMV vergebenen<br />

Budget<strong>an</strong>teils o<strong>der</strong> durch eine Verlustkappung in Höhe von zehn Prozent des LbMV-Anteils.<br />

Für <strong>die</strong> künstlerischen Hochschulen k<strong>an</strong>n eine Beibehaltung des <strong>der</strong>zeit in <strong>die</strong> LbMV einbezogenen<br />

Budget<strong>an</strong>teils nur d<strong>an</strong>n empfohlen werden, wenn das Modell deutlich besser den Erfor<strong>der</strong>nissen<br />

künstlerischer Hochschulen <strong>an</strong>gepasst werden k<strong>an</strong>n. Für <strong>die</strong> Überg<strong>an</strong>gszeit einer<br />

solchen Weiterentwicklung müssen Regelungen getroffen werden, welche <strong>die</strong> <strong>der</strong>zeit zu hohen<br />

Umverteilungseffekte begrenzen. In Betracht kommen zwei Optionen:<br />

• Vari<strong>an</strong>te 1: Absenkung des per LbMV vergebenen Budget<strong>an</strong>teils auf 25% <strong>der</strong> bereinigten konsumtiven<br />

Zuschüsse und Beibehaltung <strong>der</strong> Kappungsgrenze bei zehn Prozent.<br />

• Vari<strong>an</strong>te 2: Beibehaltung des per LbMV vergebenen Budget<strong>an</strong>teils in Höhe von 30% <strong>der</strong> bereinigten<br />

konsumtiven Zuschüsse und Absenkung <strong>der</strong> Kappungsgrenze auf 7,5%.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Datenaggregierung sollte im Verteilkreis <strong>der</strong> künstlerischen Hochschulen zukünftig<br />

eine Gewichtung nach Einlagenhöhe vorgesehen werden, wie sie im Verteilkreis <strong>der</strong> Fachhochschulen<br />

bei den Forschungsindikatoren durchgeführt wird. Nähere Ausführungen hierzu finden<br />

sich weiter unten in Abschnitt 5.2.7. Die Budgeteffekte des Modells im Verteilkreis <strong>der</strong> künstlerischen<br />

Hochschulen sollten dabei weiterhin aufmerksam beobachtet werden. Wenn sich bei einzelnen<br />

Hochschulen in einzelnen Fächergruppen wie<strong>der</strong>holt Gewinne von mehr als zehn Prozent<br />

zeigen, wäre eine zusätzliche Gewinnkappung zu erwägen, um extreme und Pl<strong>an</strong>ungsprozesse<br />

erschwerende Budgeteffekte abzumil<strong>der</strong>n.<br />

5.2.2 Fächergruppen<br />

Es wird empfohlen, <strong>die</strong> bestehende Fächergruppensystematik in den Verteilkreisen <strong>der</strong> Universitäten<br />

und Fachhochschulen in unverän<strong>der</strong>ter Form beizubehalten. Dies gilt auch für <strong>die</strong> Zuordnung<br />

dualer Stu<strong>die</strong>ngänge zu den Fächergruppen.<br />

Die im Verteilkreis <strong>der</strong> künstlerischen Hochschulen bestehenden Einschränkungen <strong>der</strong> Vergleichbarkeit<br />

sind nicht auf Ebene des Fächergruppenzuschnitts zu lösen (vgl. Ausführungen in<br />

Abschnitt 5.1.3). Die Einbeziehung <strong>der</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>renden sollte über alle Indikatoren hinweg<br />

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