Broschüre - Berliner Bau
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Bearbeitet von Studierenden des Masterstudiengangs<br />
„Historische Urbanistik“ am Center for Metropolitan Studies<br />
der TU Berlin auf Grundlage einer Kooperation mit:<br />
Stiftung Weltkulturerbe Gartenstadt Falkenberg und<br />
Schillerpark-Siedlung der <strong>Berliner</strong> Moderne |<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Bau</strong>- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG |<br />
Mit freundlicher Unterstützung durch das Genossenschaftsforum e. V.<br />
Paul Sigel: Von der Reformbewegung zum Welterbe. Die <strong>Berliner</strong> Siedlungen Gartenstadt Falkenberg und Schillerpark.<br />
Paul Sigel (Hg.)<br />
Von der<br />
Reformbewegung<br />
zum Welterbe<br />
Die <strong>Berliner</strong> Siedlungen Gartenstadt Falkenberg<br />
und Schillerpark. Ein Panorama zum 100-jährigen<br />
Bestehen der Gartenstadt Falkenberg.<br />
ISBN 978-3-00-042818-0
Vorwort<br />
inhalt<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
2013 begeht die Gartenstadt Falkenberg in<br />
Berlin-Bohnsdorf das hundertjährige Jubiläum<br />
ihrer Gründung.<br />
Mit ihrer leuchtenden Farbigkeit gilt die von<br />
Bruno Taut entworfene „Tuschkastensiedlung“,<br />
die seit 1919 zum „<strong>Berliner</strong> Spar- und <strong>Bau</strong>verein“,<br />
der heutigen „<strong>Berliner</strong> <strong>Bau</strong>- und Wohnungsgenossenschaft<br />
von 1892 eG“ gehört, als eines<br />
der signifikantesten Beispiele des frühen reformierten<br />
Wohnungsbaus vom Anfang des<br />
20. Jahrhunderts. Sie steht stellvertretend für<br />
den Aufbruch zu einem „neuen Wohnen“ mit<br />
hohem sozialreformerischem Anspruch, der nach<br />
dem Ersten Weltkrieg breit aufgegriffen wurde<br />
und maßgeblich den Wohnungsbau der Moderne<br />
der Weimarer Republik bestimmte. Die ebenfalls<br />
von Taut für den „<strong>Berliner</strong> Spar- und <strong>Bau</strong>verein“<br />
entworfene, 1924 begonnene Siedlung<br />
Schillerpark ist ein eindrucksvolles Beispiel der<br />
städtebaulichen und architektonischen Umsetzung<br />
dieser reformierten Wohnkultur und der<br />
Entwicklung hin zum Neuen <strong>Bau</strong>en der 1920er<br />
Jahre. Beide Siedlungen gehören seit 2008 zusammen<br />
mit vier weiteren <strong>Berliner</strong> Siedlungen<br />
der Moderne zum Welterbe der UNESCO. Das<br />
Falkenberg-Jubiläum 2013 ist der Anlass, um<br />
Geschichte und Zukunft, Architektur und Alltagsleben<br />
der beiden Siedlungen in knappen<br />
Texten und reich bebildert darzustellen.<br />
Die Bearbeitung entstand als Kooperationsprojekt<br />
zwischen der „Stiftung Weltkulturerbe Gartenstadt<br />
Falkenberg und Schillerpark-Siedlung<br />
der <strong>Berliner</strong> Moderne“, der „<strong>Berliner</strong> <strong>Bau</strong>- und<br />
Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG“ und<br />
dem „Center for Metropolitan Studies der TU<br />
Berlin“. Studierende des Masterstudiengangs<br />
„Historische Urbanistik“ untersuchten im Rahmen<br />
eines Projektseminars im Sommer 2013<br />
Geschichte, Gegenwart und Zukunft der beiden<br />
Siedlungen, bearbeiteten die unterschiedlichen<br />
Themenbereiche, recherchierten Text- und Bilddokumente<br />
und verfassten die einzelnen Texte<br />
mit dem Ziel, vielfältige Zugänge zum kulturellen<br />
Reichtum der beiden Siedlungen anzubieten.<br />
An dieser Stelle sei allen Beteiligten und Unterstützern<br />
ganz herzlich gedankt, ohne deren<br />
Mitwirkung das Projekt so nicht hätte umgesetzt<br />
werden können. Großer Dank gebührt<br />
Winfried Brenne, der die Projektgruppe mit<br />
zahlreichen wertvollen Informationen zur <strong>Bau</strong>geschichte<br />
und zur Restaurierung der Siedlungen<br />
unterstützte, ebenso sei dem Falkenberg-<br />
Bewohner Max Rasokat nachdrücklich gedankt,<br />
der uns ebenfalls zahlreiche Hintergrundinformationen<br />
gab und aufschlussreiche Dokumente<br />
aus seinem Archiv zur Verfügung stellte. Ganz<br />
besonderer Dank gilt Renate Amann vom Genossenschaftsforum<br />
e. V., die mit ihren zahlreichen<br />
Hinweisen, Anregungen und Unterstützungen<br />
ganz wesentlich zur Umsetzung des<br />
Projekts beitrug.<br />
Prof. Dr. Paul Sigel<br />
Reformkultur<br />
Wohnen im Welterbe 6<br />
Bruno Taut 8<br />
Sozialreformen im Städtebau 10<br />
Genossenschaftliches <strong>Bau</strong>en 12<br />
Die <strong>Berliner</strong> <strong>Bau</strong>- und Wohnungsgenossenschaft<br />
von 1892 eG 14<br />
gartenstadt falkenberg<br />
Wege nach Falkenberg 18<br />
Der Gesamtplan 20<br />
Akazienhof und Gartenstadtweg 22<br />
Die Tuschkastensiedlung 24<br />
Gemeinschaftsleben in der Gartenstadt 26<br />
Falkenberger Feste 28<br />
Siedlungsleben zwischen 1933 und 1945 30<br />
Die Gartenstadt in der DDR-Zeit 32<br />
Zurück zur „Neuen Farbe“ 34<br />
Taut weiterdenken 36<br />
siedlung schillerpark<br />
„Für die neue Volkswohnung, für die<br />
neue <strong>Bau</strong>kunst Berlins“ 40<br />
Erweiterung in der Nachkriegszeit 42<br />
„Ein Gewinn für alle“ 44<br />
Anhang 46<br />
2 3
© Privatarchiv Adolf Otto<br />
Wege nach Falkenberg<br />
Von der Utopie zur Wirklichkeit<br />
Protagonisten der deutschen<br />
Gartenstadtbewegung (von links):<br />
Hans Kampffmeyer, Adolf Otto,<br />
Bernhard Kampffmeyer<br />
Signet der DGG<br />
Von besonderer Bedeutung für die Vorgeschichte<br />
der Gartenstadt Falkenberg war das visionäre<br />
Gedankengut der Reformgruppe Neue Gemeinschaft,<br />
die sich um 1900 aus dem Friedrichshagener<br />
Künstler- und Dichterkreis in Berlin-<br />
Schlachtensee gründete. Ihre Protagonisten,<br />
unter ihnen die Gebrüder Hart, Gustav Landauer<br />
und auch der Künstler Fidus, suchten nach<br />
alternativen Lebensformen jenseits der autoritären<br />
Gesellschaft des Kaiserreiches und des<br />
Wohnungselends in den Städten. Die Reformbewegungen<br />
verstanden sich als avantgardistische<br />
Vereinigungen, die Vegetarier, Bodenreformer,<br />
Antialkoholiker, Kleidungsreformer und<br />
generell naturverbundene, gesundheitsbewusste<br />
Menschen zusammenbringen sollten.<br />
Sympathisanten fanden sie unter anderem<br />
bei den Wohnreformern Adolf Otto, Robert Tautz<br />
© Privatarchiv Adolf Otto<br />
und Bernhard Kampffmeyer. Diese Pragmatiker<br />
lösten sich jedoch 1902 von der schwärmerischen<br />
Reformbewegung und gründeten nach<br />
englischem Vorbild die Deutsche Gartenstadtgesellschaft<br />
(DGG). 1903 scheiterte die Neue<br />
Gemeinschaft an Problemen der alltäglichen<br />
Organisation.<br />
Einfluss des Gedankenguts auf<br />
die Planung der Gartenstadt Falkenberg<br />
Kollektive Lebensmodelle und Gemeinschaftsgedanken<br />
blieben für die Protagonisten der<br />
DGG fester Bestandteil ihrer Visionen. Dies<br />
lässt sich auch an den Vorplanungen zur Gartenstadt<br />
Falkenberg erkennen. Um den Bewohnerzusammenhalt<br />
zu fördern und um zukünftige<br />
Spekulation zu vermeiden, wurde im Fall<br />
Falkenberg die Verwaltung der Gartenstadt vor<br />
<strong>Bau</strong>beginn einer Genossenschaft übertragen.<br />
Am 12.4.1910 gründeten Mitglieder der DGG,<br />
unter ihnen Adolf Otto, die Gemeinnützige<br />
<strong>Bau</strong>genossenschaft Gartenstadt Groß-Berlin<br />
e.G.m.b.H. und schufen somit die institutionelle<br />
Grundlage Falkenbergs. Der <strong>Bau</strong>beginn<br />
der Siedlung konnte jedoch erst 1913 vollzogen<br />
werden, da sich die Grundstücksfrage als<br />
schwieriger als angenommen erwies. Das geeignete<br />
Grundstück fand sich schließlich mit<br />
dem Gut Falkenberg im Ortsteil Bohnsdorf des<br />
heutigen <strong>Berliner</strong> Bezirks Treptow-Köpenick.<br />
Nach längeren Verhandlungen konnte es 1912<br />
von der neugegründeten <strong>Bau</strong>genossenschaft<br />
erworben werden. Mit Bruno Taut fand sich ein<br />
Architekt, der die genossenschaftlichen Visionen<br />
der DGG architektonisch gelungen und innovativ<br />
umsetzte.<br />
Gartenstadt Falkenberg Wege nach Falkenberg<br />
Die DGG und die<br />
Siedlung Falkenberg<br />
“…ich sehe den langen, mühevollen Weg,<br />
den wir alten “Utopisten” gehen mussten,<br />
bis Utopia Wirklichkeit wurde. (…) Von den<br />
früheren tatkräftigen Pionieren, die ungeachtet<br />
aller Skepsis und aller Schwierigkeiten sich<br />
durchsetzten und unser Wollen der Erfüllung<br />
entgegenführten, weilen Adolf Otto und<br />
Bernhard Kampffmeyer noch in ungebrochener<br />
Kraft und Frische unter uns. Ihrer Arbeit und<br />
ihrem zähen Ausharren verdanken wir unser<br />
Falkenberg in erster Linie.”<br />
Robert Tautz, 1923<br />
zit.: Tautz, Robert, Festschrift 10 Jahre Falkenberg, in: Der<br />
Falkenberg, 1923<br />
Titelblatt der Ausgabe „Wie werde ich<br />
Hausbesitzer und Mieter“ der Gemeinnützigen<br />
<strong>Bau</strong>genossenschaft Gartenvorstadt<br />
Groß-Berlin, 1917<br />
© Archiv Genossenschaftsforum e.V.<br />
Adolf Otto<br />
© Privatarchiv Adolf Otto<br />
1872 in Berlin geboren, zählte Adolf Otto zu<br />
den wichtigen Wohn- und Sozialreformern des<br />
frühen 20. Jahrhunderts. Von besonderer Bedeutung<br />
waren sein Engagement in der DGG sowie<br />
seine Mitwirkung in der Genossenschaftsbewegung.<br />
Ab 1910 war er im<br />
Vorstand der Gemeinnützigen<br />
<strong>Bau</strong>genossenschaft<br />
Gartenvorstadt Groß-Berlin,<br />
Adolf Otto bei der Gartenarbeit<br />
die 1919 mit dem <strong>Berliner</strong> Spar- und <strong>Bau</strong>verein<br />
fusionierte. Zusammen mit seiner Familie zog<br />
Adolf Otto 1913 in die Gartenstadt Falkenberg<br />
in das von Heinrich Tessenow entworfene Haus<br />
Am Falkenberg 119. Hier befand sich auch seine<br />
Arbeitsstätte, die Geschäftsstelle der DGG.<br />
Bis zur Emigration 1933 blieb Otto aktiv in<br />
Verwaltung und Siedlungsleben involviert. Nach<br />
seiner zwangsweisen Rückkehr aus Paris starb er<br />
1943 in Berlin.<br />
18 19
Gartenstadt Falkenberg Die Tuschkastensiedlung<br />
© Archiv Rasokat<br />
„Nicht allein die grüne Sommerlandschaft,<br />
sondern gerade die Schneelandschaft des<br />
Winters verlangt dringend nach der Farbe.<br />
An Stelle des schmutzig-grauen Hauses trete<br />
endlich wieder das blaue, rote, gelbe, grüne,<br />
schwarze, weiße Haus in ungebrochener,<br />
leuchtender Tönung.“ Bruno Taut, 1919<br />
zit.: Taut, Bruno, Aufruf zum farbigen <strong>Bau</strong>en,<br />
in: Die <strong>Bau</strong>welt, 10. Jg., Heft-Nr. 38, 1919<br />
Die Siedlung am Falkenberg, Ansicht vom Gartenstadtweg<br />
Die Tuschkastensiedlung<br />
Das <strong>Bau</strong>en mit Farbe bei Bruno Taut<br />
„Wir wollen keine farblosen Häuser mehr bauen<br />
und erbaut sehen und wollen (...) dem <strong>Bau</strong>herren,<br />
dem Siedler, wieder Mut zur Farbenfreude<br />
im Innern und Äußeren des Hauses geben.“*<br />
Bruno Taut, 1919<br />
Eines der markantesten Merkmale der Siedlungsarchitektur<br />
von Bruno Taut war der Einsatz von<br />
Farbe, der im engen Verhältnis zu seinem reformerischen<br />
<strong>Bau</strong>- und Lebensverständnis stand.<br />
Dabei kam den farbigen Fassaden eine ökonomische,<br />
soziale, raumbildende und ästhetische<br />
Tauts Umsetzung des „Farbigen <strong>Bau</strong>ens“ in Magdeburg<br />
„Schaut, schaut,<br />
was da wird gebaut,<br />
ist denn keiner der sich‘s traut<br />
und Taut den Pinsel klaut?“<br />
Zeitgenössischer ironischer Kommentar, zit.: Bruno Taut in Magdeburg,<br />
eine Dokumentation des Stadtplanungamtes Magdeburg, 1995<br />
Bedeutung zu. Die auffällig bunte Gestaltung<br />
der Siedlung am Falkenberg hob sich deutlich<br />
ab von zeitgenössischen Stadtbildern mit ihren<br />
eher zurückhaltenden Farbgebungen. Taut sah<br />
die Farbe, neben ihrem kostengünstigen Faktor,<br />
als Ausdruck von Lebensfreude sowie als Mittel<br />
zur Individualisierung der typisierten Siedlungshäuser.<br />
Farbe wurde zum gleichwertigen<br />
Gestaltungselement neben Holz oder Stein.<br />
Bemerkenswert in der Siedlung am Falkenberg<br />
waren nicht nur abstrakte Muster in der<br />
Fassadengestaltung der einzelnen Gebäude,<br />
Farbe als Gestaltungsmittel wurde auch in<br />
späteren <strong>Bau</strong>ten Tauts prägend. Nicht zuletzt in<br />
Magdeburg, wo er als Stadtbaurat nachhaltige<br />
Impulse geben konnte, wirkte das Vorbild des<br />
farbigen <strong>Bau</strong>ens nach.<br />
© Anika Hensel<br />
Die Siedlung am Falkenberg im Winter.<br />
sondern auch das Zusammenspiel von unterschiedlichen<br />
Farbtönen, das tendenziell einen<br />
Gegensatz von hellen und dunklen Tönen zeigte.<br />
Der Putz kontrastierte dabei mit andersfarbigen<br />
Detailelementen wie Fensterrahmen, Gesimsen<br />
oder Balkonbrüstungen. Der gezielte<br />
Farbeinsatz diente nicht nur zur Hervorhebung<br />
des differenzierten Farbeffekts im Wechsel der<br />
Jahreszeiten, sondern auch der Idee des Gartens<br />
als erweitertem Wohnraum.<br />
Die umgangssprachliche Bezeichnung „Kolonie<br />
Tuschkasten“ wurde anfangs in einigen<br />
Presseartikeln als abwertende Benennung aufgenommen<br />
und zeigte die irritierende Wirkung<br />
der bunten Häuser auf zeitgenössische<br />
Betrachter. Die Kolorierung – heute als ein<br />
wesentlicher Ausdruck der innovativen Konzeption<br />
der Architektur Bruno Tauts gesehen<br />
– wurde von zahlreichen Kommentatoren als<br />
Provokation empfunden, während sie bei<br />
gleichgesinnten Künstlern sowie von der Bewohnerschaft<br />
als fröhliches und Identität stiftendes<br />
Farbenspiel wahrgenommen wurde.<br />
*zit.: Taut, Bruno, Aufruf zum farbigen <strong>Bau</strong>en, in: Die <strong>Bau</strong>welt, 10. Jg.,<br />
Heft-Nr. 38, 1919<br />
Taut selbst hatte mit dem „Maienhof“ in der<br />
Magdeburger „Gartenstadt-Kolonie Reform“, der<br />
als zeitgenössisches Pendant zum Akazienhof<br />
gesehen werden kann, ein signifikantes Beispiel<br />
gegeben. Auch in der zeitgenössischen bildenden<br />
Kunst, etwa bei Kandinsky, wurde Farbeinsatz zu<br />
einem prägenden Ausdrucksmittel.<br />
Die Einheit von Glas und Farbe<br />
Bruno Taut: Glasbauspiel, 1920<br />
Autorisierte Neuauflage, Vitra Design Museum, 2003<br />
Der von Bruno Taut Anfang der 1920er Jahre<br />
entworfene Glasbaukasten „Dandanah – the<br />
fairy palace“ kann als ein Sinnbild für wesentliche<br />
Aspekte des künstlerischen Werks<br />
von Taut gesehen werden, das von Architektur,<br />
Malerei, Philosophie und Dichtkunst<br />
geprägt war. Mit dem <strong>Bau</strong>kasten wird nicht<br />
nur das <strong>Bau</strong>en mit Farbe aufgegriffen, sondern<br />
auch durch das Glasmaterial spielerisch<br />
auf den Zusammenhang von Licht, Reflektion<br />
und Farbwirkung verwiesen. Häufig fand<br />
dieser Themenkomplex Eingang in seine<br />
<strong>Bau</strong>ten, wie beim Kölner Glashaus von 1914.<br />
Andererseits zeigt der indische Namenszug<br />
des Spielzeugs den Einfluss orientalischer<br />
Architektur und Kultur auf die Arbeit des<br />
Architekten. Übersetzt bedeutet Dandanah<br />
so viel wie die Bündelung von Stäben oder<br />
Säulen, was direkt mit den Gedanken der<br />
Glasarchitektur, mit dem Kristall als perfekter<br />
Form, in Verbindung gebracht werden kann.<br />
© Andreas Sütterlin<br />
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