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Quellensanierung von Nitroaromaten - ahu AG Wasser Boden ...

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.<strong>Quellensanierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Nitroaromaten</strong> – In-situ Testsanierung mit Alkohol<br />

angenommen. Die Ethanolgehalte im gehobenen<br />

Grundwasser sinken bereits 14 Tage nach der Alkoholinfiltration<br />

in die Lanzen kontinuierlich. Nach<br />

einem Jahr beträgt die im Grundwasser gemessene<br />

Ethanolkonzentration <strong>von</strong> 16 mg/l noch 0,02 %<br />

der maximal erreichten Ethanolkonzentration im<br />

Grundwasser Bereits 18 Monate nach dem Versuch<br />

wird kein Ethanol (< BG 5 mg/l) mehr im gehobenen<br />

Grundwasser an der P62 nachgewiesen.<br />

Bilanzierung<br />

Die Massenberechnungen zur Auswertung der <strong>Boden</strong>proben,<br />

die beim Bau der Infiltrationslanzen gewonnen<br />

wurden (vgl. Abbildung 5), ergeben eine Gesamtschadstoffmenge<br />

<strong>von</strong> ca. 310 kg für das Testfeld (da<strong>von</strong><br />

ca. 70 % im Horizont 0,1–3 m, und ca. 30 % ab 3 m bis<br />

zur Endteufe.<br />

Innerhalb eines Jahres werden <strong>von</strong> Beginn des Pilotversuchs<br />

bis zum Mai 2011 ca. 393 kg analytisch<br />

erfasster STV mit der Förderung am P62 aus dem<br />

Untergrund entfernt. Das sind mehr als 87 % der<br />

abgeschätzten Schadstoffmasse <strong>von</strong> 452 kg im Einzugsbereich<br />

des Förderbrunnens. Für einige Schadstoffe,<br />

wie z. B. MNT fällt die Bilanz entsprechend<br />

Abbildung 6 besser aus, für andere wie DNT (Dinitrotoluole)<br />

schlechter. Die in Abbildung 6 dargestellte<br />

Bilanzierung zeigt weiterhin, dass Amino-Derivate<br />

(neben MA auch Aminonitrotoluole: ANT, ADNT) in<br />

wesentlich größeren Mengen aus dem Testfeld ausgetragen<br />

wurden, als die Feststoffbilanzierung ergab.<br />

Hier zeigt sich die durch den Einsatz <strong>von</strong> Ethanol<br />

gesteigerte Metabolitenbildung während des Pilotversuchs.<br />

3.2 Diskussion<br />

Mit diesem Pilotversuch wurden die Einsatzmöglichkeiten<br />

eines Waschverfahrens in einem Gebiet flächenhaft<br />

ausgeprägter, relativ gering durchlässiger<br />

<strong>Boden</strong>schichten getestet. Folgende Aspekte sind für<br />

einen weiteren Einsatz des Verfahrens <strong>von</strong> besonderer<br />

Bedeutung.<br />

Der vor der Errichtung des Testfelds nicht bekannte<br />

Schluffhorizont führte zum einen zu stark verringerten<br />

Infiltrationsraten in die Rigolen, aber auch<br />

in die Lanzen, die eigentlich im Grundwasserbereich<br />

ausgebaut sind. Zum anderen ist die Erreichbarkeit<br />

der Schadstoffe in diesen Schluffhorizonten<br />

als gering anzunehmen. Es ist fraglich, ob die<br />

Schluffhorizonte natürlichen Ursprungs sind, da<br />

ansonsten die Schadstoffgehalte in diesen Schichten<br />

aufgrund der natürlichen <strong>Wasser</strong>sperre gering<br />

wären. Es handelt sich wegen der extrem hohen<br />

Schadstoffgehalte eher um anthropogen überprägte<br />

Bereiche (ehemalige Teichanlagen), in die eine Einleitung<br />

<strong>von</strong> Abwasser (und ggf. auch Schlämme) erfolgt<br />

sein könnte.<br />

Weiterhin hat sich gezeigt, dass das laterale Fließen<br />

in der ungesättigten Zone (Interflow im Hangbereich)<br />

bei starken Regenereignissen nicht zu vernachlässigen<br />

ist. In Verbindung mit einer zeitgleichen<br />

Infiltration in Rigolensysteme sind weitere<br />

Sicherungsmaßnahmen für solche Ereignisse und<br />

eine angepasste und flexible <strong>Wasser</strong>haltung im Umfeld<br />

umfassen, vorzuhalten.<br />

Die hydraulische Sicherung des Grundwasserleiters<br />

stellte mit der modellgestützten Vorplanung und Auswertung<br />

ein funktionsfähiges Instrument dar.<br />

Die Wirkung des eingesetzten Ethanols zeigte sich sehr<br />

schnell, d. h. einige Tage nach der Infiltration wurden<br />

bereits Konzentrationsmaxima der STV gemessen. Der<br />

langsame Austrag des Ethanols aus der ungesättigten<br />

Zone sollte entsprechend der Vorplanung mit einer<br />

nachfolgenden <strong>Wasser</strong>infiltration beschleunigt werden.<br />

Aufgrund der angetroffenen schlechten Durchlässigkeit<br />

der ungesättigten Bereiche wurde während<br />

der Testsanierung da<strong>von</strong> Abstand genommen, so dass<br />

Abbildung 6:<br />

Bilanzierung an P62, geförderte<br />

Stoffmengen im Vergleich<br />

zu berechneter Schadstoffmasse<br />

(Stand: 15.12.2011)<br />

altlasten spektrum 2/2012 9

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