Quellensanierung von Nitroaromaten - ahu AG Wasser Boden ...
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<strong>Quellensanierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Nitroaromaten</strong> – In-situ Testsanierung mit Alkohol.<br />
Die Mehrheit der weiteren Schadstoffe verhält sich<br />
analog dem beschriebenen 2-MNT. Lediglich die Metabolite<br />
wie 2-MA (= 2-Methyl anilin) und Aminonitrotoluole<br />
(ANT) zeigen ein leicht abweichendes Verhalten.<br />
Vor allem die Methylaniline als Abbauprodukte der<br />
beiden Hauptschadstoffe 2-MNT und 4-MNT werden<br />
im Laufe des Versuchs durch die Ethanolzugabe verstärkt<br />
gebildet. Damit zeigt sich der durch das Ethanol<br />
bedingte zweite Effekt, die In-situ-biologische<br />
Stufe. Die Metabolite sind mobiler als ihre Ausgangssubstanzen,<br />
lösen sich leichter im Grundwasser und<br />
können damit besser ausgewaschen werden.<br />
Neben den STV werden auch andere Schadstoffe wie<br />
BTEX und Naphthaline mit ausgetragen. Vor allem Toluol<br />
wird mit bis zu 20 mg/l während der Waschung<br />
im gehobenen Grundwasser nachgewiesen.<br />
Die aktuellen Analysen ergeben deutlich sinkende<br />
Schadstoffgehalte <strong>von</strong> beispielsweise 160 mg/l 2-MNT<br />
auf 17 mg/l. Somit zeigt sich seit April 2011, also ca.<br />
1 Jahr nach Infiltration des Alkohols eine konstante Abnahme<br />
der Schadstoffgehalte im Förderbrunnen P62.<br />
Die Ethanolgehalte im gehobenen Grundwasser liegen<br />
in der ersten Phase im Schnitt bei 2.000 bis 5.000 mg/l<br />
bis zu ihrem Absinken auf ca. 200 mg/l ab Mai 2010.<br />
In der zweiten Phase der Versuchsdurchführung<br />
bei der Einspeisung über die Lanzen in das Grundwasser<br />
wird zweimal (1 und 7 Tage nach Beginn der<br />
Infiltration) eine deutliche Erhöhung der Ethanolkonzentration<br />
festgestellt. Der beobachtete Maximal-Wert<br />
am P62 liegt mit 110.000 mg/l (= 14 %-ige<br />
Ethanollösung) deutlich unterhalb der zunächst<br />
mit dem Grundwasserströmungsmodell prognostizierten<br />
Werte <strong>von</strong> maximal 380.000 mg/l (= 48 %-ige<br />
Ethanollösung). Unter Berücksichtigung des beobachteten<br />
Infiltrationsverhaltens durch größere<br />
schluffige Bereiche wurde die Strömungsmodellierung<br />
fortgeschrieben. Durch diese veränderten Annahmen<br />
stimmt die modellierte Durchbruchskurve<br />
für Ethanol im Förderbrunnen P62 mit den beiden<br />
beobachteten Ethanolmaxima überein. Das Tailing<br />
der Ethanolkonzentration verläuft entsprechend<br />
Abbildung 4 sehr viel langsamer als ursprünglich<br />
Abbildung 4:<br />
Vergleich der prognostizierten<br />
und gemessenen Ethanolkonzentration<br />
im P62<br />
Abbildung 5:<br />
Tiefenverteilung der einzelnen<br />
Schadstoffe im Testfeld<br />
8 altlasten spektrum 2/2012