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37<br />

Landesgruppe<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Neubau am<br />

Haus Kappen<br />

eröffnet<br />

Aktuelles aus den Ländern<br />

Prominenter Gast war Peer Steinbrück,<br />

der SPD Kanzlerkandidat. Wer eine vordergründig<br />

einseitige Wahlkampfveranstaltung<br />

erwartet hatte, sah sich „angenehm“<br />

überrascht. Zwar hielt sich Peer<br />

Steinbrück nicht mit seinen bekannten,<br />

nicht immer diplomatischen Aussagen<br />

zurück. Doch war insgesamt eine sehr<br />

ernsthafte Auseinandersetzung mit dem<br />

Thema Pflege als Hauptanliegen aller<br />

Teilnehmer zu erkennen.<br />

Dazu trug insbesondere bei, dass Dr. hc.<br />

Jürgen Gohde, Vorsitzender des Kuratoriums<br />

Deutsche Altershilfe (KDA), es<br />

übernommen hatte, ein beeindruckendes<br />

Impulsreferat zu halten. Er machte<br />

anschaulich deutlich, dass endlich ein<br />

neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff umgesetzt<br />

werden müsse. Gohde beklagte,<br />

dass vier Jahre verloren gegangen seien,<br />

in denen in Berlin „nichts wesentliches<br />

für die Pflege“ getan wurde. Er wies<br />

aber auch auf die Bedeutung der Kommunen<br />

hin, die unabhängige, trägerneutrale<br />

Beratung vor Ort anbieten und z. B.<br />

generationenübergreifendes Wohnen<br />

unterstützen sollten.<br />

„Ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen,<br />

Demenzerkrankte, ihre Angehörigen<br />

und die vielen Menschen, die in<br />

der Pflege arbeiten, brauchen mehr Unterstützung,<br />

Anerkennung und Gehör“,<br />

unterstrich der ehemalige NRW-Ministerpräsident<br />

Peer Steinbrück. In diesem<br />

Am Rande der Veranstaltung hatten<br />

Norbert Grote und Hans-Peter Knips<br />

Gelegenheit für einen kurzen,<br />

persönlichen Gedankenaustausch<br />

mit Peer Steinbrück.<br />

Zusammenhang dankte er allen in der<br />

Altenhilfe tätigen Menschen für ihren<br />

Einsatz, der oft über das „normale Berufliche“<br />

hinaus gehe. Der sich abzeichnende<br />

Fachkräftemangel mache ihm<br />

am meisten Sorgen, Steinbrück stellte<br />

die Frage: „Wie können wir mehr junge<br />

Menschen als bisher davon überzeugen,<br />

dass Altenpflege ein erfüllender und vor<br />

allem krisensicherer Beruf mit Zukunft<br />

ist?“ Am besten wohl mit gut geführten<br />

Einrichtungen, in denen sich Bewohner,<br />

Patienten und Pflegepersonal gleichermaßen<br />

wohl fühlen und entwickeln<br />

können. Steinbrück berichtete von einer<br />

vorbildlichen Kombination eines Studentenwohnheims<br />

und eines Altenheimes,<br />

das er unlängst kennengelernt hat. Aus<br />

Sicht des Kanzlerkandidaten sind mehr<br />

Mittel für die Pflege notwendig. Die SPD<br />

sehe bereits im Regierungsprogramm<br />

vor, den Beitrag für die Pflegeversicherung<br />

zu erhöhen, sagte Steinbrück, um<br />

damit der zunehmenden Zahl Pflegebedürftiger<br />

Rechnung zu tragen. Arbeitnehmer,<br />

die Angehörige pflegen, hätten<br />

oft Angst vor einer Auszeit. Ihnen müsse<br />

z. B. mit einem Anspruch auf Rückkehr in<br />

den Beruf und Lohnersatz geholfen werden.<br />

hpk<br />

Sichtlich stolz begrüßten Angelika und<br />

Olaf Middendorf die zahlreichen Gäste,<br />

die zur Eröffnung des Neubaus am Seniorenhaus<br />

Kappen in Nideggen erschienen<br />

waren, darunter auch den <strong>bpa</strong>-Landesbeauftragten<br />

Hans-Peter Knips, der<br />

die Glückwünsche der <strong>bpa</strong>-Landesgruppe<br />

übermittelte.<br />

Künftig verfügt die <strong>bpa</strong>-Mitgliedseinrichtung<br />

Haus Kappen über 57 statt bisher 48<br />

Pflegeplätze. Den Middendorfs sei stets<br />

klar gewesen, dass „gute Marktchancen<br />

bestehen, wenn die Einrichtung über ein<br />

dem örtlichen Bedarf entsprechendes<br />

Konzept verfügt.“<br />

Angelika Middendorf hat das 31 Jahre<br />

alte Unternehmen von ihren Eltern,<br />

Matthias und Gertrud Kappen, übernommen,<br />

welche die ehemalige Pension<br />

1979 als Seniorenheim eröffneten. Die<br />

Grundsteinlegung für den rund 1.500<br />

Quadratmeter umfassenden Anbau erfolgte<br />

am 3. Mai 2010. Die Planungen<br />

gehen aber bis ins Jahr 1998 zurück.<br />

Die Novellierung des Landespflegegesetzes<br />

2003 gab dem Vorhaben den<br />

entscheidenden Schub. 2003 traten das<br />

Landespflegegesetz NRW und die dazugehörigen<br />

Rechtsverordnungen in Kraft.<br />

Für Bestandseinrichtungen sieht die Allgemeine<br />

Pflegeförder-Verordnung, in<br />

der das Raumprogramm NRW normiert<br />

ist, eine Übergangsfrist von 15 Jahren<br />

vor. „Es war nicht immer sicher, ob das<br />

Projekt hier vor Ort umgesetzt werden<br />

kann“, erinnert sich der Bauherr, „doch<br />

im Laufe der Jahre ist es gelungen, die<br />

notwendigen Bauflächen hier im Altwerk<br />

zu erwerben, und heute ist das Projekt<br />

verwirklicht.“

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