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3Editorial<br />

Editorial<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

es wird nicht lange dauern, dann befindet<br />

sich Deutschland im öffentlichen<br />

Bundestagswahlkampf. Das ist nicht nur<br />

die Zeit der großen Forderungen und<br />

Versprechen, sondern auch der Stimmungstest<br />

in der Bevölkerung. Was ist<br />

den Wählerinnen und Wählern wichtig,<br />

was eher nicht? Von der Auswertung<br />

dieser Fragen hängt auch ab, wie politische<br />

Aufmerksamkeit und letztlich die<br />

Einnahmen des Staates eingesetzt und<br />

verteilt werden. Insbesondere das Thema<br />

der Pflege hat mittlerweile nahezu<br />

jede Familie eingeholt. Die persönliche<br />

Betroffenheit und Erfahrung ist vorhanden,<br />

weil ein großer Teil der Menschen<br />

direkte Erfahrungen mit Pflegebedürftigkeit<br />

bei sich oder in der näheren Umgebung<br />

gemacht hat. Diese Diskussion<br />

wirkt politisch auch auf die grundlegende<br />

Diskussion um die Ausrichtung der<br />

Eingliederungshilfe.<br />

Es liegt an uns, die Bewerberinnen und<br />

Bewerber um ein Mandat im Deutschen<br />

Bundestag in die Verantwortung zu nehmen<br />

für die Themen, die entscheidend<br />

sind bei der Bewältigung der Herausforderungen<br />

einer alternden Gesellschaft<br />

mit einer sprunghaft steigenden Zahl<br />

pflegebedürftiger Menschen und einer<br />

sprunghaft sinkenden Zahl von pflegebereiten<br />

Angehörigen und Nachbarn.<br />

Die Rechnungen der Ökonomen werden<br />

das Problem nicht lösen. Wenn z. B. Prof.<br />

Rothgang vorrechnet, dass wir künftig<br />

weniger Fachpersonal brauchen, wenn<br />

wir ausschließlich ambulant versorgen,<br />

fällt nur den wenigsten auf, dass dies<br />

ein Plädoyer für eine Rationierung der<br />

Pflege ist, weil hinter der Rechnung ein<br />

Leistungsanspruch von höchstens 45<br />

Minuten pro Tag und pflegebedürftigem<br />

Menschen steht. Eine solche akademische<br />

Betrachtung geht an der Lebenswirklichkeit,<br />

insbesondere der demenzkranken<br />

Menschen, weit vorbei und<br />

übergeht den unabweisbar vorhandenen<br />

Pflege-, Betreuungs- und Beaufsich-<br />

tigungsbedarf. Wir müssen aufpassen,<br />

dass mit solchen Diskussionen nicht ein<br />

Leistungsbereich gegen den anderen<br />

ausgespielt wird, letztlich auch zu Lasten<br />

der pflegebedürftigen Menschen.<br />

Wir laden Sie sehr herzlich ein, offensiv<br />

im Wahlkampf das Gespräch mit den<br />

Kandidaten zu suchen und dabei die Anliegen<br />

der Pflege zu vertreten. Wir müssen<br />

uns auch als Jobmotor und Wirtschaftsfaktor<br />

keineswegs verstecken.<br />

Die privaten Anbieter sichern mit ihren<br />

Angeboten die bedarfsgerechte Versorgung<br />

mit etwa 50 %. Zentrale Themen für<br />

uns sind z. B. die konkrete Unterstützung<br />

zur Beendigung der Personalnot, die<br />

leistungsgerechte Vergütung oder auch<br />

verlässliche Aussagen zur bestehenden<br />

Infrastruktur, die wir mit unternehmerischem<br />

Risiko finanziert und aufgebaut<br />

haben.<br />

Ihr<br />

Bernd Meurer<br />

Präsident

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