bpa. Magazin
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Rund 70 Besucher folgten den Worten<br />
von Ulrike Flach, die betonte, dass die<br />
Liberalen erstmals in der Geschichte der<br />
Bundesrepublik im Gesundheitsministerium<br />
Aufgaben übernehmen und viel<br />
erreichen konnten. Es habe gegolten, mit<br />
Beginn der derzeitigen Legislaturperiode<br />
ein Defizit von sieben Milliarden Euro abzubauen.<br />
Die Strategie zur Kostendämpfung<br />
habe ihren Erfolg bewiesen, indem<br />
die Erhebung der Praxisgebühr zum<br />
1. Januar 2013 eingestellt werden konnte.<br />
Das Gesundheitsministerium beschäftige<br />
sich mit vielen Themen rund um die<br />
Gesundheit. Die demographische Entwicklung,<br />
das Altern der Gesellschaft<br />
und die Pflegebedürftigkeit sowie der<br />
Fachkräftemangel in der Pflege stellten<br />
brisante Herausforderungen an das<br />
Gesundheitssystem und an die Rentenkassen.<br />
Je älter die Menschen werden,<br />
desto mehr müsse man sich auch mit<br />
der Wertung der Demenz im Rahmen<br />
der Pflege beschäftigen. Und genau das<br />
habe man getan, indem man wesentliche<br />
Verbesserungen für Menschen mit<br />
Demenz in der ambulanten Versorgung<br />
geschaffen habe.<br />
Mit der Einführung der Pflegestufe 0 erhalten<br />
zum ersten Mal auch Menschen<br />
mit eingeschränkter Alltagskompetenz<br />
Sachleistungen und Pflegegeld und können<br />
besser betreut werden. Auch die<br />
Förderung alternativer Wohnformen im<br />
Alter werde bereits gut angenommen<br />
und es entstünden immer mehr Wohngruppen,<br />
die ambulant betreut werden.<br />
Die Parlamentarische Staatssekretärin<br />
Die Bundestagsabgeordnete Birgit<br />
Homburger und die Parlamentarische<br />
Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium<br />
Ulrike Flach<br />
zu Gast in der <strong>bpa</strong>-Einrichtung.<br />
erläuterte, dass für Kunden ambulanter<br />
Dienste bedarfsgerechtere Pflege zur<br />
Ver fügung stehe, da nun auch bestimmte<br />
Zeitkontingente gewählt werden<br />
könn ten.<br />
„Bei allen Leistungsverbesserungen jedoch“,<br />
so die Politikerin, „kann die gesetzliche<br />
Pflegeversicherung immer nur<br />
eine Teilkasko darstellen. Die zusätzliche<br />
private Vorsorge ist äußerst wichtig“.<br />
Hierzu habe man Anreize gesetzt, um<br />
die Bereitschaft zur privaten Vorsorge zu<br />
fördern – mit einer Zulage von 60 Euro<br />
jährlich für jeden, der eine private Pflege-Zusatzversicherung<br />
abschließe. Dies<br />
sei besonders wichtig für die heute noch<br />
Jüngeren.<br />
Drei Dinge, an denen man u.a. weiter<br />
arbeite, seien die Entbürokratisierung<br />
im Pflegebereich, die Neudefinition des<br />
Begriffes „Pflegebedürftigkeit“ und die<br />
Erstellung eines Konzeptes gegen den<br />
Fachkräftemangel, wobei die Gesellschaft<br />
mithelfen müsse, den Pflegekräften<br />
und ihrer wichtigen Arbeit mehr<br />
Wertschätzung entgegen zu bringen. Der<br />
Pflege müsse ein höherer Stellenwert<br />
eingeräumt werden. Man wolle sich für<br />
eine bessere Bezahlung in Pflegeberufen<br />
einsetzen und den Beruf der Altenpflege<br />
besonders für junge Menschen attraktiver<br />
gestalten.<br />
Die anschließende Diskussion und Fragen<br />
der Besucher zeigten, dass der Beratungsbedarf<br />
enorm hoch ist, dass viel<br />
Unklarheit herrscht und es viele Unsicherheiten<br />
von Seiten der pflegenden<br />
Angehörigen in Bezug auf die Verfahren<br />
der Pflege-Begutachtung des Medizinischen<br />
Dienstes der Krankenkassen<br />
(MDK) gibt. Viele Antragsteller fühlen<br />
sich alleine gelassen mit ihren Informationsdefiziten<br />
und zweifeln mitunter an<br />
der Richtigkeit der Einstufung zur Pflegebedürftigkeit.<br />
Birgit Homburger rät dazu,<br />
sich mit einem Widerspruch zu wehren<br />
und verweist an die Beratungsstelle<br />
ALFA Alten- und Familienservice e. V.,<br />
die in Singen ihre Geschäftsstelle hat<br />
und im Paragraphendschungel der Pflege<br />
kompetent helfen kann. sk/sg/sj<br />
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