(Russland) Tatjana Dmitrieva - Bkjpp
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Forum der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie 4– 2005 97<br />
Armin Born, Claudia Oehler: Kinder mit Rechenschwäche erfolgreich<br />
fördern. Ein Praxisbuch für Eltern, Lehrer und Therapeuten,<br />
Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, 2005. 165 Seiten. Preis 19 €.<br />
Nach dem seit 2002 bereits in dritter Auflage erschienen „kinderpsychiatrischen<br />
Bestseller“ „Lernen mit ADS Kindern“ erscheint jetzt<br />
eine weitere wichtige Publikation des erfolgreichen Autorenduos<br />
aus Würzburg. Dieses Buches richtet sich wieder an Eltern, Lehrer,<br />
Psychologen, Kinder- und Jugendpsychiater und andere Therapeuten,<br />
die mit rechenschwachen Kindern beschäftigt sind. Es ist ein<br />
weiterer Baustein eines soliden psychoedukativen Konzeptes, von<br />
dem die betroffenen Kinder, Familienangehörige und professionelle<br />
auf vielfältige Weise profitieren können.<br />
Der erste Teil des Buches vermittelt Grundlagenwissen zum Thema<br />
Rechenstörung und Rechenschwäche und beschreibt sie als einen<br />
Teufelskreis, der von Misserfolgen zur Lernabneigung, Selbstabwertung<br />
und Entmutigung führen kann. In den weiteren Kapiteln<br />
werden die Erkenntnisse der Lernpsychologie und der aktuellen<br />
Gehirnforschung in Bezug auf die Fähigkeit, Informationen zu speichern,<br />
dauerhaft zu behalten und im Alltag zu verwenden sowie des<br />
Rechnens als Prozess und seiner Abbildung im Gehirn gut verständlich<br />
referiert. Der zweite Teil des Buches setzt sich kritisch mit<br />
den unterschiedlichen Mythen der praktizierten Fördermaßnahmen<br />
auseinander: 1. Verbesserung der mathematischen Kompetenzen<br />
sind nur bei Kenntnis der Ursachen möglich. 2. Es gilt, die noch<br />
nicht entwickelten Basisfunktionen zu suchen und dann zu trainieren<br />
3. Bei einer Rechenschwäche braucht es noch mehr Veranschaulichungen<br />
4. Rechnen lernen bedarf nur des Verstehens und<br />
der Einsicht 5. Kinder mit Rechenschwäche müssen noch mehr<br />
Aufgaben schriftlich üben.<br />
Es folgen allgemeine Tipps zum Lernen mit rechenschwachen Kindern.<br />
Hier gilt z.B., das Einsicht und Automatisierung beim Erlernen<br />
des Rechnens in einem ausgewogenem Verhältnis stehen sollen<br />
und dass „weniger“ manchmal „mehr“ sein kann. Die Arbeit mit<br />
Kärtchen und der Lernbox nutzt die Möglichkeiten und Vorteile der<br />
visuellen Informationsverarbeitung und wird als nützliche Hilfe beim<br />
Erlernen und dem Automatisierungsprozess für die grundlegenden<br />
Rechenoperationen propagiert. Die Idee eines „Mathetrainers“ oder<br />
„Mathepaten“, der mit einem rechenschwachen Kind auch bei den<br />
nur wenig kooperativen Eltern täglich üben könnte, wurde aufge-