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(Russland) Tatjana Dmitrieva - Bkjpp

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Forum der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie 4– 2005 74<br />

6.2. Emotionale Verbindungsglieder<br />

Bion postuliert drei wesentliche „Verbindungsglieder“ psychischer<br />

Aktivität: Lieben, Hassen und Kennen (letzteres im Sinne von Kennenlernen,<br />

„state of getting to know“). Getreu seiner „psychischen<br />

Mathematik“ benennt er sie mit Buchstaben (L, H, K) und postuliert<br />

sogleich deren Negation (-L, -H, -K), ohne diese exakt zu definieren.<br />

Er betont, dass die Negation bzw. Abwesenheit von Liebe, also –L,<br />

nicht gleich Hass sei, und die Negation bzw. Abwesenheit von<br />

Hass, also –H, nicht gleich Liebe. Besonderes Augenmerk schenkt<br />

Bion –K, da dies jene Aktivität sei, in der Gedanken nicht gedacht,<br />

sondern ausgeschieden und so „Verbindungen“ nicht hergestellt<br />

werden. Psychotherapeutische und insbesondere psychoanalytische<br />

Arbeit versucht die Herstellung von emotionalen Verbindungen<br />

und ist deshalb mit der Abmilderung von –K („Nicht-kennen-Wollen“,<br />

„Nicht-spüren-Wollen“) in K („emotional kennenlernen“) befasst.<br />

6.3. Elemente psychischen Lebens<br />

Unter Elementen psychischen Lebens versteht Bion Grundgegebenheiten,<br />

welche zur psychischen Aktivität gehören. Elemente<br />

psychischen Lebens ermöglichen psychische Aktivität.<br />

Bion kategorisiert verschiedene Elemente psychischen Lebens:<br />

β-Elemente stellen nach Bion “unverdaute” Sinnesdaten dar, die<br />

noch keinen Sinn haben und keine erkennbaren sinnvollen Zusammenhänge<br />

mit psychischen Inhalten haben. Er nennt sie “bizarre<br />

Objekte” und geht davon aus, dass sie nicht verwendbar sind um zu<br />

träumen oder zu denken. β-Elemente sind lediglich „ausstoßbar“ im<br />

Sinne eines Loswerdens, was z.B. mit Hilfe projektiver Identifikation<br />

geschehen kann.<br />

α-Elemente stellen visuelle Bilder und akustische Muster dar, sie<br />

sind assimilierte bzw. „verdaute“ Inhalte. α-Elemente sind deshalb<br />

verwendbar für Traumgedanken, unbewusstes Wachdenken und<br />

als Gedächtnisspur. α-Elemente sind die Grundlage, um psychische<br />

Verbindungen zu denken und innere Zusammenhänge zu bilden.<br />

Mit Hilfe der α-Funktion, der inneren psychischen Tätigkeit, werden<br />

Sinnesdaten (ß-Elemente) transformiert und dem Denken verfügbar

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