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(Russland) Tatjana Dmitrieva - Bkjpp

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Forum der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie 4– 2005 54<br />

Wie aus Abbildung 1 zu ersehen ist, beeinflussen Umweltfaktoren<br />

und personenbezogene Faktoren die Körperfunktionen, Aktivitäten<br />

und Teilhabe. Umweltfaktoren und personenbezogene Faktoren<br />

werden oft als Kontextfaktoren benannt und zusammengefasst.<br />

Personenbezogene Faktoren umfassen Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit,<br />

Alter, Bildung, Ausbildung und Beruf, Biographie und<br />

Erziehung, Lebensstil, Persönlichkeitsfaktoren und Coping-<br />

Faktoren. Psychosoziale gefährdende und belastende Umweltfaktoren<br />

im Kindes- und Jugendalter können mit der Achse V der ICD-10<br />

erfasst werden. Neben den gefährdenden Lebensumständen sollten<br />

zusätzlich Ressourcen und schützende Faktoren im psychosozialen<br />

Umfeld beschrieben werden, da sie bei der Rehabilitation unterstützend<br />

genutzt werden können. Der psychosoziale Hilfeplan orientiert<br />

sich an der multiaxialen Diagnostik.<br />

Im Folgenden wird diese multiaxiale Diagnostik mit Anpassungsleistung<br />

und Verhaltensanalyse, Fähigkeiten, Aktivitäten und Partizipation<br />

erläutert. Anhand einer Kasuistik werden diese Begriffe für den<br />

klinischen Alltag erläutert. Zuletzt werden Möglichkeiten schulischer,<br />

vorberuflicher und beruflicher Rehabilitation dargestellt, insbesondere<br />

aber die neuen BvB-Maßnahmen (7).<br />

2.1 Anpassungsleistung und Verhaltensanalyse<br />

Um Anpassungsleistung und Verhaltensanalyse vornehmen zu<br />

können, ist zunächst insbesondere bei chronisch kranken Jugendlichen<br />

eine Analyse der Krankheitsverarbeitung notwendig. Hierzu<br />

können Assessments wie der Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung<br />

nach Muthny (8) oder die Trier Skalen zur Krankheitsverarbeitung<br />

(9) angewandt werden. Für psychisch erkrankte<br />

Jugendliche sind je nach Erkrankung Selbst- und Fremdbeurteilungsskalen<br />

des Krankheitsverlaufs und der Symptomatik heranzuziehen.<br />

Krankheitsverarbeitung ist nach einer Definition von Heim<br />

(10) die Gesamtheit aller Prozesse, um bestehende und erwartete<br />

Belastungen in Zusammenhang mit Krankheit emotional, kognitiv<br />

und aktional aufzufangen, auszugleichen und zu meistern. Die<br />

Mehrzahl der Assessments zur Krankheitsverarbeitung basiert auf<br />

der Dreiteilung des Verarbeitungsgeschehens. Bei Eintritt einer Behinderung<br />

ist die Analyse der Bewältigung von Behinderung notwendig.<br />

Erfasst werden müssen die Gesamtheit der Bewältigungsprozesse,<br />

die darauf abzielen, Einschränkungen bei der Ausübung

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