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(Russland) Tatjana Dmitrieva - Bkjpp

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Forum der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie 4– 2005 44<br />

Schulbegleiter kann neben der konkreten Unterstützung von S.<br />

auch immer wieder Missverständnisse im schulischen Rahmen<br />

aufklären und wird nach anfänglicher Skepsis bald selbstverständlich<br />

akzeptiert.<br />

Alle 4 Monate findet ein Round-Table-Termin statt, an welchem<br />

von allen Beteiligten mögliche Fortschritte aber auch Hindernisse<br />

besprochen werden und neue Zielsetzungen festgelegt werden.<br />

Parallel dazu wird S. zunächst einzeltherapeutisch betreut zur<br />

Erweiterung seiner Wahrnehmung, seiner sozialen Kompetenz<br />

und Einübung neuer Muster, insbesondere im Umgang mit seinen<br />

Gefühlen. Im weiteren Verlauf nimmt er an einer Gruppe für<br />

Asperger Jugendliche teil, welche von 2 Mitarbeitern meiner Praxis<br />

geleitet wird.<br />

Durch diese Maßnahme konnte eine schulische Eskalation verhindert<br />

werden, S. kann zunehmend in die Klasse re-integriert<br />

werden, die Mitschüler lernen mit ihm umzugehen und seine Andersartigkeit<br />

zu respektieren. Durch die intensive Unterstützung<br />

der Eltern lernen diese, positiv mit ihrem Sohn umzugehen, seine<br />

Besonderheiten in den Alltag einzubeziehen und seine Andersartigkeit<br />

anzunehmen.<br />

Aus meiner Sicht geht es in einem solchen sozialpsychiatrischen<br />

Prozess vor allem darum, das medizinische, psychologische und<br />

pädagogische sowie sozialarbeiterische Know-how in einer respektvollen,<br />

für den Klienten förderlichen Art und Weise miteinander<br />

zu verbinden und mit den jeweiligen vorhandenen Methoden<br />

einerseits ein Umfeld zu schaffen, welches von Akzeptanz<br />

geprägt ist, andererseits aber auch realistische Bedingungen zu<br />

formulieren, die diese Arbeit ermöglichen.<br />

Vor 2 Jahren entschied ich mich dann, Qualitätsmanagement in<br />

der Praxis einzuführen, um die vielschichtigen Abläufe, die aufgrund<br />

der Vielfalt immer komplexer wurden zu strukturieren und<br />

dadurch noch transparenter zu machen. Neben der allgemeinen<br />

Grundversorgung hatten sich inzwischen zahlreiche spezialisierte<br />

Angebote herausgebildet, die es galt in ihrer Komplexität zu erfassen<br />

und sie für Eltern und Überweiser durchsichtig zu machen.<br />

Dies war in den letzten beiden Jahren ein sehr wichtiger<br />

Prozess, der zahlreiche Veränderungen im Praxisablauf initiierte

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