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2008-10-08 Wesel.pdf - 1. Nettetaler Highlander Verein eV

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Kraftprotze im Kilt vom 1<strong>1.</strong><strong>08</strong>.<strong>20<strong>08</strong></strong><br />

VON CORNELIA KRSAK<br />

Der Balkenslalom der Damen erfordert Technik und Kampfbereitschaft. Beim Steinheben aufs Podest<br />

ist dagegen richtig Kraft angesagt.<br />

<strong>Wesel</strong> (RP) Erstmals Highland Games auf der Grav-Insel: Disziplinen wie „Putting the Stone“<br />

und „Scottish Hammer“ erfordern ganze Kerle. In Zeiten der Gleichberechtigung haben es die<br />

martialischen Übungen auch Powerfrauen der besonderen Art angetan. Eine Mordsgaudi!<br />

Die Beine sind schwer wie Blei. Die Lunge brennt. Mit jedem Schritt werden die Arme lang und länger.<br />

Die Seilschlingen an den Handgelenken graben sich unter dem Gewicht der zentnerschweren<br />

Baumstämme in die Haut ein. Der „Timberwalk“ gehörte zu den anstrengendsten Disziplinen bei den<br />

<strong>1.</strong> Grav-Insel Highland Games, die am Samstag zahlreiche Schaulustige anlockten.<br />

Ausrichter der Spiele waren die <strong>Verein</strong>e <strong>Highlander</strong> vom Niederrhein und <strong>Highlander</strong> Nettetal. „Wir<br />

wollten den Leuten mal etwas anderes bieten“, sagte Frank Roslawski vom „Deichhaus“, das die<br />

Wettkämpfe auf dem Campingplatz präsentierte. Man sei durch die Presse auf ähnliche<br />

Veranstaltungen in der Region aufmerksam geworden und habe Anfang des Jahres erste Gespräche<br />

mit den <strong>Highlander</strong>-<strong>Verein</strong>en geführt. „Den Termin haben wir bewusst ans Ende der Ferien gelegt,<br />

weil dann der Rückreiseverkehr schon eingesetzt hat und wir mehr Platz auf der Wiese haben“, so<br />

Roslawski.<br />

Garantiert nicht bei Olympia<br />

Viel Platz brauchten die neuzeitlichen „Kelten“ in historischem Kostüm für ihre sportlichen Disziplinen,<br />

die bei den Olympischen Spielen in Peking garantiert nicht zu sehen sind. Dennoch gibt es einige<br />

Parallelen zu modernen Sportarten. So ähnelt die Disziplin „Putting the Stone“ dem Kugelstoßen, wie<br />

man es aus der Leichtathletik kennt, nur dass statt einer Stahlkugel ein Stein von 7,25 oder zehn<br />

Kilogramm durch die Luft fliegt.<br />

Die Siegerteams<br />

Damen<br />

<strong>1.</strong> Stone Flower I (Nettetal) 2. Stone Flower II (Nettetal) 3. Ladies of Clan Iron Forge (Hamm)<br />

Herren<br />

<strong>1.</strong> In.team (Moers) 2. Stoneheads (Nettetal) 3. Clan of Iron Forge (Hamm)<br />

Der „Scottish Hammer“ erinnert an das klassische Hammerwerfen. Ursprünglich seien solche<br />

Geschosse von den Kelten in der Schlacht als Waffen benutzt worden, erklärt Jürgen Stichelbrock,<br />

Vorsitzende des <strong>Nettetaler</strong> <strong>Highlander</strong>-<strong>Verein</strong>s. Irgendwann setzte sich der olympische Gedanke auch<br />

in Schottland durch. Inzwischen dürfen sogar Frauen bei den Highland Games ihre Kräfte messen<br />

und, angelehnt an ein altes schottisches Männlichkeitsritual, den „Stone of Manhood“ auf ein 1,50<br />

Meter hohes Podest wuchten.


Etwas eigenartig, diese Disziplin: der Baumstammweitwurf der starken Herren. Die Highland Games<br />

auf der Grav-Insel waren eine Mordsgaudi. Bei der Kleiderordnung ließen die Veranstalter jedoch nicht<br />

mit sich spaßen. Der schottische Rock war für alle Teilnehmer Pflicht. rp-fotos: karin koster<br />

Die Highland Games werden ganz offiziell als Wettkampf auf internationaler Ebene ausgetragen. Die<br />

Veranstaltung auf der Grav Insel war allerdings in erster Linie eine Mordsgaudi. Bei der<br />

Kleiderordnung ließen die Veranstalter jedoch nicht mit sich spaßen. Der schottische Kilt war für alle<br />

Teilnehmer Pflicht. „Das ist keine Karnevalskluft, sondern wir wollen diesen Sport auch mit Würde<br />

vertreten“, betonte Stichelbrock.<br />

Vier Herren- und drei Damenteams aus je sechs Personen traten zu den Wettkämpfen an. Zehn<br />

Disziplinen waren zu bewältigen. Bei der spektakulärsten Disziplin „Tossing the Caber“ mussten die<br />

Teilnehmer einen langen und schweren Baumstamm hochkant anheben und so werfen, dass er sich<br />

in der Luft um 180 Grad drehte und möglichst gerade nach vorne kippte. In der „Deichhaus-<br />

Spezialdisziplin“ paddelten die Teams um die Wette in Ruderbooten über den Rheinarm. Höhepunkt<br />

war das Tauziehen. Die Zuschauer hatten ihre Freude an dem ungewöhnlichen Sport-Event. „Es ist<br />

schon bewundernswert, was hier geleistet wird“, sagte Wilhelm Makowski. Auch Lebensgefährtin Ilona<br />

Fliegner staunte: „Ich wusste gar nicht, dass es so was gibt.“ Eine Musikgruppe der <strong>Highlander</strong> vom<br />

Niederrhein untermalte das Spektakel ganz stilecht mit Dudelsackmusik. Nach der Preisverleihung<br />

wurde im Deichhaus gefeiert. In der Halle gab es eine ganz besondere „Zusatzdisziplin“: Auf<br />

Baumstämmen sitzend schubsten sich die Gegner gegenseitig in ein Schlammbad.<br />

Quelle:<br />

http://www.rp-online.de/public/article/wesel/600292/Kraftprotze-im-Kilt.html

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