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Kopfbaumschnitt, Kartierungen und Ornithologie - NABU NRW

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Ausgabe 4/2003 14. Jahrgang<br />

Mitteilungen des<br />

Naturschutzb<strong>und</strong> Deutschland (<strong>NABU</strong>)<br />

Inhalt<br />

II Natur erleben<br />

Vom Baggersee zum<br />

Naturschutzgebiet<br />

IV <strong>NABU</strong> vor Ort<br />

Exkursionen <strong>und</strong> Reisen<br />

V <strong>Kopfbaumschnitt</strong>,<br />

<strong>Kartierungen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Ornithologie</strong><br />

VI Thema<br />

Reine Zimmerluft zur<br />

Weihnachtszeit<br />

VIII Titel<br />

Gepachtetes Winterquartier<br />

XII NATZ die jungen Seiten<br />

Segeln, Wasser <strong>und</strong> Watt<br />

Kreativwerkstatt<br />

begeisterte<br />

XIV Quer Beet<br />

<strong>NABU</strong> <strong>NRW</strong> begrüßt<br />

50.000. Mitglied


Natur erleben<br />

glazialen Urstromtälern<br />

sind<br />

auch am Rande der Lippeaue<br />

nordöstlich von<br />

Lippstadt nach dem 2.<br />

Weltkrieg zahlreiche Baggerseen<br />

entstanden. Der<br />

Moränen-Sand gehört zu<br />

den unverzichtbaren Bodenschätzen<br />

der Baustoffindustrie<br />

<strong>und</strong> die Umwandlung<br />

von Äckern <strong>und</strong><br />

Wiesen in Sand- <strong>und</strong> Kiesgruben<br />

ist für viele Landwirte<br />

darüber hinaus eine<br />

lukrative „Fruchtfolge“.<br />

Hier in der Lippeniederung<br />

sind die Gr<strong>und</strong>wasserstände<br />

so hoch, dass<br />

sich die Löcher in der<br />

Landschaft sofort mit kla-<br />

Grünschenkel sind eine der zahlreichen<br />

Limikolen, die auf dem Zug die Schlamm- <strong>und</strong><br />

Sandflächen des Sees als Rastplatz aufsuchen.<br />

NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong> Wie überall in den<br />

Seite II Ausgabe 4/2003<br />

rem Wasser füllen. So entsteht<br />

eine Nassabgrabung<br />

neben der anderen. Die<br />

hellen Strände <strong>und</strong> das<br />

saubere Wasser locken<br />

dabei eine Vielzahl von<br />

Lebewesen an, darunter<br />

auch aus der Gattung der<br />

Hominiden: So sind <strong>und</strong><br />

bleiben die Baggerseen in<br />

Menschenhand. Aus Sandabgrabungen<br />

werden<br />

Naherholungsräume für<br />

Angelsportler, Badegäste<br />

<strong>und</strong> Segelboot-Neulinge.<br />

Nur eine Ausnahme gibt<br />

es bisher: Der Zachariassee,<br />

etwas abseits gelegen<br />

am Rande der „Baggerseenplatte“.<br />

Zachariassee in Soest<br />

NSG-Zachariassee<br />

Bereits 1975 – der Kiesgrubenbetreiber<br />

<strong>und</strong> Gebäudeabrissunternehmer<br />

Zacharias war noch sehr<br />

aktiv – engagierte sich die noch<br />

junge „Arbeitsgemeinschaft Biologischer<br />

Umweltschutz“ (ABU) für<br />

die Unterschutzstellung. Das Anliegen<br />

wurde 1979 sogar durch<br />

eine Stellungnahme von Prof.<br />

Bernhard Grzimek in der örtlichen<br />

Presse unterstützt: „Hier besteht<br />

die Möglichkeit, sehr rasch ein bedeutsamesWasservogelschutzgebiet<br />

zu schaffen...“ Die ABU veröffentlichte<br />

1980 eine Dokumentation<br />

mit Beobachtungsdaten <strong>und</strong><br />

ein Jahr später war ein Stimmungsumschwung<br />

zu spüren.<br />

1983 wird der Zachariassee zum<br />

Naturschutzgebiet erklärt, faktisch<br />

ist er es aber noch lange nicht.<br />

Der Kiesabbau geht weiter, die<br />

Bauschuttverklappung auch <strong>und</strong> 5<br />

Jahre später lagern noch immer<br />

Haubentaucher-Familie, Begegnung an der<br />

Beobachtungshütte<br />

Badegäste, Schlauchbootfahrer,<br />

Autowäscher, Ölwechsler <strong>und</strong><br />

Mülldeponien am Zachariassee. In<br />

dieser Zeit wird im Kreis Soest der<br />

Kreisverband des „DBV“ aus der<br />

Taufe gehoben. Die Lippstädter<br />

Ortsgruppe des <strong>NABU</strong>-Vorgänger-<br />

Verbandes erkennt am NSG-Zachariassee<br />

eine lohnende Aufgabe.<br />

Die Hartnäckigkeit, mit der die<br />

ehrenamtlichen Naturschützer immer<br />

wieder auf den Schutzstatus<br />

<strong>und</strong> seine Umsetzung pochen,<br />

führt zur Zusammenarbeit mit der<br />

zuständigen Behörde der Kreisverwaltung:<br />

Entwicklungskonzepte<br />

werden aufgegriffen <strong>und</strong> überarbeitet.<br />

Der <strong>NABU</strong> bekommt den<br />

Auftrag, sich um das Schutzgebiet<br />

zu kümmern. Bagger <strong>und</strong> Planierraupe<br />

rücken an, Ackerboden wird<br />

abgeschoben, Flachufer <strong>und</strong> Blänken<br />

entstehen. Bei Hochwasser<br />

werden jetzt Teile der Insel überschwemmt.<br />

Am Südufer wird eine<br />

kleine Beobachtungshütte aufgestellt,<br />

sie bietet Besuchern ein<br />

Fenster zum Schutzgebiet. Hier<br />

hat jeder die Möglichkeit, den<br />

See einzusehen. Entscheidend ist<br />

aber: Der R<strong>und</strong>weg um den See<br />

wird zurückgebaut, damit kehrt<br />

Ruhe ein, der Natur ist ein<br />

Stückchen Platz zurückgegeben.<br />

Das Wichtigste: Es ist gelungen,<br />

die Distanz zwischen Tier- <strong>und</strong><br />

Pflanzenwelt <strong>und</strong> den erholungssuchenden<br />

Besuchern groß genug<br />

zu halten, ohne sie völlig auszuschließen.<br />

Um die wertvollsten<br />

Bereiche zu erhalten, werden<br />

Uferbereiche regelmäßig ent-<br />

Knäckerpel: regelmäßig auf dem Frühjahrszug<br />

hier zu beobachten, inzwischen gibt es die ersten<br />

Brutversuche.


uscht. Angrenzende Flächen<br />

werden nach <strong>und</strong> nach extensiviert.<br />

Beim Flächenerwerb hilft die<br />

<strong>NRW</strong>-Stiftung <strong>und</strong> die Kreisverwaltung.<br />

So wurde das bisher 60<br />

ha umfassende Schutzgebiet in<br />

diesem Jahr auf 140 ha erweitert.<br />

Besonderheiten des<br />

„Lebensraumes aus<br />

zweiter Hand“<br />

Nährstoffarme Wiesen in Gewässernähe<br />

fallen durch ihren Insektenreichtum<br />

auf – eine sichere<br />

Nahrungsquelle für die 10 – 15<br />

Teichrohrsänger-Paare, die dicht<br />

beieinander brüten. Rohrammern,<br />

Schilfrohrsänger, Gelbspötter <strong>und</strong><br />

Rohrweihe besiedeln das noch<br />

spärliche Röhricht <strong>und</strong> die Hochstaudenfluren.<br />

Auf den Sandflächen<br />

brüten Flussregenpfeifer<br />

Links: Der Mittlere Sonnentau<br />

gehört zu den Pionierpflanzen,<br />

die an wenigen Stellen die<br />

Flachufer besiedeln.<br />

Rechts: Zachariassee, die Insel<br />

war Standort der ehemaligen<br />

Sandbaggerei<br />

Die Rohrweihen brüten auch in den kleinen<br />

Schilfflächen des Sees mit gutem Erfolg.<br />

<strong>und</strong> Kiebitz <strong>und</strong> die Wegwespen<br />

<strong>und</strong> Sand-Laufkäfer jagen hier<br />

nach Beute. Besenheide <strong>und</strong> Englischer<br />

Ginster besiedeln die<br />

Flächen. An feuchteren Stellen hat<br />

sich Moorbärlapp <strong>und</strong> Sonnentau<br />

eingestellt <strong>und</strong> an Übergängen zu<br />

den mageren Wiesen wächst Knabenkraut<br />

<strong>und</strong> Sumpfwurz. Wo vor<br />

15 Jahren noch die Sandlaster<br />

fuhren, fallen zur Zugzeit kleine<br />

Trupps von Watvögeln ein: Flussuferläufer,<br />

Kampfläufer, Alpen- <strong>und</strong><br />

Die Große Prachtnelke<br />

blüht auf den nährstoffarmen<br />

Wiesen des NSG<br />

Sichelstrandläufer, Waldwasserläufer,<br />

Grün- <strong>und</strong> Rotschenkel<br />

gehören zu den regelmäßigen<br />

Gästen. Aber auch Regenbrachvogel,<br />

Kiebitzregenpfeifer, Steinwälzer<br />

<strong>und</strong> Triel nutzen mitunter die<br />

offenen Schlammflächen zur Nahrungssuche<br />

<strong>und</strong> Gefiederpflege.<br />

Ab Oktober treffen die Wintergäste<br />

ein, je kälter es wird, um so<br />

mehr Arten <strong>und</strong> Individuen kann<br />

man auf dem vergleichsweise kleinen<br />

See beobachten: 1500<br />

Stockenten sind keine Seltenheit.<br />

Sie sind mit Reiher-, Tafel-,<br />

Schnatter-, <strong>und</strong> Spießente vergesellschaftet.<br />

Zur Wintermitte kommen<br />

dann regelmäßig Gänse- <strong>und</strong><br />

Zwergsäger, Schellenten, Schwarz<strong>und</strong><br />

Rothalstaucher hinzu. An besonders<br />

kalten Wintertagen treffen<br />

schon mal nordische Eis- <strong>und</strong><br />

Prachttaucher ein. Dann wird die<br />

kleine Beobachtungshütte zum<br />

Treffpunkt von Ornithologen <strong>und</strong><br />

Ornithomanen.<br />

Auf den offenen <strong>und</strong> sonnenwarmen Sandflächen<br />

jagen Sandlaufkäfer <strong>und</strong> Grabwespen.<br />

Natur erleben<br />

Die Entwicklung des Naturschutzgebietes<br />

findet allerdings nicht<br />

überall Zustimmung. So sind die<br />

Sportfischer, die hier früher ihre<br />

Köder ins Wasser gehalten haben<br />

<strong>und</strong> jetzt an den Nachbarseen angeln,<br />

über die Ansiedlung der<br />

Kormorane nicht gerade erfreut.<br />

Aus dem unzugänglichen Schlafplatz<br />

ist mittlerweile eine Brutkolonie<br />

entstanden. Wo ihre Wachstumsgrenze<br />

liegt, weiß niemand,<br />

aber sicher ist, dass die Beute<br />

nicht nur aus dem Zachariassee<br />

stammt. Auch die Landwirte in der<br />

Nachbarschaft teilen die Vogelwelt<br />

gerne in „beliebt“ <strong>und</strong> „unbeliebt“.<br />

Zu den letzteren<br />

gehören die Grau- <strong>und</strong> Nilgänse.<br />

Einige H<strong>und</strong>ert kommen da zur<br />

Mauser <strong>und</strong> zur Überwinterung zusammen<br />

<strong>und</strong> grasen gerne auf<br />

den Wiesen <strong>und</strong> der Wintergerste.<br />

Dazu gab es schon kluge Lösungsvorschläge:<br />

Reißt die Zäune<br />

weg <strong>und</strong> lasst die Leute an den<br />

See, dann löst sich das Problem<br />

von selbst ...<br />

Peter Hoffmann<br />

Mehr zum Zachariassee unter<br />

www.nabu-soest.de<br />

Schwarzhalstaucher gehören zu den selteneren<br />

Wintergästen am Zachariassee.<br />

Fotos: Peter Hoffmann, Reinhold Lodenkemper<br />

Ausgabe 4/2003 Seite III<br />

NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong>


NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong><br />

<strong>NABU</strong> vor Ort<br />

Mit über 75 Jahren<br />

ist der <strong>NABU</strong>-Bielefeld<br />

aktiver<br />

denn je. Einer seiner<br />

Schwerpunkte ist die naturpädagogische<br />

Arbeit,<br />

die - abgesehen von der<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

- vor allem in einem umfangreichen<br />

Exkursions–<br />

<strong>und</strong> Naturreiseprogramm<br />

zum Ausdruck kommt.<br />

Der <strong>NABU</strong>-Bielefeld ist<br />

mit ca. 50 Veranstaltungen<br />

pro Jahr der größte<br />

Anbieter in Ostwestfalen.<br />

Durch die Kooperation<br />

mit der Volkshochschule<br />

Bielefeld erreicht dieses<br />

Programm auch viele<br />

Nichtmitglieder. Die kostenlosen<br />

Führungen werden<br />

sehr gut angenommen<br />

<strong>und</strong> ermöglichen es,<br />

die städtische Bevölkerung<br />

für Natur <strong>und</strong> Umwelt<br />

zu begeistern <strong>und</strong><br />

über Umweltprobleme zu<br />

informieren.<br />

Seite IV Ausgabe 4/2003<br />

<strong>NABU</strong>-Bielefeld<br />

Exkursionen<br />

<strong>und</strong> Reisen<br />

Im Bereich der praktischen Naturschutzarbeit<br />

stehen z.B. die Mahd<br />

von Wiesen, Rückschnitt von<br />

Kopfweiden, Heckenpflanzungen<br />

<strong>und</strong> Nistkastenaktionen sowie die<br />

Betreuung der vereinseigenen<br />

Naturschutzflächen von ca. 9 ha<br />

an. Auch Artenschutzprogramme,<br />

beispielsweise zum Schutz des<br />

Eisvogels, werden vom <strong>NABU</strong> Bielefeld<br />

betreut. Das Bauerngarten-<br />

Projekt zeigt, wie naturnahe Gärten<br />

zum Artenschutz beitragen<br />

können. Politische Naturschutzarbeit<br />

wird durch die Stellungnahmen<br />

zu § 29-Planungen sowie Vertreter<br />

im Beirat der Unteren Landschaftsbehörde<br />

der Stadt Bielefeld<br />

<strong>und</strong> in der Bezirkskonferenz<br />

für Naturschutz im Regierungsbezirk<br />

Detmold geleistet.<br />

Durch die Erträge aus der vereinseigenen<br />

Metzmacher-Stiftung ist<br />

der <strong>NABU</strong>-Bielefeld in der Lage,<br />

größere Natuschutzprojekte zu<br />

unterstützen. Dies ist z.B. geschehen<br />

beim Ankauf von ca. 60 ha<br />

naturschutzwürdiger Fläche an der<br />

Oberen Narew in Polen für den<br />

Nordpodlassischen B<strong>und</strong> für Vogelschutz.<br />

Ende 2002 wurde das<br />

bisher nur gepachtete Vereinshaus<br />

samt Gr<strong>und</strong>stück gekauft, welches<br />

als Tagungsort <strong>und</strong> Lagerraum<br />

dient. Es liegt in einem ornithologisch<br />

wertvollen Gebiet Bielefelds<br />

mit Nachtigallvorkommen.<br />

Links: Vereinseigene Naturschutzfläche<br />

am Johannisbach<br />

Unten: Vereinshaus<br />

Blick in den Bauerngarten<br />

Als Stadtverband sieht der <strong>NABU</strong>-<br />

Bielefeld seine wichtigste Aufgabe<br />

darin, eine emotionale Bindung<br />

der städtischen Bevölkerung<br />

zur Natur zu fördern <strong>und</strong> daraus<br />

ein Bewusstsein für die Notwendigkeit<br />

von Naturschutz zu entwickeln.<br />

Wenn dies gelingt, werden<br />

auch weiterhin naturschutzpolitische<br />

Aktivitäten Erfolg haben.<br />

Detlef Hunger<br />

Dr. Wolfgang Beisenherz<br />

<strong>NABU</strong>-Bielefeld im Internet:<br />

http://www.nabu-bielefeld.de<br />

Kontaktadresse: W. Strototte,<br />

Oerlinghauser Str. 102,<br />

33758 Schloß Holte


Gäbe es für Vereine<br />

ein Renteneintrittsalter<br />

– der <strong>NABU</strong><br />

Mönchengladbach hätte<br />

es mittlerweile erreicht.<br />

Im Jahr 1937 gegründet,<br />

bemüht sich der Stadtverband<br />

seit mehr als sechs<br />

Jahrzehnten um den Naturschutz.<br />

Damit ist er die<br />

älteste Umweltorganisation<br />

in der Stadt <strong>und</strong> mit<br />

r<strong>und</strong> 550 Mitgliedern zugleich<br />

auch die größte.<br />

Alles andere als veraltet präsentiert<br />

sich der <strong>NABU</strong> heute in der<br />

niederrheinischen Großstadt. Wie<br />

viele Orts- <strong>und</strong> Kreisgruppen über<br />

lange Zeit hinweg eng mit dem<br />

Vogelschutz verb<strong>und</strong>en, ist die Arbeit<br />

des Mönchengladbacher<br />

<strong>NABU</strong> vielfältiger geworden. Sie<br />

reicht vom Biotopschutz über die<br />

Erforschung der heimischen Tier<strong>und</strong><br />

Pflanzenwelt bis hin zur Stellungnahme<br />

bei Planverfahren.<br />

Teilweise auf Eigentumsflächen,<br />

teilweise über Patenschaftsverträge,<br />

hat der <strong>NABU</strong> die Betreuung<br />

wertvoller Naturgebiete übernommen.<br />

So wird mit der Bistheide<br />

eine alte Kulturlandschaft gepflegt,<br />

deren Flachsrösten unzählige<br />

Amphibien zum Laichen anziehen.<br />

Die Kleingewässer gilt es regelmäßig<br />

vor zunehmender Sukzession<br />

<strong>und</strong> Verschlammung zu<br />

bewahren. Durch regelmäßigen<br />

Schnitt bleiben zahlreiche Kopfweiden<br />

im Stadtgebiet erhalten,<br />

die Brutraum für eine Charakterart<br />

sind: den Steinkauz. Von dieser<br />

kleinen Eule brüten in Mönchengladbach<br />

noch 40 – 60 Paare. Da-<br />

25 Jahre <strong>NABU</strong> Kreisverband Unna<br />

Festveranstaltung zum<br />

25-jährigen Bestehen<br />

Ein großer Erfolg war die gemeinsame<br />

Festveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen<br />

des <strong>NABU</strong> Kreisverbandes Unna<br />

sowie zum 10-jährigen Jubiläum der<br />

Biologischen Station im Kreis Unna <strong>und</strong><br />

des Umweltzentrums Westfalens. Ein<br />

Naturschutz- <strong>und</strong> Bauernmarkt mit Produkten<br />

aus der Region lockte zahlreiche<br />

Besucher auf das Gelände der<br />

Ökologiestation in Bergkamen-Heil. Für<br />

das 25jährige Jubiläum hatte der <strong>NABU</strong><br />

Kreisverband Unna eigens eine Ausstel-<br />

<strong>NABU</strong>-Stadtverband Mönchengladbach<br />

<strong>NABU</strong> vor Ort<br />

<strong>Kopfbaumschnitt</strong>,<br />

<strong>Kartierungen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Ornithologie</strong><br />

mit der gefährdeten Art keine<br />

Wohnungsnot droht, hängen für<br />

sie über 100 Nistkästen in geeigneten<br />

Lebensräumen.<br />

Lange Zeit hat der <strong>NABU</strong> für den<br />

Schutz eines wertvollen Kiesgrubengeländes<br />

gestritten. Die alte<br />

Abgrabung – als Naherholungsgebiet<br />

ausgewiesen – beherbergt<br />

viele Arten, die landesweit gefährdet<br />

oder aber lokal bedeutsam<br />

sind. Unsere <strong>Kartierungen</strong> der<br />

letzten Jahre förderten Zwergtaucher<br />

<strong>und</strong> Flussregenpfeifer sowie<br />

zahlreiche Libellen- <strong>und</strong> Heuschreckenarten<br />

zu Tage. Im Juli<br />

2003 wurde die Kiesgrube endlich<br />

zum Naturschutzgebiet. Die Begründung<br />

für die Unterschutzstellung<br />

liest sich wie ein langes Zitat<br />

aus <strong>NABU</strong>-Gutachten – einer<br />

engagierten Unteren Landschaftsbehörde<br />

wurden so Argumente<br />

für einen besseren Schutz geliefert.<br />

Sicherlich wird auch das derzeitige<br />

Projekt in dieser Hinsicht weitere<br />

Akzente setzen können. Seit dem<br />

Ende der 90er Jahre arbeitet der<br />

<strong>NABU</strong> Mönchengladbach an einer<br />

Beschreibung der heimischen Vogelwelt.<br />

Im Entstehen ist ein umfangreiches<br />

Werk, das über 100<br />

Jahre <strong>Ornithologie</strong> in Mönchengladbach<br />

beleuchtet <strong>und</strong> interessante<br />

Veränderungen in der Avifauna<br />

herausstellt. Zurzeit geht<br />

das fertige Manuskript auf Wanderschaft.<br />

Verschiedene Ornithologen<br />

prüfen das Werk auf Herz<br />

<strong>und</strong> Nieren <strong>und</strong> werden sicherlich<br />

Grasfrosch Foto: Gerhard Maas<br />

Dr. Ute Röder, Vorstandsmitglied des <strong>NABU</strong> LV <strong>NRW</strong><br />

verlieh die silberne Ehrennadel an das Ehepaar Helga<br />

<strong>und</strong> Karl-Heinz Kühnapfel, Rüdiger Wollenberg, Dieter<br />

Ackermann, Udo Bennemann, Roswitha Bliese, Irmgard<br />

Devrient <strong>und</strong> Herwig Rabeneck.<br />

Pflegeeinsatz in der Bistheide<br />

Foto: Ralf Fikert<br />

noch wertvolle Anregungen geben.<br />

Danach wird sich alles um<br />

die Herausgabe des Buches drehen.<br />

Wann sich Mönchengladbacher<br />

Vogelk<strong>und</strong>ler <strong>und</strong> andere<br />

Naturinteressierte über das Werk<br />

freuen dürfen, ist noch nicht ganz<br />

klar. Sicher ist indes, dass der<br />

<strong>NABU</strong> Mönchengladbach damit<br />

sein Profil als engagierter Naturschutzverband<br />

weiter wird schärfen<br />

können.<br />

Holger Hurtmann<br />

<strong>NABU</strong> Mönchengladbach im Internet<br />

unter www.nabu-mg.de.<br />

lung mit den vielfältigen Aktivitäten der<br />

Naturschützer zusammengestellt. Eine<br />

weitere Sonderausstellung informierte<br />

über das Thema „Schmetterlinge“. Für<br />

viele Kinder war dies die erste<br />

Berührung mit den zerbrechlichen Lebewesen.<br />

Die Festrede hielt <strong>NRW</strong> Umweltministerin<br />

Bärbel Höhn, die auf die<br />

für Nordrhein-Westfalen einmalige<br />

Kombination von amtlichen <strong>und</strong> ehrenamtlichen<br />

Naturschutz unter einem gemeinsamen<br />

Dach hinwies <strong>und</strong> die gute<br />

Zusammenarbeit der drei Jubilare lobte.<br />

Insbesondere hob sie die wirksame<br />

Öffentlichkeitsarbeit des <strong>NABU</strong> hervor,<br />

getreu dem Motto man schützt nur was<br />

man kennt. Bernd Margenburg<br />

Ausgabe 4/2003 Seite V<br />

NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong>


NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong><br />

Thema<br />

Öko-Tannenbäume<br />

Die Nachfrage nach<br />

ökologisch produziertenZierpflanzen<br />

<strong>und</strong> Gehölzen steigt<br />

ständig. Da lag es auf der<br />

Hand, dass auch die Frage<br />

nach umweltschonend<br />

erzeugten Weihnachtsbäumen<br />

nicht mehr lange<br />

auf sich warten lassen<br />

würde. Verbraucher müssen<br />

unter Umständen<br />

aber noch recht weite<br />

Wege in Kauf nehmen,<br />

um einen Weihnachtsbaum<br />

zu ergattern, der<br />

die Zimmerluft garantiert<br />

nicht mit ausdünstenden<br />

Pestiziden belastet. Erst<br />

wenige Land- <strong>und</strong> Forstbetriebe<br />

haben sich auf<br />

die Nachfrage eingestellt<br />

<strong>und</strong> ihre Weihnachtsbaumkulturen<br />

auf ökologische<br />

Wirtschaftsweise<br />

umgestellt.<br />

Seite VI Ausgabe 4/2003<br />

In Nordrhein-Westfalen gibt es<br />

zurzeit drei ökologisch wirtschaftende<br />

Land-<strong>und</strong> Forstbetriebe,<br />

die Öko-Tannenbäume anbieten.<br />

Zwei davon liegen im Sauerländischen,<br />

einer im Münsterland. Sie<br />

bieten hauptsächlich Nordmanntannen<br />

<strong>und</strong> Blaufichten an, da diese<br />

beim Verbraucher wegen ihrer<br />

Nadelfestigkeit sehr beliebt sind.<br />

Die heimischen Nadelbaumarten<br />

Tanne <strong>und</strong> Fichte findet man dagegen<br />

kaum. Schuld sind hier<br />

nicht nur die Vorlieben des Verbrauchers,<br />

auch das Angebot an<br />

heimischen Nadelbaum-Jungpflanzen<br />

aus ökologisch wirtschaftenden<br />

Baumschulen ist sehr begrenzt.<br />

Der Bedarf an Jungpflanzen<br />

muss häufig zwei Jahre im<br />

Voraus bei der jeweiligen Baumschule<br />

angemeldet werden.<br />

Jungpflanzen für die Anlage einer<br />

Weihnachtsbaumkultur werden<br />

meist im Alter von drei Jahren von<br />

einer Baumschule bezogen <strong>und</strong><br />

im Frühjahr ausgepflanzt. Im Gegensatz<br />

zum konventionellen<br />

Weihnachtsbaum-Anbau werden<br />

die zur Neupflanzung vorgesehenen<br />

Flächen im Öko-Anbau nicht<br />

mit Herbiziden „kahlgespritzt“<br />

sondern nur mechanisch von Aufwuchs<br />

befreit. Eine vor dem Aus-<br />

pflanzen erfolgte Gr<strong>und</strong>düngung<br />

sorgt für eine nachhaltige Nährstoffversorgung<br />

der Kulturen, die<br />

neun bis zehn Jahre stehen bleiben.<br />

Nach 5-6 Jahren werden die<br />

ersten Weihnachtsbäume geschlagen.<br />

Zur Pflege der Weihnachtsbaumkulturen<br />

werden hauptsächlich<br />

Shropshire-Schafherden eingesetzt.<br />

Die Schafe dienen als lebendige<br />

„Rasenmäher“ <strong>und</strong> halten<br />

das Gras <strong>und</strong> Wildkräuter<br />

niedrig, so dass sich die Bäume<br />

optimal entwickeln können.<br />

Die Kulturpflanzen werden<br />

von den Schafen verschont,<br />

sofern sie regelmäßig umgesetzt<br />

werden. Geschieht dies nicht,<br />

kann es schon einmal passieren,<br />

dass sie aus Langeweile anfangen<br />

die jungen Triebe anzuknabbern.<br />

Ihr selektives Fraßverhalten macht<br />

die Shropshire-Schafe zum idealen<br />

Partner für die „Mischkultur“ im<br />

ökologischen Weihnachtsbaum-<br />

Anbau.<br />

Zudem sorgen ihre Ausscheidungen<br />

für eine zusätzliche Düngung<br />

der Bäume. Eine weitere mineralische<br />

Düngung während der<br />

Standzeit der Kulturen erfolgt<br />

gemäß der Richtlinien der Öko-<br />

Anbauverbände.<br />

Allerdings reicht die Pflege der<br />

Kulturen mit Hilfe von Schafen allein<br />

nicht aus, denn bestimmte<br />

Pflanzen wie Brennessel oder<br />

Farnkraut fressen die Schafe nicht.<br />

Deshalb muss die Schafbeweidung<br />

mit anderen Verfahren kom-


iniert werden. Das Abmähen <strong>und</strong><br />

Mulchen der Flächen mit Schmalspurschleppern,<br />

Balkenmähern<br />

oder auch mit der Motorsense ermöglicht<br />

es, die Kulturen offen zu<br />

halten. Kleinere Parzellen als im<br />

konventionellen Anbau, Schutzstreifen<br />

<strong>und</strong> größere Pflanzabstände<br />

zwischen den einzelnen Weihnachtsbäumen<br />

lassen robuste<br />

Pflanzen heranwachsen, die weitgehend<br />

unempfindlich sind gegen<br />

Pilzkrankheiten sowie Läuse <strong>und</strong><br />

Milbenbefall. Der Verzicht auf Herbizide<br />

<strong>und</strong> Insektizide schont auch<br />

die Nützlinge, die damit sofort<br />

eingreifen können, falls es zu einem<br />

Schädlingsbefall kommen<br />

sollte. Alle Maßnahmen zusammen<br />

halten den Schaden gering<br />

<strong>und</strong> vermeiden Totalausfälle, wie<br />

sie bei Monokulturen drohen würden.<br />

Ernte <strong>und</strong> Verkauf<br />

Weihnachtsbaumflächen liefern<br />

über mehrere Jahre hinweg Bäume<br />

verschiedener Größe. Im<br />

Haupterntejahr wird eine Größe<br />

von 150 bis 200 cm angestrebt.<br />

Aber auch kleinere Bäume sind zu<br />

haben. Ein Bestand weist r<strong>und</strong><br />

6000 Bäume pro ha auf. Bäume<br />

minderer Qualität werden zu Tannengrün<br />

geschnitten <strong>und</strong> bringen<br />

somit ebenfalls mehrjährige Erträge.<br />

Höhere Verkaufspreise für Öko-<br />

Ware sind notwendig <strong>und</strong> gerechtfertigt,<br />

weil der Aufwand für<br />

die Beikrautregulierung <strong>und</strong> das<br />

Offenhalten der Kulturen im Öko-<br />

Anbau wesentlich höher ist, lassen<br />

sich aber nur in begrenztem Umfang<br />

durchsetzen. Hier machen<br />

insbesondere die Dumpingpreise<br />

der Baumärkte, die stark gespritzte<br />

Importware in Massen anbie-<br />

Wer schon dieses Jahr den<br />

Tannennadelduft im heimischen<br />

Wohnzimmer ungetrübt<br />

genießen will, kann sich an<br />

folgende Anbieter wenden:<br />

Naturlandbetrieb Gut Braband,<br />

Ludger Brinkmann,<br />

58256 Ennepetal,<br />

Tel.: 02333 - 63 13 22,<br />

Fax: 02333 - 63 13 24,<br />

E-Mail: gut.braband@avunet.de<br />

ten, den heimischen Weihnachstbaum-Erzeugern<br />

das Leben<br />

schwer. Die Preise richten sich bei<br />

Öko-Weihnachtsbäumen nach der<br />

Größe. So zahlt der Verbraucher<br />

für eine zwei Meter große Edel-<br />

Weihnachtsbaum selber schlagen!<br />

Im Schmallenberger Sauerland können Sie Ihren ges<strong>und</strong>en, ungespritzen<br />

Tannenbaum aus unseren eigenen Kulturen selber schlagen:<br />

6. <strong>und</strong> 7., 13. <strong>und</strong> 14., 20. <strong>und</strong> 21. Dezember 2003<br />

In unserer Waldscheune gibt es Glühwein, Holzhauerkaffee/Kakao <strong>und</strong><br />

Würstchen. Die angrenzenden Kulturen sind über eine asphaltierte<br />

Sraße zu erreichen. Zusätzl. fährt Sie der Bauer mit dem Waldexpress.<br />

Edeltanne 6 €/m, Nordmannstanne 9 €/m.<br />

Der selbstgeschlagene Baum wird zum Transport handlich eingenetzt.<br />

Naturlandbetrieb SCHULTE-GÖBEL<br />

Hauptstraße 21, 57392 Schmallenberg-Felbecke<br />

Tel./fax 02972/47068, Mobil 0170/1974608<br />

Naturlandbetrieb Schulte-Göbel,<br />

Gerhard Schulte-Göbel, Hauptstraße<br />

21,<br />

57392 Schmallenberg-Felbecke,<br />

Tel.: 02972 - 47068,<br />

Fax: 02972 - 47068,<br />

www.naturlandbetrieb.de<br />

Biolandbetrieb<br />

Ökullus-Gemüse ,<br />

Am Handorfer Bahnhof 2, 48157<br />

Münster,<br />

Tel.: 0251 - 14 37 12,<br />

Fax: 0251 - 32 11 739<br />

tanne um die 12,– Euro, für eine<br />

gleichgroße Nordmanntanne um<br />

die 20,– Euro. Angeboten werden<br />

die Bäume in der Regel vom Erzeuger<br />

direkt ab Hof. Häufig werden<br />

in den letzten Wochen vor<br />

Weihnachten Aktionen zum Selberschlagen<br />

mit entsprechendem<br />

Rahmenprogramm angeboten.<br />

Aber man findet auch Angebote<br />

auf regionalen Weihnachtsmärkten<br />

oder kooperierenden Biohöfen.<br />

Bei „konventionellen“ Wiederverkäufern<br />

finden sich bisher<br />

nur sehr selten Öko-Christbäume<br />

im Angebot. Hier ist der Baum<br />

dann entsprechend als Bio-Ware<br />

gekennzeichnet. Beim bald anstehenden<br />

Weihnachtsbaumkauf sollte<br />

man ruhig seinen konventionellen<br />

Händler nach einem Öko-<br />

Weihnachstbaum fragen – vielleicht<br />

hat er ja schon einige Exemplare<br />

im Sortiment.<br />

B.Königs<br />

Thema<br />

Shropshire-Schafe helfen bei<br />

der Pflege der Kulturen<br />

Fotos: Schulte-Göbel<br />

Ausgabe 4/2003 Seite VII<br />

NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong>


NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong><br />

Titel<br />

Die Fledermausfauna<br />

in <strong>NRW</strong> wird<br />

bereits seit etlichen<br />

Jahren von ehrenamtlichenFledermausschützern<br />

intensiv untersucht.<br />

Die Rückzugsstätten<br />

der Tiere schienen<br />

weitgehend bekannt. Zu<br />

Beginn des Jahres 1997<br />

gelang dann aber eine unerwartete<br />

Entdeckung: Im<br />

Kreis Borken wurde ein<br />

bis dahin unbekanntes<br />

großes Fledermaus-Winterquartier<br />

gef<strong>und</strong>en.<br />

Fransenfledermaus<br />

Foto:<br />

S. Roepling<br />

Seite VIII Ausgabe 4/2003<br />

Wie sich bei einer ersten Kontrolle<br />

im Januar 1997 herausstellte, handelt<br />

es sich mit ungefähr 200 Tieren<br />

um eines der größten Winterquartiere<br />

in ganz <strong>NRW</strong>. Es ist eines<br />

von nur fünf Quartieren im<br />

Münsterland, in denen jährlich<br />

über 100 Fledermäuse überwintern.<br />

Das Quartier befindet sich in einem<br />

alten Gewölbekeller aus dem<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>ert. Die Gewölbe<br />

weisen insgesamt eine Ganglänge<br />

von etwa 60 m Länge auf. In den<br />

zum Teil tiefen Fugen des aus Ziegeln<br />

gemauerten Gewölbes finden<br />

sich Wintertags die Fledermäuse.<br />

Dem Quartier drohte Gefahr<br />

Doch dieses wertvolle Quartier<br />

war in seinem Fortbestand bedroht.<br />

Der Besitzer wollte das Objekt<br />

verpachten, um die über den<br />

Kelleranlagen befindliche mehr<br />

oder weniger stark sanierungsbedürftige<br />

Gebäudesubstanz erhalten<br />

zu können. Es war geplant,<br />

den Gebäudekomplex zu einem<br />

Gaststättenbetrieb umzubauen,<br />

dessen Herzstück gerade die Kellergewölbe<br />

darstellen sollten.<br />

Eine gleichzeitige Nutzung der<br />

Keller durch die Fledermäuse <strong>und</strong><br />

einer Gaststätte schließt sich allerdings<br />

aus. Dennoch wurden seit<br />

1997 an diesem Quartier unterschiedliche<br />

Arbeiten <strong>und</strong> bauliche<br />

Veränderungen durchgeführt. Aus<br />

den Kellergewölben wurde Bauschutt<br />

<strong>und</strong> Bodengeröll entfernt.<br />

Entlang der Wände wurde ein<br />

Graben gezogen, um das im Objekt<br />

befindliche Wasser zu sammeln<br />

<strong>und</strong> abpumpen zu können.<br />

Weiterhin wurden Mauern abgebrochen,<br />

Durchbrüche geschaffen<br />

Gewölbekeller<br />

aus dem<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Foto: S. Roepling<br />

<strong>und</strong> erweitert sowie schlotförmige<br />

Lüftungsöffnungen in den Kuppeln<br />

der Gewölbe an der Erdoberfläche<br />

geöffnet. Aus Unkenntnis<br />

der Pächter wurden diese<br />

Maßnahmen auch während des<br />

Winters durchgeführt, so daß es<br />

zeitweise zu starken Beeinträchtigungen<br />

des Quartiers gekommen<br />

ist.<br />

Glücklicherweise hat sich der Besitzer,<br />

Herr Hermann Weyers sen.,<br />

bereit erklärt, dieses wertvolle<br />

Rückzugsquartier für Fledermäuse<br />

erhalten zu wollen. Nach umfangreichen<br />

Verhandlungen ist es 1999<br />

gelungen, einen Teil der Gewölbe,<br />

in dem bislang über die Hälfte<br />

der Fledermäuse gef<strong>und</strong>en wurden,<br />

durch den <strong>NABU</strong> <strong>NRW</strong>,<br />

zunächst befristet auf fünf Jahre,<br />

anzupachten. Die Finanzmittel<br />

stellte die Nordrhein-Westfalen-<br />

Stiftung <strong>und</strong> die Naturfördergesellschaft<br />

des Kreises Borken zur<br />

Verfügung. Somit haben die Fledermäuse<br />

hier weiterhin eine<br />

Tabelle: Ergebnisse der Zählungen der überwinternden Fledermäuse<br />

im Gewölbekeller im Kreis Borken von 1997 bis 2003.<br />

Datum Fransenfledermaus Wasserfledermaus andere Summe<br />

01/97 147 62 9 218<br />

03/98 49 75 3 127<br />

01/99 160 40 8 208<br />

02/00 147 53 5 205<br />

02/01 175 58 14 247<br />

01/02 120 42 5 167<br />

02/03 179 57 14 251


Überwinterungsmöglichkeit. Sollten<br />

die anderen Kellerbereiche in<br />

Zukunft einer Nutzung zugeführt<br />

werden, wird über eine andere<br />

Einflugmöglichkeit nachgedacht.<br />

Die Aushandlung dieses Kompromisses<br />

war aber nur durch den engagierten<br />

Einsatz einiger Personen<br />

möglich, denen an dieser<br />

Stelle ganz herzlich gedankt sei.<br />

Besonders zu erwähnen sind Dr.<br />

H. Vierhaus <strong>und</strong> die Mitarbeiter<br />

der Unteren Landschaftsbehörde<br />

des Kreises Borken wie auch der<br />

Bezirksregierung Münster .<br />

Winterquartier<br />

mit überregionaler<br />

Bedeutung<br />

Bei den Winterkontrollen wurden<br />

meist über 200 Fledermäuse angetroffen<br />

(vgl. Tabelle). Lediglich<br />

im Jahr 1998 erfolgte die Kontrolle<br />

zu spät im Jahr, so dass viele<br />

Fledermäuse die Keller bereits<br />

verlassen hatten. Bei den Kontrollen<br />

wurden bis zu vier Fledermausarten<br />

angetroffen. Die Fransenfledermaus<br />

<strong>und</strong> die Wasserfledermaus<br />

kommen am häufigsten<br />

vor, wobei die Fransenfledermäuse<br />

überwiegen. Bemerkenswert ist<br />

auch der F<strong>und</strong> der Teichfledermaus,<br />

einer vergleichsweise seltenen<br />

Art. Außerdem findet sich<br />

noch das Braune Langohr mit einigen<br />

Exemplaren. Das Artenspektrum<br />

entspricht dem der anderen<br />

bekannten Quartiere.<br />

Das Angebot von Winterquartieren<br />

für Fledermäuse ist in der<br />

Westfälischen Bucht aufgr<strong>und</strong> der<br />

naturräumlichen Vorraussetzung<br />

eher gering <strong>und</strong> stark begrenzt.<br />

Untertage überwinternde Fledermäuse<br />

können hier nur in vom<br />

Menschen geschaffenen Quartieren<br />

Unterschlupf finden. Im Be-<br />

reich der Westfälischen Bucht sind<br />

nur vier weitere vergleichbare<br />

Quartiere mit einer ähnlich großen<br />

Individuenzahl bekannt. Es ist das<br />

einzige bislang bekannte Winterquartier<br />

im Kreis Borken mit einer<br />

derart großen Individuenzahl. Untersuchungen<br />

an vergleichbaren<br />

Winterquartieren belegen einen<br />

Einzugsbereich, der weit über die<br />

Kreisgrenzen hinausreicht <strong>und</strong> sich<br />

über das Münsterland <strong>und</strong> auch<br />

die benachbarten Niederlande erstreckt.<br />

Damit ist dieses Winterquartier<br />

für die gesamten Fledermauspopulationen<br />

der Fransen<strong>und</strong><br />

Wasserfledermaus in der<br />

Westfälischen Bucht von überregionaler<br />

Bedeutung.<br />

Der sich abzeichnende Interessenskonflikt<br />

zwischen Naturschutz<br />

<strong>und</strong> privaten Vorstellungen konnte<br />

gerade noch rechtzeitig entschärft<br />

werden. Glücklicherweise ist es<br />

durch die Zusammenarbeit zahlreicher<br />

Stellen <strong>und</strong> dem Entgegenkommen<br />

des Eigentümers gelungen,<br />

einen Teil der Gewölbekeller<br />

durch den Naturschutzb<strong>und</strong><br />

zunächst auf fünf Jahre, jedoch<br />

mit einer langfristigen Option anzupachten.<br />

Die Kontrollen in den<br />

letzten Wintern belegen eine weiterhin<br />

große Bedeutung dieses<br />

Quartiers, das trotz der erfolgten<br />

Umbaumaßnahmen von den Fledermäusen<br />

in starkem Maße genutzt<br />

wird. Im nächsten Jahr stehen<br />

die weiteren Verhandlungen<br />

für eine Verlängerung des Pachtvertrages<br />

an. Wir wünschen uns,<br />

dass die Fledermäuse hier auch<br />

weiterhin eine Heimat haben werden.<br />

Carsten Trappmann<br />

Weitere Informationen:<br />

www.fledermausschutz.de<br />

Foto: S. Roepling<br />

Foto: Ch. Giese<br />

Oben <strong>und</strong> Mitte: Fransenfledermäuse<br />

Unten: Fransen- <strong>und</strong> Wasserfledermaus<br />

gemeinsam in einer Spalte<br />

Foto: Ch. Giese<br />

Titel<br />

Ausgabe 4/2003 Seite IX<br />

NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong>


NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong><br />

<strong>NABU</strong> Aktionstag bringt<br />

Leben in die Ems<br />

Ems wurde symbolisch<br />

von Hand<br />

entfesselt<br />

Euregio<br />

„Wir bringen Leben in die Ems“ -<br />

unter diesem Motto stand ein<br />

großer gemeinsam mit dem Staatlichen<br />

Umweltamt Münster (StUA)<br />

organisierter Aktionstag des<br />

<strong>NABU</strong> AK Ems, bei dem erstmals<br />

ein größerer Fluss in <strong>NRW</strong> symbolisch<br />

von Hand entfesselt wurde.<br />

Am 19. Juli 2003 kamen bei strahlendem<br />

Sonnenschein weit über<br />

100 Naturfre<strong>und</strong>e an die Ems, um<br />

die schweren Böschungssteine im<br />

Schweiße ihres Angesichts zu entfernen.<br />

Circa 200 Tonnen Sandsteine<br />

wurden dazu von Hand bewegt.<br />

In der jetzt unbefestigten<br />

Böschung hofft der <strong>NABU</strong> nun auf<br />

die bei Hochwasser zu erwartenden<br />

Uferabbrüche, um hier neuen<br />

Lebensraum für Uferschwalben<br />

<strong>und</strong> Eisvögel zu schaffen.<br />

<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />

Euregio-Naturpunkt<br />

Hilfe für den Feldhamster<br />

Der Feldhamster ist in Nordrhein-<br />

Westfalen eine bedrohte Art. Gleiches<br />

gilt für die Vorkommen in<br />

den benachbarten Niederlanden<br />

<strong>und</strong> in Belgien. Derzeit gibt es in<br />

allen Ländern nur noch isolierte<br />

Restvorkommen. Die starke Intensivierung<br />

der Landwirtschaft, aber<br />

auch die Zerstückelung <strong>und</strong> Verkleinerung<br />

seines Lebensraums<br />

machen dem Hamster in Mitteleuropa<br />

seit einigen Jahrzehnten das<br />

Leben schwer.<br />

Zur Förderung des Feldhamsters,<br />

aber auch zur Abwendung weiterer<br />

Forderungen der EU zum<br />

Schutz dieser Art, hat das Land<br />

Nordrhein-Westfalen das Artenhilfsprogramm<br />

Feldhamster aufgelegt.<br />

Es gibt Landwirten ein Anreiz<br />

für eine hamsterschonende<br />

Bewirtschaftung, indem Ertrags-<br />

Seite X Ausgabe 4/2003<br />

Die Steine konnten sinnvoll weiterverwendet<br />

werden: Ein großer<br />

Teil wurde von Teilnehmern zum<br />

Bau von Trockenmauern oder<br />

Kräuterspiralen im eigenen Garten<br />

mitgenommen. Die übrigen übernahm<br />

das Westfälische Museum<br />

für Naturk<strong>und</strong>e in Münster, um sie<br />

ab dem kommenden Jahr in der<br />

neuen Emsausstellung als Museumsstücke<br />

zu verarbeiten. Besonders<br />

erfreulich war die verbän-<br />

Ansprechpartner für Landwirte<br />

aus den Kreisen Heinsberg,<br />

Neuss, Aachen <strong>und</strong> die Stadt<br />

Aachen ist:<br />

Michael Straube, <strong>NABU</strong>-NaturschutzstationEuregio-Naturpunkt<br />

e.V., Naturparkweg 2,<br />

41844 Wegberg,<br />

Tel.: 02432/9027 40,<br />

Fax: 02432/9027 39,<br />

straube@nabu-naturpunkt.de<br />

…für die Kreise Düren, Euskirchen<br />

<strong>und</strong> den Erftkreis:<br />

Ute Köhler,<br />

Villemombler Str. 65,<br />

53123 Bonn,<br />

Tel.: 0228/623351,<br />

Fax: 01212521304817,<br />

koehler.ute@web.de<br />

verluste <strong>und</strong> Mehraufwand entlohnt<br />

werden. Koordiniert wird<br />

das Programm von der <strong>NABU</strong>-NaturschutzstationEuregio-Naturpunkt.<br />

Als Kulisse wurden die<br />

Städte <strong>und</strong> Kreise ausgewählt, aus<br />

denen noch Hamsterf<strong>und</strong>e aus<br />

jüngerer Zeit vorliegen. Aber auch<br />

alte Vorkommen werden untersucht<br />

<strong>und</strong> aktuellen Hinweisen<br />

de- <strong>und</strong> interessenübergreifende<br />

Zusammenarbeit.<br />

Ziel des <strong>NABU</strong> war es, auf die<br />

Notwendigkeit weiterer Renaturierungsmaßnahmen<br />

an der Ems <strong>und</strong><br />

anderen Flüssen aufmerksam zu<br />

machen. Mit dem Engagement<br />

der vielen Bürger für „ihre Ems“<br />

ging somit ein bemerkenswertes<br />

Signal in Richtung Politik <strong>und</strong> Umweltministerium,<br />

nicht in ihren An-<br />

Feldhamster<br />

wird nachgegangen. Das Programm<br />

startete diesen Sommer.<br />

Und die bisherigen Bestandeserhebungen<br />

brachten eine Überraschung<br />

– tatsächlich konnten einige<br />

alte Vorkommen bestätigt <strong>und</strong><br />

neue gef<strong>und</strong>en werden. Für alle<br />

Hinweise auf Beobachtungen von<br />

Hamstern oder Hamsterbauen ist<br />

die Koordinationsstelle im übrigen<br />

dankbar. M.Straube<br />

strengungen für die Renaturierung<br />

dieses aufgr<strong>und</strong> des sehr hohen<br />

Sandanteils europaweit einzigartigen<br />

Flusses nachzulassen. Noch<br />

bis in die erste Hälfte des 20.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts war die Ems ein ausgesprochen<br />

lebendiger Fluss.<br />

Eine artenreiche <strong>und</strong> hieran angepasste<br />

Tier- <strong>und</strong> Pflanzenwelt<br />

zeichnete die Ems aus. Begradigungen<br />

<strong>und</strong> Uferbefestigungen<br />

zwangen sie aber immer mehr in<br />

ein kanalartiges Bett. In den letzten<br />

Jahren erhielt die Ems dank<br />

der Anstrengungen des StUA <strong>und</strong><br />

des Amtes für Agrarordnung zwar<br />

wieder in Teilen ihren natürlichen<br />

Lauf zurück. Aufgr<strong>und</strong> dramatischer<br />

Stellenkürzungen in den<br />

beiden Ämtern <strong>und</strong> unzureichender<br />

Finanzmittel für den zwingend<br />

erforderlichen Flächenerwerb drohen<br />

die positiven Entwicklungen<br />

aber ins Stocken zu geraten.<br />

Weitere Informationen bei:<br />

Christian Göcking,<br />

nabustat@muenster.de<br />

Biostationen-Ecke<br />

Neues aus den <strong>NABU</strong>-Naturschutzstationen<br />

in…<br />

…Kranenburg<br />

Mitglieder-Werbung in Kranenburg.<br />

Die Mitgliederwerbung<br />

Anfang Juni diesen Jahres im<br />

Raum Kranenburg / Kleve war<br />

ein voller Erfolg: Ca. 400 Neumitglieder<br />

konnten im <strong>NABU</strong><br />

begrüßt werden. +++ Spatenstich<br />

am Rhein. Das Projekt<br />

„Rhein – Fluss der tausend Inseln“,<br />

das von der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />

koordiniert wird,<br />

geht nun in die Umsetzungsphase.<br />

Ab Ende Oktober 2003 wird<br />

am Rhein in Duisburg-Rheinhausen<br />

die Uferbefestigung auf 1,5<br />

km Länge entfernt. +++ Gänsesaison<br />

mit neuen Angeboten.<br />

Zusätzlich zu den traditionellen<br />

Busexkursionen sonntags um 14<br />

Uhr wird man im Januar auch<br />

schon um 11 Uhr zu den Rastplätzen<br />

der Gänse fahren. Zwei<br />

Spezialführungen zu den Schlafplätzen,<br />

jeweils mit Essen bzw.<br />

Frühstück <strong>und</strong> Vortrag, ergänzen<br />

das Programm. Die Saison beginnt<br />

am 16.11.2003 <strong>und</strong> endet<br />

am 15.2.2004.<br />

Weitere Infos:<br />

<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />

Kranenburg, Tel. 02826/92094<br />

E-Mail: info@nabu-naturschutzstation.de


Nationalpark Eifel<br />

Konflikte zwischen<br />

Naturschützern <strong>und</strong><br />

Kommunen vom<br />

Tisch<br />

Am 18. Juli endete die Offenlegungsfrist<br />

der geplanten Verordnung<br />

für den Nationalpark Eifel.<br />

Enttäuscht zeigten sich die <strong>NRW</strong>-<br />

Naturschutzverbände B<strong>und</strong> für<br />

Umwelt <strong>und</strong> Naturschutz Deutschland<br />

(BUND) <strong>und</strong> Naturschutzb<strong>und</strong><br />

Deutschland (<strong>NABU</strong>) über<br />

die Stellungnahmen der Kreise<br />

<strong>und</strong> Kommunen. Darin wurde unter<br />

anderem vorgeschlagen, den<br />

Urftsee <strong>und</strong> die Ordensburg aus<br />

dem Geltungsbereich des Nationalparks<br />

herauszunehmen <strong>und</strong><br />

den Fortbestand unzähliger Wege<br />

festzuschreiben. Außerdem warfen<br />

die Kommunen den Naturschutzverbänden<br />

vor, der Naturschutz<br />

versuche die Bevölkerung<br />

auszugrenzen. Dies wiesen beide<br />

Verbände energisch zurück <strong>und</strong><br />

forderten die Kommunen auf, wieder<br />

zu einer sachlichen Diskussion<br />

zurückzukehren.<br />

Dazu Josef Tumbrinck, Vorsitzender<br />

des <strong>NABU</strong> <strong>NRW</strong>:“ Diese Forderungen<br />

<strong>und</strong> Vorwürfe waren<br />

völlig überzogen. Schließlich hatten<br />

gerade die <strong>NRW</strong>-Naturschutzverbände<br />

bei der vorliegenden<br />

Nationalparkverordnung insbesondere<br />

in Richtung Kommunen<br />

weitgehende Zugeständnisse gemacht.“<br />

Jeder hätte gewusst, dass<br />

die vorliegende Wegeplanung<br />

nicht das endgültige Wegenetz im<br />

Nationalpark Eifel wiedergegeben<br />

hätte. Dieses müsse gründlich geplant<br />

<strong>und</strong> den Bedürfnissen von<br />

Natur <strong>und</strong> Menschen angepasst<br />

werden. Dazu müsste erst einmal<br />

die genau Lage der Kernzonen<br />

zum Schutz der Natur endgültig<br />

festgelegt werden. Deutlich mach-<br />

Bei seinem ersten Besuch des<br />

zukünftigen Nationalparkes<br />

Eifel am 12.Juni 2003 sicherte<br />

B<strong>und</strong>esumweltminister Jürgen<br />

Trittin allen Beteiligten<br />

Unterstützung zu.<br />

ten die Verbände aber auch, dass<br />

sie auf die erneuten Forderungen<br />

der Kommunen nicht eingehen<br />

<strong>und</strong> eher die Nationalparkidee<br />

begraben würden, als an einem<br />

„Nationalpark light“ mitzuarbeiten.<br />

Die gezielte Stimmungsmache der<br />

betroffenen Kreise gegen den Naturschutz,<br />

um im Endeffekt dem<br />

nordrhein-westfälischen Umweltministerium<br />

ein größtmögliches<br />

Wegenetz abzuringen <strong>und</strong> ein<br />

kommunales Vetorecht zu verankern,<br />

schlug allerdings fehl. Anlässlich<br />

eines Treffens des Umweltministeriums<br />

mit den beteiligten<br />

Bürgermeistern <strong>und</strong> Tourismusvertretern<br />

machte das Ministerium<br />

deutlich, dass in einem Nationalpark<br />

neben Bereichen für das Naturerleben<br />

Kernbereiche als Ruhezonen<br />

für die Natur ausgewiesen<br />

sein müssten. Würden die Kommunen<br />

immer weitergehende Forderungen<br />

stellen, würde das<br />

MUNLV die Arbeiten an der Nationalparkverordnung<br />

solange<br />

fortsetzen, bis ein Konsens erreicht<br />

ist. Damit wäre der Termin<br />

zur Ausweisung des Nationalparkes<br />

Eifel, der 1.1.2004 nicht mehr<br />

haltbar gewesen. Daraufhin ruderten<br />

die Kommunen zurück <strong>und</strong><br />

Anfang August unterzeichneten<br />

das Umweltministerium, die beteiligten<br />

Kommunen <strong>und</strong> der Förderverein<br />

Nationalpark Eifel e.V. kurzfristig<br />

eine gemeinsame Erklärung<br />

zur Errichtung des Nationalparkes<br />

Eifel bis zum Jahr 2004. In den<br />

nächsten Wochen sollen entscheidende<br />

Kernforderungen des Naturschutzes<br />

erneut festgelegt werden.<br />

Damit hat der Druck der Naturschutzverbände<br />

Wirkung gezeigt.<br />

B.Königs<br />

Landespolitik<br />

Aus dem Landesbüro der Naturschutzverbände<br />

Faltblatt zu Beteiligungsrechten<br />

„Natur in Gefahr – was kann ich dagegen tun?“ heißt ein neues Faltblatt,<br />

das im Landesbüro erstellt worden ist. Unter dem Motto „Einmischen<br />

– Mitgestalten“ können sich damit Menschen innerhalb <strong>und</strong><br />

außerhalb der Naturschutzverbände einfach <strong>und</strong> allgemein verständlich<br />

über die Mitwirkungsrechte in Planverfahren informieren.<br />

BUND, LNU <strong>und</strong> <strong>NABU</strong> sind in <strong>NRW</strong> als anerkannte Naturschutzverbände<br />

per Gesetz an einer Vielzahl von Planungen zu beteiligen. Die<br />

Anerkennung stellt die Verbände als „Träger öffentlicher Belange“ in<br />

Planverfahren auf Augenhöhe mit den beteiligten Behörden.<br />

Damit werden die Naturschutzverbände an einer Vielzahl von Planungen<br />

beteiligt. So ist die Mitwirkung z.B. bei allen größeren Straßenplanungen,<br />

bei Gewässerausbauten, größeren Abgrabungen <strong>und</strong> bei<br />

Befreiungen von NSG-Verordnungen vorgeschrieben. Seit einigen<br />

Jahren ist sogar die Verbandsklage möglich, wenn in Verfahren die<br />

Belange von Natur <strong>und</strong> Landschaft nicht angemessen berücksichtigt<br />

worden sind.<br />

Diese Mitwirkungs- <strong>und</strong> Klagerechte sind jedoch in der breiten Öffentlichkeit<br />

<strong>und</strong> selbst in Naturschutzkreisen noch weitgehend unbekannt.<br />

Das neue Faltblatt stellt daher die Gr<strong>und</strong>züge der Verbändebeteiligung<br />

<strong>und</strong> die wichtigsten Beteiligungsfälle vor, außerdem<br />

zeigt ein Fließdiagramm anschaulich den Weg der Akten <strong>und</strong> Stellungnahmen<br />

durch die Planverfahren.<br />

Das Faltblatt kann beim Landesbüro oder den Landesgeschäftsstellen<br />

bestellt werden. Es ist auch ausdrücklich dazu vorgesehen, an geeigneten<br />

Stellen in Stadt- <strong>und</strong> Kreisverwaltungen, Büchereien etc. oder<br />

bei Veranstaltungen ausgelegt zu werden. Außerdem kann das Faltblatt<br />

im Internet unter www.lb-naturschutz-nrw.de (Aktuelles) angesehen<br />

<strong>und</strong> als pdf-file herunter geladen werden.<br />

Dr. Thomas Hövelmann<br />

Bestelladressen:<br />

Landesbüro der Naturschutzverbände <strong>NRW</strong>, Ripshorster Str. 306,<br />

46117 Oberhausen, 0208 / 880 59-0, lb.naturschutz@t-online.de<br />

BUND <strong>NRW</strong>, Merowinger Str. 88, 40225 Düsseldorf, 0211/ 302005-0,<br />

b<strong>und</strong>.nrw@b<strong>und</strong>.net<br />

LNU, Heinrich-Lübke-Str. 16, 59759 Arnsberg-Hüsten, 02932/4201,<br />

lnu.nrw@t-online.de<br />

<strong>NABU</strong> <strong>NRW</strong>, Merowinger Str. 88, 40225 Düsseldorf, 0211/ 159251-0,<br />

info@nabu-nrw.de<br />

Umsetzung in Landesrecht<br />

Naturschutzverbände<br />

überreichen Entwurf<br />

für Landesnaturschutzgesetz<br />

Im März 2002 wurde das B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetz<br />

nach langer<br />

Zeit endlich novelliert. Nun steht<br />

die Umsetzung in Landesrecht an.<br />

Dazu haben BUND, LNU <strong>und</strong><br />

<strong>NABU</strong> Änderungsvorschläge erarbeitet<br />

<strong>und</strong> sie der nordrhein-westfälischen<br />

Umweltministerin Bärbel<br />

Höhn überreicht. Neben dem<br />

neuen Namensvorschlag „Landesnaturschutzgesetz“<br />

(in Anlehnung<br />

an alle anderen B<strong>und</strong>esländer)<br />

enthält der Entwurf der Verbände<br />

Vorschläge zu folgenden acht Eckpunkten:<br />

Gute fachliche Praxis,<br />

Eingriffsregelung, Landschaftsplanung,<br />

Schutzgebiete, Biotopverb<strong>und</strong>,<br />

Verbändebeteiligung, Land-<br />

Die Vorsitzenden der drei in<br />

<strong>NRW</strong> anerkannten Naturschutzverbände<br />

BUND, LNU<br />

<strong>und</strong> <strong>NABU</strong> – Klaus Brunsmeier,<br />

Josef Tumbrinck <strong>und</strong> Mark<br />

vom Hofe (v.l.n.r.) – bei der<br />

Übergabe der Eckpunkte des<br />

Landesnaturschutzgesetzes an<br />

Bärbel Höhn Foto B. Königs<br />

schaftsbeiräte <strong>und</strong> Natura 2000.<br />

Der vollständige Gesetzesentwurf<br />

steht unter www.nabu-nrw.de für<br />

alle Interessierten zum Download<br />

bereit.<br />

Ausgabe 4/2003 Seite XI<br />

NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong>


NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong><br />

NATZ die jungen Seiten<br />

Segelfreizeit auf dem Ijsselmeer<br />

Segeln, Wasser<br />

<strong>und</strong> Watt<br />

Bei der zweiwöchigen Fahrt mit<br />

dem historischen Plattbodenschiff<br />

„Zwarte Valk“ (= schwarzer Falke)<br />

auf dem Ijsselmeer in den NL war<br />

für alle TeilnehmerInnen etwas dabei.<br />

Der stickigen Luft am Festland<br />

entflohen genossen 20 Landratten<br />

erstmal die frische Brise im Hafen<br />

von Enkhuizen <strong>und</strong> dann hieß es<br />

anpacken: Gepäck, Lebensmittel<br />

<strong>und</strong> zwei Kajaks verstauen. Nach<br />

Besuch im Zuiderzee-Museum<br />

brachte Micky, der Matrose an<br />

Bord, die ersten Handgriffe zur<br />

Handhabung der riesigen Segel<br />

des 25 m langen Schiffes bei. Im<br />

Laufe der Fahrt wurde er auch der<br />

„fliegende Holländer“ genannt,<br />

da öfters „niederlandtypische“<br />

Die Veranstaltungen des<br />

JugendUmweltMobil in Serie<br />

Weiter geht’s mit<br />

dem Thema „Wald“<br />

Wald – ruhig <strong>und</strong> doch voller Leben!<br />

– Dieses Leben können<br />

Gruppen mit dem JugendUmwelt-<br />

Mobil kennen lernen <strong>und</strong> erforschen.<br />

Zu Beginn stellt sich die<br />

Frage, was ist überhaupt Wald?<br />

Wie könnte man diesen Lebensraum<br />

einem Bewohner der Wüste<br />

erklären? Um diese Fragen zu beantworten,<br />

wird der Wald aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln betrachtet.<br />

Zunächst machen sich die TeilnehmerInnen<br />

mit verb<strong>und</strong>enen Augen<br />

nur durch Tasten ein „Bild“ von<br />

ihrem Baum. Danach gilt es mit einem<br />

„Baummemory“ verschiedene<br />

Früchte <strong>und</strong> Blätter einander<br />

zuzuordnen. Der spannendste Teil<br />

Seite XII Ausgabe 4/2003<br />

Düfte aus seiner Kajüte drangen.<br />

Arno, unser Skipper, steuerte das<br />

Schiff <strong>und</strong> gab einiges an Segeltheorie<br />

<strong>und</strong> Lebensphilosophie<br />

zum Besten. Mit an Bord war noch<br />

Mylo, der kleine Schiffsh<strong>und</strong> aus<br />

dem Tierheim, der unermüdlich<br />

jedes vorbeiziehende Schiff<br />

ankläffte <strong>und</strong> erfolgreich vertrieb.<br />

Dank anfänglich sehr starker Win-<br />

beginnt für die meisten mit der<br />

Jagd auf Kleinlebewesen. Diese<br />

werden anschließend gezeichnet,<br />

mit Mikroskopen genau betrachtet<br />

<strong>und</strong> recht schnell mit Hilfe vereinfachter<br />

Bestimmungsliteratur<br />

anhand der Anzahl ihrer Beine in<br />

Würmer, Insekten, Spinnentiere<br />

sowie H<strong>und</strong>ert- <strong>und</strong> Tausendfüßer<br />

selbständig eingeordnet.<br />

Auch wenn viele am Ende ihre<br />

Forschungsobjekte gerne mit<br />

nach Hause nehmen wollen, sehen<br />

sie ein, dass sich die Tiere in<br />

der Lebensgemeinschaft Wald<br />

wohler fühlen <strong>und</strong> lassen sie wieder<br />

frei. Die Erk<strong>und</strong>ung des Waldes<br />

macht den Kindern immer so<br />

viel Spaß, dass sie bald wieder alleine<br />

oder mit ihren Eltern in den<br />

Wald kommen <strong>und</strong> noch mehr<br />

entdecken wollen. Bei älteren TeilnehmerInnen<br />

wird das spielerische<br />

Erforschen altersgemäß angepasst,<br />

so wird zum Beispiel das<br />

Memoryspiel durch das Fragespiel<br />

„Baum des Wissens“ ersetzt. Hier<br />

kann unter anderem gemeinsam<br />

erarbeitet werden, warum der Begriff<br />

der „Nachhaltigkeit“ ursprünglich<br />

aus dem Forstbereich<br />

stammt.<br />

Gesine Dobek, Ann Zirker<br />

(Leitung, Tel. 0211 / 1590251-31)<br />

Dokumentieren wie<br />

ForscherInnen<br />

Foto: <strong>NABU</strong><br />

de konnten viele Ziele angesteuert<br />

<strong>und</strong> einiges unternommen<br />

werden u. a. der Besuch vom Seeh<strong>und</strong>zentrum<br />

Ecomare auf Texel,<br />

eine Wattexkursion im knietiefem<br />

Schlick vor Terschelling <strong>und</strong> das<br />

Testen der Tandem-Fahrkünste auf<br />

Schimonnikoog. Ein kultureller<br />

Baummemory<br />

Welches ist die richtige<br />

Antwort beim<br />

Baum des Wissens?<br />

Höhepunkt war ein Schnellkurs in<br />

Holländisch, den Micky auf<br />

Wunsch der LeiterInnen durchführte.<br />

Neben Alltagsfloskeln wie<br />

„Goeie Dag“ konnten auch Sätze<br />

von elementarer Bedeutung gelernt<br />

werden „Ik hou van jou!“<br />

(=Ich liebe Dich!). Da die Gezeiten<br />

den Fahrplan bestimmten, wurden<br />

die Segel auch schon mal um 5<br />

Uhr morgens gehisst. Der Sonnenaufgang<br />

entschädigte allerdings<br />

<strong>und</strong> mangelnder Schlaf konnte<br />

während des Trockenfallens bei<br />

Ebbe nachgeholt werden.<br />

Zurück an Land bleibt die Sehnsucht<br />

nach Meer <strong>und</strong> mehr. Trotz<br />

vieler nervenaufreibender Diskussionen<br />

über nicht weggeräumtes<br />

Geschirr, das bei Seegang in 1000<br />

Stücke zerschellt, kam von vielen<br />

TeilnehmerInnen die Frage: „Wird<br />

diese Fahrt nächstes Jahr wieder<br />

angeboten???“.<br />

(Anmerkung: Es werden bereits<br />

Erk<strong>und</strong>igungen eingeholt…)<br />

Ann Zirker


Drei Tage Fortbildung in<br />

Düsseldorf<br />

Kreativwerkstatt<br />

begeisterte!<br />

15 JugendgruppenleiterInnen <strong>und</strong><br />

welche die es noch werden wollen,<br />

waren begeistert von drei Tagen<br />

Fortbildung durch die Naturschutzjugend<br />

<strong>NRW</strong> im Jugendgästehaus<br />

St. Swidbert, in Düsseldorf.<br />

Der Jugendbildungsreferent<br />

Stefan Wenzel führte viele Umweltbildungsaktionen<br />

<strong>und</strong> Spiele<br />

für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche gemeinsam<br />

mit den TeilnehmerInnen<br />

zu den Themen Wald, Wiese <strong>und</strong><br />

Boden durch.<br />

Am Einführungstag wurden Methoden<br />

zum Erlernen von Teilnehmernamen<br />

z.B. der „Gordische<br />

Knoten“ <strong>und</strong> das „Namenspatschen“<br />

vorgestellt. Ein einfaches<br />

Verfahren zur spielerischen Gruppeneinteilung,<br />

die „Schnuppermethode“,<br />

fand im Anschluss besonderen<br />

Anklang. Hierbei wurden<br />

entsprechend der Gruppengröße<br />

Karten mit Gerüchen beträufelt,<br />

an die TeilnehmerInnen<br />

geheftet <strong>und</strong> die Gruppen mussten<br />

sich an Hand der verschiedenen<br />

Gerüche zusammenfinden.<br />

Weitere Spiele <strong>und</strong> Aktionen wurden<br />

am Folgetag nach dem Konzept<br />

„Flow learning“ von Joseph<br />

Cornell durchgeführt. Begeistert<br />

wurden „Fledermaus <strong>und</strong> Motte“<br />

<strong>und</strong> der „Spiegelgang“ gespielt,<br />

Konzentration durch einen Wildparcour<br />

<strong>und</strong> „das Ohr“ erzeugt<br />

sowie unmittelbare Erfahrungen<br />

bei der Fällung eines Modellbaumes<br />

erlangt.<br />

Ein Modellbaum wird gefällt<br />

Am Nachmittag erlernten die TeilnehmerInnen,<br />

angeleitet durch<br />

die Leiterin des Jugendumweltmobils<br />

der NAJU <strong>NRW</strong>, das<br />

Schöpfen von Papier. Eine Nachtwanderung<br />

bildete den Abschluss<br />

des Tages. Der dritte Tag stand<br />

dann ganz im Zeichen des eigenen<br />

Schaffens. Drei Gruppen erarbeiteten<br />

zu jeweils einem Thema<br />

(Wald, Wiese oder Boden) ein<br />

Orientierung durch den Blick<br />

in den Spiegel<br />

„Programm“ <strong>und</strong> setzten dieses<br />

anschließend mit der Gruppe um.<br />

Dabei wurde das neu Erlernte direkt<br />

angewendet.<br />

Resümee: Gerade die neuen Spiele<br />

waren eine Bereicherung für die<br />

zukünftige Arbeit der Kinder- <strong>und</strong><br />

JugendgruppenleiterInnen. „An<br />

den Spielen habe ja sogar ich<br />

Spaß“ lautete der O-Ton einer<br />

Teilnehmerin.<br />

Naturschutzjugend Voerde bei<br />

Wesel<br />

Zehn Gr<strong>und</strong>schüler<br />

helfen der Natur<br />

Seit April 2002 gibt es die Naturschutzjugend<br />

Voerde. Zehn<br />

Gr<strong>und</strong>schüler trafen sich beim<br />

Gründungstreffen <strong>und</strong> überlegten,<br />

wie sie der Natur helfen könnten.<br />

Die Stadt Voerde war der Gruppe<br />

behilflich <strong>und</strong> stellte am Rande<br />

des Naturschutzgebietes Mommbach-Niederung<br />

einen Raum zur<br />

Verfügung. Dieses Gebiet ist gekennzeichnet<br />

durch das größte<br />

Streuobstwiesenvorkommen in<br />

<strong>NRW</strong>, sowie zahlreiche Kopfweiden<br />

<strong>und</strong> viele seltene Tier- <strong>und</strong><br />

Pflanzenarten. Das Lieblingstier<br />

der NAJUler ist der Steinkauz,<br />

weil er so drollig „knicksen“ kann.<br />

Einem Steinkauz haben die Kinder<br />

auch bereits das Leben <strong>und</strong> sein<br />

Heim gerettet. Denn gerade ein<br />

hohler Baum, in dem ein Steinkauz<br />

lebte, sollte für das Osterfeuer<br />

gefällt werden. Nachdem aber<br />

der Besitzer von diesem heimlichen<br />

Mitbewohner hörte, ließ er<br />

die Säge sinken. Auch eine Rettungsaktion<br />

für Igel anlässlich der<br />

Osterfeuer gab es schon.<br />

Doch noch viel mehr steht auf<br />

dem Aktionsprogramm: Die Kopfbäume<br />

wollen jedes Jahr geschnitten<br />

werden. Die vielen Äpfel<br />

der Obstbäume in der „Momm“<br />

werden eifrig gesammelt <strong>und</strong> zur<br />

Mosterei gebracht. Insektenhotels<br />

<strong>und</strong> Ohrwurmtöpfe werden hergestellt<br />

<strong>und</strong> dann auf Märkten <strong>und</strong><br />

Ausstellungen verkauft. Im Frühjahr<br />

2003 hat sich die Gruppe<br />

auch mit dem Thema Müll beschäftigt.<br />

Für jedes gef<strong>und</strong>ene<br />

NATZ die jungen Seiten<br />

Ein Insektenhotel für Bienen<br />

Fotos: Ursula Lindau<br />

Müllteil erhielt sie eine Förderung<br />

durch einen Sponsor. So sammelte<br />

die Gruppe innerhalb von mehreren<br />

Tagen 1479 Teile in der Natur.<br />

Eine ernüchternde Zahl für unsere<br />

„reinliche“ Bevölkerung. Darüber<br />

hinaus unterhält die Naturschutzjugend<br />

Voerde auch einen<br />

selbst angelegten Garten. Dort<br />

erntet sie in jedem Jahr Salat, Paprika,<br />

Tomaten, Möhren oder aromatische<br />

Kräuter.<br />

Bei all diesen Naturschutzmaßnahmen<br />

steht aber der Spaß immer<br />

im Vordergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> so geht<br />

die Gruppe öfter einmal Eis essen,<br />

besucht das Mais-Labyrinth in Kevelaer<br />

oder unternimmt Nachtwanderungen.<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> Zuwachs<br />

gibt es genug, deshalb<br />

wird die NAJU-Voerde wohl demnächst<br />

eine zweite Kindergruppe<br />

gründen.<br />

Ursula Lindau<br />

Jugendgruppe<br />

Ausgabe 4/2003 Seite XIII<br />

NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong>


NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong><br />

Querbeet<br />

Informations- <strong>und</strong> Werbekampagne<br />

des <strong>NABU</strong><br />

<strong>NABU</strong> <strong>NRW</strong> begrüßt<br />

50.000stes Mitglied<br />

Die Entscheidung, sich als <strong>NABU</strong>-<br />

Familienmitglied für Mensch <strong>und</strong><br />

Natur zu engagieren, hatte für Familie<br />

Martens aus Köln ungeahnte<br />

Folgen. Mit einem speziellen<br />

<strong>NABU</strong>-Begrüßungspaket, stand<br />

Bernhard Kamp, Geschäftsführer<br />

des <strong>NABU</strong> <strong>NRW</strong>, am 11. August<br />

an der Haustür <strong>und</strong> begrüßte die<br />

Martens als 50.000stes Mitglied<br />

im nordrhein-westfälischen Landesverband<br />

des <strong>NABU</strong>. Kamp bedankte<br />

sich für die Unterstützung<br />

<strong>und</strong> freute sich über „das unge-<br />

Seite XIV Ausgabe 4/2003<br />

Frank Martens mit den Werbern<br />

der Firma Wesser <strong>und</strong><br />

Bodo Tschirner, dem 2. Vorsitzenden<br />

des <strong>NABU</strong> Köln bei der<br />

Übergabe des „Begrüßungspaketes“.<br />

brochene Interesse der Menschen<br />

am Natur- <strong>und</strong> Umweltschutz.“<br />

Familie Martens wurde im Rahmen<br />

der in der Stadt Köln laufenden<br />

Informations- <strong>und</strong> Werbekampagne<br />

des <strong>NABU</strong> gewonnen.<br />

Frank Martens: „Wir hatten schon<br />

länger vor, uns für Natur- <strong>und</strong> Umwelt<br />

zu engagieren, da kamen uns<br />

die Werber des <strong>NABU</strong> sehr gelegen,<br />

auch endlich den endscheidenden<br />

Schritt zu tun.“ B.Kö.<br />

Ausgedient ? - Der Großspitz<br />

auf der roten Liste<br />

„H<strong>und</strong>e die bellen,<br />

beißen nicht“<br />

…ein altes deutsches Sprichwort,<br />

das eher für Menschen als für<br />

H<strong>und</strong>e verwendet wird <strong>und</strong> eine<br />

Entwarnung impliziert. Diese Eigenschaft<br />

trifft laut ZIMEN (1992)<br />

auf den Spitz zu, dem das Kläffer-<br />

Image anhaftet, wie kaum einer<br />

anderen H<strong>und</strong>erasse. Von unseren<br />

Vorfahren als „Hütespitz“ geschätzt<br />

<strong>und</strong> vielseitig eingesetzt,<br />

ist er heute selten geworden, da<br />

seine Eigenschaften nicht mehr<br />

sehr gefragt sind.<br />

Spitze gehören zu den ältesten<br />

H<strong>und</strong>erassen der Welt. Vom Mittelalter<br />

bis ins 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

wurden sie als hervorragende<br />

Wächter geschätzt. Besonders der<br />

schwarze Großspitz wurde zur<br />

Überwachung der Weinberge in<br />

Süddeutschland eingesetzt <strong>und</strong><br />

machte sich als „Weinbergspitz“<br />

einen Namen. Die gehobenere<br />

Gesellschaftsschicht bevorzugte<br />

die elegante weiße Ausführung.<br />

Für die Bewachung eines Hofes<br />

eignet sich der Spitz besonders<br />

gut, da er ungebetene Gäste vertreibt<br />

aber keinen Hang zum<br />

Streunen oder Jagen hat. So<br />

scheucht er Mäuse <strong>und</strong> Ratten<br />

aber kein Geflügel. Er ist eher ein<br />

„Sportler“ als ein Jäger. Der robu-<br />

Dark, der kleine Schwarze<br />

Großspitz bewacht Haus<br />

Wildenrath mit der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />

Euregio Naturpunkt<br />

– allerdings noch<br />

nicht sehr furchteinflößend. Ist<br />

er ausgewachsen wird er auch<br />

dazu beitragen seine Rasse zu<br />

erhalten. Foto: J.Tumbrinck<br />

Was du ererbt von<br />

deinen Vätern hast, erwirb es,<br />

um es zu besitzen.<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

Bitte helfen Sie mit,<br />

unseren Lebensraum zu bewahren –<br />

mit einem Testament für die Natur.<br />

Wir informieren Sie gerne. Schreiben Sie uns,<br />

oder rufen Sie uns an. Telefon 0228.40 36-131<br />

<strong>NABU</strong> . Ulrike Maas . 53223 Bonn<br />

ste Großspitz ist seiner Familie<br />

treu ergeben <strong>und</strong> im Umgang mit<br />

Kindern zeigt er sich geduldig.<br />

Die Gesellschaft zur Erhaltung alter<br />

<strong>und</strong> gefährdeter Haustierrassen<br />

ernannte den Spitz zur gefährdeten<br />

Nutztierrasse des Jahres<br />

2003. Sein Bestand in Deutschland<br />

ist stark zurückgegangen.<br />

Von den weißen Großspitzen gibt<br />

es noch sechs Rüden <strong>und</strong> fünf<br />

Hündinnen, von den schwarzen<br />

noch vier Rüden <strong>und</strong> drei Hündinnen.<br />

Zur Zeit bemühen sich in<br />

Deutschland nur vier Züchter um<br />

den Fortbestand der weißen Art<br />

<strong>und</strong> eine aktive Züchterin um die<br />

schwarze.<br />

Claudia Finzer<br />

Kontakte:<br />

Gesellschaft zur Erhaltung alter<br />

<strong>und</strong> gefährdeter Haustierrassen,<br />

Verein für Deutsche Spitze e.V., G.<br />

Kastl, Karl-Jasper Str. 15, 90453<br />

Nürnberg, Internet: www.deutsche-spitze.de<br />

Steckbrief:<br />

Großspitz<br />

Schulterhöhe: 42 - 50 cm<br />

(Mittelspitz: 30 – 38 cm),<br />

Farbe: schwarz , weiß, braun<br />

(wahrscheinlich ausgestorben)<br />

Herkunft: Deutschland.<br />

Abstammung von „Canis<br />

familiaris palustris Rüthimeyer“<br />

(steinzeitlicher Torfh<strong>und</strong>)<br />

Eigenschaften/Leistung:<br />

Robust, gutes Gehör, intelligent<br />

<strong>und</strong> gelehrig, geflügelfromm,<br />

geduldig mit Kindern. Kaum<br />

vorhandener Jagdtrieb.<br />

Traditionelle Haus- <strong>und</strong> Hofh<strong>und</strong>e.


100 Jahre „Hotel Tannenhäuschen“ in Wesel<br />

Dieser Anlass wurde im Jahr 2002 kräftig gefeiert. Auf Geburtstagsgaben<br />

der geladenen Gäste wurde verzichtet. Stattdessen wurden<br />

Geldgeschenke überreicht, so wollte es die Hoteliersfamilie Hetzel.<br />

6000,- Euro kamen auf diese Art <strong>und</strong> Weise zusammen, die zu gleichen<br />

Teilen an die Stiftung Büngernsche/Dingdener Heide <strong>und</strong> den<br />

Förderverein Jugendmusik- <strong>und</strong> Kunstschule Wesel überreicht wurden.<br />

Als Dank an die Spender zeigte Hans Glader einen Vortrag über<br />

die Dingdener Heide.“<br />

Buchbesprechung<br />

„Biologische Invasionen:<br />

Neophyten<br />

<strong>und</strong> Neozoen in<br />

Mitteleuropa“<br />

Das im Verlag Eugen Ulmer neu<br />

erschienene Buch „Biologische Invasionen:<br />

Neophyten <strong>und</strong> Neozoen<br />

in Mitteleuropa“ stellt erstmals<br />

<strong>und</strong> umfassend das Phänomen<br />

der „Neubürger“ in Mitteleuropa<br />

dar.<br />

Es liefert einen aktuellen Kenntnisstand<br />

zur Herkunft <strong>und</strong> Einführung<br />

der jeweiligen Arten sowie ihr aktuelles<br />

Vorkommen <strong>und</strong> die damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Probleme. Zudem<br />

wird der Einfluss der Neophyten<br />

auf die Tierwelt beleuchtet <strong>und</strong><br />

Neomyceten sowie Neozoen werden<br />

nach Artengruppen vorgestellt.<br />

Angaben zu rechtlichen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> zur Vorbeugung<br />

<strong>und</strong> Bekämpfung von biologischen<br />

Invasionen r<strong>und</strong>en das Buch<br />

ab.<br />

Das Buch richtet sich vor allem an<br />

Studierende, Lehrende <strong>und</strong> Praktiker<br />

aus den Bereichen Biologie,<br />

Ökologie, Naturschutz <strong>und</strong> Landschaftsplanung<br />

sowie Gartenbau,<br />

Agrar- <strong>und</strong> Forstwissenschaft.<br />

Der Autor Prof. Dr. Ingo Kowarik<br />

ist Direktor des Instituts für<br />

Ökologie der TU Berlin.<br />

Ingo Kowarik:<br />

Biologische Invasionen: Neophyten<br />

<strong>und</strong> Neozoen in Mitteleuropa,<br />

380 Seiten, 73 Zeichnungen,<br />

76 Tabellen<br />

Preis:<br />

EUR 69,90/EURÖ 71,90/sFr 116,–<br />

Verlag Eugen Ulmer, 2003<br />

ISBN 3-8001-3924-3<br />

neue CD:<br />

Ein Jahr in der Natur<br />

– Die vier<br />

Jahreszeiten einmal<br />

anders...<br />

Mutter Natur stellt ihr Orchester<br />

vor, das von Januar bis Dezember<br />

fast r<strong>und</strong> um die Uhr musiziert.<br />

Pavel Pelz hat auf dieser eindrucksvollen<br />

CD 99 Naturimpressionen<br />

mit 77 Vogelarten <strong>und</strong> 19<br />

anderen Tierarten vereint. Er<br />

nimmt den Hörer mit auf seinen<br />

Spaziergang durch Wälder, Wiesen<br />

<strong>und</strong> Auen sowie Berge, Bäche<br />

<strong>und</strong> Flüsse, Teiche <strong>und</strong> Sümpfe .<br />

Jede Jahres- <strong>und</strong> Tageszeit hat<br />

ihre eigene Stimmung.<br />

Bekannte <strong>und</strong> weniger bekannte<br />

Laute sind zu hören. Das für den<br />

Sommer typische Summen der<br />

Bienen <strong>und</strong> Hummeln aber auch<br />

das Lied der Nachtigall gehören<br />

zum Ensemble. Der Herbst hält<br />

Einzug mit einem ausgiebigen Regen.<br />

Das Röhren der Hirsche sowie<br />

der Waldkauz haben jetzt<br />

Flyer<br />

Steinkauzschutz in<br />

<strong>NRW</strong><br />

Die AG zum Schutz bedrohter Eulen,<br />

der <strong>NABU</strong> <strong>NRW</strong> (Landesfachausschuss<br />

<strong>Ornithologie</strong> <strong>und</strong> Vogelschutz)<br />

<strong>und</strong> die Nordrhein-<br />

Westfälische Ornithologengesellschaft<br />

e.V. (NWO) haben sich zusammengetan,<br />

um den Schutz des<br />

Steinkauzes in <strong>NRW</strong> zu verbessern.<br />

Ein Schutzkonzept für den<br />

Steinkauz wurde erarbeitet mit<br />

dem Ziel, Schutzmaßnahmen <strong>und</strong><br />

Biotopverbesserungsmaßnahmen<br />

langfristig erfolgreicher umzusetzen.<br />

Hierzu ist intensive Lobbyarbeit<br />

bei Städte <strong>und</strong> Gemeinden,<br />

Bezirksregierungen, der Landesregierung,<br />

Umweltbehörden <strong>und</strong><br />

deren Aufsichtsorganen von Nöten.<br />

Wer sich über das Steinkauzschutzprojekt<br />

informieren möchte,<br />

kann dies mit dem neuen Faltblatt<br />

zum Thema „Der Steinkauz in<br />

<strong>NRW</strong>“ tun. Der Flyer gibt Auskunft<br />

über die Hauptursachen des<br />

Bestandsrückganges <strong>und</strong> erläutert,<br />

wie man dem Steinkauz helfen<br />

kann.<br />

Querbeet<br />

ihren Einsatz. Ausführliche Informationen<br />

zu den unterschiedlichen<br />

„Interpreten“ findet man in<br />

dem 16-seitigen Beiheft.<br />

Pavel Pelz: Ein Jahr in der Natur<br />

Spieldauer: 61 min.<br />

Bestell-Nr.: CD-329.598<br />

ISBN 3-935329-59-8<br />

Preis: EUR: 9,90 / sFr 14,90<br />

Musikverlag Edition AMPLE,<br />

www.ample.de<br />

Bezug: <strong>NABU</strong> <strong>NRW</strong>,<br />

Merowingerstraße 88,<br />

40225 Düsseldorf,<br />

Tel.: 0211-15 92 51 10,<br />

E-Mail: info@nabu-nrw.de<br />

Ausgabe 4/2003 Seite XV<br />

NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong>


NATURSCHUTZ IN <strong>NRW</strong><br />

Zu guter Letzt<br />

Kalender<br />

2004<br />

Der Erscheinungstermin, für den<br />

neuen offiziellen“ <strong>NABU</strong>-Jahreskalender<br />

2004“„ rückt immer<br />

näher. Auch bei der Ausgabe für<br />

das kommende Jahr hat der<br />

<strong>NABU</strong> keine Mühen gescheut,<br />

um einen herausragenden Kalender,<br />

der dem Titel „Faszination<br />

Natur“ gerecht wird, anzubieten.<br />

Die professionellen Fotos<br />

zeigen eine bunte Palette vor allem<br />

heimischer Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten.<br />

Diesmal zieren Habicht,<br />

Wasseramsel, Zaunkönig,<br />

Gartenschläfer, Vierfleck <strong>und</strong><br />

Glockenheide sowie weitere Motive<br />

im Großformat (30 x 42 cm)<br />

die einzelnen Monatsblätter. Die<br />

Vielfalt der Motive macht den<br />

Kalender jedenfalls auch zu einem<br />

willkommenen Geschenk<br />

Veranstaltungen<br />

07.September - 31. Oktober 2003, Hamm<br />

Verwoben – Spinnennetze<br />

in der Kunst<br />

Wer diese faszinierende Wanderausstellung bisher<br />

noch nicht besucht hat, dem bietet der Maximilianpark<br />

in Hamm noch bis zum 31.Oktober die Gelegenheit<br />

die Werke des Künstlers Jean-Luc Bruniaux´<br />

zu bestaunen. Parallel zur Ausstellung verwoben<br />

zeigt der <strong>NABU</strong>-Stadtverband Hamm vom 07.<br />

September bis 31. Oktober im Maximilianpark in<br />

Hamm die naturk<strong>und</strong>liche Ausstellung „Spinnen<br />

nur Spinnen? – Biologie <strong>und</strong> Lebensweise der Spinnen“<br />

mit lebenden Spinnen.<br />

Weitere Infos: <strong>NABU</strong> <strong>NRW</strong> oder Maximilanpark<br />

Hamm, Tel.: 02381/9 82 10-0, Fax: 02381/9 82 10-<br />

19, E-Mail: info@maximilianpark.de.<br />

TERMINÄNDERUNG !<br />

07. Dezember 2003, Oberhausen<br />

„Der Wanderfalke in <strong>NRW</strong>“<br />

Der in unserer Ausgabe 3/2003 genannte Termin<br />

für die NUA-Veranstaltung wurde auf den 7. Dezember<br />

verschoben. Ort der Veranstaltung ist Haus<br />

Ripshorst in Oberhausen-Borbeck.<br />

Anmeldung für alle Seminare: <strong>NABU</strong> <strong>NRW</strong>,<br />

Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf,<br />

Tel.: 0211/15 92 51-0, Fax: 0211/15 92 51-15,<br />

E-Mail: info@nabu-nrw.de<br />

Seite XVI Ausgabe 2/2003<br />

für Menschen, die einfach „nur<br />

schöne Bilder“ als Wandschmuck<br />

genießen wollen.<br />

Die neuen Kalender-Exemplare<br />

„Faszination Natur 2004“ können<br />

beim <strong>NABU</strong> Natur Shop in<br />

Hannover ab sofort vorbestellt<br />

werden.<br />

Der Stückpreis beträgt 12,50,-<br />

Euro (inklusive Porto <strong>und</strong> Verpackung).<br />

Ihrer Bestellung fügen<br />

Sie bitte einen Verrechnungsscheck<br />

bei:<br />

<strong>NABU</strong> Natur Shop<br />

Calenbergstr. 24<br />

30 169 Hannover<br />

Tel.: 0511/12383-13 oder -15<br />

Fax: 0511/12383-14<br />

05. November 2003, Münster<br />

F<strong>und</strong>raising für Umwelt<br />

<strong>und</strong> Entwicklung<br />

Hotel Greif<br />

● Vegetarische Küche nach<br />

Dr. Bruker sowie mehrfach<br />

ausgezeichnete regionale Küche.<br />

● Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Ernährungsberaterin<br />

(GGB - Lahnstein) im<br />

Hause.<br />

● Komplett baubiologisch<br />

renoviertes Hotel.<br />

● Bioland Vertragshotel mit<br />

Prüfsiegel!<br />

● Große Suiten – ideal für Familien<br />

● Geführte Wanderungen mit<br />

eigenem Wanderführer.<br />

● 1 Woche mit Verwöhnhalbpension<br />

ab Euro 410,– inkl. zwei geführter<br />

Wandertouren mit unserem<br />

Wanderführer.<br />

● Fragen Sie nach unseren<br />

Familienpauschalen<br />

Tagungsbeitrag: 50,00 Euro / 40,00 Euro<br />

Was ist wenn man eine Initiative gegründet hat <strong>und</strong><br />

die Fördermittel gestrichen werden ? Wie kann<br />

man F<strong>und</strong>raising in die eigene Organisation integrieren?<br />

F<strong>und</strong>raising, also die Beschaffung von Finanzen<br />

für gemeinnützige Arbeit, wird immer wichtiger.<br />

Wie das F<strong>und</strong>raising gut in die Struktur einer Organisation<br />

eingebaut werden kann, wird von Greenpeace<br />

erläutert. Am Nachmittag werden Workshops<br />

zu vielen Themen angeboten: F<strong>und</strong>raising<br />

für Einsteiger, Bußgelder, Text <strong>und</strong> Gestaltung von<br />

Spendenbriefen, online F<strong>und</strong>raising, Unternehmens-Kooperationen,<br />

Database F<strong>und</strong>raising,<br />

Großspender <strong>und</strong> Ergschaften.<br />

Veranstalter: Eine Welt Netz <strong>NRW</strong>, F<strong>und</strong>raising<br />

Akademie, <strong>NABU</strong> <strong>NRW</strong><br />

Informationen <strong>und</strong> Anmeldungen:<br />

Ulrike Heitmann, Maria Hilsing<br />

Tel.: 0251 / 98 18-422, Fax: 0251 / 98 18-480<br />

E-mail: heitmann@bistum-muenster.de<br />

In eigener Sache:<br />

Wir freuen uns sehr über die zahlreichen Telefonanrufe,<br />

die uns täglich erreichen. Doch leider verirren<br />

sich immer wieder einzelne Anrufer <strong>und</strong> kürzen<br />

unsere Nummer um die entscheidende Zahl.<br />

Bitte achten Sie auf die dritte 1:<br />

0211 / 15 92 51-0<br />

Verlangen Sie Unterlagen<br />

(auch im pdf-Format unter:<br />

Hotel Greif &<br />

Grauer Bär<br />

Familie Sagmeister<br />

Verdroßstraße 40a<br />

I-39024 Mals/Südtirol<br />

Tel. 0039 / 0473 / 831429<br />

Fax 0039 / 0473 / 831906<br />

Internet: www.hotel-greif.com<br />

e-Mail: info@hotel-greif.com<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Naturschutzb<strong>und</strong><br />

Deutschland, Landesverband<br />

Nordrhein-Westfalen, Merowingerstr.<br />

88, 40225 Düsseldorf,<br />

Tel. 0211 / 159251-0,<br />

Fax 0211 / 159251-15<br />

Vorsitzender: Josef Tumbrinck<br />

Geschäftsführer: Bernhard<br />

Kamp<br />

Redaktion: Birgit Königs,<br />

E-Mail: b.koenigs@nabu-nrw.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Bernhard Kamp, Heinz Kowalski,<br />

Birgit Königs<br />

V.i.s.d.P.: Birgit Königs, Jan<br />

Eckermann (NATZ – die jungen<br />

Seiten)<br />

Layout, Satz, Litho: Druckerei<br />

Demming GmbH, 46414 Rhede<br />

Druck: Druckhaus Dierichs<br />

Akzidenz GmbH, Kassel<br />

Auflage: 36.072 Ex.<br />

Titelfoto: Hans Glader<br />

Redaktionsschluss: für<br />

Ausgabe 1/2004: 24.11.2003<br />

Gedruckt auf 100%<br />

Recyclingpapier

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