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DALI IKON MK 2 - Hi-Fi Klubben

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hardware 5.1-Boxenset für 4.300 Euro<br />

SONDERDRUCK AUSGABE 10/2011<br />

HELLE FREUDE<br />

Der dänische Boxenspezialist Dali stellt musikalische Werte in<br />

den Vordergrund. Sein Set Ikon <strong>MK</strong> 2 mit eigener Bändchen-<br />

Hochtontechnik legt in unserem Test eine tolle Vorstellung hin.<br />

<strong>DALI</strong> <strong>IKON</strong> <strong>MK</strong> 2<br />

PRO<br />

sauberer, fein ziselierter Klang<br />

sehr konturierter und pegelfester Tiefbass<br />

angenehm stressfreier Charakter<br />

CONTRA<br />

Rundstrahlverhalten des Centers eingeschränkt<br />

In modernen, hellen Räumen kommen<br />

Dalis schlanke, weiße Lautsprecher mit Hochglanzlackierung<br />

gut an. Die Frontboxen lassen sich auch<br />

in glänzendem Schwarz ordern, was besser in dunkle<br />

Heimkinos passt. Zudem gibt es die komplette<br />

Serie auch in Mattschwarz oder Walnuss. Metallfüße<br />

sorgen bei Front- und Surroundboxen für<br />

Standsicherheit, Spikes und Gummifüße liegen bei.<br />

Alle Boxen inklusive des Centers setzen zusätzliche<br />

Bändchentreiber für eine luftige Hochtonwiedergabe<br />

ein, während sich der robuste Subwoofer <strong>MK</strong><br />

2 um das Tiefbassfundament kümmert.<br />

Technik<br />

Kennzeichen der Ikon-Serie von Dali sind die Hybrid-Hochtonmodule<br />

aus eigener Fertigung, bei der<br />

sowohl eine Hochtonkalotte als auch ein Bändchentreiber<br />

zum Einsatz kommen (siehe Kasten rechts).<br />

Der Wirkungsgrad des schmalen Bändchens ist<br />

bei den großen Frontboxen etwas niedriger, dafür<br />

strahlt die Schallenergie zur Seite wesentlich breiter<br />

ab und trägt so zu einer weiträumigen und luftigen<br />

Hochtonwiedergabe bei. Den Bass- und Mitteltonbereich<br />

teilen sich die beiden 17er-Tief-/Mitteltöner:<br />

Die Vier-Wege-Weiche trennt den unteren<br />

flach bei rund 700 Hertz ab, während der obere bis<br />

rund 2.600 Hertz und somit bis in den Hochtonbereich<br />

spielt. Die Weiche sitzt bei Dali-Lautsprechen<br />

direkt hinter dem massiven Bi-Wiring-Terminal, um<br />

Verluste durch Kabelleitungen zu minimieren. Für<br />

die Bassunterstützung kommen bei der Frontbox<br />

zwei fest verschraubte Bassreflexrohre zum Einsatz,<br />

eines vorne und eines hinten.<br />

Die kleine Standbox Ikon 5 verfügt über ähnliche<br />

Vier-Wege-Technik, wobei die 13er-Treiber im<br />

Bassbereich bis 60 Hertz munter mitspielen. Da die<br />

Box nur 81 Zentimeter hoch ist, sollte man sie mit<br />

<strong>Hi</strong>lfe der Spikes ein wenig nach oben ausrichten.<br />

Beim Center sitzen das kompakte Hybridmodul und<br />

die beiden 13er-Tief-/Mitteltöner dicht zusammen,<br />

was auf Achse für eine homogene Klangqualität<br />

Einfach, aber gut: Die Aktivelektronik des Subwoofers<br />

Sub <strong>MK</strong> 2 verzichtet auf raffinierte Einstellmöglichkeiten,<br />

bietet aber einen separaten LFE-Eingang und eine<br />

Endstufe mit satten Leistungsreserven.<br />

sorgt. Trotzdem löschen sich die oberen Mitteltonanteile<br />

für seitlich versetzt sitzende Hörer aus – ein<br />

Problem, das sich mit einer senkrechten Aufstellung<br />

lösen lässt. Der Center ist für eine wandnahe<br />

Aufstellung optimiert und liefert eine Spur stärker<br />

betonte Mitten sowie einen recht hohen Wirkungsgrad.<br />

Den Tiefbass des 5.1-Sets übernimmt der<br />

Ikon Sub <strong>MK</strong> 2 mit seinem 31 Zentimeter großen<br />

Langhubtreiber. Dessen brettsteife Pappmembran<br />

pumpt über eine 100 Millimeter große nach unten<br />

gerichtete Bassreflexröhre mächtig tiefe Bässe in<br />

den Raum. Die Aktivelektronik bietet zwar nur Standard-Funktionen<br />

wie einen Phasenschalter oder<br />

eine bis 40 Hertz einstellbare Tiefpass frequenz, liefert<br />

aber satte 325 Watt Spitzenleistung.<br />

Glänzend: Die weiß lackierten Boxen passen gut in helle<br />

Wohnzimmer. Kennzeichen der Ikon-Serie von Dali sind<br />

Hybrid-Hochtöner mit Kalotten- und Bändchentreibern.


l l l l l l l l l l<br />

5.1-Boxenset für 4.300 Euro hardware<br />

Hybrid-Hochtonmodul von Dali<br />

INFO<br />

Der Hybrid-Hochtöner von Dali verbindet die Vorteile von<br />

Bändchen- und Kalottenhochtönern und teilt den Frequenzbereich<br />

unter den beiden Treibern auf. In der Ikon 6, der<br />

zweitgrößten Standbox der Serie, kommt eine etwas größere<br />

Variante des Hybridmoduls zum Einsatz. Dort fallen die<br />

Abstände der beiden Hochtöner aufgrund des kräftigeren<br />

Magnet systems der Kalotte größer aus als bei den kompakteren<br />

Hybridmodulen der Center- und Surroundboxen.<br />

Der Bändchen-Hochtöner nutzt eine hauchdünne, elektrisch<br />

leitfähige Folie, die sich zwischen den Polen eines Magneten<br />

befindet. Die extrem geringe Masse des leitenden Bändchens<br />

sorgt für einen luftigen Klang und einen linearen Übertragungsbereich<br />

bis weit über die Hörgrenze. Allerdings besitzt<br />

das Bändchen einen etwas niedrigeren Wirkungsgrad. Deshalb<br />

trägt in der Standbox Ikon 6 die 28 Millimeter große<br />

und deutlich lautere Textilkalotte stärker zum Frequenzverlauf<br />

bei, der gemessene Frequenzgang auf Achse fällt oberhalb<br />

von 17 Kilohertz leicht ab. Unsere Nahfeldmessung des<br />

Bändchens belegt die lineare Charakteristik des Bändchenhochtöners,<br />

der anders als die Kalotte auch oberhalb von<br />

17 Kilohertz nicht abfällt. Das leisere Bändchen dominiert<br />

die Hochtonabstrahlung allerdings erst im Frequenzbereich<br />

oberhalb von rund 20 Kilohertz sowie unter seitlichen Abstrahlwinkeln.<br />

Die vertikale Abstrahlung des Hybrid-Hochtonmoduls<br />

ist allerdings komplexer als bei einer Konstruktion<br />

mit nur einem Hochtöner. Beide Treiber addieren sich nur auf<br />

Achse an genau einem Punkt zeitrichtig und phasenrichtig,<br />

unter anderen Winkeln können sie sich auch auslöschen.<br />

Tonqualität Surround<br />

Bei der Messung aus nur einem Meter Abstand<br />

zeigt die Frontbox eine kleine Delle bei 3 Kilohertz,<br />

sonst aber eine sehr ausgewogene Charakteristik.<br />

In normaler Hördistanz füllt sich die Senke weitgehend<br />

auf – ein bekannter Effekt bei Vier-Wege-<br />

Lautsprechern, deren weiter auseinanderliegende<br />

Chassis sich erst aus größerer Distanz optimal<br />

addieren. Im Vergleich zum Center und den Frontboxen<br />

zeigen die kleinen Surroundboxen einen<br />

leichten Hochtonanstieg, was geschickt die Tatsache<br />

kompensiert, dass hinter dem Zuhörer postierte<br />

Boxen dumpfer klingen. In unserem 40 Quadratmeter<br />

großen Hörraum spielten beim Test mit Rosa<br />

Rauschen alle Boxen des Sets stimmig zusammen.<br />

Aufgrund der besseren Pegelfestigkeit wählten wir<br />

ein Setup mit "großen" Front- sowie "kleinen"<br />

Center- und Surroundboxen. Beim Phasentest mit<br />

Bassrumpeln löschten sich Front und Subwoofer<br />

allerdings in Phasenstellung "Null" aus, tiefe Töne<br />

addierten sich erst bei "180 Grad" kraftvoll.<br />

Mit dem DTS-Soundtrack des Science-<strong>Fi</strong>ction-<br />

Klassikers "Titan A.E." beeindruckt das Dali-Set<br />

durch seidenweiche Auflösung und facettenreiche<br />

Stimmwiedergabe. Beim gefährlichen Versteckspiel<br />

im Kristallfeld klingen Aufregung oder Gelassenheit<br />

in den Stimmen spürbar durch. Das Set kennt<br />

hier weder Aggressivität noch unnatürliche Härte,<br />

sondern intoniert den Soundtrack gelassen und<br />

mit klar ortbaren Surroundeffekten. Wenn beim<br />

Bersten der Kristalle derbere Töne gefragt sind,<br />

schlägt die Stunde des Subwoofers: Er lässt selbst<br />

unseren großen Hörraum vibrieren und entfacht<br />

krachende Basssalven ebenso souverän wie bedrohlich<br />

wabernden Tiefbass. Die Kombination aus<br />

elfenhafter Auflösung im Mittel-/Hochtonbereich<br />

und mühelosem Bassfundament sorgt dafür, dass<br />

selbst längere und lautere Kinoabende zum Genuss<br />

werden. Das liegt nicht zuletzt an der enormen<br />

Pegel festigkeit des Subwoofers, der sagenhafte<br />

110 Dezibel schafft. Er hält sich im untersten Tiefbass<br />

minimal zurück, steckt dafür aber oberhalb<br />

von 26 Hertz selbst heftigste Explosionen in "Iron<br />

Man" locker weg.<br />

Beim Livekonzert "Rising in the East" von Judas<br />

Priest klingen die klangvoll verzerrten Gitarren<br />

vorn allerdings etwas zu brav, während Rob Hallfords<br />

obertonreiche Schreie schaurig schön aus<br />

dem Center tönen. Beim Titel "Metal Gods" trägt<br />

der Sub gehörig zum treibenden Sound der Bassdrum<br />

bei, weshalb das Ensemble nicht nur Jazzund<br />

Klassikfreunde überzeugt.<br />

Tonqualität Stereo<br />

Ohne Sub wirft das "Dallas<br />

Wind Symphony"-<br />

Blas orchester den Titel<br />

"Fandango" zwar schmissig<br />

in den Hörraum, doch spätestens beim Einsetzen<br />

der tiefen Paukenschläge fehlt es an Wucht. Mit<br />

Sub entwickeln die tiefen Trommelschläge dagegen<br />

nicht nur viel Druck, sondern vermitteln mit nachhallendem<br />

Tiefbass einen lebhaften Eindruck von<br />

der Größe des Konzertsaals. Auch bei "Route 66"<br />

ertönt der satte Sound von Toschos Blues Company<br />

überzeugend. Selbst sehr laut gespielt schwimmen<br />

die Bässe nicht auf, sondern vermitteln erdigen<br />

Groove. Die Hybridmodule tragen zu einem wunderbar<br />

feinen und präzisen Hochtonklang bei, der<br />

in dieser Preisklasse seinesgleichen sucht.<br />

Fazit<br />

Das elegante Boxenset Ikon <strong>MK</strong> 2 von Dali überzeugt<br />

mit toller Auflösung und klirrfreier Präzision.<br />

Der pegelfeste und dynamische Subwoofer untermauert<br />

den stressfreien Klang mit verblüffender<br />

Urgewalt. Sowohl im Heimkino als auch mit Musik<br />

ist das Set die helle Freude.<br />

ur<br />

Noch Fragen? Auf audiovision.de/forum können Sie diesen<br />

Test mit der Redaktion und anderen Lesern diskutieren.<br />

<strong>DALI</strong> <strong>IKON</strong> <strong>MK</strong> 2 SET<br />

AUSSTATTUNG<br />

Solides Terminal: Die<br />

Front- und Surroundboxen<br />

des Sets bieten große isolierte<br />

Schraubklemmen und<br />

massive Signalbrücken.<br />

Allgemeines<br />

Preis (UVP)<br />

4.300 Euro<br />

Abmessungen Front (H x B x T) 103 x 18.8 x 35.2 cm (Ikon 6 <strong>MK</strong> 2)<br />

Abmessungen Center (H x B x T) 15 x 57 x 25.4 cm (Ikon Vokal <strong>MK</strong> 2)<br />

Abmessungen Surround (H x B x T) 84 x 15 x 28 cm (Ikon 5 <strong>MK</strong> 2)<br />

Abmessungen Subwoofer (H x B x T) 48 x 41 x 45 cm (Ikon Sub <strong>MK</strong> 2)<br />

Anzahl der Lautsprecher 5.1<br />

Verarbeitung<br />

sehr gut<br />

Doppelt gemoppelt: Das<br />

bis circa 30 Kilohertz reichende<br />

Bändchen unterstützt die<br />

wirkungsgradstarke Kalotte<br />

nur im Hochtonbereich<br />

oberhalb von 14 Kilohertz.<br />

Eingeschränkte Mitten: Seitlich versetzt sitzende Zuhörer bekommen vom<br />

Center Einschnürungen im Mitteltonbereich zu hören.<br />

BEWERTUNG<br />

Front: 5,4 dB 3 / 3<br />

Klangtreue (Frequenzgang-Abweichung) Center: 3 dB 3 / 3<br />

Surround: 4,3 dB 3 / 3<br />

Klangtreue (seitliches Abstrahlverhalten) Center: befriedigend 1 / 3<br />

Front Center Surround<br />

Sub maximale<br />

Übergangsfrequenz<br />

Sub minimale<br />

Übergangsfrequenz<br />

Alle Frequenzgänge zeigen nur<br />

leichte Welligkeiten.<br />

Der Subwoofer ist extrem pegelfest.<br />

Front: 86,7 dBSPL 1 / 2<br />

Empfindlichkeit Center: 87,2 dBSPL 1 / 2<br />

Surround: 84,2 dBSPL 1 / 2<br />

Front: 4,7 Ohm (bei 190 Hz) 2 / 2<br />

Minimaler Widerstand Center: 4,6 Ohm (bei 220 Hz) 2 / 2<br />

Surround: 5 Ohm (bei 170 Hz) 2 / 2<br />

Untere Grenzfrequenz Front 26 Hz (mit Sub) 7 / 8<br />

Maximaler Schalldruck Bass 110 dBSPL (Pink Noise 40-80Hz) 8 / 8<br />

Hörtest<br />

100 -<br />

90 -<br />

80 -<br />

70 -<br />

60 -<br />

50 -<br />

40 -<br />

20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k<br />

Surround: sehr gut 41 / 48<br />

Stereo: sehr gut 10 / 12<br />

av-wertung sehr gut 85 von 100

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