Strom 2-13 - EBM
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<strong>Strom</strong>koch<br />
Vegi-Tatar:<br />
tierisch gut<br />
Ein roher, roter Klassiker aus der Fleischküche<br />
wird «grün»: <strong>Strom</strong>koch Michael<br />
Küng bereitet mit viel Messerfertigkeit ein<br />
vegetarisches Tatar zu. Wer glaubt, das<br />
schmeckt nicht, hat sich geschnitten.<br />
Eine Heiden-Schneidearbeit: Michael<br />
Küng und seine Gastgeberinnen<br />
hantieren mehrheitlich mit dem Messer.<br />
Wer das Internet nach dem Suchbegriff «Rindstartar»<br />
abgrast, stösst auf fast 8000 Treffer. Das sind fast 8000<br />
zu viel, denn das Wort existiert gar nicht. Das kommt<br />
davon, dass im World Wide Web vieles einfach wiedergekäut<br />
wird, auch wenn es falsch ist. Richtig ist<br />
Rindstatar, also ohne «r» in der Mitte. Das ist heute<br />
allerdings unwichtig, denn <strong>Strom</strong>koch Michael Küng<br />
bereitet ein Gemüsetatar zu – ohne «r» in der Mitte und<br />
ohne Fleisch. Auslöserin hierfür war Melanie Wellauer,<br />
seit ein paar Jahren Vegetarierin. Im Mail an den<br />
<strong>Strom</strong>koch schrieb sie: «Ich habe in einem Restaurant<br />
ein Vegi-Tatar gegessen, das ich im Geschmack und in<br />
der Konsistenz nicht von einem Rindstatar unterscheiden<br />
konnte. Kannst du das auch zubereiten?»<br />
Können schon. Aber als Vollblutkoch liebt er das<br />
Tüfteln und Kreieren – nicht das Kopieren. So bereitet<br />
er mit Melanie und ihren beiden Freundinnen Marion<br />
(nicht Vegi) und Simone (seit Kurzem Vegi) ein Gemüsetatar<br />
à la Küng zu, das er im Vorfeld mehrfach an<br />
seiner Familie getestet und verfeinert hat.<br />
Fotos: Herbert Zimmermann<br />
Haben Sie<br />
eine Frage zu einer<br />
bestimmten Zubereitungsart?<br />
Sind Sie auf der Suche nach einem<br />
bestimmten Rezept oder einer<br />
Spezialität?<br />
Der <strong>Strom</strong>koch kommt<br />
Der <strong>Strom</strong>koch kommt auch zu<br />
Ihnen nach Hause. Und er bringt alle<br />
Zutaten mit!<br />
Senden Sie uns eine E-Mail, Betreff «<strong>Strom</strong>koch»,<br />
an info@strom-koch.ch.<br />
Bitte begründen Sie kurz, weshalb die<br />
Zubereitungsart Sie interessiert.<br />
Hobeln, schneiden, hacken, fräsen<br />
Gefordert sind aber zuerst die drei Damen. Es gilt,<br />
Karotten und Zucchetti zu hobeln, in feine Julienne<br />
(Streifen) zu schneiden und zu Brunoise (Würfelchen)<br />
zu hacken. Eine Heiden-Millimeterarbeit, denn je kleiner<br />
die Würfel, desto authentischer die Konsistenz des<br />
Tatars. Der <strong>Strom</strong>koch machts vor, und seine Gemüsemessertechnik<br />
treibt einem die Tränen in die Augen,<br />
obwohl seine Gastgeberinnen und er sich noch gar<br />
nicht an die Zerkleinerung von Zwiebeln und<br />
Knoblauch gewagt haben. Die Damen schnetzeln<br />
gezwungenermassen etwas gemächlicher. Wobei<br />
Simone im Vergleich zu ihren Freundinnen um<br />
einiges besser abschneidet. Das Zerkleinern der<br />
Champignons übernimmt dann wieder der Chef:<br />
«Jetzt tüemer no es paar Pilzli abefräse.»<br />
Was, Fleischgewürz?!<br />
Danach blanchieren sie Tomaten, entfernen Haut und<br />
Kerngehäuse (sonst wirds wässrig und bitter) und<br />
schneiden diese ebenfalls klein. Michael Küng dünstet<br />
das Gemüse mit Knoblauch, Zwiebeln, Chili und