11.01.2014 Aufrufe

KVV-Magazin Nr. 72, Juli 2013 - KVV - Karlsruher Verkehrsverbund

KVV-Magazin Nr. 72, Juli 2013 - KVV - Karlsruher Verkehrsverbund

KVV-Magazin Nr. 72, Juli 2013 - KVV - Karlsruher Verkehrsverbund

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Juli</strong> <strong>2013</strong> | NUMMER <strong>72</strong><br />

www.kvv.de<br />

magazin<br />

<strong>Karlsruher</strong> <strong>Verkehrsverbund</strong><br />

Neue Zweisystemfahrzeuge starten Anfang <strong>Juli</strong> im Fahrgastbetrieb<br />

Von der Haus- bis zur Bürotür mit dem ÖPNV und dem neuen<br />

ADFC-<strong>KVV</strong>-Faltrad<br />

Zusammenlegung der Kombilösungsbaufelder Erfolg versprechend<br />

<strong>KVV</strong>. Bewegt alle.


www.kvv.de<br />

Der <strong>KVV</strong> macht‘s möglich:<br />

In Am den 20.8. Sommerferien mit der Jahreskarte,<br />

mit ScoolCard der ScoolCard oder Studikarte<br />

in den Europa-Park<br />

Fahrten Anmeldung: an folgenden Dienstagen:<br />

<strong>KVV</strong> 14.8., Kundenzentren 21.8., 28.8. und Karlsruhe, 4.9.2012<br />

Bahnhof Ettlingen Stadt, Stadtbusbüro Bruchsal,<br />

VERA Anmeldung: Rastatt, BBL Baden-Baden<br />

<strong>KVV</strong> Kundenzentren Karlsruhe,<br />

Bahnhof Ettlingen Stadt, Stadtbusbüro Bruchsal,<br />

VERA Rastatt, Baden-Baden BBL und BürgerBüro<br />

<strong>KVV</strong> Super-Aktionspreis:<br />

<strong>KVV</strong> Super-Aktionspreis:<br />

Busfahrt und Eintritt<br />

Busfahrt und Eintritt<br />

nur<br />

nur<br />

€ 38,90<br />

€ 44,90<br />

Maximal zwei Karten pro Kunde!<br />

Ohne ScoolCard € 5 Aufpreis<br />

<strong>KVV</strong>. Bewegt alle.


<strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong> | 3<br />

Kombilösung: Östliche Kaiserstraße für den Bahnverkehr gesperrt 4/5<br />

Falt and Ride: ADFC-<strong>KVV</strong>-Faltrad 24 Stunden in Bus und Bahn dabei 6/7<br />

Neue Zweisystemfahrzeuge gehen auf die Strecke 8/9<br />

Ticker 10<br />

Mit dem <strong>KVV</strong> in den Europa-Park 11<br />

Interview Dr. Dieter Kistner, Leiter der Majolika 12/13<br />

Kunden bewerten den <strong>KVV</strong> als gut: Zufriedenheitsumfrage 14<br />

Tag der offenen Tür im Betriebshof Gerwigstraße 15<br />

Fahrpersonal leistet trotz Sperrung und Umleitung tolle Arbeit 16/17<br />

VBK und AVG starten Ausbildungskampagne 18/19<br />

Ausflugs-Tipp: Neuenbürg 20/21<br />

Ausflugs-Ticker 22<br />

Gewinnspiel 23<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Die beiden Baustellen am Marktplatz und<br />

am Kronenplatz liegen gut im Plan. Durch<br />

das Zusammenlegen der Kombilösungs-Baustellen<br />

wird die Bauzeit deutlich verkürzt.<br />

Es ist soweit: Unsere neuen Zweisystem-Fahrzeuge gehen ab sofort an den Start. Zug um<br />

Zug nehmen die ersten der insgesamt 30 neuen Fahrzeuge den Fahrgastbetrieb auf, sodass<br />

Sie sich bei einer Fahrt selbst ein Bild von den Vorzügen der neuen Bahnen machen können.<br />

Die Luftfederung minimiert die Geräusche und sorgt für eine angenehm ruhige Fahrt, während<br />

Sie durch große Panoramafenster freien Blick nach draußen haben. Wenn die Temperaturen<br />

steigen, werden Sie auch die Klimatisierung der Fahrzeuge als angenehm empfinden:<br />

In der Bahn wird es immer einige Grad kühler sein als außen. Probieren Sie es einfach aus –<br />

testen Sie unsere neuen Fahrzeuge!<br />

Einen Test ganz anderer Art hat das innerstädtische Schienennetz bestanden: Seit Ende<br />

April fahren die Stadtbahnen und Straßenbahnen statt über die östliche Kaiserstraße über den<br />

„Bypass“ Baumeisterstraße. Dank eines ausgefeilten Betriebskonzeptes sowie baulichen und<br />

signaltechnischen Maßnahmen läuft der Umleitungsverkehr reibungslos.<br />

Der <strong>Karlsruher</strong> <strong>Verkehrsverbund</strong> macht Ihnen ein besonderes Angebot: Unkompliziert können<br />

Sie dank unserer Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC)<br />

ein Faltrad und ein Abonnement zum Vorzugspreis erwerben: Mit dem Faltrad können Sie die<br />

An- und Abfahrt zu Ihren Haltestellen bequemer gestalten – und das zusammengefaltete Rad<br />

gilt in der Bahn als Gepäckstück, das kostenlos befördert wird.<br />

Sicher ist Ihnen schon aufgefallen, dass beispielsweise auf den Bahnen und mit Plakaten<br />

für eine Ausbildung bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) und der Albtal-Verkehrs-<br />

Gesellschaft (AVG) geworben wird. Wir suchen Nachwuchs für die schönsten und zukunftssichersten<br />

Berufe, die die Region zu bieten hat. Sollten Sie interessiert sein oder jemanden<br />

kennen, der einen Ausbildungsplatz sucht: Wir haben viel zu bieten und sind offen für Bewerbungen.<br />

Angesichts des bevorstehenden Sommers möchte ich Sie auch auf die Ausflugstipps in diesem<br />

<strong>Magazin</strong> hinweisen: Genießen Sie mit uns den Sommer – wir bringen Sie gerne an Ihr Ziel.<br />

Ihr<br />

Dr. Walter Casazza<br />

Geschäftsführer<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Karlsruher</strong> <strong>Verkehrsverbund</strong> GmbH<br />

Tullastraße 71, 76131 Karlsruhe<br />

info@kvv.karlsruhe.de<br />

Service-Telefon:<br />

0<strong>72</strong>1 6107-5885<br />

Verantwortlich:<br />

Dr. Walter Casazza<br />

Redaktion:<br />

Sarah Breuer (sab)<br />

Textbeiträge:<br />

Ruf & Partner Karlsruhe (R & P)<br />

Sarah Breuer (sab)<br />

Gestaltung:<br />

pandesign, Karlsruhe<br />

Fotos:<br />

ARTIS Uli Deck Karlsruhe<br />

Sarah Breuer und PR-Fotos<br />

Druck:<br />

E&B engelhardt und bauer, Karlsruhe<br />

Stand: <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong>


4 | <strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong><br />

Nur in Richtung Westen geht es derzeit<br />

vom Marktplatz aus in die Kaiserstraße.<br />

Rechts: Am Durlacher Tor sieht man jetzt<br />

den Eingang in den späteren Tunnel.<br />

Besondere Umstände<br />

erfordern besondere<br />

MaSSnahmen Sperrung der KaiserstraSSe<br />

für DEN Bahnverkehr<br />

Den berühmten Gordischen Knoten mit der <strong>Karlsruher</strong> Kombilösung in einem Atemzug<br />

zu nennen scheint verwegen. Und doch verhält es sich in der Fächerstadt genauso<br />

wie in der Legende um Alexander den Großen überliefert. Haben der Bau der<br />

Kombilösung und die damit verbundenen Unwägbarkeiten eher zur Ernüchterung<br />

der aktiv und passiv Beteiligten beigetragen, schauen jetzt Planer, Bauleute und<br />

auch die Stadtbesucher wieder positiv und motiviert in die Zukunft.<br />

„In der Planung war es ursprünglich nicht vorgesehen, zwei Baufelder zusammenzulegen<br />

und dadurch eine Komplettsperrung der Kaiserstraße zu erwirken“, sagt KASIG-Prokurist<br />

Frank Nenninger. Doch manchmal tut es einfach Not, mit energischen Mitteln ein Problem zu<br />

lösen und damit einen erheblichen Schritt weiterzukommen.<br />

Am 18. November soll die Kaiserstraße wieder für Bahnen befahrbar sein. Die dann siebenmonatige<br />

Sperrung soll die gesamte Bauzeit im besten Fall um bis zu 15 Monate beschleunigen.


Die Kombilösung<br />

„Diese Aussicht hat einen Schub durch die<br />

gesamte Belegschaft sowie einen Kick in der<br />

Zusammenarbeit mit der ARGE gebracht. Die<br />

Komponente Leistung hat eine ganz neue Dimension<br />

innerhalb des Projektes erreicht.“<br />

Dass vor allem die Bürger davon profitieren,<br />

ist das eigentliche Ziel. „Natürlich<br />

bauen wir und unweigerlich wird es zu Belästigungen<br />

und eventuell zu Unvorhersehbarem<br />

kommen, aber ich möchte sagen, die<br />

Kommunikation mit den Anwohnern läuft<br />

prima, sodass uns von deren Seite keine<br />

Steine in den Weg gelegt werden.“<br />

Kleine Baufelder sind das<br />

eigentliche Problem<br />

Die <strong>Karlsruher</strong> Baustelle ist mit keiner anderen<br />

in Deutschland, wenn nicht sogar international<br />

zu vergleichen. „Wir bauen mitten<br />

im Herzen einer Stadt, können nicht nach<br />

links, nicht nach rechts ausweichen und wollen<br />

dennoch Rücksicht auf die Belange der<br />

ansässigen Gewerbetreibenden sowie deren<br />

Kunden nehmen.“ So erscheint es zunächst<br />

angebracht, in kleinen Baufeldern zu agieren,<br />

um keine wirklichen Zäsuren im Alltag der<br />

Betroffenen hervorzurufen. Dass dies äußerst<br />

zeitintensiv ist, konnte man zwar erahnen,<br />

doch wie im richtigen Leben zeigt sich alles<br />

erst in der Praxis.<br />

„Durch die Baufeldzusammenlegung<br />

im westlichen Teil des Kronenplatzes und<br />

am Gleisdreieck Marktplatz werden die Bauaktivitäten<br />

effizienter, da die Arbeitsvorbereitung,<br />

Baustelleneinrichtung sowie der<br />

Baugeräteeinsatz jeweils durch die Halbierung<br />

der Baufelder nur einmal erfolgt. Damit<br />

steigt das Tempo erheblich an und dies sollte<br />

unsere Vorgabe für die gesamte Baumaßnahme<br />

sein.“ So ist jetzt alles, wie es sein soll:<br />

Das Bauen steht wieder im Fokus. (R & P)<br />

Hauptabteilungsleiter der VBK ,<br />

Ralf Messerschmidt, hat mit<br />

seinen Mitarbeitern die Umleitungen<br />

geplant:<br />

„Zugegeben: Ich hatte Bedenken!<br />

Es war eine enorme Herausforderung,<br />

dazu mit extrem kurzer<br />

Vorlaufzeit. Und ich bin ganz<br />

ehrlich erfreut und auch stolz,<br />

wie rund die Umleitungsverkehre<br />

laufen. Auch wenn jetzt durch<br />

die Umleitungen der eine oder<br />

andere etwas länger braucht,<br />

durch die Bauzeitverkürzung gewinnen<br />

letztlich alle“.<br />

www.diekombiloesung.de


6 | <strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong><br />

Falt and Ride ADFC-<strong>KVV</strong>-Faltrad<br />

rund um die Uhr in der Bahn dabei<br />

Für die letzten Meter zwischen Bahn<br />

und Büro oder eine entspannende<br />

Runde in der Mittagspause: Das<br />

ADFC-<strong>KVV</strong>-Faltrad bietet Pendlern alle<br />

Möglichkeiten.<br />

Mit dem neuen Angebot ADFC-<strong>KVV</strong>-Faltrad<br />

geht der <strong>KVV</strong> einen entscheidenden<br />

Schritt, denn schließlich ist die umweltfreundliche<br />

Fortbewegung Herzensangelegenheit<br />

des <strong>Verkehrsverbund</strong>s. Das<br />

gilt auch noch nach dem Verlassen der<br />

Tram. Um nun vor Ort lückenlos mobil zu<br />

sein, hat der <strong>KVV</strong> mit dem Allgemeinen<br />

Deutschen Fahrradclub (ADFC) das Faltrad-Projekt<br />

nach Karlsruhe gebracht.<br />

Gerade mal vor einem Jahr kam das Gefährt<br />

aus dem Hause des Faltradherstellers<br />

Tern auf den Markt. Erprobt wurde die Kooperation<br />

zwischen <strong>Verkehrsverbund</strong> und<br />

ADFC bereits in den Städten München, Stuttgart<br />

und Hamburg.<br />

Die Menschen sollen dazu bewegt werden,<br />

von Park and Ride auf Falt and Ride<br />

umzusteigen um damit sich und der Umwelt<br />

etwas Gutes zu tun. In zehn Sekunden<br />

ist das schicke Zweirad auf- und wieder abgebaut<br />

und ist damit der ideale Begleiter<br />

für Berufspendler, die den letzten Abschnitt<br />

zwischen Haltestelle und dem Arbeitsplatz<br />

schnell zurücklegen wollen.


<strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong> | 7<br />

Dürfen normale Velos aufgrund von Platzmangel<br />

und Sicherheitsaspekten erst nach 9<br />

Uhr in Bussen und Bahnen mitgeführt werden,<br />

kann das Faltrad immer und überall kostenlos<br />

mit hinein. Denn zusammengeklappt<br />

ist das Faltrad gerade mal so groß wie ein<br />

kleiner Koffer und gilt deshalb als Gepäckstück.<br />

Qualität, die überzeugt<br />

Das Faltrad Tern Link D7i ist ein hochwertiges<br />

Faltrad der Qualitätsmarke Tern. Es<br />

zeichnet sich aus durch ausgereifte Technik,<br />

hat eine 7-Gang-Shimano-Nabenschaltung,<br />

Nabendynamo und Halogenscheinwerfer.<br />

Das Rad ist geeignet für Nutzer mit einer<br />

Körpergröße bis 1,90 Meter und einem Gewicht<br />

von maximal 100 Kilogramm.<br />

Attraktive Vorteile für <strong>KVV</strong><br />

Kunden<br />

Regulär kostet das Faltrad 849 Euro.<br />

<strong>KVV</strong> Kunden können es bei ausgewählten<br />

Fachhändlern (Liste unter www.kvv.de) für<br />

799 Euro erwerben, die Erstinspektion durch<br />

den Fachhändler ist kostenlos. Dazu erhalten<br />

die ersten 200 Käufer eine ADFC-Familienmitgliedschaft<br />

inklusive Haftpflicht- und<br />

Rechtschutzversicherung für ein Jahr sowie<br />

die ADFC-Radwege-Regionalkarte Karlsruhe,<br />

ebenfalls geschenkt. Außerdem bietet der<br />

<strong>KVV</strong> bei Vorlage der Faltrad-Rechnung einen<br />

Umweltbonus an: Innerhalb von sechs Monaten<br />

nach dem Kauf des Rads erhalten Kunden<br />

50 Euro Rabatt auf ihr <strong>KVV</strong> Abo. (R & P)<br />

www.kvv.de


8 | <strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong><br />

Technisch die Nase vorn<br />

Neue Zweisystem-Fahrzeuge gehen auf die Strecke<br />

Technische Daten:<br />

Die Höchstgeschwindigkeit des<br />

ET 2010 beträgt 100 Stundenkilometer.<br />

Die maximal befahrbare<br />

Steigung liegt bei 6 Prozent. Das<br />

Fahrzeugleergewicht beläuft sich<br />

auf ca. 62,5 Tonnen. Das Fahrzeug<br />

ist rund 37 Meter lang,<br />

vier Meter hoch und 2,65 Meter<br />

breit. Es kann 244 Fahrgäste<br />

transportieren. 4,3 Millionen Euro<br />

kostet ein Fahrzeug.<br />

Die neuen Stadtbahnwagen können<br />

mehr Fahrgäste transportieren<br />

und bieten zudem größere<br />

Multifunktionsflächen für Kinderwagen,<br />

Rollstühle oder Fahrräder.<br />

Anfang <strong>Juli</strong> soll es soweit sein: Der ET 2010 tritt auf der Linie der S 2 seine Jungfernfahrt<br />

im BOStrab-Netz der Verkehrsbetriebe Karlsruhe an – als von sämtlichen Prüfstellen<br />

freigegebenes Fahrzeug. Was sich bei anderen Fortbewegungsmitteln fast<br />

als Formalität erweist, erfordert bei der Abnahme eines Zweisystemers wahre Kraftakte.<br />

22 Fachgebiete werden separat überprüft, um sicherzustellen, dass die Bahn<br />

allen Anforderungen an Sicherheit und Technik entspricht.<br />

Die jeweiligen Vorgaben machen im Falle eines Zweisystemers das Eisenbahn-Bundesamt<br />

(EBA), das die nichtbundeseigenen Eisenbahnen überwacht, sowie das Regierungspräsidium<br />

Stuttgart, welches verantwortlich zeichnet für das BOStrab-Netz, das Netz der Straßenbahnen.<br />

„Ein Zweisystem-Fahrzeug ist äußerst komplex, denn letztendlich sind zwei eigenständige<br />

Gefährte mit ebensolchen eigenständigen Anforderungen in einem Fahrzeug untergebracht“,<br />

berichtet Hauptabteilungsleiter Joachim Eßwein. „Die Prüfverfahren sind entsprechend aufwändig<br />

und damit zeit- und kostenintensiv“.<br />

Dafür hat der ET 2010 technisch die Nase vorn. Eßwein spricht sogar von dem weltweit<br />

kompliziertesten Stadtbahnfahrzeug, das derzeit auf dem Markt zu finden ist. Die Ausstattung<br />

dürfte somit selbstredend sein. Alle <strong>Karlsruher</strong> Fahrzeuge sind mittelflurig ausgelegt, was mobilitätseingeschränkten<br />

Personen sowie Fahrgästen mit Kinderwagen den Ein- und Ausstieg<br />

erleichtert. Obwohl etwas kürzer, bieten die Stadtbahnwagen die gleiche Anzahl an Sitzplätzen<br />

wie bisher, dafür aber größere Multifunktionsflächen für Kinderwagen, Rollstühle oder<br />

Fahrräder.<br />

Die konventionelle Drehgestelltechnik garantiert hohen Federungskomfort sowie ein<br />

Höchstmaß an Laufruhe. Ausgestattet sind alle Fahrzeuge mit einer Toilette und Klimaanlage.<br />

Verbesserte Fahrgastinformationssysteme sollen per Bildschirm aktuell und umfassend Auskunft<br />

geben. Dem Thema Sicherheit hat man sich bei der Konstruktion besonders gewidmet.<br />

Über speziell konzipierte Crash-Elemente oder auch Pufferzonen wird im Falle einer Kollision<br />

die entstehende Kraft definiert abgebaut. (R & P)<br />

www.kvv.de


<strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong> | 9


…ticker…ticker<br />

Sommer-Sonne-Ausflugs-<br />

Laune Tolle Angebote für Schüler in den<br />

Ferien<br />

Damit sich die Sommer-Laune für Schüler einstellt, hat sich der <strong>KVV</strong> zu verlockenden<br />

Sommerangeboten entschlossen.<br />

Vom 25. <strong>Juli</strong> bis 8. September werden zwei Angebote offeriert: Der Schülerferienpass<br />

gilt in allen Bussen und Bahnen im gesamten <strong>KVV</strong> Netz, kostet einmalig 25 Euro und wird in<br />

den Kundenzentren des <strong>KVV</strong> in Karlsruhe, Baden-Baden, Bruchsal, Ettlingen und Rastatt verkauft.<br />

Das ganze Bundesland lässt sich mit dem „Schüler-Ferien-Ticket Baden-Württemberg“ erkunden.<br />

Das Ticket ist für 31,90 Euro an den Automaten der Deutschen Bahn erhältlich. Zwei Euro<br />

mehr kostet es im personenbedienten Verkauf. www.schueler-ferien-ticket.de<br />

Eisenbahn-Romantik<br />

SWR dreht Reportage über Bundenthaler<br />

Über eine der romantischsten Eisenbahnstrecken Deutschlands hat der SWR eine Reportage<br />

gedreht:<br />

Das Team der Sendung Eisenbahn-Romantik war im Mai mit dem Bundenthaler im Dahner<br />

Felsenland unterwegs und erzählt die Geschichte der seit 1911 bestehenden Strecke. Vom<br />

Jungfrausprung zum Drachenfels führt die Tour mit dem ältesten Ausflugszug der Republik,<br />

über die am 26. <strong>Juli</strong> um 16:45 Uhr im SWR Fernsehen berichtet wird. Tolle Landschaftsbilder<br />

laden dazu ein, die Strecke im Sommer selbst zu erkunden. Mittwochs, samstags, sonn- und<br />

feiertags fährt der Bundenthaler mit Start in Karlsruhe gen Pfalz.<br />

www.kvv.de/freizeit/freizeitbahnen/felsenland-express.html<br />

Ergänzungskarte via<br />

Handy-Ticket App für Smartphones<br />

wurde erweitert<br />

Über die Handy-Ticket-App lassen sich jetzt auch Ergänzungskarten für Kinder und<br />

Erwachsene kaufen.<br />

Außerdem wurde die App um einige praktische Funktionen erweitert: Wer bei einer<br />

Kontrolle seine gekaufte Fahrkarte vorzeigen will, muss sich nur in die App einwählen, schüttelt<br />

sein Smartphone kurz und das zuletzt erstandene Ticket erscheint auf dem Bildschirm.<br />

Linienfahrpläne aktualisieren sich in der neuesten Version automatisch mit jedem Einwählen<br />

und die Eingabefunktionen bei der Fahrplannutzung wurden überarbeitet. Bereits registrierte<br />

Nutzer bekommen die neueste Version des Programms automatisch zum Herunterladen. Wer<br />

sich jetzt registrieren will: www.kvv.mobilesticket.de


<strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong> | 11<br />

Jahreskarteninhaber, Besitzer einer<br />

ScoolCard oder Studikarte können mit<br />

dem <strong>KVV</strong> einen tollen Tag im Europa-<br />

Park verbringen.<br />

Ganz Europa an einem Tag<br />

Mit dem <strong>KVV</strong> in Deutschlands gröSSten Freizeitpark<br />

In Grimms Märchenwald auf neugestalteten<br />

5.500 Quadratmetern zauberhafte<br />

Geschichten erleben, mit der Holzachterbahn<br />

Wodan eine rasante oder der Wasserbahn<br />

Poseidon eine spritzige Fahrt<br />

genießen – der Europa-Park Rust bietet<br />

für jedes Alter und jeden Geschmack das<br />

passende Angebot. Am 20. August können<br />

auch die Kunden des <strong>KVV</strong> an einem<br />

Tag durch ganz Europa schlendern,<br />

denn für nur 44,90 Euro bringt der <strong>Verkehrsverbund</strong><br />

alle Jahreskarteninhaber,<br />

ScoolCard- oder Studikartenbesitzer mit<br />

dem Bus in Deutschlands größten Freizeitpark.<br />

„Mit diesem attraktiven Sommerferienangebot<br />

möchten wir unseren Kunden an<br />

dieser Stelle gerne ,Danke’ sagen“, erklärt<br />

Achim Kirchenbauer, <strong>KVV</strong> Marketingchef.<br />

Denn: Bedenkt man den Eintrittspreis von<br />

39 Euro, kostet die An- und Abfahrt pro Person<br />

nur 5,90 Euro. Inklusive ist die Hin- und<br />

Rückfahrt zur Abfahrtsstelle in Bruchsal (ca.<br />

6:30 Uhr), Bretten (ca. 6:30 Uhr), Karlsruhe<br />

(ca. 7 Uhr), Rastatt (ca. 7:30 Uhr) und Baden-<br />

Baden (ca. 7:45 Uhr). Zudem kann jeder Jahreskarteninhaber,<br />

Besitzer einer ScoolCard<br />

oder Studikarte zwei Karten kaufen.<br />

Die Fahrscheine gibt es ab dem 17. Juni in<br />

den Kundenzentren des <strong>KVV</strong>: Im Stadtbusbüro<br />

Bruchsal, am Bahnhof Ettlingen Stadt,<br />

im Weinbrennerhaus Karlsruhe, dem Hauptbahnhof<br />

Karlsruhe, bei der VERA (Herrenstraße<br />

15) in Rastatt und der BBL (Bürgerbüro<br />

am Jesuitenplatz) in Baden-Baden.<br />

Im Europa-Park rückt der Alltag in ganz<br />

weite Ferne und der Ferientag wird zu einem<br />

besonderen Erlebnis! Um ihn in vollen Zügen<br />

genießen zu können, geht es erst um 18 Uhr<br />

wieder mit dem Bus zurück nach Hause. (R & P)<br />

www.europapark.de


Interview<br />

„Wir wissen,<br />

wie Keramik geht“<br />

Dr. Dieter Kistner will die Majolika<br />

wieder auf Erfolgskurs bringen


<strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong> | 13<br />

In direkter Nachbarschaft zum barocken Schloss findet und erfindet sich die Majolika,<br />

Deutschlands letzte und einzige Keramikmanufaktur, gerade neu. Das muss sie auch,<br />

denn fast wären die Pforten der für die Fächerstadt so wichtigen Kulturstätte für<br />

immer geschlossen worden. Seit Jahresbeginn 2012 steht Dr. Dieter Kistner als Geschäftsführer<br />

an der Spitze des Unternehmens und soll die traditionsreiche Kunststätte<br />

in ruhige Gewässer geleiten.<br />

Herr Kistner, Sie wollen die im Jahre 1901 gegründete<br />

Majolika nach turbulenten Zeiten<br />

auf Erfolgskurs bringen. Wie schaffen Sie das?<br />

Zunächst musste eine ordentliche Struktur in<br />

das Unternehmen gebracht werden, geregelte<br />

Abläufe und ein geordneter Aufbau. Sei<br />

dies im Betrieb selbst, im Verkauf, im Marketing<br />

– eigentlich überall. Viel Arbeit floss in<br />

die Überlegungen zur Neuausrichtung hinsichtlich<br />

Image, Erscheinungsbild, Kommunikation<br />

und schließlich Produktlinien.<br />

Die Majolika blickt auf eine 112-jährige Tradition<br />

zurück. Kann man diese heute gewinnbringend<br />

verwerten?<br />

Diese Tradition bildet die Basis unseres heutigen<br />

Wirkens. Wir wissen, „wie Keramik<br />

geht“, was folglich die Qualität unserer Produkte<br />

gewährleistet. Das einzigartige Design,<br />

das früher die Majolika-Objekte auszeichnete,<br />

soll dem heutigen Zeitgeist entsprechen,<br />

und für die künstlerische Vielfalt bemühen<br />

wir uns neben den „local heroes“ Künstler<br />

mit nationaler und internationaler Reputation<br />

zu gewinnen.<br />

Wo und worin sehen Sie das größte Potenzial<br />

für eine wirtschaftlich solide Ausrichtung?<br />

Ganz vorne sehe ich da den Bereich „Kunst<br />

am Bau“, in dem uns hier in Deutschland ein<br />

Alleinstellungsmerkmal auszeichnet. Nehmen<br />

wir nur das lebendige Wandbild am neuen<br />

Betriebshof der hiesigen Verkehrsbetriebe<br />

in der Gerwigstraße, dem man am Tag der<br />

offenen Tür am 14. September gerne einen<br />

Blick mehr schenken darf. Ansprechende<br />

Designs, helle Farben sowie Abwechslungsreichtum<br />

und Individualität sind unsere<br />

großen Vorteile im hart umkämpften Markt.<br />

Dies gilt für unsere Objekte im Außen- und<br />

Gartenbereich ebenso wie für die Gestaltung<br />

von Innenräumen, beispielsweise mit<br />

modernen, großformatigen Kaminöfen. Und<br />

schließlich ist unser Betrieb für Unikate und<br />

Kleinserien geradezu prädestiniert, sodass wir<br />

auf Kundenwünsche schnell und umfassend<br />

eingehen können.<br />

Majolika-Produkte kann sich nicht jeder leisten.<br />

Warum ist das Preisgefüge relativ hoch?<br />

Als Manufaktur bewegen wir uns per se im<br />

Premiumsegment, Handarbeit ist und bleibt<br />

in unserem Land teuer. Der Preis unserer Objekte<br />

und Arbeiten muss in der Konsequenz<br />

gerechtfertigt sein durch höchste Qualität,<br />

einzigartiges Design und künstlerische Vielfalt.<br />

Herr Kistner, gibt es einen Zeitplan, bis wann<br />

die viel gepriesene „Schwarze Null“ erreicht<br />

sein muss?<br />

Die Majolika hat sich immer schwer getan<br />

mit der „Schwarzen Null“. Ich denke, das<br />

liegt auch daran, dass sie von ihren Gründern<br />

in erster Linie als Kunstwerkstatt sowie Kulturinstitution<br />

gesehen wurde und nicht als<br />

Wirtschaftsunternehmen. Unser Auftrag ist<br />

es dennoch die „Schwarze Null“ anzustreben.<br />

Im Jahr 2015 sollte dies soweit sein. Ein<br />

Aufwärtstrend ist bereits erkennbar, dieser<br />

muss konsequent fortgeführt werden. Dazu<br />

müssen vorhandene Kräfte gebündelt und<br />

potenzielle aktiviert werden. Dass wir zuversichtlich<br />

sind beweist, dass wir wieder als<br />

Ausbildungsbetrieb agieren möchten, wenn<br />

möglich schon in diesem Herbst. (R & P)<br />

www.majolika-karlsruhe.de


14 | <strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong><br />

1 2 3 4 5<br />

Erreichbarkeit von Zielen 2,70<br />

Zahl der Verbindungen 2,77<br />

Reisezeit 2,82<br />

Freundlichkeit Servicepersonal 2,50<br />

Tarifsystem 3,23<br />

Komfort/Bequemlichkeit im Fahrzeug 2,70<br />

Infos zu Fahrplan, Liniennetz und Tarifen 2,90<br />

Nach Oben ist noch Luft<br />

Zufriedenheitsumfrage des <strong>KVV</strong><br />

Sind die Menschen zufrieden mit dem<br />

Angebot des <strong>Karlsruher</strong> <strong>Verkehrsverbund</strong>s?<br />

Dem <strong>KVV</strong> als Dienstleister ist es<br />

wichtig, regelmäßig ein Stimmungsbild<br />

einzuholen, um seine Leistung optimieren<br />

zu können. Deshalb wurde im April<br />

eine Umfrage in Auftrag gegeben und<br />

über 1000 Personen aus dem Verbundgebiet<br />

wurden befragt.<br />

Das Ergebnis: Auf einer Skala mit 1 = vollkommen<br />

zufrieden, 2 = sehr zufrieden,<br />

3 = zufrieden, 4 = weniger zufrieden und<br />

5 = unzufrieden waren die befragten Kunden<br />

und Nicht-Kunden mit der Erreichbarkeit<br />

von Zielen (2,7), der Zahl der Verbindungen<br />

(2,77) und der Reisezeit (2,82) durchaus zufrieden.<br />

Gegenüber vorangegangenen Umfragen<br />

übten die Kunden mehr Kritik: Baustellen<br />

und Umleitungsverkehr spiegeln sich<br />

im Ergebnis wider. Dieser Trend wird sich<br />

nach Fertigstellung der Kombilösung, wenn<br />

das <strong>Karlsruher</strong> Modell leistungsfähiger denn<br />

je geworden ist, allerdings auch wieder umkehren.<br />

25 Prozent der Fahrgäste, die den ÖPNV<br />

mindestens einmal im Jahr nutzen, sind in<br />

den Punkten Zuverlässigkeit, Komfort in den<br />

Fahrzeugen und Service mit ihrem jeweiligen<br />

Verkehrsunternehmen vollkommen oder sehr<br />

zufrieden, 19 Prozent finden aber, es könnte<br />

in einigen Details noch besser laufen. Am<br />

besten wurde in dieser Kategorie mit 2,5 die<br />

Freundlichkeit des Servicestellenpersonals<br />

bewertet.<br />

Mit der Information im Störungsfall in den<br />

Fahrzeugen (3,03) und an den Haltestellen<br />

(3,07) sind die Kunden zufrieden. Hier arbeitet<br />

der <strong>KVV</strong> mit dem vermehrten Einsatz von<br />

automatischen Informationsanzeigern an den<br />

Haltestellen – diese wurden mit 2,7 bewertet<br />

– an noch besserer Information in Echtzeit.<br />

Das Tarifsystem wird im Durchschnitt mit<br />

3,23 bewertet, wobei das Fahrkartensortiment<br />

mit der Note 2,94 positiv heraussticht.<br />

Die befragten Kunden können sich beim<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis (3,44) aber auch<br />

noch Verbesserungen vorstellen. Tagsüber<br />

fühlen sich Kunden an Haltestellen (2,61)<br />

und in den Fahrzeugen (2,5) sicher, abends<br />

fühlen sie sich in Bus und Bahn etwas wohler<br />

(3,19) als an den Haltestellen oder Bahnhöfen<br />

(3,44).<br />

(sab)


<strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong> | 15<br />

Blick hinter die Kulissen<br />

Tag der offenen Tür im Betriebshof GerwigstraSSe<br />

Der im Osten von Karlsruhe gelegene Betriebshof der Verkehrsbetriebe Karlsruhe<br />

öffnet am 14. September seine Pforten für die Öffentlichkeit. Auf den Tag genau drei<br />

Monate fehlen dann noch zu seinem fünften Geburtstag.<br />

Denn am 14. Dezember 2008 wurde das „neue Schlafzimmer der Straßenbahnen“ seiner<br />

Bestimmung übergeben. Viel öffentliches Interesse genoss die damals größte Baustelle der<br />

Fächerstadt – immerhin wurden 30.000 m² Fläche bebaut. Modern, effizient und architektonisch<br />

anspruchsvoll gestaltet sich das Gebäude-Dreigestirn, das nun am zweiten Samstag im<br />

September sogar seine Leitstelle öffnet. Dort werden in regelmäßigen Abständen Führungen<br />

angeboten, die den Interessierten einen Einblick in den komplexen Ablauf dieses Informationsknotenpunktes<br />

im Unternehmen ermöglichen.<br />

Von 10 bis 17 Uhr werden Abstellmöglichkeiten für 48 Trams und Stadtbahnen präsentiert.<br />

Die Fahrzeuge werden durch das Betriebshof-Management-System gesteuert<br />

immer auf dem optimalen Platz geparkt, wovon die Besucher ebenso einen Eindruck<br />

gewinnen können wie von den Wartungs- und Reinigungsarbeiten an den Bahnen. Beispielsweise<br />

erleichtern zwei Dacharbeitsbühnen, eine davon mit einer Kranbahn ausgestattet,<br />

und zwei Wartungsgruben die Arbeit der Mitarbeiter an den Fahrzeugen wesentlich.<br />

In Augenschein nehmen können die Besucher die zentrale Öl- und Fettversorgung, eine<br />

Besandungsanlage mit zwölf Zapfstellen, eine zentrale Staubsaugeranlage mit 16 Stationen<br />

oder den separaten Raum für die Polsterreinigung. Auch die Waschanlage für Bahnen ist einen<br />

Besuch wert. „Daneben bieten wir natürlich ein buntes Familien- und Kinderprogramm<br />

sowie Verpflegung – hungrig und durstig muss niemand gehen“, verspricht Projektleiterin<br />

Magdalena Schneider. „Aber: Genaueres wird im Moment noch nicht verraten, manches soll<br />

auch eine Überraschung sein.“ (R & P)<br />

www.kvv.de<br />

Interessante Kulissen, die dem Kunden<br />

sonst verborgen bleiben: Die zentrale<br />

Leitstelle der Verkehrsbetriebe und die<br />

imposanten Wagenhallen.


Hinter den Kulissen<br />

Trotz Umleitungen und Baustellen<br />

Fahrpersonal leistet tolle Arbeit<br />

Die Zeiten im hiesigen ÖPNV sind schwieriger geworden. Umleitungen, eventuelle<br />

Verspätungen und Wartezeiten aufgrund der <strong>Karlsruher</strong> Jahrhundertbaustelle fordern<br />

ihren Tribut – von Fahrgästen aber auch vom Fahrpersonal.<br />

„Der Berufsalltag eines Fahrers ist per se kein Zuckerschlecken“, konstatiert Fahrdienstleiter<br />

Michael Schork nüchtern. Baustelle, Umleitung, Kundenfragen, neuer Fahrplan, ungewohnte<br />

Strecke, geänderte Pausenzeiten – und dennoch immer die Pünktlichkeit im Fokus. Durch die<br />

Stadt wird auf Sicht gefahren, was bedeutet, dass der Wagen jederzeit vor einem Hindernis<br />

zum Halten kommen muss. Biegt ein anderer Verkehrsteilnehmer verbotswidrig ab, gilt diese<br />

Klausel dennoch.<br />

Sicherheit steht an erster Stelle, auch während der Ausbildung<br />

„Unsere Fahrer sind sehr sicherheitsbewusst und bestens ausgebildet. Geschult sind sie auch<br />

für schwierige Situationen, in denen besondere Aufmerksamkeit und Geduld erforderlich sind“,<br />

sagt Schork. Da gibt es die sogenannten Quereinsteiger, die mit einer bereits abgeschlossenen<br />

andersartigen Ausbildung ins Unternehmen kommen. Über drei Monate werden diese<br />

dann geschult, von Streckenkunde, Weichen- und Signalsteuerungen über Arbeitssicherheit<br />

und Unfallverhütungsvorschriften bis hin zu Krisen- und Gewaltprävention. Auch juristisches<br />

Grundlagenwissen erwerben sie. Eine theoretische und praktische Prüfung bilden den Abschluss.<br />

Ausgebildet wird im Unternehmen außerdem die „Fachkraft im Fahrbetrieb“, ein


<strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong> | 17<br />

Müssen sich bei Umleitungen immer<br />

wieder schnell auf neue Gegebenheiten<br />

einstellen: Die Fahrer von VBK und AVG.<br />

Ausbildungsberuf, den es gerade mal seit 2003 gibt. Neben der eigentlichen Personenbeförderung,<br />

inklusive Busführerschein, sind in den drei Jahren Lehrzeit auch Inhalte aus den<br />

Bereichen Marketing und Vertrieb, kaufmännische Verwaltung, Betriebssicherheit, Rechtsordnung<br />

oder Beschwerde- und Qualitätsmanagement vorgesehen.<br />

Erste zertifizierte StraSSenbahnfahrschule in Deutschland<br />

Zwei Jahre hat Michael Schork gekämpft, um das von den VBK selbst initiierte Projekt in Zusammenarbeit<br />

mit der VDV Akademie zu realisieren: Die Zertifizierung der Ausbildung zum<br />

Straßenbahnfahrer. Als erste Straßenbahnfahrschule bundesweit erhielt sie nun das Qualitätssiegel,<br />

das aussagt, dass alle Prozesse den Sicherheitsansprüchen genügen, die an moderne<br />

Verkehrsunternehmen gestellt werden. „Grundlage hierfür war die Erarbeitung eines Kompetenzhandbuches,<br />

dem eine detaillierte Auseinandersetzung mit den betrieblichen Prozessen<br />

der Aus- und Weiterbildung in Theorie und Praxis vorausgeht“, so Schork. Abläufe wurden<br />

genauestens untersucht, wenn nötig optimiert. Ausbilder, Lehrpläne und -methoden wurden<br />

von der VDV Akademie ebenso geprüft wie der Fahrschulunterricht an sich.<br />

Es läuft trotz allem sehr gut<br />

Wer also mit dem ÖPNV in und um Karlsruhe herum unterwegs ist, darf auf Qualität vertrauen.<br />

„Natürlich ist es im Moment schwierig, allen Kundenwünschen gerecht zu werden. Denn,<br />

macht der Fahrer die Türe einmal mehr auf, um noch einen Fahrgast einsteigen zu lassen,<br />

riskiert er damit, dass am nächsten Halt ein anderer seinen Anschlusszug verpasst.“ Guter Rat<br />

scheint teuer, und dann darf auch mal der Bauch entscheiden. (R & P)<br />

www.kvv.de


18 | <strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong><br />

Kampagne soll Nerv der<br />

Jugend treffen VBK und AVG bieten<br />

„Die Stelle deines Lebens“<br />

Freude und Neugier sind die eine Seite<br />

der Medaille, wenn sich die Schullaufbahn<br />

dem Ende zuneigt. Aber auch Unsicherheit<br />

und Zweifel machen sich breit,<br />

wenn die Wahl für den künftigen Beruf<br />

und die entsprechende Ausbildung ansteht.<br />

„Die Stelle deines Lebens“ bieten<br />

nun die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK)<br />

und die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft<br />

(AVG) im Zuge ihrer innovativen Ausbildungsoffensive<br />

an. Diese soll Herz und<br />

Verstand der Betroffenen gleichermaßen<br />

erreichen und den Unternehmen motivierte<br />

junge Mitarbeiter bescheren.<br />

Mitgewirkt haben bei der Kampagne,<br />

deren Ergebnis eine eigene neue Internetseite<br />

ist und die man aktuell auf einer Stadtund<br />

einer Straßenbahn sowie Citylight-Plakaten<br />

in der <strong>Karlsruher</strong> Innenstadt sehen kann,<br />

15 der eigenen Auszubildenden. Sie wissen<br />

ganz genau, welche Fragen die Schulabsolventen<br />

beschäftigen.<br />

Bei der Entscheidung für oder gegen den<br />

künftigen Arbeitgeber stehen immer Fragen<br />

nach den Chancen auf dem Arbeitsmarkt,<br />

nach den Zukunftsperspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

an. Branchen wie Wasser-<br />

und Kreislaufwirtschaft, Transport und<br />

Logistik nehmen dabei an Attraktivität zu,<br />

denn die Themen Nachhaltigkeit und Wahrung<br />

unserer natürlichen Ressourcen gewinnen<br />

zunehmend an Bedeutung. „Allesamt<br />

Gründe, die für uns als Ausbildungsbetrieb<br />

sprechen und für uns wiederum Ansporn genug,<br />

um uns als solcher frisch, modern und<br />

zielgruppengerecht am Markt zu positionieren“,<br />

sagen Uwe Friedmann, zuständig für<br />

die technische Ausbildung und Andre Daubmann,<br />

zuständig für die kaufmännische Ausbildung<br />

bei AVG und VBK.<br />

Informationen für interessierte Bewerber<br />

bieten: Der neue, peppige Flyer...


<strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong> | 19<br />

...und eine moderne, eigene Karriere-<br />

Homepage.<br />

2014 winken 20 Ausbildungsplätze<br />

Davon 16 im gewerblichen Bereich. Auf sich aufmerksam machen wollen die attraktiven<br />

Arbeitgeber mit einem ansprechenden und frechen „Linien-Layout“, das perfekt zum Unternehmen<br />

passt und das sich durch alle Werbemittel und Präsentations-Plattformen zieht. Den<br />

potenziellen Bewerbern soll es symbolisch den Weg zum passenden Ausbildungsberuf weisen.<br />

Dabei stehen knappe, prägnante Informationen über den geforderten Schulabschluss, Qualifikationen<br />

und Ausbildungsinhalte im Vordergrund. (R & P)<br />

www.vbk-karriere.info


20 | <strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> 64<br />

ausflugs-tipp<br />

Wo Geschichte greifbar<br />

wird Begehbares Märchen und Besucherbergwerk<br />

in Neuenbürg<br />

Erst märchenhaft verzaubern lassen,<br />

dann Regionalgeschichte greifbar erleben<br />

und schließlich durch die Stollen<br />

der alten Bergleute tief in die beeindruckende<br />

Frischglück-Grube vordringen:<br />

Neuenbürg im Nordschwarzwald hat eine<br />

Menge zu bieten und ist mit der Stadtbahnlinie<br />

S 6 für eine Tagestour gut zu<br />

erreichen. Wer mit dem <strong>KVV</strong> anreist, bekommt<br />

unter Vorlage einer tagesgültigen<br />

Fahrkarte zwei Euro Rabatt auf ein Kombiticket<br />

für Schloss und Bergwerk.<br />

Vom Hauptbahnhof führt ein ausgeschilderter,<br />

steiler Weg hinauf zur St. Georgskirche<br />

und weiter bis zum Schloss Neuenbürg<br />

(Öffnungszeiten: Di.–Sa. 13–18 Uhr, So. und<br />

Feiertage 10–18 Uhr). Zu dem Ensemble<br />

gehören heute das Renaissanceschloss mit<br />

großem Schlossgarten und eine Burgruine<br />

aus dem 14. Jahrhundert. Bekannt ist das<br />

Schloss seit vielen Jahren für seine einzigartige<br />

multimediale Märcheninszenierung. Erzählt<br />

wird die Geschichte „Das Kalte Herz“<br />

von Wilhelm Hauff – ein Schwarzwaldmärchen<br />

um Ehrgeiz, Gier und die Erkenntnis,<br />

dass die Liebe doch so viel wichtiger ist als<br />

alles Geld der Welt. Das Besondere: Der Besucher<br />

ist beim Kalten Herzen mitten im Geschehen<br />

und wird Raum für Raum durch die<br />

Geschichte geführt. Um ihn herum fantasievoll<br />

geschnitzte, bewegliche Holzfiguren und<br />

beeindruckende Lichtspiele: Ein Erlebnis für<br />

Kinder und Erwachsene gleichermaßen.


<strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong> | 21<br />

Toller Ausflugs-Tipp für die Sommerferien:<br />

Neuenbürg im Nordschwarzwald.<br />

Im Schloss lohnt sich außerdem ein Besuch<br />

der regionalgeschichtlichen Ausstellung<br />

„zum schönen Wiesengrunde“, die<br />

sehr kurzweilig und garantiert kein bisschen<br />

„verstaubt“ ist. Der mechanische Butler Ambrosius<br />

führt seine Gäste durch die hochherrschaftlichen<br />

Räume und erstattet Bericht<br />

über längst vergangene Tage.<br />

Nach dem Besuch der Ausstellungen<br />

lockt der gemütliche Biergarten in den<br />

Schlossinnenhof, von wo aus es nach einer<br />

Stärkung auf dem mit Lehrtafeln bestückten<br />

Frischglück-Pfad durch den Wald weitergeht<br />

zum Besucherbergwerk, das samstags,<br />

sonntags und feiertags von 10 bis 16:45 Uhr<br />

geöffnet hat. Bis ins 19. Jahrhundert hinein<br />

wurde dort Eisenerz abgebaut. Die „Arbeitsgemeinschaft<br />

Neuenbürger Bergbau“ hat<br />

die alten Schächte zu neuem Leben erweckt<br />

und bietet interessante Führungen durch drei<br />

Sohlen an. Dabei lässt sich hautnah erleben,<br />

unter welch harten Bedingungen die Bergleute<br />

früher schuften mussten. Erdgeschichte<br />

wird im Berg erlebbar und zudem toll erklärt.<br />

Die geführte Bergwerks-Tour erfordert allerdings<br />

gute Trittsicherheit. Vor dem Bergwerk<br />

laden Tische und Bänke noch zu einer<br />

gemütlichen Vesperpause ein bevor es dann<br />

zurück nach Hause geht.<br />

(sab)<br />

www.schloss-neuenbuerg.de<br />

www.frischglueck.de


22 | <strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong><br />

„bodenlos“ im Naturkundemuseum<br />

Rabatt mit <strong>KVV</strong> Zeitkarte<br />

Flugsaurier, Tintenfisch und U-Boot haben<br />

etwas gemein: Sie bewegen sich im<br />

Bodenlosen. Wie aber funktioniert das<br />

Schwimmen, Schweben oder Fliegen?<br />

Das zeigt das Naturkundemuseum Karlsruhe<br />

bis zum 27. Oktober in einer tollen Ausstellung<br />

zum Mitmachen. Zahlreiche Objekte aus<br />

Natur und Technik, lebende Tiere, raffinierte<br />

Funktionsmodelle und Experimentierstationen<br />

verdeutlichen die verschiedenen Bewegungsprinzipien<br />

im Wasser und in der Luft. <strong>KVV</strong><br />

Kunden können die Ausstellung während der<br />

Sommerferien vergünstigt erleben. Für Besitzer<br />

einer personifizierten Zeitkarte (Jahreskarte,<br />

Monatskarte, Karte ab 60, Firmen- und<br />

Studikarte) kostet der Eintritt bei Vorlage der<br />

Fahrkarte nur sechs statt regulär acht Euro.<br />

Feste mit AussichT Turmbergbahn<br />

und MerkurBergbahn feiern Jubiläum<br />

Seit 125 Jahren bringt die Turmbergbahn<br />

ihre Passagiere auf die Aussichtsplattform<br />

des Durlacher Turmbergs, um<br />

ihnen den fantastischen Blick über die<br />

Rheinebene bis hin nach Philippsburg zu<br />

ermöglichen.<br />

Die MerkurBergbahn fährt seit 100 Jahren<br />

Gipfelstürmer zum höchsten Punkt Baden-<br />

Badens, von dem man bei guter Sicht bis zu<br />

den Vogesen blicken kann. Derartige Jubiläen<br />

müssen gefeiert werden. Die MerkurBergbahn<br />

begeht den 100. Geburtstag mit einem Tag<br />

der offenen Tür am 18. August. Von 10 bis 18<br />

Uhr darf die Bahn frei genutzt werden und es<br />

lockt ein buntes Rahmenprogramm. In Durlach<br />

kommen Familien, Musikliebhaber und Gourmets<br />

auf ihre Kosten: Vom 6. bis 8. September<br />

ist ein großes Festwochenende geplant.<br />

Stahlrösser und Oldtimer<br />

Bahnhofsfest lockt nach Bad Herrenalb<br />

Nicht mehr wegzudenken ist das traditionelle<br />

Bahnhofsfest aus dem Terminkalender<br />

der Kurstadt Bad Herrenalb.<br />

Doch diesmal findet es zu einem früheren<br />

Zeitpunkt statt als gewohnt. Bereits im <strong>Juli</strong>,<br />

am 13. und 14. des Monats, locken Fahrten<br />

auf einer Diesellok, ein Flohmarkt, eine Fahrzeugschau<br />

und Oldtimerbusfahrten Besucher<br />

ins Albtal. Dazu gibt eine Ausstellung mit<br />

Modellbahnen Einblicke in den nostalgischen<br />

Bahnbetrieb. Das musikalische sowie kulinarische<br />

Angebot glänzt durch Abwechslung<br />

und Vielfalt, an die Kinder ist natürlich auch<br />

gedacht: Mit einer Mini-Eisenbahn, Kinderschminken<br />

und weiteren Attraktionen wird<br />

es bestimmt niemandem langweilig.<br />

www.badherrenalb.de


<strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>72</strong> | 23<br />

Das Gewinnspiel<br />

Aus wessen Feder stammt „Das kalte Herz“?<br />

Zu gewinnen gibt es dieses Mal<br />

5 x Ausflugspaket für je 2 Personen<br />

nach Neuenbürg inklusive Regioplus-Karte<br />

und Eintritt in Schloss und Bergwerk.<br />

Das Lösungswort senden Sie bitte bis zum 17. September <strong>2013</strong> an:<br />

gewinnspiel@kvv.karlsruhe.de oder per Postkarte an <strong>KVV</strong> Gewinnspiel,<br />

Tullastraße 71, 76131 Karlsruhe<br />

5 x 2 Eintrittskarten für die Ausstellung<br />

„bodenlos“ im Naturkundemuseum<br />

Karlsruhe<br />

5 x Buch Stadtbahntouren mit 20 tollen<br />

Wanderungen<br />

Die Auflösung der Preisfrage aus dem vergangenen <strong>KVV</strong> <strong>Magazin</strong> lautet:<br />

Burg Trifels in Annweiler<br />

Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.<br />

Der Rechtsweg und automatisierte Gewinnspielteilnahmen sind ausgeschlossen.


Das <strong>Verkehrsverbund</strong>-Faltrad<br />

Erfolgreich in Hamburg, München und Stuttgart.<br />

Jetzt auch in Karlsruhe!<br />

Mit Unterstützung vom<br />

Allgemeiner Deutscher<br />

Fahrrad-Club<br />

ternbicycles.de<br />

Exklusiv-Vertrieb Deutschland:<br />

Hermann Hartje KG Telefon 0 42 51 / 811-500, e-Mail info@ternbicycles.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!