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Rundschreiben 2/2013 - Dampfbahnclub Rhein-Main

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Bau einer Hochdruck-Kesselspeisepumpe<br />

von G. Lissek<br />

Dampfpumpen, also Pumpen mit eigenem Antrieb wurden im Dampfzeitalter in zahllosen<br />

Varianten gebaut und auch für die verschiedensten Zwecke eingesetzt. Sei es nun als<br />

reine Förderpumpe oder als Druckpumpe. Die Druckpumpe hat dabei wohl das<br />

Übergewicht, da man schon frühzeitig daran ging, diese Pumpe als Speisevorrichtung<br />

für Dampfkessel zu verwenden.<br />

Der §6 der Dampfkesselverordnung (neuere EG-Richtlinie beachten!) besagt: „Jeder<br />

Dampfkessel muss mit mindestens zwei zuverlässigen Speisevorrichtungen versehen<br />

sein, die nicht von der selben Antriebsvorrichtung abhängig sind. Mehrere gemeinsam<br />

betriebene Dampfkessel können hierbei wie ein Dampfkessel behandelt werden.“<br />

Die zweite Speisevorrichtung war in den meisten Fällen ein Injektor.<br />

Ich habe lange nach einem geeigneten Vorbild für den Modellfall gesucht. Die bekannten<br />

Knorr-Dampfpumpen schien mir wegen ihrer Kopfsteuerung als zu hoch, und beim<br />

Nachbau in 1:10 wären immer noch Bauhöhen von 200mm und sogar höher zu<br />

verkraften gewesen.<br />

Durch einen Zufall bekam ich eine Schnittsteuerung der Firma Worthington aus Wien in<br />

die Hand. Die Originalbauhöhe lag bei 1900mm. Da die Pumpe einen domartigen Aufbau<br />

am Schleppschieber hat und erheblich über dem eigentlichen Zylinderdeckel lag, so war<br />

es klar, den Flachschieber zu verdrücken und stattdessen einen Kolbenschieber zu<br />

konzipieren- Der angesprochene Dom war ja nichts weiter als ein Führungsstück für die<br />

Schleppschieberstange. Der Kolbenschieber dagegen führt sich ja schon von alleine in<br />

seiner Zylinderbohrung und so war das ja kein großes Problem.<br />

Ebenso habe ich am Pumpenventilkasten gemogelt, den es waren je zwei Tellerventile für<br />

die Druck- und Saugseite mit geringer Federbelastung eingebaut, während ich hier für<br />

die Ventile nur je ein Stück rostfreie Stahlkugel verwende. Maßstäblich komme ich so<br />

auf ein Verhältnis von 10:1, und das bedeutet eine Bauhöhe von fast 160mm.<br />

Die Modellbauexperten berichten immer wieder in ihren Beiträgen von Modellbau-<br />

Fachbüchern oder sonstigen Schriften davon, dass der Originalfall sich nie mit Modellfall<br />

vereinigen lässt, oder aber man muss Kompromisse eingehen, die sich auf Funktion und<br />

Leistung negativ auswirken; diese Lehre habe ich im vorliegenden Fall auch ziehen<br />

müssen.<br />

Die erste Pumpe, die ich baute, war eine Problempumpe, ehe ich diese voll<br />

DBC-D <strong>Rundschreiben</strong> 2 / <strong>2013</strong><br />

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