Division Supply Chain - Esprix
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Business Excellence<br />
Interview mit Ralph Müller, CEO SCHURTER AG<br />
Zurück zu den Wurzeln<br />
Von Hans-Henning Herzog<br />
Die SCHURTER AG gehört zu den ESPRIX-<br />
Pionieren. Bereits 1999 gehörte sie zu den ersten<br />
Preisträgern und 2002 wurde sie ESPRIX Award-<br />
Winner. Immer wieder machte die Führung klar:<br />
Für die Firma gibt es keine Alternative zu EFQM.<br />
Jetzt überrascht sie mit der Ankündigung, 2014<br />
wieder am ESPRIX teilnehmen zu wollen. MQ<br />
sprach darüber mit CEO Ralph Müller.<br />
Sie sind seit 4 Jahren<br />
CEO der Schurter AG.<br />
Wie erleben Sie Business<br />
Excellence heute?<br />
Da ich bereits vor 9 Jahren in die<br />
Schurter AG eingetreten bin, war<br />
ich mit der Thematik Business Excellence<br />
bestens vertraut. Als global<br />
tätiges Unternehmen verändert<br />
sich die Elektronikindustrie rasant,<br />
dabei ist ein wichtiges Augenmerk<br />
darauf zu richten, dass das Thema<br />
Business Excellence seinen Platz in<br />
der Unternehmung behält.<br />
Im Rückblick: Wie wurde<br />
Ihnen die Wichtigkeit des<br />
EFQM-Modells richtig<br />
bewusst?<br />
In der Krise 2009. Dank EFQM waren<br />
wir in der Lage, äusserst schnell<br />
die richtigen Entscheidungen zu<br />
treffen, da wir auf der einen Seite<br />
einen guten Überblick über die Befähiger<br />
hatten und auf der anderen<br />
Seite die Ergebnisse unter Kontrolle<br />
behalten konnten. So waren wir<br />
jederzeit in der Lage, Massnahmen<br />
zu definieren und die entsprechenden<br />
Erfolgsaussichten, sprich Ergebnisse,<br />
zu prognostizieren. Der<br />
Zusammenhang zwischen Ursache<br />
und Wirkung war jederzeit gegeben.<br />
Was ist Ihr persönliches<br />
Erfolgsrezept?<br />
Das sind meine persönlichen fünf<br />
«M»:<br />
• Werden Sie spürbar im System<br />
(«Macher»)<br />
• Bringen Sie eine grosse Portion<br />
Selbstantrieb mit («Motor»)<br />
• Die Fähigkeit, sich immer wieder<br />
neu zu motivieren («Motivieren»)<br />
• Lassen Sie sich auch belehren<br />
(«Mentor»)<br />
• Immer authentisch sein («Müller»)<br />
Was betrachten Sie als<br />
Hauptherausforderung im<br />
Business Excellence Modell?<br />
Besucher sprechen mich immer<br />
wieder darauf an: Woher nehmen<br />
Sie sich die Zeit für diesen Riesenaufwand?<br />
Die Schwierigkeit liegt in<br />
der Gratwanderung von Aufwand<br />
und Nutzen. Sehen Sie: Schlussendlich<br />
können Sie kein Loch mit einem<br />
stumpfen Gegenstand bohren.<br />
Business Excellence ermöglicht<br />
Ihnen immer, eine Bohrmaschine<br />
mit geschliffenem Bohrer<br />
zur Hand zu haben. Zudem sind<br />
die Aktivitäten in Bezug auf Business<br />
Excellence in der vollen Breite<br />
der Schlüsselpersonen im Unternehmen<br />
abgestützt.<br />
Sie arbeiten zurzeit an der<br />
Unternehmensstrategie für<br />
die nächsten 5 Jahre.<br />
Welchen Stellenwert hat<br />
dabei Business Excellence?<br />
Das EFQM-Modell ist in der Schurter<br />
Gruppe verankert. An der Strategieerarbeitung<br />
werden die entsprechenden<br />
Kontrollfragen gestellt,<br />
um damit sicherzustellen,<br />
dass sämtliche Interessengruppen<br />
in der Strategie berücksichtigt werden.<br />
Selbstverständlich ist Business<br />
Excellence bzw. das EFQM-<br />
Modell auch in der neuen Strategie<br />
verankert und ein weiteres Ausrollen<br />
in der Gruppe wird angestrebt.<br />
Was ist aus Ihrer Sicht<br />
kritisch am EFQM-Modell?<br />
Das EFQM-Modell ist ein perfektes<br />
Modell für jede Unternehmensgrösse.<br />
Es verleitet jedoch dazu, sich<br />
intern aufs Äusserste zu perfektionieren,<br />
und dabei kann die Aussensicht,<br />
sprich der Kunde, in den Hintergrund<br />
geraten. Dies wurde mit<br />
den Formulierungsanpassungen<br />
der Grundkonzepte der Excellence<br />
2013 nochmals verbessert.<br />
Antrieb, um noch besser zu werden,<br />
Ralph Müller, CEO Schurter<br />
AG<br />
Ist die Bewerbung für den<br />
Award 2014 ein Thema für<br />
Sie?<br />
Wir bewerben uns für den <strong>Esprix</strong><br />
Award 2014. Wir führen jährlich ein<br />
internes Assessment durch und bewerten<br />
sämtliche Kriterien. Persönlich<br />
habe ich den Eindruck,<br />
dass diese Bewertung etwas zu<br />
grosszügig ausfällt. Die Resultate<br />
werden die Wahrheit an den Tag<br />
bringen. Dies hat für mich jedoch<br />
nur sekundäre Bedeutung. Im Vordergrund<br />
steht die detaillierte Analyse<br />
durch ein Expertenteam und<br />
das schonungslose Aufdecken von<br />
Verbesserungspotenzialen. Dies ist<br />
unser Antrieb, um noch besser zu<br />
werden.<br />
Dann wollen Sie den <strong>Esprix</strong><br />
Award 2014 gar nicht<br />
gewinnen?<br />
Natürlich möchten wir den <strong>Esprix</strong><br />
Award 2014 nach 2002 wieder ge-<br />
Zur Person<br />
Ralph Müller (43) ist seit 2009 CEO<br />
der Schurter AG, Ausbildung zum<br />
Masch.-Ing. FH sowie Executive MBA.<br />
Berufliche Stationen: Verschiedene<br />
Funktionen im Maschinenbau, COO bei<br />
einem internationalen Automotive-Zulieferer,<br />
COO Schurter AG.<br />
Ralph Müller ist verheiratet und hat<br />
3 Töchter. Neben der Leidenschaft zu<br />
seiner Familie liebt er seine Hobbys:<br />
den Laufsport, die Arbeit als Junioren-<br />
Skitrainer und das Lesen.<br />
___Info: www.schurter.ch<br />
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MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013