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Division Supply Chain - Esprix

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Business Excellence<br />

ternehmenserfolg herausgestellt<br />

(Grafik 1). Im Durchschnitt fliessen<br />

Daten von 8500 Unternehmen<br />

pro Variable in diese Analyse ein.<br />

Diese 25 hoch erfolgsrelevanten<br />

Variablen sind in drei Gruppen<br />

aufgeteilt (Grafik 2). Die erste beschäftigt<br />

sich mit der Perspektivenklarheit<br />

des Unternehmens.<br />

Diese Erfolgsvariablen geben das<br />

Zielsystem des Unternehmens vor,<br />

also jene Leitlinien und Werte, an<br />

denen sich das operative Geschäft<br />

und die Abläufe im Unternehmen<br />

orientieren sollten. Ambidexterity<br />

zum Beispiel bedeutet, dass ein<br />

Unternehmen gleichzeitig effizient<br />

und innovativ arbeitet, also eine<br />

Balance zwischen diesen beiden<br />

Widersprüchen schafft. Bei der<br />

Strategieklarheit geht es darum,<br />

wie konsequent eine Strategie verfolgt<br />

wird.<br />

Eine weitere Gruppe von Erfolgsvariablen<br />

bezeichnet die Fähigkeiten<br />

der Organisation. Ein Beispiel<br />

dafür ist die Aufnahmefähigkeit<br />

des Unternehmens, also die Fähigkeit,<br />

den Wert von neuem, externem<br />

Wissen zu erkennen, dieses<br />

neue Wissen im Unternehmen zu<br />

verarbeiten und daraus Nutzen für<br />

das Unternehmen zu gewinnen.<br />

Als dritte Gruppe werden jene Erfolgsvariablen<br />

zusammengefasst,<br />

die Aktivitäten von Unternehmen<br />

bezeichnen. Darunter fallen Erfolgsvariablen,<br />

wie die Aktive Personalgestaltung,<br />

welche sich mit<br />

der Aufnahme beziehungsweise<br />

Auswahl der Mitarbeiter, dem Anreizsystem<br />

sowie Schulungs- und<br />

Weiterbildungsmassnahmen derzeitiger<br />

und zukünftiger Mitarbeiter<br />

auseinandersetzt.<br />

Diese drei Gruppen dürfen dabei<br />

nicht separat betrachtet werden,<br />

denn sie stehen in Wechselwirkungen<br />

zueinander. Es besteht jedoch<br />

ein starker Unterschied zwischen<br />

den drei Gruppen sowohl in der<br />

zeitlichen als auch in der kausalen<br />

Ausprägung der Wirkung. Das bedeutet,<br />

dass jene Erfolgsvariablengruppe<br />

mit der höchsten Korrelation<br />

zu Erfolg (Perspektivenklarheit)<br />

in der Wirkung auch am langfristigsten<br />

orientiert ist. Jene Kategorie,<br />

die am schnellsten wirkt<br />

(Aktivitäten), hat auch die geringste<br />

Korrelation zu Erfolg.<br />

Vergleich mit dem EFQM<br />

Excellence Modell<br />

Beim Vergleich zwischen den mit<br />

der Metaanalyse ermittelten 25 Erfolgsvariablen<br />

und den Inhalten<br />

des EFQM Excellence Modells<br />

Erfolgsrelevante<br />

Variablen<br />

(Version 2010) zeigen sich erstaunliche<br />

Überlappungen. So werden<br />

22 dieser 25 Erfolgsvariablen explizit<br />

im EFQM Excellence Modell angesprochen<br />

und 3 davon implizit.<br />

Zu letzteren gehören die Aufnahmefähigkeit,<br />

Ambidexterity und<br />

Lernfähigkeit des Unternehmens.<br />

Wissenschaftliche Managementliteratur<br />

und EFQM Excellence<br />

Modell beschäftigen sich demnach<br />

mit sehr ähnlichen Inhalten. Dies<br />

ist sehr interessant (und auch ein<br />

wenig überraschend), da es bei der<br />

Gestaltung des EFQM Excellence<br />

Modells nicht das Ziel war, die Managementliteratur<br />

widerzuspiegeln,<br />

sondern es ist ein reines Praktikermodell<br />

(von Praktikern – für<br />

Praktiker).<br />

Der wirtschaftliche Nutzen<br />

einer EFQM Implementierung<br />

Zur Untersuchung des wirtschaftlichen<br />

Nutzen des TQM Ansatzes<br />

bzw. des EFQM Excellence Modells<br />

wurde eine weitere Literaturrecherche<br />

durchgeführt. Die Suche<br />

ergab 15 Studien, die sich einerseits<br />

mit TQM, EFQM etc. und anderseits<br />

mit Unternehmenserfolg<br />

auseinandergesetzt haben. Dabei<br />

konnte keine einzige dieser Studien<br />

einen negativen Zusammenhang<br />

(zwischen TQM und Unternehmenserfolg)<br />

und 10 Studien<br />

einen signifikanten positiven Zusammenhang<br />

feststellen. Einige<br />

Auszüge aus den Ergebnissen dieser<br />

Artikel sind:<br />

• Die Unternehmen konnten nach<br />

dem Gewinn eines Awards hinsichtlich<br />

operativen Ergebnisses<br />

und Umsatzes stärker wachsen als<br />

die Kontrollgruppe. Ausserdem<br />

liegen Hinweise vor, dass die<br />

Award Winner die Kosten erfolgreicher<br />

kontrollieren (Hendricks &<br />

Singhal, 1997).<br />

• Die langfristige Performance der<br />

Unternehmen, die TQM implementiert<br />

haben, ist klar verbessert<br />

(Easton & Jarrel, 1998).<br />

• Die Ergebnisse zeigen insgesamt<br />

eine positive Beziehung zwischen<br />

der Implementierung von TQM<br />

und der Performance von Unternehmen<br />

(Kaynak, 2003).<br />

Des Weiteren zeigen einige Studien<br />

(siehe Grafik 3) auch quantitative<br />

Performanceunterschiede auf. So<br />

zeigt eine von York und Miree<br />

(2004) in den USA durchgeführte<br />

Studie bei einem Vergleich der dortigen<br />

Preisgewinner mit einer Kontrollgruppe,<br />

wie sich das EBIT und<br />

der ROA absolut über 5 Jahre entwickelt<br />

haben. Bei der Kontrollgruppe<br />

wuchs das EBIT innerhalb<br />

dieser 5 Jahre um 47 Prozent, bei<br />

den Preisgewinnern allerdings um<br />

146 Prozent. Ein ähnliches Bild<br />

zeigt sich beim ROA. Bei der Kontrollgruppe<br />

gab es ein Wachstum<br />

von 35 Prozent, bei den Preisgewinnern<br />

um 135 Prozent.<br />

Ein ähnliches Bild bestätigen auch<br />

die Ergebnisse einer europäischen<br />

Studie (Corredor & Goni, 2011).<br />

Grafik 3 zeigt hier das durchschnittliche<br />

Wachstum pro Jahr<br />

über 5 Jahre: Die Gruppe der Preisgewinner<br />

schneidet sowohl für<br />

Rendite- als auch für Produktivitätskennzahlen<br />

deutlich besser ab<br />

als die Kontrollgruppe. So hatten<br />

die Preisgewinner im Jahresdurchschnitt<br />

beim Cashflow on Investment<br />

einen um 14 Prozent, beim<br />

Added Value per Employee einen<br />

um 24 und beim ROA um 49 Prozent<br />

höheren Wert.<br />

Studie in Österreich<br />

Da es zum Standort Österreich zu<br />

diesem Thema keine dem Autor<br />

bekannte Studie gab, wurde eine<br />

eigene dazu durchgeführt. So wurde<br />

im Jahr 2011 ein Fragebogen an<br />

österreichische Unternehmen ausgesendet,<br />

um damit den jeweiligen<br />

Grad der Unternehmensqualität<br />

und den Unternehmenserfolg zu<br />

erheben. Insgesamt haben 218 Unternehmen<br />

einen vollständig ausgefüllten<br />

Fragebogen zurückgesendet.<br />

Dabei hatten die Unternehmen<br />

im Durchschnitt 206 Millionen<br />

Euro Umsatz pro Jahr und<br />

im Durchschnitt 814 Mitarbeiter.<br />

Zur Messung des Unternehmenserfolges<br />

wurde ein subjektives Er-<br />

Ergebnisse ausgewählter Studien Grafik 3<br />

Start<br />

+47%<br />

Preisgewinner (n=20)<br />

Kontrollgruppe (n=906)<br />

Entwicklung über 5 Jahre absolut<br />

+146%<br />

+35%<br />

+135%<br />

EBIT<br />

ROA<br />

Quelle: York & Miree, 2004<br />

EBIT…Earnings before Interest and Taxes;<br />

ROA…Return on Assets<br />

Preisgewinner (n=80)<br />

Kontrollgruppe (n=720)<br />

Jahresdurchschnitt über 5 Jahre<br />

+14%<br />

+24%<br />

+49%<br />

Start<br />

CFOI AVPE ROA<br />

Quelle: Corredor & Goni, 2011<br />

CFOI…Cash Flow on Investments;<br />

AVPE…Added Value per Employee<br />

20<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013

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