Division Supply Chain - Esprix
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Business Excellence<br />
Wissenschaftliche Untersuchung<br />
Unternehmensqualität wirkt<br />
Von Armin Wiedenegger<br />
Die Metaanalyse der aktuellen Strategischen<br />
Managementliteratur zeigt praktisch<br />
übereinstimmende Inhalte, die zum langfristigen<br />
Unternehmenserfolg beitragen. Doch wie steht es<br />
um die Erfolgswirksamkeit der Inhalte des EFQM<br />
Excellence Modells? Sind sie wissenschaftlich<br />
nachweisbar?<br />
dar, denn die Grundgedanken<br />
(ganzheitlicher Ansatz, Stakeholderorientierung,<br />
aktive Mitwirkung<br />
der Führung etc.) blieben<br />
gleich. Unternehmensqualität ist<br />
die deutsche Übersetzung des englischen<br />
Begriffes Business Excellence.<br />
Das European Foundation<br />
for Quality Management (EFQM)<br />
Excellence Modell kann hierbei als<br />
Bindeglied bzw. als Veranschaulichung<br />
der Entwicklung gesehen<br />
werden, denn zu Beginn (90er-Jahre)<br />
wurde dieses als TQM-Modell<br />
definiert. Im Laufe der Zeit wurde<br />
es jedoch immer häufiger als Business<br />
Excellence Modell bezeichnet.<br />
Einflussvariablen auf den<br />
«Unternehmenserfolg»<br />
Das Ziel der diesem Artikel zugrunde<br />
liegenden Dissertation war<br />
die intensive Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema Unternehmensqualität.<br />
Die zentrale Frage dieser<br />
Arbeit lautete: Welche Variablen<br />
stehen in einem positiven Zusammenhang<br />
mit Unternehmenserfolg?<br />
Dazu wurde eine Metaanalyse der<br />
strategischen Management-Literatur<br />
durchgeführt. Eine Metaanalyse<br />
analysiert bestehende Studien<br />
und verwendet deren empirische<br />
Ergebnisse. Bei der Suche nach<br />
den Begriffen Erfolg und Unternehmen<br />
wurden weltweit 3455<br />
wissenschaftliche Publikationen<br />
gefunden. Diese Studienanzahl<br />
wurde anhand von Kriterien wie<br />
zum Beispiel Journalqualität, empirische<br />
Daten, Publikationstermin<br />
auf 249 Artikel reduziert. Darin<br />
wurden 85 Variablen regelmässig<br />
verwendet. Von denen haben<br />
sich 25 Variablen als hoch signifikant<br />
im Zusammenhang mit Un-<br />
Allen Definitionen von Qualität<br />
ist gemeinsam, dass Qualität<br />
sich immer auf klare Anforderungen<br />
bezieht. In der Messung,<br />
Bewertung und Beurteilung von<br />
Qualität muss immer der Erfüllungsgrad<br />
der gestellten Anforderungen<br />
im Mittelpunkt stehen.<br />
Ähnliches gilt für den Begriff «Unternehmensqualität»:<br />
Anforderungen<br />
kommen von allen relevanten<br />
Interessengruppen: Mitarbeiter,<br />
Kunden, Eigentümer, Lieferanten/<br />
Partner, Gesellschaft. Hohe Unternehmensqualität<br />
bedeutet somit<br />
ein umfassendes, langfristig orientiertes<br />
Erfüllen der Anforderungen<br />
aller Interessengruppen in ausgewogener<br />
Form.<br />
Dipl.-Ing. Dr. Armin Wiedenegger,<br />
Zelinkagasse 10/3, A-1010 Wien,<br />
Tel. +43 (0) 1 274 87 47-111,<br />
armin.wiedenegger@wu.ac.at<br />
Der Artikel basiert im Wesentlichen auf der<br />
Dissertation des Autors, verfasst am Institut<br />
für Unternehmensführung der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien mit dem Titel «Unternehmensqualität<br />
– Was ist das?». Konkrete Handlungsempfehlungen<br />
und Ansatzpunkte für die Praxis<br />
finden sich in dem gemeinsam mit Franz-Peter<br />
Walder 2013 veröffentlichten Buch «Unternehmensqualität<br />
wirkt».<br />
TQM und Business<br />
Excellence<br />
Der überwiegenden Mehrheit der<br />
Literatur entsprechend ist Total<br />
Quality Management (TQM) der<br />
Ursprung des heutigen Excellence<br />
Gedankens. Der Begriff Business<br />
Excellence stellt eine Weiterentwicklung<br />
des TQM-Gedankens<br />
bzw. einfach eine Umbenennung<br />
TQM und EFQM –<br />
gleiche Basis<br />
Ablauf der Metaanalyse Grafik 1<br />
Welche Variablen stehen in einem Zusammenhang mit<br />
Unternehmenserfolg?<br />
weltweit<br />
regelmässig<br />
verwendet<br />
3455 Artikel<br />
86 Variablen<br />
Ø 8500<br />
Unternehmen/Variable<br />
249 Artikel<br />
25 hoch signifikante<br />
Variablen<br />
Reduktion (z.B.):<br />
Journalqualität<br />
Empirie<br />
2000-2010<br />
Ø corr. 0,32<br />
Die 25 Erfolgsvariablen Grafik 2<br />
• Aktive Personalgestaltung<br />
• Aussenorientierung<br />
• Exploitation, Exploration<br />
• Partnerschaften<br />
• Produktqualität<br />
• Strategische Planung<br />
• Ambidexterity<br />
• Mitarbeiterzufriedenheit<br />
• Ökologische Leistung/Nachhaltigkeit<br />
• Strategieklarheit<br />
• TQM Ansatz<br />
• Stärke der Unternehmenskultur<br />
3<br />
Aktivitäten<br />
(kurzfristig)<br />
2<br />
Fähigkeiten<br />
1<br />
Perspektivenklarheit<br />
(langfristig)<br />
• Aufnahmefähigkeit<br />
• Flexibilität<br />
• Führungsteamqualitäten<br />
• Innovationsfähigkeit<br />
• Lernfähigkeit<br />
• Technologiekompetenz<br />
• Wissenstransfer<br />
MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013<br />
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