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Division Supply Chain - Esprix

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MQ<br />

März 2013<br />

ESPRIX 2013<br />

Spezialausgabe von MQ Management und Qualität ORGANISATOR<br />

Preisträger 2013<br />

<strong>Division</strong> <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong><br />

Finalist: Forrer Lombriser<br />

& Partner AG<br />

Klein, kompakt und fit Seite 10<br />

Unternehmensqualität<br />

wirkt<br />

Wissenschaftliche Untersuchung Seite 19<br />

Zurück zu<br />

den Wurzeln<br />

Ralph Müller, CEO Schurter AG Seite 22<br />

MQ<br />

Der Weg zum ESPRIX – Nachhaltig erfolgreich


Nach einem Unfall am Arbeitsplatz leidet<br />

auch Ihre Familie.<br />

Diese Infos<br />

sind lebenswichtig:<br />

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Stoppen Sie bei Gefahr die Arbeit. Auch Ihrer Familie zuliebe. Keine Arbeit ist so wichtig, dass man<br />

dafür sein Leben riskiert. Beachten Sie deshalb die lebenswichtigen Regeln der Suva zur Unfallverhütung.<br />

Denn alle haben das Recht, nach der Arbeit gesund nach Hause zu kommen. www.suva.ch


APROPOSINHALt<br />

Fitter und innovativer<br />

Am diesjährigen ESPRIX-Forum für Excellence stehen mit der<br />

<strong>Division</strong> <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong> der Warenhauskette Manor AG und<br />

der Forrer Lombriser & Partner AG, einem Spin-off der Fachhochschule<br />

St.Gallen, wieder zwei<br />

Finalisten des ESPRIX Swiss Award<br />

for Excellence auf der KKL-Bühne<br />

in Luzern. Selbstverständlich ist<br />

das nicht, wenn man an letztes<br />

Jahr zurückdenkt, als die Jury kein<br />

Unternehmen nominiert hatte.<br />

Bundesrat Johann N. Schneider-<br />

Ammann zollte 2012 dafür den<br />

Verantwortlichen «ganz grosssen<br />

Respekt», weil sie «die Glaubwürdigkeit<br />

des ESPRIX hochhalten».<br />

Klar wurde einmal mehr: Der<br />

ESPRIX spielt in einer anderen Liga<br />

als die unzähligen Unternehmerpreise in der Schweiz. Die<br />

EFQM-Messlatte liegt hoch. Die Härtetests einer Bewerbung<br />

zum Wettbewerb sind kein Zuckerschlecken. Trotzdem relativieren<br />

alle, die seit 1999 den Award gewonnen haben, der Preis<br />

selbst sei nicht das Ziel, sondern nur die erfreuliche Zwischenetappe<br />

eines Prozesses, der von der ganzen Organisation gelebt<br />

und getragen wird. Denn Business Excellence heisst, sich<br />

kontinuierlich verbessern zu wollen. Das EFQM-Modell ist<br />

dafür ein ungemein praktischer Wegweiser. Wenn der Motor<br />

einmal läuft und die Motivation für positive Veränderungen<br />

greift, sind Erfolge beinahe vorprogrammiert. Unternehmen,<br />

die vom EFQM-Virus befallen sind, behaupten sich einfach<br />

fitter und innovativer am Markt. Das bestätigen die Erfahrungen,<br />

aber auch internationale Vergleichsstudien. Die Signale<br />

werden breitflächig erkannt. Für den ESPRIX 2014 sind zahlreiche<br />

Bewerbungen geplant.<br />

ESPRIX-Finalisten 2013<br />

Preisträger<br />

Manor AG, <strong>Division</strong> <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong> Management 4<br />

Pioniere im Detailhandel<br />

Von Hans-Henning Herzog<br />

Finalist<br />

Forrer Lombriser & Partner AG 10<br />

Klein, kompakt und fit<br />

Von Hans-Henning Herzog<br />

Business Excellence<br />

Der Weg zum ESPRIX 15<br />

Nachhaltig erfolgreich sein, aber wie?<br />

Von Felix J. Horner<br />

Unternehmensqualität wirkt 19<br />

Wissenschaftliche Untersuchung<br />

Von Armin Wiedenegger<br />

Zurück zu den Wurzeln 22<br />

Ralph Müller, CEO Schurter AG<br />

Von Hans-Henning Herzog<br />

Mehrwert für den Kunden 24<br />

Ron Kaufmans Dienstleistungskultur<br />

Von Urs Seiler<br />

Excellence und Pragmatismus 28<br />

Verband mit wertschätzender Führung<br />

Von Evelyn Schmid<br />

Ihr<br />

Dr. Hans-Henning Herzog<br />

Chefredaktor<br />

IMPRESSUM<br />

Beilage der Magazine<br />

Management<br />

MQ undQualität<br />

ORGANISATOR<br />

Herausgeber<br />

SAQ/galledia verlag ag<br />

Product Manager<br />

Simone Brändle<br />

Klimaneutral gedruckt<br />

Nr.: OAK-12345-01183<br />

www.oak-schwyz.ch/nummer<br />

Redaktion<br />

Dr. Hans-Henning Herzog<br />

Kasernenstrasse 35<br />

CH-3013 Bern<br />

Tel +41 (0)31 348 50 19<br />

Fax +41 (0)31 348 50 23<br />

henninghz@bluewin.ch<br />

Verlag/Produktion<br />

galledia verlag ag<br />

Hafnerwisenstrasse 1<br />

CH-9442 Berneck<br />

Tel +41 (0)58 344 92 92<br />

Fax +41 (0)58 344 92 20<br />

www.galledia.ch<br />

Layout<br />

galledia verlag ag<br />

Sabrina Ferri<br />

Burgauerstrasse 50<br />

CH-9230 Flawil<br />

Tel. +41 (0)58 344 92 92<br />

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Anzeigen<br />

Wincons AG<br />

Paul Bärlocher<br />

Fischingerstrasse 66<br />

CH-8370 Sirnach<br />

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info@wincons.ch<br />

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Abonnenten-Service<br />

galledia verlag ag<br />

Hafnerwisenstrasse 1<br />

CH-9442 Berneck<br />

Tel +41 (0)58 344 92 92<br />

Fax +41 (0)58 344 92 20<br />

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MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013<br />

3


ESPRIX-FINALISTEN 2013<br />

Manor, <strong>Division</strong> <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong> Management<br />

Pioniere im Detailhandel<br />

Von Hans-Henning Herzog<br />

Kunden wünschen gute Produkte und<br />

Dienstleistungen. Aber das allein reicht nicht zum<br />

Erfolg. Im Detailhandel wird <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong><br />

Management immer bedeutsamer. Mit ihren<br />

Leistungen schafft die <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong> <strong>Division</strong><br />

entscheidenden Mehrwert für die Manor-Gruppe.<br />

Jetzt wurde sie als ESPRIX-Preisträgerin 2013 für<br />

ihre exzellente Führung «mit Vision, Inspiration<br />

und Integrität» ausgezeichnet.<br />

Mit ihren 64 Warenhäusern, einem<br />

Marktanteil von ca. 60<br />

Prozent und einem Umsatz<br />

von CHF 2,8 Milliarden im Jahr<br />

2012 ist Manor die erfolgreichste<br />

Warenhauskette der Schweiz. Bei<br />

so viel Stärke wirkt der Hauptsitz<br />

der Gruppe in der schmalen Basler<br />

Rebgasse geradezu bescheiden.<br />

Im Nebengebäude, einem<br />

verwinkelten alten Wohnhaus, ist<br />

Manor AG<br />

Branche: Detailhandel<br />

Hauptsitz: Basel<br />

Mitarbeitende: 10’600<br />

Umsatz: CHF 2,8 Milliarden (2012)<br />

<strong>Division</strong> <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong><br />

Mitarbeiterzahl: 600<br />

Standorte: Hauptsitz Basel, Verteilzentralen<br />

Möhlin, Hochdorf, Rickenbach,<br />

Bussigny<br />

Zertifizierungen: Recognised for Excellence,<br />

ISO 14001<br />

Kontakt: Rainer Deutschmann, Direktor<br />

<strong>Division</strong> <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong> Management,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung, Manor<br />

AG Basel, Rebgasse 34, CH-4005<br />

Basel, Rainer.Deutschmann@manor.ch<br />

die Leitung der <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong> <strong>Division</strong><br />

untergebracht. In der stilvollen<br />

Enge auf den drei Stockwerken<br />

herrscht eine fast familiäre<br />

Atmosphäre. Kaum zu glauben,<br />

dass von dieser Idylle aus die Logistikfäden<br />

für die führende Warenhauskette<br />

der Schweiz gezogen<br />

werden.<br />

Komplexes <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong><br />

Management<br />

Hier lenkt und leitet Rainer<br />

Deutschmann, Direktor und Mitglied<br />

der Geschäftsleitung, seit<br />

mehr als acht Jahren das <strong>Supply</strong><br />

<strong>Chain</strong> Management, «ein komplexes<br />

Geschäft voller Dynamik»,<br />

stellt er fest. Die 600 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter seiner <strong>Division</strong><br />

sorgen intern dafür, dass<br />

über eine Million Artikel (Textil,<br />

Hardgoods, Food mit all ihren saisonalen<br />

Änderungen) von mehr<br />

als 6000 Lieferanten aus der ganzen<br />

Welt ihren Weg in die Regale<br />

der Manor-Warenhäuser finden.<br />

Das umfasst den Import der Waren,<br />

ihre Aufbereitung, die Lagerung<br />

in den Verteilzentralen, die<br />

Komplexes Geschäft<br />

voller Dynamik<br />

Verteilung inkl. Kommissionierung<br />

und den Transport in die Warenhäuser.<br />

Hinzu kommen Services<br />

wie Entsorgung und Recycling,<br />

Retouren sowie Beratung<br />

und Schulung von der Warenwirtschaft<br />

in den Kaufhäusern über<br />

Qualitätssicherung, Konsumentenschutz<br />

bis zur Nachhaltigkeit.<br />

«Komplex» ist für diesen Leistungsumfang<br />

fast ein beschönigendes<br />

Attribut, «hochkomplex<br />

und voller Risiken» wäre angemessener.<br />

Für Rainer Deutschmann war<br />

schon seit der ersten Lagebeurteilung<br />

bei Manor klar, dass diese<br />

Herausforderungen an das <strong>Supply</strong><br />

<strong>Chain</strong> Management nur durch ein<br />

ganzheitliches Führungssystem<br />

zu bewältigen sind. Seit 2005<br />

orientiert er sich daher konsequent<br />

am Excellence-Modell der<br />

EFQM. Nur auf dieser Basis, sagt<br />

er, seien Effektivität und Effizienz<br />

dauerhaft zu verbessern – ganz im<br />

Sinne entscheidender Interessengruppen:<br />

Die Eigentümer und die<br />

Geschäftsleitung von Manor erwarten<br />

eine Reduktion des im Lager<br />

gebundenen Kapitals sowie<br />

einen Servicegrad zu optimalen<br />

Kosten und für die wichtigsten internen<br />

SCM-Kunden, also die Einkaufsdivisionen<br />

und Warenhäuser,<br />

eine hohe Verfügbarkeit von<br />

Waren in vereinbarter Qualität<br />

und zu möglichst tiefen Kosten.<br />

Leadership<br />

Auf dem Weg zum ganzheitlichen<br />

Management kommt der Führung<br />

eine Schlüsselrolle zu. Und, so<br />

Rainer Deutschmann, «die erste<br />

Aufgabe der Führung ist die Kulturgestaltung.<br />

Nur über sie kann<br />

man die Komplexität beherrschen.»<br />

Vorausschauend zu agieren<br />

und rechtzeitig zu reagieren,<br />

gehört zum Erfolgspotenzial jeder<br />

Organisation. Nicht weniger wichtig<br />

aber ist: «Wie interagieren wir<br />

mit den Menschen, damit die 600<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

bei uns und die Tausenden draussen<br />

verstehen, was wir wollen?<br />

Was tun wir, damit alle gleich denken<br />

und handeln? Und Dutzende<br />

von Kadern am gleichen Strick<br />

ziehen?»<br />

Damit das gelingt, darf nichts dem<br />

Zufall überlassen bleiben. Eine<br />

Kultur entsteht nicht von selbst,<br />

sie muss aktiv gebildet werden,<br />

zur Strategie und den Prozessen<br />

passen. Und Führungskräfte sind<br />

dabei die Hauptakteure. Sie agieren<br />

als Vorbilder für Werte und<br />

Moral und schaffen das notwendige<br />

Vertrauen. In der Manor <strong>Supply</strong><br />

<strong>Chain</strong> hat daher die <strong>Division</strong>sleitung<br />

für alle Bereiche seit 2005 eine<br />

jährlich revidierte Verpflichtungserklärung<br />

unterschrieben,<br />

die überall sichtbar die «Werte<br />

und Grundsätze» für die Führung<br />

und Zusammenarbeit verbindlich<br />

festhält. Neben den Manor-Werten<br />

«Kunde, Passion, Ambition,<br />

Respekt, Integrität und Verantwortung»<br />

sind darin die Führungsgrundsätze<br />

für die <strong>Division</strong><br />

verankert (siehe Kasten S. 6). Über<br />

sie und die zu setzenden Schwerpunkte<br />

wird in Workshops Klarheit<br />

geschaffen.<br />

Mit verschiedenen Instrumenten<br />

wird laufend die Einhaltung geprüft.<br />

So wird zweimal im Jahr in<br />

der Leitung der <strong>Division</strong> und in<br />

den Abteilungen drei- bis viermal<br />

4<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013


ESPRIX-FINALISTEN 2013<br />

«Die erste Aufgabe der Führung ist die Kulturgestaltung», Rainer<br />

Deutschmann, Direktor <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong>, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Manor AG<br />

Die Logik des <strong>Supply</strong><br />

<strong>Chain</strong> begreifen<br />

ein strukturierter Dialog darüber<br />

geführt. Im «Kultur- oder Wertecheck»<br />

gibt jeder Leiter seine<br />

Punkte ab, und dann wird darüber<br />

diskutiert, ob man auf dem richtigen<br />

Weg ist und welche Korrekturen<br />

vorzunehmen sind. Zum Beispiel<br />

geht es um die Frage, wie die<br />

Führung mit den individuellen<br />

Ressourcen jedes Einzelnen umgeht<br />

und wie diese am besten stimuliert<br />

werden können. Damit<br />

das nicht zur «Nabelschau» wird,<br />

kontrastieren zwei «Fremdbilder»,<br />

Umfragen bei Mitarbeitern und<br />

Kunden (Einkauf und Warenhäuser),<br />

die Ergebnisse. Diese werden<br />

auf Kadertagungen jeweils präzisiert.<br />

Ein kybernetisches Modell<br />

Neben Kultur und guter Führung<br />

sieht Rainer Deutschmann ein<br />

zweites Standbein, das zur ganzheitlichen<br />

Führung gehört, nämlich,<br />

die Zusammenhänge bzw.<br />

Logik des <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong> Managements<br />

bei Manor zu begreifen.<br />

Angesichts der Komplexität «müssen<br />

wir die Ursache-Wirkung-Beziehungen<br />

sehr gut verstehen, also<br />

die kritischen Erfolgsfaktoren,<br />

um daraus die strategischen Stellhebel<br />

erkennen zu können», so<br />

Deutschmann. Dazu kann die Kybernetik<br />

äusserst hilfreich sein.<br />

Vor sechs Jahren hat Deutschmann<br />

ein kybernetisches Netzwerk<br />

in Auftrag gegeben. Gemeinsam<br />

mit Experten der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz hat ein<br />

breit abgestütztes Team ein Simulationssystem<br />

entwickelt. In das<br />

Computermodell fliessen die<br />

wichtigsten warenwirtschaftlichen<br />

Faktoren ein. Über 100 Einflussgrössen<br />

und 200 quantitative<br />

Beziehungen werden verarbeitet.<br />

Nach dem Ursache-Wirkungs-<br />

Prinzip unterstützt diese Simulation<br />

die Entscheidungsfindung<br />

und Prozessgestaltung zur Optimierung<br />

der gesamten Logistik.<br />

Auf dieser Basis konnten inzwischen<br />

mehrere Projekte mit Einsparungen<br />

in Millionenhöhe realisiert<br />

werden.<br />

Für das Simulationssystem hat<br />

Manor <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong> Management<br />

nicht nur nationale und internationale<br />

Logistik-Awards eingesammelt,<br />

sondern vor allem<br />

bewiesen, dass die <strong>Division</strong> hochinnovativ<br />

und technologisch<br />

kompetent zur Sache geht. Die<br />

intensive Partnerschaft mit der<br />

Fachhochschule (Prof. Dr. Andreas<br />

Stettin) hat in den letzten sieben<br />

Jahren zu zahlreichen Projekten<br />

geführt.<br />

Beispiel Warenrotation<br />

Wie elementar es ist, die logistischen<br />

Zusammenhänge genau zu<br />

kennen, um die richtigen Schlussfolgerungen<br />

ziehen zu können,<br />

zeigt das Problem der Lagerhaltung.<br />

Warenbestände von 30 bis<br />

40 Prozent in der Bilanzsumme<br />

bergen riesige Geschäftsrisiken:<br />

«Je tiefer man die halten kann, also<br />

je höher die Rotation ist, desto<br />

agiler und desto fitter ist das Unternehmen.<br />

Warenrotation ist die<br />

aggregierte Darstellung, wie ein<br />

Hohe Verfügbarkeit<br />

von Waren<br />

Unternehmen tickt. Denn in dieser<br />

Kennzahl kulminieren ganz<br />

viele Fähigkeiten», sagt Rainer<br />

Deutschmann.<br />

Manor hält in den Verteilzentralen<br />

insgesamt 170’000 Artikel. Bei jedem<br />

einzelnen kommt es darauf<br />

an, den Warenfluss intelligent zu<br />

steuern. Beispiel Kaffeemaschinen:<br />

«Wenn die Nachfrage gross<br />

ist, müssen deshalb nicht 1000<br />

Maschinen am Lager sein. Mit einer<br />

sehr guten Logistik können<br />

wir mit einem Bestand von 100<br />

Maschinen Tausende verkaufen»,<br />

so Deutschmann. Solche Zusammenhänge<br />

transparent zu machen,<br />

sieht er als zentrale Aufgabe<br />

des <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong> Managements.<br />

«Das SCM-Team, die Einkäufer<br />

und Warenhäuser müssen erkennen,<br />

wie viele Waren unbedingt<br />

greifbar sein müssen.» Durch integriertes<br />

Prozessmanagement ist<br />

es gelungen, die Warenflüsse genau<br />

zu planen. Bestände und Folgekosten<br />

von Dutzend Millionen<br />

Franken konnten so gesenkt werden.<br />

«Wir sind<br />

die Ermöglicher»<br />

Kunden konsequent im<br />

Zentrum<br />

«Wie will ein Unternehmen extern<br />

alles für die Kunden tun, wenn es<br />

nicht intern kundenorientiert aufgestellt<br />

ist und handelt?», lautet<br />

für Rainer Deutschmann die wegweisende<br />

Frage. Als Antwort haben<br />

er und seine Mitstreiter in der<br />

SCM-Leitung ein ebenso einfaches<br />

wie visionäres Motto ausgegeben:<br />

«Wir sind die Ermöglicher.»<br />

Hinter dem Satz steckt eine<br />

ambitionierte Strategie. Deutschmann<br />

erläutert: «Wir ermöglichen,<br />

dass der Einkauf und die<br />

Warenhäuser sich auf ihre Kernkompetenzen<br />

konzentrieren können,<br />

den Rest machen wir.»<br />

Und das nicht qua Funktion und<br />

Order. Deutschmann will mehr:<br />

«Wir wollen der begehrte interne<br />

Supplier sein. Wir wollen besser<br />

sein als die Konkurrenz.» Gemeint<br />

sind die Direktlieferanten. Damit<br />

sind Ansprüche formuliert, die<br />

durch «operationale excellence»<br />

zum Nutzen der Kunden ständig<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013<br />

5


ESPRIX-FINALISTEN 2013<br />

«Ständig besser<br />

wärde»<br />

eingelöst und verbessert werden:<br />

durch Leichtigkeit und Schnelligkeit<br />

in der <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong>, durch<br />

professionelle Kompetenz, die<br />

Ausrichtung auf Nachhaltigkeit<br />

oder die Aktivitäten zur Steigerung<br />

von Umsatz und Warenrotation<br />

sowie die Reduktion der Kosten.<br />

«Den Slogan ‹Ermöglicher›<br />

haben die 600 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bei uns verstanden»,<br />

meint Deutschmann. Vor<br />

allem ist es der Führung gelungen,<br />

dass er verinnerlicht und tagtäglich<br />

gelebt wird.<br />

Die Excellence-Philosophie<br />

Das gilt ähnlich auch für den anderen<br />

wegweisenden Grundsatz:<br />

«Ständig besser wärde» – gleichsam<br />

die schweizerdeutsche Umschreibung<br />

für «Kaizen». Doch<br />

geht es dabei um mehr als um<br />

Verbesserungsvorschläge. Das ist<br />

nur ein Element, für das sich<br />

Führungsgrundsätze<br />

Fokussieren und Entscheiden<br />

Wir konzentrieren uns aufs Wesentliche,<br />

entscheiden konsequent und<br />

schaffen dadurch Orientierung und Verbindlichkeit.<br />

Ermuntern und Ermutigen<br />

Wir glauben an unsere Mitarbeiter, ermutigen<br />

sie zur Selbstständigkeit und<br />

Eigenverantwortung und schaffen dadurch<br />

Identifikation und Motivation.<br />

Gestalten und Entwickeln<br />

Wir suchen nach Chancen und Möglichkeiten<br />

für die Zukunft, gehen Veränderungen<br />

aktiv an und schaffen dadurch<br />

Innovation und Nachhaltigkeit.<br />

Realisieren und Erreichen<br />

Wir sind resultatorientiert, vereinbaren<br />

verbindliche Ziele und Standards, setzen<br />

diese im Team konsequent um und<br />

schaffen dadurch Commitment und Erfolg.<br />

Ausbildung ist Chefsache, Rainer Deutschmann<br />

aber die Belegschaft inzwischen<br />

mit Hunderten von Ideen zur<br />

Prozessoptimierung und damit<br />

zur Produktivitätssteigerung engagiert.<br />

«Ständig besser wärde» ist eine<br />

umfassende Philosophie der «operational<br />

excellence» , die seit<br />

2006 schrittweise eingeführt, von<br />

der Führung als Wegweiser für die<br />

Mobilisierung zur Excellence verstanden<br />

und aktiv eingesetzt<br />

wird. Bei sämtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern sollen<br />

umfassende, eigenverantwortliche<br />

Denk- und Verhaltensweisen<br />

aktiviert und gefördert werden.<br />

Und zwar über 6 Punkte:<br />

• Plan-Do-Check-Act-Zyklus<br />

Lagerhaltung – eine sensible <strong>Supply</strong>-<strong>Chain</strong>-Aufgabe<br />

• Rigorose Qualitätsorientierung<br />

im Sinne der Erfüllung von Kundenanforderungen<br />

• Kunden-Lieferanten-Beziehung<br />

(intern und extern)<br />

• Mitarbeiterorientierung (Beteiligung<br />

und Empowerment)<br />

• Prozess- und Ergebnisorientierung<br />

(Gesamtoptimierung)<br />

• In Zahlen sprechen (Transparenz,<br />

Faktenbasierung)<br />

Inhaltlich konkretisieren sich diese<br />

Punkte im betrieblichen Vorschlagswesen,<br />

beim Führen mit<br />

Zielvereinbarung, in der Arbeitsplatzgestaltung<br />

sowie in der Optimierung<br />

der Arbeitsabläufe (Verschwendungssuche).<br />

Manor-Werte<br />

und Führungsgrundsätze (siehe<br />

Kasten) bilden dabei die kulturelle<br />

Basis der Führung und Zusammenarbeit.<br />

Und wie greift die «operational excellence»?<br />

Ein Gradmesser sind<br />

die jährlichen Mitarbeiterbefragungen<br />

bei SCM, am Hauptsitz<br />

und in den Verteilzentralen. Seit<br />

2009 wird bei Manor gezielt nach<br />

dem Engagement der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter gefragt.<br />

Fragen sind zum Beispiel, wie<br />

über die Organisation gesprochen<br />

wird (say), ob man beabsichtigt,<br />

bei Manor zu bleiben (stay), und<br />

wie ausgeprägt die Bereitschaft<br />

ist, sich in besonderem Masse für<br />

das Unternehmen einzusetzen<br />

(strive). Darüber hinaus gibt es<br />

Fragen zu den Manor-Werten, den<br />

Führungsgrundsätzen, der Vorgesetztenbeurteilung<br />

und anderen<br />

aktuellen Themen.<br />

Die Ergebnisse der SCM-Mitarbeiterbefragung<br />

von 2011 lagen<br />

bei einem Engagementwert von<br />

80 Prozent. Ein überdurchschnittlicher<br />

Wert, wenn man als Benchmark<br />

die breit abgestützten Vergleichsdaten<br />

(2012 für Europa 52<br />

Prozent) von Aon Hewitt heranzieht.<br />

Nachhaltigkeit in der<br />

Beschaffung<br />

Kaum ein Wirtschaftsbereich sieht<br />

sich so eng mit kritischen Fragen<br />

zur Nachhaltigkeit seines Angebots<br />

konfrontiert wie der Detailhandel.<br />

Verbraucher wollen heute<br />

wissen, unter welchen Bedingungen<br />

Produkte hergestellt werden<br />

und was das Unternehmen aktiv<br />

tut, um Natur und Umwelt zu<br />

schützen. Manor hat sich dazu<br />

mit «Manor Respect» erfolgreich<br />

am Markt positioniert. Unternehmensweit<br />

sorgt ein Nachhaltigkeitskomitee<br />

unter der Leitung<br />

von Rainer Deutschmann für die<br />

wichtigen Weichenstellungen.<br />

Besonders gefordert ist die Beschaffung.<br />

In der <strong>Division</strong> <strong>Supply</strong><br />

<strong>Chain</strong> Management wurde dazu<br />

seit 2005 eigens eine Abteilung<br />

6<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013


ESPRIX-FINALISTEN 2013<br />

Die SCM-Führungspyramide<br />

«Qualität und Nachhaltigkeit»<br />

aufgebaut. Ihre Aufgabe ist es,<br />

Qualitätsrichtlinien und Sicherheitsstandards<br />

über Audits zu<br />

überprüfen. So werden beispielsweise<br />

Vorgaben für die Beschaffung<br />

von Waren (Code of Conduct)<br />

umgesetzt. Dazu gehört die<br />

regelmässige Überprüfung der<br />

triple bottom-line<br />

der Nachhaltigkeit<br />

wie die Umsetzung vor sich geht.<br />

«Hire and fire» ist Manor fremd.<br />

Manor will sich gemeinsam mit<br />

den Lieferanten weiterentwickeln.<br />

Deutschmann: «Diese Haltung ist<br />

eine unserer Chancen auf dem<br />

globalen Beschaffungsmarkt.»<br />

Auf dem Weg zum ESPRIX<br />

Die Einführung eines ganzheitlichen<br />

Managementsystems nach<br />

dem EFQM-Modell erfordert eine<br />

sensible Hand. Mit forschen Diktaten<br />

beisst man rasch auf Granit.<br />

Rainer Deutschmann ist seit 2005<br />

nach seinem eigenen Business-<br />

Excellence-Plan vorgegangen.<br />

Sukzessive wurden Grundkonzepte<br />

eingeführt, Kundenmanagement,<br />

Prozessmodelle, Kennzahlen,<br />

Wertesystem etc. «Die ersten<br />

zwei Jahre hat niemand gewusst,<br />

worum es da geht. Niemandem<br />

habe ich gesagt, das ist übrigens<br />

Business Excellence. Wir haben<br />

eins nach dem anderen gemacht,<br />

einfach gemacht.»<br />

Erst nach zweieinhalb Jahren hat<br />

er auf einer Kadertagung erklärt:<br />

«Was wir aufgebaut haben, hat ein<br />

System. Und das heisst Business<br />

Excellence nach EFQM.» Danach<br />

wurde den Kaderleuten offeriert,<br />

in die Schulung zu gehen. Mit welchem<br />

Effekt, erklärt Erich Schnarwiler,<br />

heute die «rechte Hand»<br />

Deutschmanns für EFQM: «Dass<br />

wir uns in diesem Bereich ausbilden<br />

können und die Zeit dafür bekommen,<br />

war und ist ungemein<br />

wichtig. Mit der Grundausbildung<br />

kommt der Appetit. Je mehr man<br />

weiss, desto mehr will man wissen,<br />

was da mit dem EFQM anders<br />

ist.» Seitdem stehen die Kadertage<br />

zweimal im Jahr stets im Zeichen<br />

von EFQM. Und Deutschmann<br />

geht seit Jahren mit 20 bis<br />

30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

zum ESPRIX-Forum ins<br />

KKL.<br />

Inzwischen hat jedes Manor-Warenhaus<br />

einen internen Ansprechpartner<br />

für EFQM, ausgebildet<br />

durch die SCM-<strong>Division</strong>. Mit verblüffendem<br />

Erfolg: «Jedesmal,<br />

wenn wir die Männer und Frauen<br />

zum ersten Mal mit dem System<br />

konfrontiert haben, haben sie gesagt:<br />

‹Das ist ja super, jetzt habe<br />

ich endlich einen Rahmen, an<br />

dem ich mich orientieren kann.›»<br />

Und zum ESPRIX-Preis meint Rainer<br />

Deutschmann: «Die ESPRIX-<br />

Jury hat unsere Bestrebungen, zu<br />

den Besten gehören zu wollen,<br />

mit einem Preis belohnt. Wir haben<br />

ihn gewonnen, weil wir uns<br />

konsequent und beharrlich intern<br />

zu begehrten ‹Ermöglichern› entwickeln<br />

wollen, um den Mehrwert<br />

für Manor zu steigern. Wenn man<br />

dieses Ziel vor Augen hat und als<br />

Basis des Erfolgs die ganze Mannschaft<br />

mobilisieren möchte, dann<br />

gibt es nichts Besseres als das<br />

EFQM-Modell.»<br />

Lieferanten durch CSR-Audits. Bis<br />

2015 soll ein auditiertes Einkaufsvolumen<br />

von 95 Prozent erreicht<br />

werden.<br />

«Für uns heisst Nachhaltigkeit im<br />

Sinne der ‹triple bottom-line›<br />

dreifachen Mehrwert schaffen»,<br />

so Rainer Deutschmann, «Mehrwert<br />

für die Umwelt, die Gesellschaft,<br />

die in ihr lebt, und für die<br />

Wirtschaft, die in der Gesellschaft<br />

agiert.» Für die Umsetzung des<br />

Code of Conduct ist der SCM-Chef<br />

auch persönlich bei den Lieferanten<br />

präsent. Ob in Indien, in<br />

der inneren Mongolei oder Thailand,<br />

er sieht sich in der Verantwortung.<br />

An Audits interessiert<br />

ihn nicht das anonyme Abhaken<br />

einer Liste, er will im persönlichen<br />

Gespräch mit Lieferanten wissen,<br />

Im Manor-Warenhaus gibt es Ansprechpartner für EFQM<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013<br />

7


Das Magazin für KMU<br />

Aktuelle betriebswirtschaftliche Themen aus<br />

dem Bereich Klein- und Mittelunternehmen für<br />

Entscheidungsträger.<br />

organisator<br />

OrganisatOr 12. Oktober 2012 | 10/12<br />

Das magazin für kmu | www.organisator.ch<br />

organisator<br />

Das magazin für kmu | www.organisator.ch<br />

Ausgabe<br />

09/12<br />

OrganisatOr 7. september 2012 | 09/12<br />

Ausgabe<br />

10/12<br />

Dossier – Die Finanzen im Griff: nicht<br />

nur eine Frage der Budgetier ung<br />

Nachgefragt – KMU-tag zum Zehnten:<br />

Weshalb er immer noch eine Attraktion ist<br />

schwerpuNkt – Wirksame Anreize<br />

für Kunden und Mitarbeitende<br />

ict – KMU und Cloud Computing: So geht’s<br />

fit im Job – Psychische Krankheiten:<br />

Wo Vorgesetzte gefordert sind<br />

meNscheN –<br />

tanja Frieden am KMU-tag:<br />

«Erfolg beginnt im Kopf»<br />

Bild: sämy Blaser<br />

Beilage Studie KMU-Monitor 2012<br />

OrganisatOr 4. Juni 2012 | 06/12<br />

organisator<br />

Das magazin für kmu | www.organisator.ch<br />

Ausgabe<br />

06/12<br />

Dossier – KMU-Office: Bürowelten,<br />

mal ökologisch, mal wohnlich<br />

schwerpunkt – Wenn Veränderungen<br />

an Machtspielen scheitern<br />

nachgefragt – Zu viel Bürokratie für KMU?<br />

Marketing – Umgang mit Kunden<br />

nach dem Zwiebelmodell<br />

fit iM Job – Wie man als<br />

«Schreibtisch-Täter» nicht einrostet<br />

Menschen –<br />

Martin und Daniel Spring: In ihrem<br />

Unternehmen geht es hart auf hart<br />

Dossier – Versicherungen und Risikomanagement<br />

als Chefsache<br />

schwerpunkt – Nachfolgeregelung und ihre<br />

psychologischen und strategischen Komponenten<br />

LeaDership – Mit schlanker Organisation<br />

die Wettbewerbsfähigkeit verbessern<br />

internationaL – Der Weg nach China<br />

Fit im Job – Wie Sie auch Protokollen<br />

den sprachlichen Feinschliff geben<br />

menschen –<br />

Johannes M. Trümpy<br />

mit Tochter Sarah:<br />

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MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013<br />

9


ESPRIX-FINALISTEN 2013<br />

Forrer Lombriser & Partner AG, St.Gallen<br />

Klein, kompakt und fit<br />

Von Hans-Henning Herzog<br />

Auch junge Kleinunternehmen können im<br />

ESPRIX-Wettbewerb reüssieren. Vier Männer und<br />

zwei Frauen bilden das Team der Forrer Lombriser<br />

& Partner AG in St.Gallen. Seit fünf Jahren setzen<br />

sie mit ihren Projekten neue Akzente in der<br />

Unternehmensberatung. Sie nutzen das EFQM-<br />

Modell als interne Orientierung und für eine<br />

intensive Kundenbetreuung.<br />

Als die Ökonomen Dr. Fritz<br />

Forrer, Dr. Roman Lombriser<br />

und der Betriebsökonom<br />

Marcel Schöni 2008 beschlossen,<br />

ihre eigene Firma zu gründen,<br />

konnten sie auf starken Wurzeln<br />

aufbauen. Als erstes Spin-off des<br />

Fachbereichs Wirtschaft der Fachhochschule<br />

St.Gallen überführten<br />

sie den Dienstleistungsteil des Instituts<br />

für Qualitätsmanagement<br />

und angewandte Betriebswirtschaft<br />

in ihr neues Unternehmen,<br />

die Forrer Lombriser & Partner AG<br />

(FLP). Das war institutspolitisch<br />

und strategisch so gewollt. Sie<br />

mussten also nicht bei null anfangen.<br />

Neben dem Transfer von Projekten<br />

und ihrem Netzwerk nahmen<br />

sie ihre fundierten Kenntnisse<br />

aus der damals bereits zehnjährigen<br />

Qualitätsarbeit am Institut<br />

mit.<br />

Soviel Know-how verpflichtet. Excellence<br />

ist alles andere als ein<br />

Fremdwort. 22 Monate nach der<br />

Erstes Spin-off<br />

der FHS<br />

Gründung erhielt FLP die C2E-<br />

Validierung, 2011 folgte Recognized<br />

for Excellence (R4E) mit<br />

fünf Sternen und als Finalist des<br />

ESPRIX wird die Firma jetzt für ihre<br />

Arbeit an der eigenen Excellence<br />

ausgezeichnet.<br />

Schlanke Strukturen<br />

Der Sprung vom gesicherten Dasein<br />

als Angestellte der Hochschule<br />

in die Selbständigkeit war keineswegs<br />

so leicht wie vermutet.<br />

Die neue Firma hat nur noch wenig<br />

mit der alten Institutsarbeit zu<br />

tun, obwohl Themen und Projekte<br />

ähnlich sind. Gedanklich und organisatorisch<br />

mussten sich die<br />

Partner umgewöhnen. Es galt zum<br />

Beispiel, die Prozesse zu optimieren<br />

und zu stabilisieren. Die Geschäftsfelder<br />

sind nach den Kernkompetenzen<br />

Strategie- und Projektmanagement<br />

definiert. Kunden<br />

bei Projekten zu begleiten<br />

und zu unterstützen, bleibt das<br />

Hauptarbeitsfeld. Mit derzeit<br />

sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

ist das neue KMU organisatorisch<br />

sehr schlank aufgestellt.<br />

FLP kommt wegen der Kleinheit<br />

mit wenig Binnenstruktur aus.<br />

Projektbezogen<br />

organisiert<br />

Gearbeitet wird projektbezogen in<br />

wechselnden personellen Zusammensetzungen.<br />

Der jeweilige Projektbezug<br />

bestimmt die Strukturen<br />

und Prozesse. Je nach Projekt<br />

nehmen die verschiedenen Personen<br />

die unterschiedlichen Rollen<br />

Projektleitung, Projektmitarbeit<br />

bzw. Projektqualitätssicherung<br />

wahr. Trotzdem ist das Prozessmanagement,<br />

gemessen an der<br />

Firmengrösse, weit fortgeschrit-<br />

Forrer Lombriser & Partner AG<br />

Branche<br />

Dienstleistungen für Unternehmen in den Bereichen Strategie-, Projekt-<br />

und Qualitätsmanagement sowie Marktforschung<br />

Gegründet 10.03.2008<br />

Mitarbeitende 6<br />

Umsatz 1 Mio. CHF (2012)<br />

Zertifizierungen<br />

Kontakt<br />

EFQM (2009: C2E, 2011: R4E 5star, 2012: <strong>Esprix</strong>-Finalistin)<br />

Dr. Fritz Forrer, geschäftsführender Partner, Forrer Lombriser &<br />

Partner AG, Poststrasse 14, Postfach 634, 9001 St.Gallen,<br />

T. +41 (0)71 272 65 65, forrer@forrer-lombriser.ch<br />

Die StehSi – Roundtable für Kommunikation und Reviews (v.l. Sandra<br />

Müller, Susy Rüegg, Fritz Forrer, Rouven Zürcher, Marcel Schöni – nicht<br />

im Bild Roman Lombriser)<br />

10<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013


ESPRIX-FINALISTEN 2013<br />

ten und wird regelmässig validiert.<br />

Generell muss immer beachtet<br />

werden, dass alle Instrumente<br />

und Methoden nach dem<br />

EFQM-Modell auf die tatsächliche<br />

Unternehmensgrösse adaptiert<br />

werden sollten und dafür hat FLP<br />

ein präzises Gespür. Das heisst,<br />

formalisiert wird nur dort, wo es<br />

tatsächlich Nutzen bringt.<br />

Attraktives Angebot<br />

Die FLP bietet massgeschneiderte<br />

und kundenspezifische Beratung<br />

und Unterstützung in den Bereichen<br />

Strategie- und Projektmanagement<br />

für KMU, NPO und öffentliche<br />

Institutionen an. Im Bereich<br />

Projektmanagement liegt<br />

das Schwergewicht des Angebots<br />

auf allgemeinem Projektmanagement<br />

sowie auf Organisationsentwicklung,<br />

Qualitätsmanagement<br />

und Marktforschung. Im Strategiemanagement<br />

wird ein Vorgehen<br />

angeboten, das durch Dr. Roman<br />

Lombriser im Rahmen eines<br />

KTI-Forschungsprojektes speziell<br />

für KMU entwickelt wurde, aber<br />

auch in öffentlichen Institutionen<br />

grosse Aufmerksamkeit findet:<br />

Mit dem KMU*STAR-Navigator<br />

lässt sich Schritt für Schritt ein<br />

pragmatischer und effektiver Strategieprozess<br />

gestalten – von der<br />

Entwicklung bis zur Umsetzungskontrolle<br />

(vgl. www.kmu-star.ch).<br />

Ganz spezifische<br />

Dienstleistung<br />

Das FLP-Team hat es nicht gern,<br />

als «Unternehmensberatung» bezeichnet<br />

zu werden. Mit klassischer<br />

Beratung wollen sie nichts<br />

zu tun haben. Ihr gegenüber sind<br />

sie – als langjährige Angehörige<br />

einer Fachhochschule – grundsätzlich<br />

kritisch eingestellt.<br />

Der Unterschied besteht in den<br />

spezifischen Stärken der Dienstleistungen,<br />

die sie erbringen. Gelebte<br />

Leitsätze sind:<br />

• «Wir begleiten ausschliesslich<br />

Projekte zu Themen, in denen<br />

wir fachkompetent sind.»<br />

Die Fachkompetenz wird transparent<br />

durch die langjährige Tätigkeit<br />

an der Fachhochschule und<br />

aktuell durch Fachbücher und<br />

Lehraufträge zu den Themen Strategiemanagement<br />

und Projektmanagement.<br />

• «Wir bearbeiten Kundenprojekte<br />

wie unsere eigenen.»<br />

Kundenprojekte werden nicht<br />

einfach nur abgewickelt. Die hohe<br />

Identifikation mit den Kundenprojekten<br />

und das Engagement<br />

Die andere<br />

Beratung<br />

wird von den Kundinnen und<br />

Kunden regelmässig bestätigt.<br />

• «Wir halten die bei Auftragserteilung<br />

vereinbarten Termine<br />

ein.»<br />

Fachkompetenz ist zentral, kann<br />

aber vom Auftraggeber vielfach<br />

erst im Laufe des Projektes beurteilt<br />

werden. Termintreue jedoch<br />

wird bereits in der Akquisitionsphase<br />

grossgeschrieben.<br />

• «Wir erbringen im Voraus klar<br />

definierte Leistungen mit einem<br />

Kostendach.»<br />

Für die Zielformulierung der Kundenprojekte<br />

wendet FLP viel Zeit<br />

auf. Entsprechend klar definiert<br />

ist das Kostendach. Damit hebt<br />

sich FLP positiv von vielen Konkurrenten<br />

ab.<br />

• «Wir erarbeiten mit unseren<br />

Kundinnen und Kunden Lösungen<br />

auf der Basis von anerkannten<br />

und aktuellen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen.»<br />

Dieser Aspekt wird seit der Firmengründung<br />

gepflegt, wobei<br />

praktikable Lösungen im Zentrum<br />

stehen.<br />

Retraite – Arbeit und Erholung<br />

Grundsätzlich gilt: FLP kommt<br />

nicht mit fertigen Lösungen<br />

gleichsam von der Stange zum<br />

Kunden. Dessen Bedürfnisse stehen<br />

im Zentrum. Sie werden systematisch<br />

erfasst, wozu viel Fingerspitzengefühl<br />

nötig ist. Darauf<br />

aufbauend werden individuelle<br />

Ziele vereinbart und auf die Organisation<br />

des Kunden ausgerichtete<br />

Vorgehenskonzepte entwickelt<br />

und begründet.<br />

Hohe Zustimmung bei den<br />

Kunden<br />

FLP ist primär in der Deutschschweiz<br />

mit geografischen<br />

Schwerpunkten in der Metropolitanregion<br />

Zürich und der Region<br />

St.Gallen tätig. Kundinnen und<br />

Kunden sind mehrheitlich verschiedene<br />

Abteilungen und Ämter<br />

der öffentlichen Hand, Hochschulen<br />

sowie KMU und NPO in der<br />

Region Ostschweiz.<br />

Systematische Erhebungen der<br />

Kundenzufriedenheit bestätigen:<br />

Die Kunden schätzen die Leistungen.<br />

Über 90 Prozent empfehlen<br />

FLP weiter. Auch die Quote an Folgeaufträgen<br />

liegt mit über 70%<br />

sehr hoch. Als besonders positiv<br />

wird neben der fachlichen Kompetenz<br />

vor allem die gute Strukturierung<br />

der Projekte hervorgehoben.<br />

Eine gute Projektstruktur bestimmt<br />

nicht nur die Erreichung<br />

KMU – die<br />

Wunschpartner<br />

der gesetzten Ziele, die Einhaltung<br />

von Terminen und Kosten,<br />

sondern auch ein wichtiges Ziel<br />

von FLP: sich nach Abschluss des<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013<br />

11


ESPRIX-FINALISTEN 2013<br />

Projekts überflüssig zu machen.<br />

Die Kunden sollen die im Rahmen<br />

der Projekte entwickelten Instrumente<br />

selbständig nutzen können.<br />

Und sie sollen befähigt sein,<br />

auch ohne weitere externe Unterstützung<br />

das Vorhaben voranzutreiben<br />

oder die Ergebnisse des<br />

Projektes sinnvoll anzuwenden.<br />

Das setzt voraus, dass die entwickelten<br />

Instrumente von den Kunden<br />

akzeptiert und die Ergebnisse<br />

intern im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

wirksam verankert sind.<br />

Innovationen sind gefordert<br />

Mithilfe interner Projektreviews<br />

wird ständig daran gearbeitet, die<br />

bestehenden Angebote sowie die<br />

Projektabwicklung zu verbessern.<br />

Regelmässig prüft das Team in internen<br />

Sitzungen («StehSi») und<br />

der jährlichen Retraite, welche<br />

neuen Angebote es seinen Kunden<br />

offerieren kann. Marktbeobachtungen,<br />

Kundenfeedbacks<br />

und Workshops sind dafür eine<br />

unverzichtbare Quelle, ebenso die<br />

direkten Kontakte zu den Partnern<br />

in Fachhochschulen (auf<br />

Weiterbildungsstufe).<br />

Kompetenzen<br />

ausbauen<br />

Beispiele sind ein neues Angebot<br />

für Gemeinden (DLQ+), um eine<br />

breitere Unterstützungspalette<br />

bieten zu können, oder die Weiterentwicklung<br />

des Strategietools<br />

KMU*STAR zu CITY*STAR und<br />

NPO*STAR – daran beteiligt sind<br />

Stadtverwaltungen und NPO.<br />

Herausforderung<br />

Solche Neuentwicklungen zielen<br />

darauf ab, den Umsatzanteil des<br />

Angebots «Strategisches Management»<br />

weiter zu erhöhen. Entsprechend<br />

wird die Akquisition<br />

über eigene Fachtagungen und<br />

Firmenpräsentationen intensiviert.<br />

Die grösste Herausforderung<br />

aber sieht das FLP-Team darin,<br />

weniger abhängig von seinen<br />

Gründern zu werden. Das Netzwerk<br />

der älteren Gründer ist auch<br />

nach fünf Jahren immer noch erfolgsentscheidend<br />

für die Akquise<br />

neuer Projekte.<br />

FLP will den Umsatzanteil der<br />

KMU weiter stärken. Bekanntlich<br />

stellt eine Hochschule für KMUler<br />

eher eine Hemmschwelle dar, um<br />

Dienstleistungen in Anspruch zu<br />

nehmen. Jetzt können sie mit dem<br />

KMU im St.Galler Büro der FLP<br />

gleichsam auf Augenhöhe über<br />

Projekte verhandeln. Die Wirkung<br />

zeigt sich: 2012 ist der Umsatz mit<br />

KMU auf 40 Prozent gestiegen –<br />

«ein Trend in die richtige Richtung»,<br />

wie Fritz Forrer im folgenden<br />

Interview festhält.<br />

Die Kultur stimmt<br />

Für die FLP-Führung ist klar: Erfolg,<br />

Qualität und Beratungskultur<br />

hängen zentral von der Fach-, Sozial-<br />

und Prozesskompetenz sowie<br />

von Empathie und Engagement<br />

der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter ab. Deshalb kümmern<br />

sich alle gemeinsam um Aufbau<br />

und Pflege dieser – gleichrangig<br />

betrachteten – Kompetenzen.<br />

Weiterbildung hat einen besonders<br />

hohen Stellenwert.<br />

Als Fachhochschul-Spin-off hält<br />

man daran fest, dass gute FH-Absolventinnen<br />

und -Absolventen<br />

das Potenzial haben, mit gezielter<br />

Aufbauarbeit Unternehmen fachkompetent<br />

unterstützen zu können.<br />

2012 wurde im Team eine<br />

junge Nachwuchskraft neu eingestellt.<br />

Alle im Team wissen, wo die Firma<br />

steht, sind über die aktuellen Entwicklungen<br />

informiert. Und: Es<br />

wird einiges getan, damit zwischenmenschlich<br />

die «Chemie»<br />

stimmt. Gemeinsame «StehSi»,<br />

wöchentliche externe Kaffeepausen,<br />

gelegentlich gemeinsame<br />

Mittagessen, vor allem aber die<br />

jährliche dreitägige Retraite in<br />

den Bergen sorgen dafür, dass FLP<br />

ein Team voller Leben bleibt.<br />

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12<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013


ESPRIX-FINALISTEN 2013<br />

Systematische Qualitätsarbeit<br />

uns, wir führen ihre Projekte durch,<br />

als wären es unsere eigenen: Mit<br />

derselben Konsequenz, mit demselben<br />

Feuer und mit demselben<br />

Engagement. Und: Bei uns wird<br />

Klartext gesprochen, das schätzen<br />

die Kunden besonders.<br />

Der St.Galler Ökonom Fritz Forrer schöpft aus<br />

dem Vollen. Als Gründer des Instituts für<br />

Qualitätsmanagement und angewandte<br />

Betriebswirtschaft (IQB-FHS) der FHS St.Gallen<br />

weiss er, worauf es in der Qualitätsarbeit<br />

ankommt. Seine Erfahrungen hat er vor 5 Jahren<br />

in das Spin-off Forrer Lombriser & Partner AG<br />

transferiert. MQ sprach mit dem aktuellen<br />

ESPRIX-Finalisten.<br />

Dr. Fritz Forrer – FLP-Gründer<br />

mit dem Gespür für KMU<br />

Herr Forrer, 2008 haben Sie sich<br />

selbständig gemacht und jetzt stehen<br />

Sie als ESPRIX-Finalist im Rampenlicht.<br />

Das ging ja schnell …<br />

Ja, aber das ist nicht nur mein Verdienst.<br />

Einerseits konnten wir viel<br />

Know-how aus unser Fachhochschultätigkeit<br />

mitnehmen, andererseits<br />

haben alle im Team tatkräftig<br />

mitgearbeitet und mit Sandra<br />

Müller – sie ist ausgebildete Assessorin<br />

– haben wir einen starken<br />

«Antriebsmotor» auf dem Excellence-Weg.<br />

Als Spin-off der Fachhochschule<br />

St.Gallen haben Sie sich für das Risiko<br />

entschieden?<br />

Das mag sein, aber wir alle fühlen<br />

uns prächtig dabei. Die Zusammenarbeit<br />

mit unseren Kunden<br />

und die Erfolge mit unseren<br />

Dienstleistungen zeigen uns tagtäglich:<br />

Es war der richtige Schritt.<br />

Trotzdem: Mit 50 Abschied zu nehmen<br />

vom sicheren Arbeitsplatz an<br />

der Hochschule, gehört dazu nicht<br />

viel Mut?<br />

Für mich ist der Arbeitsplatz jetzt<br />

sicherer als vorher an der Fachhochschule.<br />

Da war ich mir nie sicher,<br />

ob mir die Hierarchie nicht in<br />

mein Institut hineinfunkt. Jetzt haben<br />

wir die absolute Autonomie,<br />

wir haben alle Hebel selbst in der<br />

Hand. Das sind zwar kleinere Hebel,<br />

aber sie sind in unseren Händen!<br />

Und Ihre sechs Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter?<br />

Für die trifft das ähnlich zu. Ein<br />

grosser Teil kommt ebenfalls von<br />

der FHS St.Gallen. Teilweise waren<br />

sie an einen grösseren Betrieb gewöhnt<br />

und jetzt bei uns müssen sie<br />

sich daran gewöhnen, Eins-zueins-Projekte<br />

zu akquirieren, damit<br />

wir erfolgreich sein können. Es<br />

gehört zu unserer Kultur, dass wir<br />

diese Zusammenhänge intensiv<br />

diskutieren und z.B. auch zum Gegenstand<br />

unserer eigenen Mitarbeiterbefragung<br />

machen.<br />

Befragungen in einem so kleinen<br />

Team?<br />

Im alltäglichen Gespräch kommen<br />

solche Zusammenhänge nur bedingt<br />

zum Vorschein, das zeigen<br />

die Auswertungen unserer Befragungen.<br />

Wir formalisieren bewusst,<br />

weil wir der Meinung sind,<br />

das bringe uns etwas. Zudem wirken<br />

die formalisierten Ergebnisse<br />

sich positiv auf unsere internen<br />

Diskussionen aus. Diese sind faktenbasiert<br />

und deshalb zielführender.<br />

Selbstredend besitzen wir<br />

auch eine formalisierte stringente<br />

Strategie. Diese wird jährlich auf<br />

die individuellen Ziele jedes Einzelnen<br />

bei uns heruntergebrochen.<br />

Was können Hochschulfachleute<br />

durch Weiterbildung noch dazulernen?<br />

Einer der ganz zentralen Punkte ist<br />

die Qualität unserer Dienstleistungen.<br />

Und die hängt zum grossen<br />

Teil von der Qualität der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ab, die<br />

diese Dienstleistungen erbringen.<br />

Wir treiben grossen Aufwand, um<br />

diese à jour zu halten, damit die<br />

Kunden die Leistungen erhalten,<br />

die sie haben möchten. Das sind<br />

Elemente, die wir ganz konsequent<br />

einfordern.<br />

In Ihrer ESPRIX-Bewerbungsschrift<br />

heben Sie hervor, man solle die Forrer<br />

Lombriser & Partner AG ja nicht<br />

als «Beratungsunternehmen» bezeichnen.<br />

Wir unterscheiden uns von herkömmlichen<br />

Beratungen fundamental.<br />

Unsere Kunden bestätigen<br />

Wenn Sie ein Projekt übernehmen,<br />

packen Sie nicht wie McKinsey eine<br />

fertige Lösung aus und sagen, so<br />

müssen Sie das machen?<br />

Im Gegenteil, bei uns gibt es keine<br />

Konzeptlösungen, die State of the<br />

Art sind. Die Kunden kommen<br />

ganz gezielt zu uns, je komplexer<br />

und spannungsreicher aus ihrer<br />

Sicht ein Projekt ist. Weil sie wissen:<br />

Wir haben einfach ein Gespür<br />

für Stimmungen und Probleme in<br />

der Organisation, das andere nicht<br />

haben, und entwickeln Lösungen,<br />

die auch tatsächlich umsetzungsfähig<br />

sind.<br />

Wie gehen Sie dabei vor?<br />

Wir arbeiten im Projekt des Kunden<br />

eng an der Problemstellung<br />

des Kunden. Und suchen gemeinsam<br />

mit dem Projektteam des<br />

Kunden eine Lösung, die für ihn<br />

adäquat ist. Das mag manchmal<br />

nicht streng wissenschaftlich sein,<br />

wichtiger ist uns aber, dass die Lösung<br />

das Unternehmen weiterbringt.<br />

Ein Grossteil Ihrer Kunden stammt<br />

aus dem öffentlichen Bereich?<br />

In der Gründungsphase ja, aber in<br />

den letzten zwei Jahren haben wir<br />

40 Prozent unseres Umsatzes mit<br />

KMU gemacht. Das heisst, wir entwickeln<br />

uns in die in unserer Strategie<br />

formulierten Richtung.<br />

Was meinen Sie damit?<br />

Dienstleistungen im öffentlichen<br />

Bereich haben einfach eine andere<br />

Logik, als wenn wir Projekte mit eigentümergeführten<br />

KMUs durchführen.<br />

Die ticken einfach anders.<br />

Sagen wir es einmal so: Wenn wir<br />

zusammen mit einem Amt eine<br />

Strategie entwickeln, wirken sich<br />

politische Überlegungen sehr<br />

schnell bremsend auf den Prozess<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013<br />

13


ESPRIX-FINALISTEN 2013<br />

aus. Bei einem KMU müssen wir<br />

vielfach schon nach dem ersten<br />

Strategieworkshop, der Situationsanalyse,<br />

den KMU-Chef bremsen,<br />

dass er nicht schon Optimierungsmassnahmen<br />

einleitet.<br />

Bei den Dienstleistungen, die Sie<br />

erbringen, ist ja jeder Mitarbeiter<br />

projektbezogen quasi sein eigener<br />

Herr. Besteht nicht die Gefahr, dass<br />

das aus dem Ruder läuft?<br />

In all unsere Projekte sind zwei<br />

Personen involviert. Und in grösseren<br />

Projekten mit längerer Laufzeit<br />

drei. Bei Projekten ab einer gewissen<br />

Grösse definieren wir konsequent<br />

drei Projektfunktionen:<br />

Leitung, Mitarbeit und zusätzlich<br />

eine Person für die Qualitätssicherung.<br />

In den 14-tägigen Stehsitzungen<br />

am runden Tisch wird jedes<br />

Projekt kurz besprochen: Wo<br />

stehen wir, was gibt es für Probleme<br />

usw. Dadurch schaffen wir<br />

Transparenz. Die «StehSi», wie wir<br />

sie nennen, sind weitgehend formalisiert.<br />

Die sind ganz zentral für<br />

uns. Und wir haben definiert: Freitag<br />

ist Bürotag, damit alle im Hause<br />

sind. Das ist schwierig zu schaffen,<br />

bleibt eine unserer Herausforderungen.<br />

Eine wichtige Rolle spielt auch die<br />

jährliche Retraite …<br />

Ja, dann geht das ganze Team in die<br />

Berge. Das lassen wir uns was kosten.<br />

Letztes Jahr sassen wir z.B. in<br />

Zermatt zusammen. Wir diskutierten<br />

die Strategie, die Kundenzufriedenheit,<br />

initiierten Verbesserungsvorschläge<br />

und legten Massnahmen<br />

für das nächste halbe Jahr<br />

zur Optimierung und Weiterentwicklung<br />

fest. Aber es wird nicht<br />

nur gearbeitet. 50 Prozent sind Erholung.<br />

Ihre Hobbys sind, sagen Sie, Klettern,<br />

Skitouren und das Montainbike<br />

…<br />

Ja, aber ich halte mich im Beisein<br />

des Teams zurück, beschränke<br />

mich aufs Wandern. Als die Assessoren<br />

bei uns waren, haben sie gefragt:<br />

«Wie können Ihre Mitarbeiter<br />

Ihrer Pace folgen?» Da habe ich<br />

zu ihnen gesagt: «Fragen Sie sie<br />

selber, das gehört zu unserer Kultur…»<br />

Wie viele Assessoren waren bei Ihnen<br />

im Haus?<br />

Es waren fünf Personen in unserem<br />

Sechs-Personen-Betrieb. Sie<br />

haben uns beinahe den Betrieb<br />

lahmgelegt (lacht).<br />

Für einen Spezialisten des strategischen<br />

Managements: Wer hat dabei<br />

mehr gelernt?<br />

Da müssten Sie wohl die Assessoren<br />

fragen. Wir haben einige wichtige<br />

Inputs bekommen, es hat sich<br />

für uns gelohnt, aber es wäre mehr<br />

möglich gewesen.<br />

Weshalb?<br />

Das EFQM-Modell ist ein Referenzrahmen.<br />

Und wir sind überzeugt,<br />

dass wir für ein Unternehmen<br />

unserer Grösse bezüglich der<br />

konsequenten Anwendung der<br />

EFQM-Kriterien exemplarisch aufgestellt<br />

sind. Gut wäre gewesen,<br />

wenn jemand unter den Assessoren<br />

aus einem ähnlichen Kleinbetrieb<br />

dabei gewesen wäre, um besser<br />

vergleichen zu können.<br />

Herr Forrer, vielen Dank für das<br />

Gespräch.<br />

Anzeige<br />

WAS BRINGEN<br />

LUNCH-CHECKS?<br />

VERBESSERUNG<br />

BEIM ISST-<br />

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Weniger Kosten für Sie.<br />

Lunch-Checks sind ein bargeldloses Zahlungsmittel<br />

zur Mitarbeiterverpflegung und das erste Kostensparmodell,<br />

das allen schmeckt. So freuen sich<br />

Arbeitnehmer über mehr als 5000 Gastronomiebetriebe,<br />

in denen sie ihre Lunch-Checks ein lösen<br />

können. Bereits über 500 Arbeitgeber in der ganzen<br />

Schweiz überzeugen die günstigere Alter native<br />

zum kostenintensiven Personalrestaurant und die<br />

Befreiung von sämtlichen Sozialabgaben auf Lunch-<br />

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SCHWEIZER LUNCH-CHECK<br />

DIE LECKERSTE WÄHRUNG DER SCHWEIZ.<br />

14<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013


Business Excellence<br />

Nachhaltig erfolgreich sein, aber wie?<br />

Der Weg zum ESPRIX<br />

verblüffend einfache Darstellung<br />

eines «idealen» Unternehmens,<br />

geht es doch um Führung, um die<br />

Orientierung<br />

am Ideal<br />

Von Felix J. Horner<br />

Alle Organisationen streben nach Erfolg. Einige<br />

scheitern; einige sind vorübergehend erfolgreich und<br />

gehen dann unter. Nur wenige Organisationen sind<br />

nachhaltig erfolgreich und erzielen dauerhaft<br />

herausragende Leistungen, welche die Erwartungen<br />

aller ihrer Anspruchsgruppen erfüllen oder<br />

übertreffen.<br />

Die Stiftung ESPRIX hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, die Leistungsfähigkeit<br />

von Organisationen<br />

in Wirtschaft und Verwaltung<br />

zur nachhaltigen Verbesserung<br />

ihrer nationalen und internationalen<br />

Wettbewerbsstärke auf<br />

der Basis des europäischen EFQM<br />

Excellence Modells zu fördern.<br />

Motivation und<br />

Herausforderung<br />

Der ESPRIX Swiss Award for<br />

Excellence ist die anspruchsvollste<br />

und bedeutendste nationale Auszeichnung<br />

für nachhaltigen Unternehmenserfolg.<br />

Es geht darum, für<br />

alle Anspruchsgruppen Jahr für<br />

Jahr, also dauerhaft, überdurchschnittliche<br />

Ergebnisse zu erzielen,<br />

als Organisation im Wettbewerb zu<br />

bestehen und so im Markt nachhaltig<br />

erfolgreich zu sein. Damit die<br />

unternehmerische Freiheit heute<br />

und auch morgen bewahrt werden<br />

kann, braucht es «Spitzenleistungen».<br />

Dr. Felix J. Horner, ESPRIX Special Advisor,<br />

Stiftung ESPRIX, CH-8912 Obfelden,<br />

T. +41 (0) 44 281 00 13,<br />

felix.horner@esprix.ch, www.esprix.ch<br />

Basis des Wettbewerbs<br />

Das europäische EFQM Excellence<br />

Modell ist Grundlage für die Beurteilung<br />

und die Bewertung der<br />

Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsstärke<br />

der Bewerber um den<br />

ESPRIX Swiss Award for Excellence.<br />

Es erlaubt, die «unternehmerische<br />

Fitness» von Organisationen zu bestimmen.<br />

Es hat sich als pragmatisches<br />

Denkmodell bewährt, um Organisationen<br />

nachhaltig erfolgreich zu<br />

ESPRIX –<br />

Nachhaltige Fitness<br />

machen. Dank einer offen gehaltenen<br />

Grundstruktur lässt es viele<br />

Ansätze zu, um unternehmerische<br />

Spitzenleistungen zu erreichen.<br />

Das EFQM Excellence Modell beinhaltet<br />

die wesentlichsten Kriterien<br />

zur umfassenden Verbesserung der<br />

Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsstärke<br />

von Organisationen.<br />

Trilogie des Erfolgs<br />

Das EFQM Excellence Modell beinhaltet<br />

neben den Grundkonzepten<br />

der Excellence als wichtige Erfolgsfaktoren<br />

zwei weitere Elemente, die<br />

sogenannte RADAR-Logik und das<br />

Kriterienmodell.<br />

Die RADAR-Logik verlangt, dass<br />

man das, was man macht, auch<br />

misst, prüft und daraus lernt. Denn<br />

in der Regel reicht fleissig sein allein<br />

nicht, wenn man sich die dritte<br />

Dimension der täglichen Arbeit,<br />

die Dimension der Verbesserung,<br />

der Entwicklung, erschliessen will.<br />

Das Kriterienmodell, das zwischen<br />

Befähigern und Ergebnissen unterscheidet,<br />

ist nichts anderes als eine<br />

Klarheit des Weges, um Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, um Partnerschaften,<br />

um Ressourcen, um<br />

eine optimale Organisation der<br />

Wertschöpfung und um Ergebnisse.<br />

Diese drei Elemente sind alle miteinander<br />

vernetzt, und so wird das<br />

EFQM Excellence Modell oft auch<br />

als Kombination der acht Grundkonzepte<br />

der Excellence, der RA-<br />

DAR-Logik und des Kriterienmodells<br />

dargestellt (Grafik 1).<br />

Das Ziel heisst Erfolg<br />

Die nachhaltige Entwicklung einer<br />

Organisation gehört zu den Kernaufgaben<br />

der obersten Führung.<br />

Sie lässt sich wie folgt zusammenfassen:<br />

• Eine einheitliche und kohärente<br />

Die drei Elemente des EFQM Excellence Modells – Grafik 1<br />

Grundkonzepte, RADAR-Logik und Kriterienmodell<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013<br />

15


Business Excellence<br />

Das EFQM-Anerkennungsprogramm «Stufen der Excellence» Grafik 2<br />

Verpflichtung zu Excellence<br />

Validierung von drei<br />

Verbesserungsprojekten<br />

EFQM/ESPRIX-Urkunde<br />

Anerkennung für Excellence<br />

Begutachtung der Organisation<br />

EFQM/ESPRIX-Urkunde 5* > 500 Punkte<br />

EFQM/ESPRIX-Urkunde 4* > 400 Punkte<br />

EFQM/ESPRIX-Urkunde 3* > 300 Punkte<br />

ESPRIX Swiss Award for Excellence<br />

Assessment der Organisation<br />

ESPRIX Award > 600 Punkte<br />

ESPRIX-Preis > 500 Punkte<br />

ESPRIX-Urkunde > 600 Punkte<br />

EFQM Excellence Award<br />

Assessment der Organisation<br />

EFQM Award > 750 Punkte<br />

EFQM Prize > 650 Punkte<br />

EFQM Diploma > 550 Punkte<br />

Die Stufen der Excellence<br />

Das europäische Anerkennungsprogramm der EFQM, die «Stufen der Excellence» (Levels of Excellence), führt in definierten Schritten<br />

und mit steigendem Anspruchsniveau zu den höchsten Stufen unternehmerischer Excellence.<br />

Organisationen können sich damit an definierten Anforderungen messen und sich Schritt für Schritt entwickeln:<br />

Stufe 1: Verpflichtung zu Excellence (C2E)<br />

Mit Verpflichtung zu Excellence beginnt die Reise auf dem Weg der Excellence. Organisationen führen eine Lagebeurteilung durch,<br />

identifizieren für ihre Weiterentwicklung relevante Verbesserungspotenziale, definieren Verbesserungsprojekte und setzen diese systematisch<br />

um.<br />

Zwölf Monate nach Durchführung der Selbstbewertung wird die erfolgreiche Umsetzung der Verbesserungsprojekte durch einen erfahrenen<br />

ESPRIX C2E Validator vor Ort überprüft. Erfüllt der Bewerber die Anforderungen, erhält er von der Stiftung ESPRIX die international<br />

anerkannte und offizielle EFQM/ESPRIX-Urkunde «Committed to Excellence» (C2E).<br />

Stufe 2: Anerkennung für Excellence (R4E)<br />

Mit «Anerkennung für Excellence» machen Sie Ihre Fortschritte auf dem Weg der Excellence durch eine unabhängige Beurteilung und<br />

Bewertung sichtbar. Organisationen lernen ihre gegenwärtige Leistungsfähigkeit kennen. Identifizierte Stärken und Verbesserungspotenziale<br />

stellen eine hervorragende Grundlage für die Weiterentwicklung der Organisation dar. Das Punkteprofil ermöglicht Vergleiche<br />

mit anderen Organisationen.<br />

Bewerber werden auf der Basis der neun Kriterien des Kriterienmodells und der RADAR-Logik des EFQM Excellence Modells durch<br />

zwei erfahrene ESPRIX R4E-Assessoren beurteilt und bewertet. Werden mindestens 300 Punkte erreicht, erhalten Sie von der Stiftung<br />

ESPRIX die international anerkannte und offizielle EFQM/ESPRIX-Urkunde «Recognised for Excellence».<br />

Stufe 3: ESPRIX Swiss Award for Excellence<br />

Der ESPRIX Swiss Award for Excellence ist die höchste nationale Auszeichnung für nachhaltige unternehmerische Excellence, ein umfassender<br />

Nachweis für hohe Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsstärke.<br />

Teilnehmer am ESPRIX-Wettbewerb werden auf der Basis der zweiunddreissig Teilkriterien des Kriterienmodells und der RADAR-Logik<br />

des EFQM Excellence durch ein Team von unabhängigen Führungskräften und Fachexperten, die für die Stiftung ESPRIX ehrenamtlich<br />

als ESPRIX Award Assessoren tätig sind, beurteilt und bewertet.<br />

Stufe 4: EFQM Excellence Award<br />

Sind Sie im nationalen Wettbewerb bereits ausgezeichnet für Excellence? Sind Sie ESPRIX-Preisträger oder sogar ESPRIX-Awardgewinner?<br />

Dann vergleichen Sie sich mit Europas Besten! Setzen Sie Ihren Weg der Excellence mit der vierten Stufe fort! Bewerben Sie sich<br />

für den europäischen EFQM European Excellence Award (EEA)! Melden Sie sich bei der EFQM für die Teilnahme am europäischen Wettbewerb<br />

an. Die Stiftung ESPRIX gibt Ihnen gerne Auskunft und unterstützt Sie auf dem Weg in die «Sustainable Excellence Champions<br />

League»!<br />

Führungskultur auf allen Hierarchiestufen,<br />

die sich in einer besseren<br />

Zusammenarbeit und höheren<br />

Wirkung niederschlägt;<br />

• höhere Effektivität und Effizienz<br />

in der Prozessleistung (Führungs-,<br />

Leistungserbringungs- und Supportebene),<br />

die sich in deutlich<br />

tieferen Kosten in der gesamten<br />

Organisation auswirkt;<br />

• überdurchschnittliche Ergebnisse;<br />

gemeint sind damit Mitarbeiter-,<br />

Kunden-, gesellschaftsbezogene<br />

sowie Leistungs- und Finanzergebnisse;<br />

• und dass man weiss, wo und wie<br />

man steuern kann, das Wissen um<br />

die erfolgsrelevanten Faktoren, die<br />

man beeinflussen kann.<br />

Eine wichtige Voraussetzung ist<br />

das Verständnis der Führungskräfte<br />

für das Ursachen-Wirkung-Gefüge<br />

in der Organisation und dass<br />

für alle Anspruchsgruppen die<br />

wichtigsten Leistungsindikatoren<br />

und Ergebnisse identifiziert sind.<br />

Sich mit den Besten<br />

vergleichen<br />

Vor dem Hintergrund dieser Tatsache<br />

ist der Weg der Excellence kein<br />

Projekt, sondern eine Philosophie<br />

der Unternehmensführung und<br />

zieht in der Regel einen Paradigmenwechsel<br />

aller beteiligten Führungskräfte<br />

sowie der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter nach sich.<br />

Das EFQM Excellence Modell ist<br />

eine Annäherung an die ideale Unternehmensführung,<br />

in deren Zentrum<br />

die systematische Verbesserung<br />

der Wettbewerbsstärke auf<br />

der Basis der Strategie steht. Indem<br />

es das Modell anwendet, arbeitet<br />

das Management mit den erfolgsrelevanten<br />

Faktoren und wird in<br />

die Lage versetzt, die eigene Wettbewerbsstärke<br />

aktiv zu steuern und<br />

systematisch zu verbessern.<br />

16<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013


Business Excellence<br />

Der Weg ist das Ziel<br />

Excellence kann man nicht kaufen,<br />

Excellence ist ein Weg, denn nachhaltig<br />

erfolgreich sein heisst, sich<br />

über Jahre hinweg erfolgreich in<br />

seiner Umgebung zu bewegen, seinen<br />

Weg zum Erfolg immer wieder<br />

zu suchen und zu finden, also über<br />

die richtigen Strategien zu verfügen.<br />

Das EFQM-Entwicklungsprogramm<br />

für Organisationen unterscheidet<br />

verschiedene Phasen und<br />

macht auf vier wichtige Dimensionen<br />

aufmerksam, nämlich:<br />

• Netzwerke bilden und Erfahrungen<br />

austauschen, um – in Abhängigkeit<br />

des Reifegrades der Organisation<br />

– voneinander zu lernen,<br />

sich mit anderen zu vergleichen<br />

und miteinander gute Praktiken zu<br />

teilen;<br />

• Befähigung aller Führungskräfte<br />

und Mitarbeitenden sicherstellen,<br />

• Orientierung erhalten und die<br />

Lage beurteilen mittels regelmässiger<br />

Selbst- und Fremdbewertung<br />

auf der Basis des EFQM Excellence<br />

Modells, beispielsweise mittels<br />

Selbstbewertung mit Fragebogen<br />

oder mittels Fremdbewertung<br />

durch Teilnahme am EFQM-Anerkennungsprogramm<br />

«Stufen der<br />

Excellence» (Grafik 2 Kasten 1) und<br />

so auch<br />

• Anerkennung bekommen auf<br />

dem Weg der Excellence.<br />

Unternehmensentwicklung nach<br />

dem EFQM Excellence Modell ist<br />

kein Garant für Erfolg, aber die einzige<br />

heute verbreitete Methode, die<br />

Fortschritte<br />

sichtbar machen<br />

nachweisbar zur nachhaltigen Verbesserung<br />

der Wettbewerbsstärke<br />

und Leistungsstärke führt. Das<br />

EFQM Excellence Modell unterstützt<br />

kleine, mittlere und grosse<br />

Organisationen, um nachhaltig im<br />

Heute zu arbeiten und so die Zukunft<br />

erfolgreich zu gestalten.<br />

Berner Fachhochschule<br />

Kompetenzzentrum Qualitätsmanagement<br />

Certificate of Advanced Studies<br />

CAS Qualitätsmanagement –<br />

im Sozialwesen und<br />

im Gesundheitswesen<br />

Dieser CAS-Studiengang befähigt Sie mittels gängiger und<br />

aktueller Ansätze des Qualitätsmanagements, die Qualität in<br />

Ihrer Organisation zu steuern und zu entwickeln. Das Angebot<br />

richtet sich an Qualitätsbeauftragte sowie Fach- und Führungspersonen<br />

im Gesundheits- und Sozialwesen. Um allgemeine<br />

Hintergründe geht es in Veranstaltungen für beide Bereiche zusammen,<br />

fachliche Vertiefungen fi nden jeweils in Gruppen statt.<br />

Durchführung<br />

September 2013 bis März 2014<br />

– Grundlagenkurs: 8 Studientage (5 ECTS)<br />

– Studiengang für Fortgeschrittene oder für Personen mit<br />

Grundlagenkurs: 16 Studientage (10 ECTS)<br />

Ausführliche Informationen zu den Angeboten fi nden Sie auf<br />

unserer Website.<br />

Stiftung ESPRIX ist nationaler Partner der EFQM<br />

Seit dem 1. Oktober 2011 ist die Stiftung ESPRIX nationaler Partner der EFQM in der<br />

Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Diese Partnerschaft gibt ESPRIX die Möglichkeit,<br />

Organisationen aus Wirtschaft und Verwaltung auf dem Weg zum ESPRIX Swiss<br />

Award for Excellence (dritte und höchste nationale Stufe) über alle drei Stufen des<br />

EFQM-Anerkennungsprogrammes zu begleiten und umfassend zu betreuen sowie die<br />

offiziellen EFQM-Anerkennungen «Committed to Excellence» und «Recognised for Excellence»<br />

zu vergeben.<br />

Erfahrene Führungskräfte und praxiserprobte Experten validieren und begutachten Organisationen,<br />

die ihre Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsstärke auf der Basis des EFQM<br />

Excellence Modells bestimmen wollen. Als weitere Dienstleistung bietet die Stiftung<br />

ESPRIX auch die offiziellen EFQM-Ausbildungen für interne Assessoren (IAT), Excellence<br />

Assessoren (EAT), Master Assessoren (MAT) und Validatoren (VAL) an. Diese Lehrgänge<br />

werden von praxiserfahrenen Assessoren und Validatoren unterrichtet, die als EFQM Excellence<br />

Award und ESPRIX Assessment Team Leader sowie als R4E-Assessoren und<br />

C2E-Validatoren viele Jahre wertvolle Erfahrungen sammeln konnten. Alle Ausbilder der<br />

ESPRIX Academy sind von der EFQM in ihrer Trainerfunktion akkreditiert.<br />

Ausgewählte ESPRIX Operating Partner befähigen, beraten und unterstützen Organisa-tionen<br />

auf dem Weg zum ESPRIX, auf dem Weg der Excellence, als Berater und als Ausbilder.<br />

Sie helfen mit beim systematischen Aufbau und bei der nachhaltigen Weiterentwicklung<br />

organisatorischer Leistungsfähigkeit.<br />

Die Stiftung ESPRIX will neue Zielgruppen ansprechen, neue Märkte für den Excellence-<br />

Gedanken gewinnen und auch die vertikale Integration entlang der «Stufen der Excellence»<br />

verbessern, um so die ganzheitliche Unternehmensführung im Sinne von Sustainable<br />

Excellence zum Nutzen der Gesellschaft und der Wirtschaftsstandorte Schweiz<br />

und Liechtenstein zu fördern und den Austausch von guten Praktiken zu ermöglichen.<br />

___Info: www.esprix.ch<br />

Certificate of Advanced Studies [neu]<br />

CAS Management und<br />

ganzheitliche Qualitätsentwicklung<br />

auf der Basis des EFQM-Excellence-Modells<br />

Dieser neue CAS-Studiengang bietet Ihnen das Rüstzeug, um<br />

Ihre Organisation nachhaltig weiterzuentwickeln. Sie erwerben<br />

vertieftes Wissen zur Total-Quality-Management-Philosophie<br />

(TQM) und zum EFQM-Modell. Das Angebot richtet sich an<br />

Führungskräfte und Schlüsselpersonen von Organisationen<br />

aus allen Branchen.<br />

Durchführung<br />

19 Studientage (12 ECTS) von Oktober 2013 bis April 2014<br />

Ausführliche Informationen zu diesem Angebot fi nden Sie auf<br />

unserer Website.<br />

Infoveranstaltung<br />

24. April 2013, 18.00 – 19.30 Uhr in Bern<br />

Berner Fachhochschule<br />

Kompetenzzentrum Qualitätsmanagement<br />

Hallerstrasse 10, 3012 Bern<br />

Anmeldung per Mail erwünscht: qm@bfh.ch<br />

T 031 848 36 50 F 031 848 36 01<br />

www.qm.bfh.ch<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013<br />

17


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Prize Winner European EFQM Excellence Award 2012<br />

Award Winner ESPRIX 2008<br />

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18<br />

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Business Excellence<br />

Wissenschaftliche Untersuchung<br />

Unternehmensqualität wirkt<br />

Von Armin Wiedenegger<br />

Die Metaanalyse der aktuellen Strategischen<br />

Managementliteratur zeigt praktisch<br />

übereinstimmende Inhalte, die zum langfristigen<br />

Unternehmenserfolg beitragen. Doch wie steht es<br />

um die Erfolgswirksamkeit der Inhalte des EFQM<br />

Excellence Modells? Sind sie wissenschaftlich<br />

nachweisbar?<br />

dar, denn die Grundgedanken<br />

(ganzheitlicher Ansatz, Stakeholderorientierung,<br />

aktive Mitwirkung<br />

der Führung etc.) blieben<br />

gleich. Unternehmensqualität ist<br />

die deutsche Übersetzung des englischen<br />

Begriffes Business Excellence.<br />

Das European Foundation<br />

for Quality Management (EFQM)<br />

Excellence Modell kann hierbei als<br />

Bindeglied bzw. als Veranschaulichung<br />

der Entwicklung gesehen<br />

werden, denn zu Beginn (90er-Jahre)<br />

wurde dieses als TQM-Modell<br />

definiert. Im Laufe der Zeit wurde<br />

es jedoch immer häufiger als Business<br />

Excellence Modell bezeichnet.<br />

Einflussvariablen auf den<br />

«Unternehmenserfolg»<br />

Das Ziel der diesem Artikel zugrunde<br />

liegenden Dissertation war<br />

die intensive Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema Unternehmensqualität.<br />

Die zentrale Frage dieser<br />

Arbeit lautete: Welche Variablen<br />

stehen in einem positiven Zusammenhang<br />

mit Unternehmenserfolg?<br />

Dazu wurde eine Metaanalyse der<br />

strategischen Management-Literatur<br />

durchgeführt. Eine Metaanalyse<br />

analysiert bestehende Studien<br />

und verwendet deren empirische<br />

Ergebnisse. Bei der Suche nach<br />

den Begriffen Erfolg und Unternehmen<br />

wurden weltweit 3455<br />

wissenschaftliche Publikationen<br />

gefunden. Diese Studienanzahl<br />

wurde anhand von Kriterien wie<br />

zum Beispiel Journalqualität, empirische<br />

Daten, Publikationstermin<br />

auf 249 Artikel reduziert. Darin<br />

wurden 85 Variablen regelmässig<br />

verwendet. Von denen haben<br />

sich 25 Variablen als hoch signifikant<br />

im Zusammenhang mit Un-<br />

Allen Definitionen von Qualität<br />

ist gemeinsam, dass Qualität<br />

sich immer auf klare Anforderungen<br />

bezieht. In der Messung,<br />

Bewertung und Beurteilung von<br />

Qualität muss immer der Erfüllungsgrad<br />

der gestellten Anforderungen<br />

im Mittelpunkt stehen.<br />

Ähnliches gilt für den Begriff «Unternehmensqualität»:<br />

Anforderungen<br />

kommen von allen relevanten<br />

Interessengruppen: Mitarbeiter,<br />

Kunden, Eigentümer, Lieferanten/<br />

Partner, Gesellschaft. Hohe Unternehmensqualität<br />

bedeutet somit<br />

ein umfassendes, langfristig orientiertes<br />

Erfüllen der Anforderungen<br />

aller Interessengruppen in ausgewogener<br />

Form.<br />

Dipl.-Ing. Dr. Armin Wiedenegger,<br />

Zelinkagasse 10/3, A-1010 Wien,<br />

Tel. +43 (0) 1 274 87 47-111,<br />

armin.wiedenegger@wu.ac.at<br />

Der Artikel basiert im Wesentlichen auf der<br />

Dissertation des Autors, verfasst am Institut<br />

für Unternehmensführung der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien mit dem Titel «Unternehmensqualität<br />

– Was ist das?». Konkrete Handlungsempfehlungen<br />

und Ansatzpunkte für die Praxis<br />

finden sich in dem gemeinsam mit Franz-Peter<br />

Walder 2013 veröffentlichten Buch «Unternehmensqualität<br />

wirkt».<br />

TQM und Business<br />

Excellence<br />

Der überwiegenden Mehrheit der<br />

Literatur entsprechend ist Total<br />

Quality Management (TQM) der<br />

Ursprung des heutigen Excellence<br />

Gedankens. Der Begriff Business<br />

Excellence stellt eine Weiterentwicklung<br />

des TQM-Gedankens<br />

bzw. einfach eine Umbenennung<br />

TQM und EFQM –<br />

gleiche Basis<br />

Ablauf der Metaanalyse Grafik 1<br />

Welche Variablen stehen in einem Zusammenhang mit<br />

Unternehmenserfolg?<br />

weltweit<br />

regelmässig<br />

verwendet<br />

3455 Artikel<br />

86 Variablen<br />

Ø 8500<br />

Unternehmen/Variable<br />

249 Artikel<br />

25 hoch signifikante<br />

Variablen<br />

Reduktion (z.B.):<br />

Journalqualität<br />

Empirie<br />

2000-2010<br />

Ø corr. 0,32<br />

Die 25 Erfolgsvariablen Grafik 2<br />

• Aktive Personalgestaltung<br />

• Aussenorientierung<br />

• Exploitation, Exploration<br />

• Partnerschaften<br />

• Produktqualität<br />

• Strategische Planung<br />

• Ambidexterity<br />

• Mitarbeiterzufriedenheit<br />

• Ökologische Leistung/Nachhaltigkeit<br />

• Strategieklarheit<br />

• TQM Ansatz<br />

• Stärke der Unternehmenskultur<br />

3<br />

Aktivitäten<br />

(kurzfristig)<br />

2<br />

Fähigkeiten<br />

1<br />

Perspektivenklarheit<br />

(langfristig)<br />

• Aufnahmefähigkeit<br />

• Flexibilität<br />

• Führungsteamqualitäten<br />

• Innovationsfähigkeit<br />

• Lernfähigkeit<br />

• Technologiekompetenz<br />

• Wissenstransfer<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013<br />

19


Business Excellence<br />

ternehmenserfolg herausgestellt<br />

(Grafik 1). Im Durchschnitt fliessen<br />

Daten von 8500 Unternehmen<br />

pro Variable in diese Analyse ein.<br />

Diese 25 hoch erfolgsrelevanten<br />

Variablen sind in drei Gruppen<br />

aufgeteilt (Grafik 2). Die erste beschäftigt<br />

sich mit der Perspektivenklarheit<br />

des Unternehmens.<br />

Diese Erfolgsvariablen geben das<br />

Zielsystem des Unternehmens vor,<br />

also jene Leitlinien und Werte, an<br />

denen sich das operative Geschäft<br />

und die Abläufe im Unternehmen<br />

orientieren sollten. Ambidexterity<br />

zum Beispiel bedeutet, dass ein<br />

Unternehmen gleichzeitig effizient<br />

und innovativ arbeitet, also eine<br />

Balance zwischen diesen beiden<br />

Widersprüchen schafft. Bei der<br />

Strategieklarheit geht es darum,<br />

wie konsequent eine Strategie verfolgt<br />

wird.<br />

Eine weitere Gruppe von Erfolgsvariablen<br />

bezeichnet die Fähigkeiten<br />

der Organisation. Ein Beispiel<br />

dafür ist die Aufnahmefähigkeit<br />

des Unternehmens, also die Fähigkeit,<br />

den Wert von neuem, externem<br />

Wissen zu erkennen, dieses<br />

neue Wissen im Unternehmen zu<br />

verarbeiten und daraus Nutzen für<br />

das Unternehmen zu gewinnen.<br />

Als dritte Gruppe werden jene Erfolgsvariablen<br />

zusammengefasst,<br />

die Aktivitäten von Unternehmen<br />

bezeichnen. Darunter fallen Erfolgsvariablen,<br />

wie die Aktive Personalgestaltung,<br />

welche sich mit<br />

der Aufnahme beziehungsweise<br />

Auswahl der Mitarbeiter, dem Anreizsystem<br />

sowie Schulungs- und<br />

Weiterbildungsmassnahmen derzeitiger<br />

und zukünftiger Mitarbeiter<br />

auseinandersetzt.<br />

Diese drei Gruppen dürfen dabei<br />

nicht separat betrachtet werden,<br />

denn sie stehen in Wechselwirkungen<br />

zueinander. Es besteht jedoch<br />

ein starker Unterschied zwischen<br />

den drei Gruppen sowohl in der<br />

zeitlichen als auch in der kausalen<br />

Ausprägung der Wirkung. Das bedeutet,<br />

dass jene Erfolgsvariablengruppe<br />

mit der höchsten Korrelation<br />

zu Erfolg (Perspektivenklarheit)<br />

in der Wirkung auch am langfristigsten<br />

orientiert ist. Jene Kategorie,<br />

die am schnellsten wirkt<br />

(Aktivitäten), hat auch die geringste<br />

Korrelation zu Erfolg.<br />

Vergleich mit dem EFQM<br />

Excellence Modell<br />

Beim Vergleich zwischen den mit<br />

der Metaanalyse ermittelten 25 Erfolgsvariablen<br />

und den Inhalten<br />

des EFQM Excellence Modells<br />

Erfolgsrelevante<br />

Variablen<br />

(Version 2010) zeigen sich erstaunliche<br />

Überlappungen. So werden<br />

22 dieser 25 Erfolgsvariablen explizit<br />

im EFQM Excellence Modell angesprochen<br />

und 3 davon implizit.<br />

Zu letzteren gehören die Aufnahmefähigkeit,<br />

Ambidexterity und<br />

Lernfähigkeit des Unternehmens.<br />

Wissenschaftliche Managementliteratur<br />

und EFQM Excellence<br />

Modell beschäftigen sich demnach<br />

mit sehr ähnlichen Inhalten. Dies<br />

ist sehr interessant (und auch ein<br />

wenig überraschend), da es bei der<br />

Gestaltung des EFQM Excellence<br />

Modells nicht das Ziel war, die Managementliteratur<br />

widerzuspiegeln,<br />

sondern es ist ein reines Praktikermodell<br />

(von Praktikern – für<br />

Praktiker).<br />

Der wirtschaftliche Nutzen<br />

einer EFQM Implementierung<br />

Zur Untersuchung des wirtschaftlichen<br />

Nutzen des TQM Ansatzes<br />

bzw. des EFQM Excellence Modells<br />

wurde eine weitere Literaturrecherche<br />

durchgeführt. Die Suche<br />

ergab 15 Studien, die sich einerseits<br />

mit TQM, EFQM etc. und anderseits<br />

mit Unternehmenserfolg<br />

auseinandergesetzt haben. Dabei<br />

konnte keine einzige dieser Studien<br />

einen negativen Zusammenhang<br />

(zwischen TQM und Unternehmenserfolg)<br />

und 10 Studien<br />

einen signifikanten positiven Zusammenhang<br />

feststellen. Einige<br />

Auszüge aus den Ergebnissen dieser<br />

Artikel sind:<br />

• Die Unternehmen konnten nach<br />

dem Gewinn eines Awards hinsichtlich<br />

operativen Ergebnisses<br />

und Umsatzes stärker wachsen als<br />

die Kontrollgruppe. Ausserdem<br />

liegen Hinweise vor, dass die<br />

Award Winner die Kosten erfolgreicher<br />

kontrollieren (Hendricks &<br />

Singhal, 1997).<br />

• Die langfristige Performance der<br />

Unternehmen, die TQM implementiert<br />

haben, ist klar verbessert<br />

(Easton & Jarrel, 1998).<br />

• Die Ergebnisse zeigen insgesamt<br />

eine positive Beziehung zwischen<br />

der Implementierung von TQM<br />

und der Performance von Unternehmen<br />

(Kaynak, 2003).<br />

Des Weiteren zeigen einige Studien<br />

(siehe Grafik 3) auch quantitative<br />

Performanceunterschiede auf. So<br />

zeigt eine von York und Miree<br />

(2004) in den USA durchgeführte<br />

Studie bei einem Vergleich der dortigen<br />

Preisgewinner mit einer Kontrollgruppe,<br />

wie sich das EBIT und<br />

der ROA absolut über 5 Jahre entwickelt<br />

haben. Bei der Kontrollgruppe<br />

wuchs das EBIT innerhalb<br />

dieser 5 Jahre um 47 Prozent, bei<br />

den Preisgewinnern allerdings um<br />

146 Prozent. Ein ähnliches Bild<br />

zeigt sich beim ROA. Bei der Kontrollgruppe<br />

gab es ein Wachstum<br />

von 35 Prozent, bei den Preisgewinnern<br />

um 135 Prozent.<br />

Ein ähnliches Bild bestätigen auch<br />

die Ergebnisse einer europäischen<br />

Studie (Corredor & Goni, 2011).<br />

Grafik 3 zeigt hier das durchschnittliche<br />

Wachstum pro Jahr<br />

über 5 Jahre: Die Gruppe der Preisgewinner<br />

schneidet sowohl für<br />

Rendite- als auch für Produktivitätskennzahlen<br />

deutlich besser ab<br />

als die Kontrollgruppe. So hatten<br />

die Preisgewinner im Jahresdurchschnitt<br />

beim Cashflow on Investment<br />

einen um 14 Prozent, beim<br />

Added Value per Employee einen<br />

um 24 und beim ROA um 49 Prozent<br />

höheren Wert.<br />

Studie in Österreich<br />

Da es zum Standort Österreich zu<br />

diesem Thema keine dem Autor<br />

bekannte Studie gab, wurde eine<br />

eigene dazu durchgeführt. So wurde<br />

im Jahr 2011 ein Fragebogen an<br />

österreichische Unternehmen ausgesendet,<br />

um damit den jeweiligen<br />

Grad der Unternehmensqualität<br />

und den Unternehmenserfolg zu<br />

erheben. Insgesamt haben 218 Unternehmen<br />

einen vollständig ausgefüllten<br />

Fragebogen zurückgesendet.<br />

Dabei hatten die Unternehmen<br />

im Durchschnitt 206 Millionen<br />

Euro Umsatz pro Jahr und<br />

im Durchschnitt 814 Mitarbeiter.<br />

Zur Messung des Unternehmenserfolges<br />

wurde ein subjektives Er-<br />

Ergebnisse ausgewählter Studien Grafik 3<br />

Start<br />

+47%<br />

Preisgewinner (n=20)<br />

Kontrollgruppe (n=906)<br />

Entwicklung über 5 Jahre absolut<br />

+146%<br />

+35%<br />

+135%<br />

EBIT<br />

ROA<br />

Quelle: York & Miree, 2004<br />

EBIT…Earnings before Interest and Taxes;<br />

ROA…Return on Assets<br />

Preisgewinner (n=80)<br />

Kontrollgruppe (n=720)<br />

Jahresdurchschnitt über 5 Jahre<br />

+14%<br />

+24%<br />

+49%<br />

Start<br />

CFOI AVPE ROA<br />

Quelle: Corredor & Goni, 2011<br />

CFOI…Cash Flow on Investments;<br />

AVPE…Added Value per Employee<br />

20<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013


Business Excellence<br />

Unternehmensqualität in Österreich Grafik 4<br />

Grad der Abweichung vom EFQM-Modell<br />

folgsmass verwendet, das heisst,<br />

die Unternehmen wurden gefragt,<br />

wie gut ihr Unternehmen im Vergleich<br />

zu den Mitbewerbern in ihrer<br />

Branche bezüglich Ergebnis,<br />

Liquidität und Umsatz performt.<br />

ß = -0,415<br />

Erfolg (Umsatz, Liquidität, Ergebnis)<br />

Der Grad der Unternehmensqualität<br />

wurde erhoben, indem das<br />

EFQM Excellence Modell operationalisiert<br />

(in 56 Fragen zerlegt) und<br />

mit Hilfe eines Fragebogens abgefragt<br />

wurde.<br />

Grafik 4 zeigt den Zusammenhang<br />

zwischen dem Grad der Abweichung<br />

und des Erfolgs. Ergebnis: Je<br />

geringer die Abweichung (also je<br />

höher die Übereinstimmung mit<br />

dem Ideal des EFQM Excellence<br />

Modells), desto höher ist der Erfolg<br />

des Unternehmens. Dieser Zusammenhang<br />

ist hoch signifikant und<br />

das Beta zwischen diesen beiden<br />

Variablen beträgt –0,415. Dieses Ergebnis<br />

bestätigt, dass der Einfluss<br />

einer Implementierung mit dem<br />

EFQM Excellence Modell auf den<br />

Unternehmenserfolg – statistisch<br />

nachgewiesen – positiv und hoch<br />

signifikant ist.<br />

Fazit:<br />

Wir können davon ausgehen, dass<br />

die Erfolgswirksamkeit der Inhalte<br />

des EFQM Excellence Modells wissenschaftlich<br />

erwiesen ist. Noch<br />

klarer zeigen sich die Ergebnisse<br />

bezüglich des wirtschaftlichen Nutzens<br />

einer TQM (bzw. EFQM Excellence<br />

Modell) Implementierung. So<br />

Klarer Einfluss auf<br />

den Erfolg<br />

kommen 10 von 15 hochwertigen<br />

wissenschaftlichen Studien zu der<br />

Erkenntnis, dass es einen klaren positiven<br />

Zusammenhang zwischen<br />

einer TQM-Implementierung und<br />

dem Erfolg von Unternehmen gibt.<br />

Die vom Autor selbst in Österreich<br />

durchgeführte Studie mit den Daten<br />

von 218 Unternehmen kommt<br />

zum gleichen Ergebnis. Kurz: Die<br />

konsequente Gestaltung der Unternehmensqualität<br />

hat einen eindeutig<br />

positiven Einfluss auf den<br />

langfristigen Erfolg.<br />

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MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013<br />

21


Business Excellence<br />

Interview mit Ralph Müller, CEO SCHURTER AG<br />

Zurück zu den Wurzeln<br />

Von Hans-Henning Herzog<br />

Die SCHURTER AG gehört zu den ESPRIX-<br />

Pionieren. Bereits 1999 gehörte sie zu den ersten<br />

Preisträgern und 2002 wurde sie ESPRIX Award-<br />

Winner. Immer wieder machte die Führung klar:<br />

Für die Firma gibt es keine Alternative zu EFQM.<br />

Jetzt überrascht sie mit der Ankündigung, 2014<br />

wieder am ESPRIX teilnehmen zu wollen. MQ<br />

sprach darüber mit CEO Ralph Müller.<br />

Sie sind seit 4 Jahren<br />

CEO der Schurter AG.<br />

Wie erleben Sie Business<br />

Excellence heute?<br />

Da ich bereits vor 9 Jahren in die<br />

Schurter AG eingetreten bin, war<br />

ich mit der Thematik Business Excellence<br />

bestens vertraut. Als global<br />

tätiges Unternehmen verändert<br />

sich die Elektronikindustrie rasant,<br />

dabei ist ein wichtiges Augenmerk<br />

darauf zu richten, dass das Thema<br />

Business Excellence seinen Platz in<br />

der Unternehmung behält.<br />

Im Rückblick: Wie wurde<br />

Ihnen die Wichtigkeit des<br />

EFQM-Modells richtig<br />

bewusst?<br />

In der Krise 2009. Dank EFQM waren<br />

wir in der Lage, äusserst schnell<br />

die richtigen Entscheidungen zu<br />

treffen, da wir auf der einen Seite<br />

einen guten Überblick über die Befähiger<br />

hatten und auf der anderen<br />

Seite die Ergebnisse unter Kontrolle<br />

behalten konnten. So waren wir<br />

jederzeit in der Lage, Massnahmen<br />

zu definieren und die entsprechenden<br />

Erfolgsaussichten, sprich Ergebnisse,<br />

zu prognostizieren. Der<br />

Zusammenhang zwischen Ursache<br />

und Wirkung war jederzeit gegeben.<br />

Was ist Ihr persönliches<br />

Erfolgsrezept?<br />

Das sind meine persönlichen fünf<br />

«M»:<br />

• Werden Sie spürbar im System<br />

(«Macher»)<br />

• Bringen Sie eine grosse Portion<br />

Selbstantrieb mit («Motor»)<br />

• Die Fähigkeit, sich immer wieder<br />

neu zu motivieren («Motivieren»)<br />

• Lassen Sie sich auch belehren<br />

(«Mentor»)<br />

• Immer authentisch sein («Müller»)<br />

Was betrachten Sie als<br />

Hauptherausforderung im<br />

Business Excellence Modell?<br />

Besucher sprechen mich immer<br />

wieder darauf an: Woher nehmen<br />

Sie sich die Zeit für diesen Riesenaufwand?<br />

Die Schwierigkeit liegt in<br />

der Gratwanderung von Aufwand<br />

und Nutzen. Sehen Sie: Schlussendlich<br />

können Sie kein Loch mit einem<br />

stumpfen Gegenstand bohren.<br />

Business Excellence ermöglicht<br />

Ihnen immer, eine Bohrmaschine<br />

mit geschliffenem Bohrer<br />

zur Hand zu haben. Zudem sind<br />

die Aktivitäten in Bezug auf Business<br />

Excellence in der vollen Breite<br />

der Schlüsselpersonen im Unternehmen<br />

abgestützt.<br />

Sie arbeiten zurzeit an der<br />

Unternehmensstrategie für<br />

die nächsten 5 Jahre.<br />

Welchen Stellenwert hat<br />

dabei Business Excellence?<br />

Das EFQM-Modell ist in der Schurter<br />

Gruppe verankert. An der Strategieerarbeitung<br />

werden die entsprechenden<br />

Kontrollfragen gestellt,<br />

um damit sicherzustellen,<br />

dass sämtliche Interessengruppen<br />

in der Strategie berücksichtigt werden.<br />

Selbstverständlich ist Business<br />

Excellence bzw. das EFQM-<br />

Modell auch in der neuen Strategie<br />

verankert und ein weiteres Ausrollen<br />

in der Gruppe wird angestrebt.<br />

Was ist aus Ihrer Sicht<br />

kritisch am EFQM-Modell?<br />

Das EFQM-Modell ist ein perfektes<br />

Modell für jede Unternehmensgrösse.<br />

Es verleitet jedoch dazu, sich<br />

intern aufs Äusserste zu perfektionieren,<br />

und dabei kann die Aussensicht,<br />

sprich der Kunde, in den Hintergrund<br />

geraten. Dies wurde mit<br />

den Formulierungsanpassungen<br />

der Grundkonzepte der Excellence<br />

2013 nochmals verbessert.<br />

Antrieb, um noch besser zu werden,<br />

Ralph Müller, CEO Schurter<br />

AG<br />

Ist die Bewerbung für den<br />

Award 2014 ein Thema für<br />

Sie?<br />

Wir bewerben uns für den <strong>Esprix</strong><br />

Award 2014. Wir führen jährlich ein<br />

internes Assessment durch und bewerten<br />

sämtliche Kriterien. Persönlich<br />

habe ich den Eindruck,<br />

dass diese Bewertung etwas zu<br />

grosszügig ausfällt. Die Resultate<br />

werden die Wahrheit an den Tag<br />

bringen. Dies hat für mich jedoch<br />

nur sekundäre Bedeutung. Im Vordergrund<br />

steht die detaillierte Analyse<br />

durch ein Expertenteam und<br />

das schonungslose Aufdecken von<br />

Verbesserungspotenzialen. Dies ist<br />

unser Antrieb, um noch besser zu<br />

werden.<br />

Dann wollen Sie den <strong>Esprix</strong><br />

Award 2014 gar nicht<br />

gewinnen?<br />

Natürlich möchten wir den <strong>Esprix</strong><br />

Award 2014 nach 2002 wieder ge-<br />

Zur Person<br />

Ralph Müller (43) ist seit 2009 CEO<br />

der Schurter AG, Ausbildung zum<br />

Masch.-Ing. FH sowie Executive MBA.<br />

Berufliche Stationen: Verschiedene<br />

Funktionen im Maschinenbau, COO bei<br />

einem internationalen Automotive-Zulieferer,<br />

COO Schurter AG.<br />

Ralph Müller ist verheiratet und hat<br />

3 Töchter. Neben der Leidenschaft zu<br />

seiner Familie liebt er seine Hobbys:<br />

den Laufsport, die Arbeit als Junioren-<br />

Skitrainer und das Lesen.<br />

___Info: www.schurter.ch<br />

22<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013


Business Excellence<br />

winnen. Dies wäre ein hervorragender<br />

Leistungsausweis für sämtliche<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Schurter AG. Schliesslich<br />

sind sie der Schlüssel für eine erfolgreiche<br />

Unternehmung.<br />

Wo sehen Sie weiteres<br />

Potenzial im Unternehmen?<br />

Unser Marktauftritt muss verbessert<br />

werden, sodass der Kunde die<br />

vollumfänglichen Kompetenzen<br />

der Schurter Gruppe kennt und wir<br />

vom Cross-Selling-Potenzial profitieren<br />

können. Das Thema Business<br />

Excellence wird mit der Teilnahme<br />

am Award 2014 wieder in<br />

den Vordergrund gerückt. Wegen<br />

der Marktveränderungen in den<br />

letzten 3 Jahren war das nicht immer<br />

vollumfänglich spürbar.<br />

Was empfehlen Sie<br />

Unternehmen, die erstmals<br />

am ESPRIX teilnehmen?<br />

Grundsätzlich glaube ich nicht,<br />

dass es einen Unterschied gibt zwischen<br />

Unternehmen, die das erste<br />

Mal teilnehmen, und Unternehmen,<br />

die schon mehrmals teilgenommen<br />

haben. Die Thematik<br />

Business Excellence muss im Unternehmen<br />

verinnerlicht und von<br />

der obersten Führung getragen<br />

werden. Meine Empfehlung:<br />

1. Business Excellence ist eine Lebenseinstellung<br />

und kann nicht<br />

gespielt werden.<br />

2. Konsequente Umsetzung von<br />

Verbesserungsmassnahmen und<br />

Überprüfung von deren Wirksamkeit.<br />

3. Business Excellence ist keine<br />

Strafe; machen Sie es mit Freude<br />

und Herzblut.<br />

Wie wird Business Excellence<br />

der Belegschaft vermittelt?<br />

Business Excellence wird unseren<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

nicht vermittelt, es wird vorgelebt.<br />

Wer bei uns neu eintritt, erhält einen<br />

ausführlichen Einarbeitungsplan<br />

und eine vertiefte Einführung<br />

in die Business-Excellence-Welt.<br />

Schurter wird gerne als<br />

Vorzeige-Unternehmung in<br />

Sachen Business Excellence<br />

wahrgenommen. Wie gehen<br />

Sie damit um?<br />

Mein Vorgänger Anton Lauber hat<br />

die Business-Excellence-Kultur in<br />

die Unternehmung gebracht und<br />

diese massgebend mitgestaltet. Ich<br />

sehe es als meine Verpflichtung,<br />

diese Kultur aufrechtzuerhalten.<br />

Dies als Commitment zum EFQM-<br />

Modell. Natürlich deckt sich das<br />

Bild der Aussenwahrnehmung<br />

nicht immer mit der betriebsinternen<br />

Sicht. Darum lege ich grossen<br />

Wert darauf, dass bei der Rekrutierung<br />

neuer Fachkräfte explizit darauf<br />

hingewiesen wird, dass auch<br />

wir dem harten Wind des Wettbewerbs<br />

ausgesetzt sind.<br />

Worin besteht der<br />

Unterschied zu einem<br />

Unternehmen, das nicht mit<br />

dem EFQM-Modell arbeitet?<br />

Mit dieser Frage werde ich öfters<br />

konfrontiert. Es gibt eine einfache<br />

Antwort: Wir messen, was wir tun,<br />

wir leiten daraus Massnahmen ab,<br />

wie wir noch besser werden können,<br />

und messen die Wirksamkeit<br />

der Massnahmen erneut. Diese<br />

Philosophie verfolgen wir konsequent<br />

und fortlaufend. Zusätzlich<br />

werden sämtliche Interessengruppen<br />

bis hin zur gesellschaftlichen<br />

Verantwortung berücksichtigt.<br />

Welche Rolle spielen die<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter?<br />

Sie sind der Schlüssel zum Erfolg,<br />

prägen unsere Unternehmenskultur<br />

im Alltag und sind motiviert,<br />

diese anlässlich der Kulturworkshops<br />

zu verinnerlichen. In diesem<br />

Zusammenhang bin ich enorm<br />

stolz, dass wir beim Swiss Arbeitgeber<br />

Award in den letzten drei Jahren<br />

die Plätze 3 und 2 erreichten.<br />

Dies ist auch ein Vertrauensbeweis<br />

unserer Belegschaft in die Unternehmung.<br />

Was steht hinter diesem<br />

starken Commitment?<br />

Verschiedene Aspekte stecken hinter<br />

einer solchen Erfolgsgeschichte.<br />

Aus meiner Sicht spielt die grosse<br />

Kontinuität in der obersten Führung<br />

eine wesentliche Rolle. Zusätzlich<br />

erhalten die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sehr viele Informationen<br />

aus erster Hand, also<br />

direkt von mir, dem CEO. Ein weiteres<br />

zentrales Element ist, dass ich<br />

als CEO sämtliche Leute kenne und<br />

mich regelmässig mit ihnen unterhalte.<br />

So erfahre ich nebst den aktuellen<br />

Ferienplänen und Familiengeschichten<br />

auch persönliche<br />

Anliegen wie auch vermeintliche<br />

Schwachstellen, welche unkompliziert<br />

aus dem Weg geräumt werden<br />

können.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie<br />

würden den <strong>Esprix</strong> Award<br />

gewinnen. Was würden Sie<br />

tun?<br />

Mich freuen, allen bei uns gebührend<br />

danken und die Verbesserungspotenziale<br />

anpacken.<br />

Wie wird Business Excellence<br />

Sie in der Zukunft begleiten?<br />

Wir werden uns auch in Zukunft an<br />

das Modell anlehnen und die globale<br />

Ausweitung auf unsere Gruppengesellschaften<br />

verstärken. Die<br />

Schurter AG verfolgt in den nächsten<br />

Jahren weiterhin die Best-Practice-Philosophie.<br />

Also, Sie sehen,<br />

uns geht die Arbeit bezüglich exzellenter<br />

Organisation nicht so schnell<br />

aus.<br />

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MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013<br />

23


Business Excellence<br />

Ron Kaufmans neue Dienstleistungskultur<br />

Mehrwert für den Kunden<br />

Von Urs Seiler<br />

Ron Kaufman ist Spezialist in zwei Disziplinen:<br />

Ein Motivator für hochstehenden Kundendienst<br />

und ein Lehrer und Coach in<br />

Erwachsenenbildung. Beide Disziplinen haben<br />

wenig miteinander zu tun. Doch Kaufman bringt<br />

sie zusammen, sodass wir fachlich etwas zum<br />

Thema Kundendienst lernen, während wir<br />

gleichzeitig unsere Denkweise ändern. Im MQ-<br />

Gespräch nimmt er Stellung.<br />

Ausnahmen bilden Organisationen<br />

wie Google: Denn ihr ganzes Geschäftsmodell<br />

basiert darauf, sehr,<br />

sehr viel über ihre Kunden zu wissen.<br />

Oder nehmen wir die Grossunternehmen<br />

der pharmazeutische<br />

Industrie: Was können sie tun,<br />

um in unterschiedlichen Märkten<br />

auf der ganzen Welt Mehrwerte für<br />

Kulturelle<br />

Sensibilität<br />

Kunden zu schaffen? Zum Beispiel<br />

können sie lernen, dass das Kundenerlebnis<br />

nicht allein im Produkt<br />

besteht, sondern in der Aufklärung<br />

über dieses Produkt. Was nötig ist,<br />

um weltweit erfolgreich zu sein, ist<br />

eine kulturelle Sensibilität. Sie ist<br />

der Boden für eine hohe Servicekultur.<br />

Dr. Urs Seiler ist Chefredaktor von Expodata,<br />

Zeitschrift für Messen & Events, und Managing<br />

Partner Smartville Agentur AG in Zürich,<br />

urs.seiler@smartville.ch, www.smartville.ch<br />

Ron Kaufman, was bewegt<br />

Sie zurzeit am meisten?<br />

Es beschäftigt mich, wie viele Firmen,<br />

Industrien und Organisationen<br />

zurzeit mit der Frage beschäftigt<br />

sind, wie sie ihre Dienstleistungskultur<br />

und ihre Dienstleistungsqualität<br />

verbessern können.<br />

Der Grund dafür ist, dass der Preis<br />

oder die Produktequalität zu einer<br />

austauschbaren Massenware geworden<br />

sind, mit denen man sich<br />

nicht mehr unterscheiden kann.<br />

Firmen fragen sich heute, wie sie<br />

mehr Wert für ihre Kunden schaffen<br />

können. Dabei geht es aber<br />

nicht bloss darum, Kundenzufriedenheit<br />

zu erhöhen und Kundenloyalität<br />

zu stärken. Eine gute Servicekultur<br />

wirkt sich auch auf die<br />

Mitarbeitenden meiner eigenen<br />

Organisation, den internen Kunden,<br />

aus. Ein professioneller Kundenservice<br />

ist immer auch motivierend<br />

nach innen und die Zufriedenheit<br />

am Arbeitsplatz steigt,<br />

wenn man in einer kundenzentrierten<br />

Organisation arbeitet.<br />

Woran krankt zurzeit die<br />

Dienstleistungskultur in den<br />

USA oder weltweit?<br />

In Zeiten der wirtschaftlichen Rezession<br />

fürchten sich die Menschen<br />

verständlicherweise vor der<br />

Zukunft: Sie haben Angst, ihren Job<br />

Angst verhindert Interesse<br />

am Kunden<br />

zu verlieren, sie fürchten die Konkurrenz.<br />

Das Problem ist, dass<br />

Angst nichts zu einer positiven Haltung<br />

beiträgt, die das Leben anderer<br />

Leute, unserer Kunden, verbessert.<br />

Es kann ein Klima innerhalb<br />

einer Organisation vergiften, weil<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

mehr damit beschäftigt sind,<br />

ihren Job zu erhalten als das Kundenerlebnis<br />

zu verbessern.<br />

«Let’s create an amazing service<br />

together», Ron Kaufman<br />

Die Gefahr besteht, dass solche Organisationen<br />

in das überholte Paradigma<br />

zurückfallen von «Was habe<br />

ich von einer guten Kundenbeziehung?»,<br />

anstatt sich zu fragen,<br />

«Was kann ich heute besser machen<br />

für meinen Kunden?» Wenn<br />

sich eine Organisation zu einem<br />

hervorragenden Kundenservice<br />

verpflichtet, kann die Freude und<br />

die Motivation im Inneren derselben<br />

Firma besser werden, ohne<br />

dass es sie einen Rappen kostet.<br />

Gilt das generell für alle<br />

Unternehmen?<br />

Ich sehe gute Zeiten für klassische<br />

Klein- und Mittelbetriebe. Denn<br />

der Wert, den solche Unternehmen<br />

für ihre Kunden schaffen können,<br />

kann sehr intim, sehr personalisiert<br />

sein. Grosse Unternehmen haben<br />

es nicht so leicht.<br />

Was sind die Säulen<br />

eines hervorragenden<br />

Kundenservice?<br />

In meinem Buch «Uplifting Service.<br />

The Proven Path to Delighting<br />

your Customers» nenne ich fünf<br />

Elemente: Warum? Führen. Aufbauen.<br />

Lernen. Antrieb.<br />

«Warum» bedeutet, dass jedermann<br />

und jedefrau in einer Organisation<br />

verstehen muss, weshalb<br />

Zur Person<br />

Ron Kaufman gehört zu den weltweit<br />

gefragtesten Trainern und Motivatoren<br />

für herausragenden Kundendienst. Er<br />

ist Autor zahlreicher Bücher wie des<br />

Bestsellers «Uplifting Service. The Proven<br />

Path to Delighting your Customers,<br />

Colleagues, and Everyone Else you<br />

Meet». Seine Firma «Up! Your Service»<br />

unterstützt Firmen und Organisationen,<br />

eine herausragende Dienstleistungskultur<br />

zu schaffen, die eine nachhaltige<br />

Differenzierung und einen Wettbewerbsvorteil<br />

schafft. Ron Kaufman ist<br />

Keynote Speaker am Forum für Excellence<br />

des Prix <strong>Esprix</strong> am 7. März im<br />

KKL Luzern.<br />

www. ronkaufman.com<br />

24<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013


Business Excellence<br />

meine Firma dem Servicegedanken<br />

diesen hohen Stellenwert einräumt.<br />

Wenn wir uns im Kundendienst<br />

verbessern wollen, ist es<br />

notwendig, dass wir verstehen,<br />

weshalb meine Organisation diese<br />

Wahl getroffen hat.<br />

«Lead» bedeutet, dass eine Dienstleistungskultur<br />

Regeln und Führerschaft<br />

braucht. Wenn eine Dienstleistungskultur<br />

etabliert ist, dann<br />

können sämtliche Angehörige dieser<br />

Firma auf allen Stufen führen.<br />

Nicht nur der oberste Chef kann<br />

dann führen. Wenn Sie auf Ihren<br />

Firmenhelden, dessen Tagesform<br />

und Laune angewiesen sind, um<br />

einen guten Kundendienst zu erbringen,<br />

ist Ihr Service nicht nachhaltig.<br />

Kundenservice braucht<br />

demnach Regeln für die<br />

gesamte Belegschaft …<br />

Alle Beteiligten wissen jederzeit<br />

und im Schlaf, was sie zu tun haben.<br />

Jedermann übernimmt Verantwortung.<br />

Es entsteht eine Kultur<br />

des «Einer für alle, alle für einen».<br />

Deshalb ist eine Servicekultur<br />

so wichtig. Zu den weiteren<br />

Säulen einer Dienstleistungkultur,<br />

wie ich sie in meinem Buch beschreibe,<br />

gehören etwa die Rekrutierungspolitik,<br />

die interne Kommunikation,<br />

Prozesse zur Serviceverbesserung,<br />

Service Benchmarking<br />

und weitere. Ich nenne insgesamt<br />

12 Säulen.<br />

Und die übrigen Elemente?<br />

«Lernen» bedeutet, dass die Prinzipien<br />

einer Dienstleistungskultur<br />

erlernt und angewendet werden<br />

müssen. Und mit «Antrieb» meine<br />

ich schliesslich die Notwendigkeit<br />

der Einführung eines Fahrplans<br />

(einer «Roadmap») eben dieser<br />

Servicekultur. Eine Servicekultur<br />

aufzubauen braucht Zeit und geschieht<br />

nicht von heute auf morgen.<br />

Sie sagen, dass die soziale<br />

Dynamik die Qualität von<br />

Organisationen steuert…<br />

Die fundamentale Verschiebung,<br />

die heute in der Gesellschaft und<br />

in Organisationen vor sich geht,<br />

besteht darin, dass es nicht mehr<br />

genügt, sich zu fragen, wie ich<br />

heute erfolgreich sein kann, sondern<br />

was ich für jemanden anderen,<br />

im Falle einer Firma für den<br />

Kunden, tun kann. Nehmen wir<br />

das Beispiel von Bill Gates, Warren<br />

Buffet oder Philanthropen: Die<br />

Menschen haben erkannt, dass es<br />

nicht darauf ankommt, wie viel<br />

Geld wir besitzen, sondern darauf,<br />

was wir zur Allgemeinheit beitragen<br />

können. Das ist eine neue gedankliche<br />

Ausrichtung, ein neues<br />

Denken.<br />

Und der Satz «der Kunde hat<br />

immer Recht»?<br />

Das Problem mit solchen Allgemeinplätzen<br />

besteht darin, dass es<br />

Menschen am Nachdenken hindert.<br />

Was wäre zum Beispiel, wenn<br />

der Kunde einmal Unrecht hat? In<br />

Firmen, die von solchen Clichés leben,<br />

haben die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter dann keine passenden<br />

Antworten zur Hand. Aber<br />

es gibt sie. Zum Beispiel: Ein Kunde<br />

beklagt sich, dass unser Service<br />

langsam sei, obwohl er zur korrekten<br />

Zeit ausgeführt wurde. Faktisch<br />

gesehen hat der Kunde Unrecht,<br />

aber wir können ihn zufrieden stellen,<br />

wenn wir ihm sagen, dass er<br />

Recht hat, dass Geschwindigkeit<br />

wichtig, ja ein Dienstleistungs- und<br />

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25


Business Excellence<br />

Wettbewerbselement ist. Die Haltung,<br />

dass der Kunde immer Recht<br />

hat, ist eine falsche Kultur, aber wir<br />

können meist darin übereinstimmen<br />

und dem Kunden Recht geben,<br />

was für ihn wichtig ist und<br />

vielleicht sogar für uns beide. Ein<br />

klischiertes Denken verunmöglicht<br />

einen solchen gemeinsamen Prozess.<br />

Was können die Industrie,<br />

Banken oder Regierungen<br />

lernen in Bezug auf<br />

Dienstleistungskultur?<br />

Dienstleistungskultur in der Industrie<br />

kann zum Beispiel bedeuten,<br />

dass wir den Kunden über neue,<br />

ihm nicht bekannte Anwendungsoder<br />

Einsatzmöglichkeiten aufklären.<br />

Oder darüber, wie er ein Produkt<br />

besser lagern kann. Wie er es<br />

aufrüsten kann. Wie man zu einer<br />

Resultatsverbesserung gelangt. Das<br />

alles sind gute Kundenleistungen,<br />

die ihm einen Mehrwert schaffen.<br />

Banken können mit ihren Kunden<br />

nicht nur über Geld sprechen, sondern<br />

über verantwortliches Investieren<br />

oder eine solide Lebensplanung<br />

für sie und ihre Familie. Und<br />

die Existenzberechtigung von Regierungen<br />

besteht fundamental<br />

darin, das Leben ihrer Kunden, also<br />

den Stimmbürgern, zu verbessern.<br />

Singapore Airlines hat einen<br />

besseren Ruf als die<br />

Wettbewerber. Weshalb?<br />

Singapore Airlines hat während<br />

den letzten 39 Jahren daran gearbeitet,<br />

einen ausgezeichneten Kundenservice<br />

aufzubauen. Diese<br />

Langzeitinvestition zahlt sich jetzt<br />

aus in Bezug auf Kundenzufriedenheit<br />

und Kundenloyalität. Passagiere<br />

zahlen häufig einen höheren<br />

Preis als anderswo, um mit Singapore<br />

Airlines zu fliegen, weil das<br />

Kundenerlebnis es wert ist.<br />

Ron Kaufman, was ist die<br />

nächste Stufe im<br />

Kundendenken?<br />

Die gute Nachricht für mich lautet:<br />

Wir leben in einer sehr grossen<br />

Welt. In ihr gibt es viele Firmen und<br />

viele Kulturen. Was Wissen betrifft,<br />

wird die Welt täglich kleiner. Die<br />

Menschen interessieren sich dafür<br />

und lernen ständig weiter, was<br />

wertvolle Kundenerlebnisse sind.<br />

Aber die nächste Stufe im Kundendenken<br />

hat bereits begonnen: Sie<br />

trägt den Namen «Interaktion».<br />

Was bedeutet das?<br />

Einer unserer Kunden ist ein Telekommunikationsanbieter.<br />

Er hatte<br />

ein Problem mit einem Shopping-<br />

Center-Kunden, bei dem das Telefonsignal<br />

schwach war. Das Telekomunternehmen<br />

hat sich darauf<br />

entschieden, über Facebook zu<br />

kommunizieren, wann seine Ingenieure<br />

das Problem lösen werden<br />

mit Bildern der Ingenieure, wie sie<br />

sich an die Arbeit machten und wie<br />

sie an einer Lösung arbeiteten. Das<br />

Resultat war eine grosse Kundenbegeisterung<br />

auf Facebook. Das<br />

einzige, was Anbieter und Kunde<br />

nicht taten, war, im Restaurant gemeinsam<br />

mit den Ingenieuren zu<br />

Abend zu essen und sich die Hände<br />

zu schütteln. In dieser Art Kundenerlebnis<br />

geht es nicht mehr einfach<br />

um ein Produkt oder eine Dienstleistung.<br />

Das Kundenerlebnis wird<br />

Teil einer Gemeinschaft, einer<br />

Community. Voraussetzung war eine<br />

packende Vision von Kundenservice:<br />

Lasst uns gemeinsam etwas<br />

Erstaunliches schaffen.<br />

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26<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013


Wir lieben Kunden, die uns<br />

ihre Meinung sagen.<br />

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Business Excellence<br />

Ein Verband setzt auf wertschätzende Führungskultur<br />

Excellence und Pragmatismus<br />

Die ganze Belegschaft<br />

war involviert<br />

Von Evelyn Schmid<br />

Führungskräfte sollen ein Umfeld für<br />

hervorragende Leistungen schaffen. Dazu braucht<br />

es ein pragmatisch angewendetes Qualitäts-<br />

Management, gesunden Menschenverstand und<br />

eine Unternehmenskultur, in der «Softfaktoren»<br />

wie Emotionen, Werthaltungen und<br />

Verantwortung aktiv gepflegt werden.<br />

Seit 2000 hat sich die Schweizer<br />

Paraplegiker-Vereinigung<br />

– kurz SPV – dem Qualitätsmanagement<br />

nach dem EFQM-<br />

Modell verschrieben und modernste<br />

Managementideen umgesetzt.<br />

Bei der Einführung stand<br />

die SPV vor der Herausforderung,<br />

eine Dachorganisation mit über<br />

11’000 Mitgliedern aus der Pionierzeit<br />

in eine moderne, kundenorientierte<br />

Organisation wandeln<br />

zu müssen. Gerade für ein Non-<br />

Profit-Unternehmen ist es wichtig,<br />

dass das Management und die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

effizient und effektiv arbeiten und<br />

keine Ressourcen verschwendet<br />

werden. Schliesslich muss man<br />

den externen Geldgebern Rechenschaft<br />

ablegen über die Verwendung<br />

der erhaltenen Mittel.<br />

Evelyn Schmid ist als Leiterin Kommunikation<br />

und Marketing der SPV auch für das QMS verantwortlich<br />

und war die Projektleiterin für das<br />

Assessment «EFQM – Recognised for Excellence<br />

R4E». Schweizer Paraplegiker-Vereinigung,<br />

Kantonsstrasse 40, CH– 6207 Nottwil,<br />

T +41 (0) 41 939 54 08,<br />

evelyn.schmid@spv.ch, www.spv.ch<br />

EFQM-Auszeichnung<br />

So ist es als Glück zu werten, dass<br />

Dr. Thomas Troger, SPV-Direktor<br />

und Präsident der Stiftung ESPRIX<br />

damals neben dem EFQM-Modell<br />

auch sein Führungskonzept, das<br />

er 2005 in seinem Buch «Wertschätzende<br />

Führung – Leadership<br />

aus dem Innern wirft Wellen» dargelegt<br />

hat, sich in den Veränderungsprozess<br />

einbrachte. Dass<br />

das Modell und das Konzept aktiv<br />

gelebt werden, beweist die Vier-<br />

Sterne-Auszeichnung (Recognized<br />

for Excellence) der EFQM.<br />

Im Dezember 2009 erfolgte ein<br />

Vier-Sterne-<br />

Auszeichnung<br />

der EFQM<br />

intensives Assessment vor Ort<br />

und man attestierte der SPV insbesondere,<br />

dass ihre Strategie, die<br />

Prozesse und das Führungsmodell<br />

optimal ausgerichtet sind und<br />

die Führungskräfte ein starkes<br />

Partnermanagement betreiben.<br />

Dies, so die Assessoren, zeige sich<br />

in der starken Ergebnisorientierung<br />

und im positiv verlaufenden<br />

Geschäftsgang, zufriedenen Kunden<br />

und als wohl wichtigster<br />

Punkt in einer motivierten und<br />

zufriedenen Belegschaft.<br />

Aber was blieb davon?<br />

Besteht der Sinn eines externen<br />

EFQM-Assessments darin, Ruhm<br />

und Ehre einzuheimsen? Sicher<br />

auch, denn gerade als Non-Profit-<br />

Organisation mit wenig bis keiner<br />

Konkurrenz ist es wichtig, Geldgebern,<br />

Kunden und Partnern zu beweisen,<br />

dass die Qualität der erbrachten<br />

Leistungen stimmt, dass<br />

keine Gelder verschwendet werden<br />

und dass der Kundennutzen<br />

im Zentrum der Handlungen<br />

steht.<br />

Aber nicht nur das. Der SPV ging<br />

es vor allem auch darum, die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter auf<br />

diesem Weg der Excellence weiterhin<br />

und noch intensiver zu verpflichten.<br />

Wir wollten sie den Erfolg<br />

ihrer Arbeit und ihres Einsatzes<br />

feiern lassen und ihnen aufzeigen,<br />

wie wir im Quervergleich<br />

zu anderen Unternehmen stehen.<br />

Da wir uns für ein Assessment vor<br />

Ort entschieden haben, wussten<br />

wir, dass jeder einzelne Mitarbeiter<br />

befragt werden konnte – spontan<br />

und zu ganz verschiedenen<br />

Themen. Das hat in der Belegschaft,<br />

die von Anfang an informiert<br />

und involviert war, Ängste<br />

ausgelöst. In mehreren Kursen haben<br />

wir daher alle in den Prozess<br />

integriert. Wir haben ihnen nicht<br />

nur das Modell der EFQM erneut<br />

erklärt, sondern auch strategische<br />

Gesichtspunkte vertieft und aufgezeigt,<br />

wie und in welchem Umfang<br />

alle zur Strategieumsetzung<br />

beitragen, was unsere Prozesse<br />

und wie wichtig unsere Kultur<br />

und unsere Werte sind.<br />

Es war, wie wenn man viele Puzzlesteine<br />

zu einem grossen Bild zusammenfügt.<br />

Die einzelnen Teile<br />

waren bekannt, schliesslich lebte<br />

die SPV das Modell seit Jahren. Jeder<br />

Einzelne trug in seinem Einflussbereich<br />

zur Strategieerfüllung<br />

bei, hatte seine MbO-Ziele<br />

und wusste, welche Tätigkeiten zu<br />

welchem Prozess gehörten. Und<br />

dennoch, das ganze grosse Bild<br />

vor sich zu sehen, ist etwas anderes.<br />

Dazu muss man Zeit einplanen.<br />

Es war für alle sehr wichtig,<br />

wieder einmal das Leitbild zur<br />

Hand zu nehmen, die Führungsgrundsätze<br />

zu lesen oder sich zu<br />

fragen, wie stark jeder Einzelne<br />

zur Unternehmensvision beiträgt.<br />

Oder für sich selber zu definieren,<br />

was Qualität denn wirklich bedeutet.<br />

Dieses «Involvement» hat zur<br />

Verstärkung der Identität und der<br />

Leistungskultur geführt, sodass<br />

am Ende die Punktzahl der Erfolg<br />

der ganzen Belegschaft war und<br />

nicht nur des Projektteams oder<br />

der Geschäftsleitung.<br />

Kultur der wertschätzenden<br />

Führung<br />

Diese Vorgehensweise bietet sich<br />

nicht nur für kleine, überschaubare<br />

Organisationen an. Wir sind<br />

überzeugt, dass es auch in grösseren<br />

Unternehmen richtig und<br />

wichtig wäre, nicht nur ein Projektteam,<br />

sondern alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ins Qualitätsmanagement<br />

und in ein solches<br />

Assessment-Projekt zu involvieren.<br />

Es ist zwar eine allseits be-<br />

28<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013


Business Excellence<br />

kannte Tatsache, dass jeder unternehmerisch<br />

denken soll. Aber<br />

wird das auch wirklich gelebt?<br />

Oder nur, um finanzielle Ziele zu<br />

erreichen und Kosten zu sparen?<br />

Es braucht mehr. Insbesondere<br />

wenn man seine Kunden als Menschen<br />

und Partner wahrnehmen<br />

und behandeln will.<br />

Wo immer es um Qualität geht,<br />

setzt die SPV daher nicht in erster<br />

Linie beim System, den Strukturen<br />

oder den Prozessen an, sondern<br />

zuerst bei den weichen Faktoren,<br />

bei der Unternehmenskultur,<br />

der Eigenverantwortung und<br />

vor allem beim Führungsverhalten.<br />

Erst wenn die stimmen, können<br />

Veränderungen an den harten<br />

Faktoren wie etwa Prozesse und<br />

Abläufe angebracht werden.<br />

Denn wir erachten die Vorbildfunktion<br />

der Geschäftsleitung<br />

und der Vorgesetzten als wichtigsten<br />

Treiber der Unternehmenskultur.<br />

An der Basis können Werte<br />

und Handlungsmaximen im Alltag<br />

nur dann umgesetzt werden,<br />

wenn vorgelebt wird, wie das geht.<br />

Effizienz durch<br />

Wertschätzung<br />

Einflussfaktoren für Mitarbeiterengagement Grafik 1<br />

Klima des Vertrauens<br />

Wenn man diesen Weg beschreitet,<br />

den wir wertschätzende Führung<br />

nennen, muss man die Einzelnen<br />

auch nicht laufend belehren<br />

und ihnen vorkauen, was sie<br />

wie tun sollen. Das bedeutet aber:<br />

weg von der Ellenbogenmentalität<br />

hin zu einer Kultur des Vertrauens<br />

und der Transparenz. Dazu<br />

braucht es den Mut, starke Persönlichkeiten<br />

zuzulassen, die<br />

auch mal etwas besser können als<br />

ihr Chef. Da darf dieser nicht in<br />

seinem Ego gekränkt sein. Seine<br />

Funktion ist nämlich nicht primär,<br />

alles besser zu können, sondern<br />

ideale Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, damit alle vorhandenen<br />

Potenziale genutzt werden<br />

können. Und wenn wir hier von<br />

Potenzialen sprechen, so geht es<br />

nicht nur um Wissen und Knowhow,<br />

sondern auch um menschliche<br />

Kompetenzen. Ehrlichkeit,<br />

Selbstkritik und Stetigkeit sind<br />

Grundvoraussetzungen für eine<br />

gute Führungsperson.<br />

Man kann sich daher berechtigterweise<br />

fragen, ob viele Personalverantwortliche<br />

dies noch nicht<br />

verstanden haben. Sie müssten<br />

sich in Einstellungsgesprächen<br />

intensiver mit den Persönlichkeiten<br />

und Charakteren auf der anderen<br />

Seite des Tisches beschäftigen<br />

und weniger mit Zeugnissen<br />

und Diplomen. Wissenslücken<br />

kann man schliessen, eine Gesinnung<br />

zu verändern ist viel schwieriger.<br />

Zu beachten ist auch, dass in einem<br />

guten Arbeitsklima die Qualität<br />

der Leistungen automatisch<br />

steigt. Da sind die Menschen weniger<br />

häufig krank, erleiden seltener<br />

ein Burn-out und da gibt es<br />

kaum Fälle von Mobbing. Dafür<br />

Führungskräfte<br />

brauchen Mut<br />

wirkt sich die bessere Arbeitsleistung<br />

positiv auf die Kundenzufriedenheit<br />

und die Kundenbindung<br />

aus.<br />

Erfolg wird von Menschen gemacht. Marcel Hug an den Paralympics in London 2012 (Bild Swiss Paralympic)<br />

Regelmässige Erhebungen bei der<br />

SPV beweisen diesen Kausalzusammenhang.<br />

Die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

ist seit der Jahrtausendwende<br />

von 75 auf hohe 90<br />

Prozent gestiegen. Bei der Kundenzufriedenheit<br />

sprechen wir<br />

von einem Schnitt von bis 87 Prozent.<br />

Dies ist hoch, insbesondere,<br />

wenn man bedenkt, dass unsere<br />

Mitglieder Querschnittgelähmte<br />

sind, die Leistungen bei uns beziehen<br />

müssen, und es für viele<br />

unserer Angebote keine Konkurrenz<br />

gibt.<br />

MQ Management und Qualität Spezialausgabe ESPRIX 2013<br />

29


Business Excellence<br />

Mut zum Pragmatismus<br />

Selbstverständlich hat das Assessment<br />

auch Schwachpunkte ausgelotet.<br />

Die meisten waren uns<br />

vorab bekannt. Die SPV hat von<br />

jeher nur die Elemente des EFQM-<br />

Modells umgesetzt, von denen sie<br />

überzeugt ist, dass sie der Organisation<br />

viel bringen. Auf unnötige<br />

Wenn nötig<br />

Nein sagen<br />

Bürokratie wird bewusst verzichtet.<br />

Auch in der Vorbereitung des<br />

Assessments hat die Geschäftsleitung<br />

jede Massnahme zur Verbesserung<br />

detailliert abgewogen. Nur<br />

um die Punktezahl zu maximieren,<br />

wurde eine Idee nicht umgesetzt.<br />

Der Mehrwert für die Organisation<br />

und die Kunden standen<br />

im Vordergrund.<br />

Wer ein Unternehmen auf dem<br />

Weg der Excellence weiterbringen<br />

will, steht immer wieder an Kreuzungen.<br />

Er muss bereit sein, neue,<br />

unbekannte Richtungen einzuschlagen<br />

– möglicherweise auch<br />

mal eine falsche. Denn wer Entscheidungen<br />

erst trifft, wenn er<br />

sich des Erfolges sicher ist, der<br />

kommt oft zu spät. Es kann gut<br />

sein, dass man einen falschen<br />

Entscheid eingestehen muss, um<br />

dann Verbesserungen einzuleiten.<br />

Hier kommen wieder die Führungskompetenzen<br />

zum Tragen.<br />

Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter müssen<br />

Verantwortung für ihr Tun übernehmen,<br />

zu Fehlern stehen und<br />

bereit sein, diese via Verbesserungsmassnahmen<br />

zu korrigieren.<br />

Deshalb wird Kommunikation<br />

nach innen wie nach aussen<br />

in erfolgreichen Unternehmen<br />

gross geschrieben.<br />

Am besten bei sich<br />

selber ansetzen<br />

Die Menschen im Zentrum<br />

Zusammenfassend empfiehlt es<br />

sich, auf eine ganzheitliche Führungskultur<br />

zu setzen, die Menschen<br />

und nicht Systeme und Prozesse<br />

allein in den Mittelpunkt<br />

stellt. Diese braucht es auch als<br />

klare Leitlinien und Vorgaben,<br />

aber nicht zum Selbstzweck. Es ist<br />

daher von Vorteil, Eigeninitiative<br />

und Eigenverantwortung zu fördern.<br />

Am besten beginnt man, wo<br />

es am effektivsten ist – bei sich selber.<br />

Es gilt somit, zuerst die Führungsvorgaben<br />

und das eigene<br />

Führungsverhalten zu analysieren.<br />

Und erst dann sollte man<br />

kontrollieren, ob das dazu passende<br />

Managementsystem eingesetzt<br />

ist. Das bringt Führungskräfte<br />

rasch weiter – zum Vorteil und<br />

Nutzen der Organisation und der<br />

Kunden, aber vor allem auch zum<br />

Gewinn der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter.<br />

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