11.01.2014 Aufrufe

Die Welt lesen lernen. Dramaturgie als Umweltanschluss im System ...

Die Welt lesen lernen. Dramaturgie als Umweltanschluss im System ...

Die Welt lesen lernen. Dramaturgie als Umweltanschluss im System ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vorträge<br />

16


<strong>Dramaturgie</strong> zwischen Kunst und<br />

Wirklichkeit <strong>im</strong> <strong>System</strong> Theater<br />

Anforderung an einen unmöglichen Beruf<br />

von Michael Börgerding<br />

Dramaturg <strong>als</strong> Beruf<br />

Der Dramaturg, das Wort kommt vom griechischen „dramaturgein“ (ein<br />

Dramaverfassen), war ursprünglich Autor und Aufführungsleiter von Dramen.<br />

Seit Lessings Hamburgische <strong>Dramaturgie</strong>, <strong>als</strong>o seit 1767, erlebte der Beruf<br />

einen Wandel zum literarisch - künstlerischen beratenden Mitglied der<br />

Theaterleitung. Der heutige Dramaturgenberuf entwickelte sich <strong>im</strong> späten<br />

18. und 19. Jh. wesentlich aus der Arbeit von Autoren, die auch <strong>als</strong> Regisseure<br />

oder Theaterleiter arbeiteten (Tieck, Gutzkow oder Immermann). Im 19. Jh.<br />

be-gannen Intendanten zur Repertoirebildung Dramaturgen einzufordern.<br />

Dazu kamen Mittlerfunktionen zwischen Autoren und Theatern, <strong>im</strong>mer mehr<br />

auch Organisationsaufgaben. Im Zuge der Aufwertung des Regisseurs<br />

bzw. der Autonomisierung des Theaters <strong>als</strong> eigenständige Kunstgattung an<br />

der Schwelle des 20. Jh. wurde auch der Dramaturgenberuf <strong>im</strong>mer stärker<br />

professionalisiert <strong>als</strong> Funktion <strong>im</strong> künstlerischen Entstehungsprozess.<br />

Spätestens mit Brechts Arbeit am Berliner Ensemble wird der Tätigkeitsbereich<br />

der Produktionsdramaturgie eingeführt.<br />

Das Berufsbild des Dramaturgen <strong>als</strong> fest angestelltes Mitglied an größeren<br />

Theatern ist aufgrund der historischen Entwicklung typischerweise eine Erscheinung<br />

des deutschsprachigen Theaters, jedoch verändern sich die Anforderungen<br />

an den „literary manager“ <strong>im</strong> angelsächsischen Bereich und<br />

nähern sich dem des Dramaturgen an. In Frankreich werden Dramaturgen für<br />

einzelne, meist größere Inszenierungen eingestellt. In osteuropäischen Ländern<br />

sind Dramaturgen ähnlich wie in Deutschland ebenfalls oft Mitglieder der Stadtoder<br />

Staatstheater.<br />

Dramaturg wurde und wird man in aller Regel durch Praxisjahre - Hospitanzen<br />

und Assistenzen - an festen Theatern. Erst seit einigen Jahren kann man<br />

<strong>Dramaturgie</strong> auch an Universitäten in Grund - und Aufbaustudiengängen<br />

studieren. <strong>Dramaturgie</strong> zu studieren heißt dabei, eine Entscheidung zu<br />

treffen für eine zukünftige Theaterarbeit, die sich <strong>im</strong>mer wieder infrage stellt<br />

<strong>im</strong> Bewusstsein, dass das Material, mit dem sie zu tun hat, sich jeglicher<br />

Eindeutigkeit widersetzt.<br />

<strong>Dramaturgie</strong> bedeutet <strong>im</strong> klassischen Sinne, theoretische, intellektuelle<br />

17


Vorträge<br />

Arbeit in die Praxis des Theaters zu überführen, an deren Beginn die Überprüfung<br />

des Standes eigener Forschung zusammen mit dem Regisseur,<br />

Bühnen- und Kostümbildner und den Schauspielern in einer sich annähernden<br />

Zusammenarbeit steht, ein Diskurs, der sich <strong>im</strong> Probenprozess <strong>im</strong>mer mehr<br />

sich erweitert. Eingebunden in den Entstehungsprozess einer Aufführung wird<br />

das Außergewöhnliche und Einzigartige dieses Berufes sichtbar. Damit wird<br />

aber auch ein Spannungsfeld deutlich, da dramaturgische Arbeit nur vermittelt<br />

auf die Praxis, auf die Totale einer Aufführung zielt, die für Regie, Bühnenbild<br />

und für die musikalische Leitung von Beginn an der Zusammenarbeit gilt.<br />

<strong>Dramaturgie</strong> wird darüber hinaus mit den unterschiedlichsten Erwartungen,<br />

mit konvergierenden Traditionen, Erfahrungen und Interessen der am Arbeitsprozess<br />

Beteiligten sensibel umgehen müssen, um sie produktiv in das<br />

gemeinsame Projekt einzubeziehen.<br />

Das Berufsbild der <strong>Dramaturgie</strong> hat sich in den letzten Jahren mit der Veränderung<br />

der Theater und der Theaterästhetiken erweitert und verwandelt.<br />

Trotz der weiter sinnvollen Berufsbezeichnungen Schauspieldramaturg/<br />

in und Musiktheaterdramaturg/in best<strong>im</strong>men sich die Berufe durch die<br />

wachsende Bedeutung des Bewegungs- und Tanztheaters, durch die vielfältigen<br />

Medieneinsätze, durch die Nähe zur bildenden Kunst und durch eine nichtliterarische,<br />

performance-ähnliche und exper<strong>im</strong>entelle Theaterpraxis <strong>im</strong>mer<br />

wieder neu: widersprüchlicher, kommunikativer und anspruchsvoller zugleich.<br />

<strong>Dramaturgie</strong> heute ist zum einen Produktionsdramaturgie: die wissenschaftliche<br />

Vorbereitung und künstlerische Mitgestaltung von Inszenierungen<br />

in Schauspiel, Musiktheater und Projekttheaterformen, die Vermittlung<br />

zwischen Regisseur, Schauspielern, Musikern, Autor, Publikum, Theatertechnik,<br />

Verwaltung und Theaterleitung, Stücklektorat (Bearbeitung einer Spielfassung/<br />

Übersetzung), Programmheft, Ankündigungstexte, <strong>als</strong>o die intensive künstlerische<br />

und wissenschaftliche Mitarbeit bei der Konzeption und Erarbeitung von<br />

Inszenierungen und Projekten.<br />

Zum anderen ist sie „Haus“- und Leitungsdramaturgie: Programmplanung,<br />

Spielplangestaltung, Besetzungspolitik eines Hauses, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Marketing, theaterpädagogische Aktivitäten etc. Grundkriterien einer solchen<br />

Leitungstätigkeit für ein festes Theater sind: der Bezug auf die ästhetische<br />

Verortung des Hauses, thematische Kohärenz, aktuelle oder historische Bezüge,<br />

politische Positionierungen, Antizipierung von Erwartungen des Publikums,<br />

Bezugnahme auf aktuelle soziale oder kulturelle Fragen und Strömungen. Vor<br />

allem geht es um die Vermittlung von Impulsen nach Außen und nach Innen.<br />

Ein kleiner Überblick über die Inhalte und Anforderungen des Master Studiums<br />

<strong>Dramaturgie</strong> an der Hamburger Theaterakademie mag vielleicht einen<br />

Eindruck geben von der Vielseitigkeit wie von der relativen Unschärfe in der<br />

Aufgabendefinition des Dramaturgen:<br />

-- Grundlegender Kenntnisse zeitgenössischer <strong>Dramaturgie</strong>n, modellhafte<br />

18


Vertiefungen der Theater- und Dramengeschichte, beispielhafte<br />

Einführungen in Performance, Film, Tanz.<br />

-- Grundlegende und weiterführende Erfahrungen praktischer Theaterarbeit:<br />

Bühnentechnik, Lichtgestaltung, Bühnenbild, Kostümbild; Probenbegleitung<br />

eines Studienprojekts; Sichtung und Diskussion der Möglichkeiten einer<br />

Projektentwicklung ohne dramatischen Text.<br />

-- <strong>Die</strong> erlebte und intensiv beobachtete Praxis in der Begleitung der<br />

Regieausbildung der Theaterakademie, d.h. in der dramaturgischen<br />

Mitarbeit bei den Studienprojekten. Wissenschaftliche Auseinandersetzung<br />

mit dem inhaltlichen Thema des Studienprojektes, Einbringung von<br />

möglichen theoretischen Erkenntnissen in die praktische Arbeit. Weiterführung<br />

der Projektentwicklung in ein szenisches Projekt.<br />

-- Praktisch erfahrene und erlernte Kenntnisse von schauspiele-rischen<br />

Grundübungen über Figurenfindungen bis zu ersten Rollengestaltungen;<br />

am eigenen Körper erfahrene Bewegungsmöglichkeiten einer performativen<br />

Darstellung.<br />

-- Ausweitung und Spezialisierungen von Kenntnissen angewandter<br />

<strong>Dramaturgie</strong>, Reflektion von ästhetisch spezifischen Handschriften in der<br />

Praxis tätiger Regisseure, Dramaturgen, Autoren, Musiker, Teilnahme<br />

an Regieworkshops, Spielplankonzeptionen, Szenisches Schreiben,<br />

Bühnenmusik.<br />

-- Einblick in die Strukturen der Theaterhäuser. Sammlung von Erfahrungen<br />

und Kontakten. Zunehmende und praktisch erfahrbare Kompetenzen in<br />

der Vermittlung zwischen Regisseur, Schauspielern, Musikern, Autor,<br />

Publikum, Theatertechnik, Verwaltung und Theaterleitung, in der wissenschaftlichen<br />

Vorbereitung und künstlerischen Mitgestaltung, <strong>im</strong> Lektorat<br />

(Bearbeitung einer Spielfassung / Übersetzung), in der kreativen Mitgestaltung<br />

des täglichen Probenprozesses, in der Außendarstellung der<br />

Theaterpraxis. Einblicke in die Programmplanung eines Hauses (Spielplan-,<br />

Reihen-, Festivalkonzeption). Erste Erfahrungen mit professioneller<br />

Öffentlichkeitsarbeit (Marketing, theaterpädagogische Aktivitäten etc.).<br />

-- Grundlegende Kenntnisse von Kultursponsoring; praxisorientierte<br />

Erstellung eines Projektförderantrags, Mittelerwerb für das Abschlussprojekt,<br />

Entwicklung eines Werbekonzeptes und die Gestaltung und<br />

selbstständige Entwicklung der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

-- Übungen mit den üblichen Schreibformen und Textarten dramaturgischer<br />

Praxis: Ankündigungstexte, Werbetexte, Inhaltsangaben, Hinführungen und<br />

Ausführungen, Theatermagazintexte, Essays.<br />

-- Übungen mit den üblichen Auftrittsformen und Erscheinungsbildern<br />

dramaturgischer Praxis: Ankündigungen, Einführungen, Nachgesprächen,<br />

Moderationen, freie Rede, Vortrag.<br />

-- Training von Kompetenzen und medialer Bewusstheit. <strong>Dramaturgie</strong> <strong>als</strong><br />

permanente Konfliktlösung zwischen Regisseur, Schauspielern, Musikern,<br />

Autor, Publikum, Theatertechnik, Verwaltung und Theaterleitung. Gender<br />

19


Vorträge<br />

studies <strong>als</strong> Instrument nichtpatriachaler, nichtautoritärer Leitungsgestaltung.<br />

-- Einblicke in die Zusammenhänge künstlerischer Produktion und wirtschaftlicher<br />

Wettbewerb, zwischen Selbstorganisation, Vernetzung und sozialer<br />

Absicherung.<br />

<strong>Dramaturgie</strong> zwischen Kunst und Wirklichkeit<br />

Wer sich ein wenig in die (post)strukturalistische oder dekonstruktivistische<br />

Schule einarbeitet, wird zur Kenntnis nehmen, dass es eben sowenig eine<br />

starre Strukturbeziehung wie einen unmittelbaren Bezug von Sprache und<br />

Wirklichkeit, Kunst und Realität, Abbild und Bild gibt. Jede Schrift und jedes<br />

Sprechen ist <strong>im</strong>mer mehrdeutig und offen, weil sprachliche Zeichen sich nicht<br />

in ihrer konkreten Bezeichnungsfunktion erschöpfen, sondern untereinander<br />

kommunizieren: Wörter z.B. sind – ihrer Etymologie wegen – semantisch unrein,<br />

sie beziehen aus dieser Kontamination ihr Eigenleben und bedeuten daher<br />

<strong>im</strong>mer „mehr“, mehr <strong>als</strong> ihr Sprecher mit ihnen intendiert. Zeichen wie Texte<br />

sind autonom, beziehen sie sich nicht wirklich auf Dinge bzw. Sachverhalte<br />

oder die Wirklichkeit, sie sind vor allem erst einmal eines: „selbstreferenziell“,<br />

d.h. sie stehen in einem permanenten, aber offenen Wechselverhältnis zu<br />

anderen Zeichen. Was meint: Texte antworten auf Texte – nicht unmittelbar auf<br />

die Wirklichkeit.<br />

Das Theater oder das Drama repräsentiert oder vertritt eben nicht<br />

die Wirklichkeit. Es bedeutet sie auch nicht. Nein, es ist, was es ist: Theater<br />

oder Drama. Wo gespielt wird, kann logisch (oder zeichentheoretisch) die<br />

Wirklichkeit nicht sein. Das wussten schon die alten Griechen: die Darstellung<br />

des Ritus ist Theater – kein Ritus mehr. <strong>Die</strong> Vorstellung einer Wirklichkeit auf<br />

der Bühne ist nicht das Vorgestellte – ganz sicher auch nicht <strong>als</strong> Produkt eines<br />

allmächtigen <strong>Welt</strong>enschöpfers. Jeder dramatischer Text setzt sich <strong>im</strong>mer –<br />

bewusst oder unbewusst – aus heterogenem Material zusammensetzt; es hat<br />

auch kein Drama einen einzigen Sinn: jedes bedarf der Deutung.<br />

Weiter <strong>lesen</strong>d, kommentierend, zärtlich einlassend und affirmativ<br />

kritisierend, anarchistisch - zerstörerisch oder auf einen Punkt reduzierend,<br />

führt eine <strong>Dramaturgie</strong> der Dekonstruktion den Nachweis, dass eine logisch<br />

konstruierte Hierarchie – der Dramatiker <strong>als</strong> Herr seines Drama, der Text <strong>als</strong><br />

Herr einer Aufführungspraxis und die Inszenierung <strong>als</strong> Herr der Rezeption<br />

des Zuschauers – aufgrund der Zeichen-Autonomie nicht funktionieren kann.<br />

Im Theater ist so <strong>im</strong>mer etwas abwesend ist. Was aber da ist, ist das Begehren<br />

nach dem, was fehlt: Realität, Sinn, Bedeutung. Hunger nach Sinn, Sinngebung,<br />

Sinngeber: womit wir wieder be<strong>im</strong> Dramatiker – und be<strong>im</strong> Dramaturgen -<br />

wären.<br />

Man kann das – ein zweiter Schritt - auch systemanalytisch begründen,<br />

indem man das Verhältnis Theater und Wirklichkeit <strong>als</strong> eine elementare<br />

systemtheoretische Differenz zwischen <strong>System</strong> und Umwelt beschreibt und die<br />

Frage stellt: welches Problem erzeugt das <strong>System</strong> Theater? Und wenn „<strong>System</strong>“<br />

theoretisch das ist, was eine „Umwelt“ hat und auf ein Problem antwortet und<br />

20


man davon ausgeht, dass <strong>System</strong>e Probleme in binäre Codes verwandeln, kann<br />

man weiter fragen: in welcher Form antwortet es auf diese Probleme. <strong>Die</strong> Antwort:<br />

Das Theater oder der Autor antwortet <strong>als</strong> Untersystem des <strong>System</strong> Kunst auf das<br />

Umweltproblem von Doppel-, Mehr oder Vieldeutigkeiten von Zeichen, Wörtern,<br />

Texten, Dramen mit den binären Codes schön / hässlich oder genauer: mit in<br />

sich st<strong>im</strong>mig / nichtst<strong>im</strong>mig – es tut es eben nicht mit gerecht / ungerecht (das<br />

tut das <strong>System</strong> Recht), gut / böse (<strong>System</strong> Moral) oder mit wahr / f<strong>als</strong>ch (<strong>System</strong><br />

Wissenschaft).<br />

<strong>Die</strong> Unterscheidung mutet ein bisschen armselig an, und man könnte<br />

daran erinnern, dass das Theater – das Drama wie die Inszenierung – viel<br />

zu komplex ist, um mit so einfachen binären Codes erfasst zu werden, und<br />

man hat damit <strong>im</strong>mer „Recht“. Man könnte aber auch die Funktionalität einer<br />

solchen Reduktion von Komplexität anerkennen – <strong>im</strong> Bewusstsein, dass wir an<br />

der Komplexität des Zusammenhangs von Kunst, Moral, Ökonomie, Recht und<br />

Gesellschaft sowieso <strong>im</strong>mer scheitern. Man tritt keinem Dramaturgen zu nahe,<br />

wenn man die bedauert, die für alles zuständig sein wollen oder eben sollen.<br />

Denn, so Jochen Hörisch, „ab einem gewissen und ziemlich schnell erreichten<br />

Komplexitätsgrad der <strong>Welt</strong>probleme muss jede noch so fähige, begnadete,<br />

autoritäre, tradierte, charismatische und beratungsoffene Instanz erfahren,<br />

dass sie systematisch überfordert ist, wenn sie universale Zuständigkeit für<br />

sich reklamiert.“ Das hat ein paar Vorteile: es macht enttäuschungsresistent,<br />

der Künstler kann sich auf das konzentrieren, was er kann, nämlich Kunst<br />

produzieren, der Dramatiker auf das, was sein Beruf ist, nämlich Texte für das<br />

Theater schreiben – möglicherweise sogar Dramen –, die bestenfalls „in sich<br />

st<strong>im</strong>men“, und er muss nicht gleich die ganze <strong>Welt</strong> erklären. Und was macht der<br />

Dramaturg?<br />

Menschen allerdings stören in diesem Denken, sie sind für<br />

<strong>System</strong>theoretiker erst einmal nur Bewusstseinssysteme und das Bewusstsein<br />

ist: leider nicht zugänglich! Nie kann ich wissen, was der andere denkt,<br />

geschweige, was ich denke (bevor ich es sage, <strong>als</strong>o kommuniziere). Bewusstsein<br />

und Kommunikation sind für <strong>System</strong>theoretiker strikt getrennte<br />

Operationen. Das Reizvolle und Schöne – das so Schöne wie Gefährliche –<br />

am Theater ist, dass es so tut und es sich auch oft selber glaubt, <strong>als</strong> könne es<br />

Bewusstseinsakte kommunizieren. Bewusstseine <strong>als</strong> Realitäten <strong>im</strong> Pural mit<br />

Kommunikationen zu „verunreinigen“ – das könnte heute die allererste Aufgabe<br />

und nicht unbedingt allerletzte Möglichkeit zeitgenössischen Theaters sein. Und<br />

ist – für mich – die vordringlichste Aufgabe des Dramaturgen.<br />

Dass dem Theater <strong>als</strong> öffentliche Praxis unter den Bedingungen der<br />

Informationsgesellschaft alle klassischen politischen Funktionen verloren<br />

gegangen sind, mag man bedauern: zu ändern ist es nicht. Politisches Theater,<br />

dass sich ausschließlich definiert über die Aufdeckung gesellschaftlicher<br />

Missstände, der Stellvertretung von unterdrückten Minderheiten, <strong>als</strong> kulturelle<br />

Identitätsagentur und dass sich nicht auseinandersetzt mit der besonderen<br />

21


Vorträge<br />

scheinhaften Realität des Theaters ist in aller Regel Bestätigungstheater für<br />

schon längst Überzeugte. Wir holen uns ab, was wir schon wissen. Roland<br />

Barthes hat einmal geschrieben, dass in der Moderne jeder literarischer Text<br />

die Problematik seiner Möglichkeit überhaupt reflektiert.<br />

Gleiches gilt auch für das Theater: ohne die Reflexion der Bedingungen<br />

seiner Möglichkeit <strong>als</strong> Kunst wie <strong>als</strong> Mitteilung, ohne Kontextualisierung dessen,<br />

was konkret und bestenfalls gemeinsam erarbeitet wird, verspielt es die<br />

Potentialität gesellschaftlicher Relevanz. Und zu dieser Relevanz gehört auch<br />

das Risiko, das ästhetische wie das persönliche - kann ich mich einlassen auf<br />

Anderes und auf. Andere, ohne mich oder ohne meine Selbstgewissheit zu<br />

gefährden?<br />

Theater ist nicht einfach und eben nicht direkt, es ist merkwürdig kompliziert<br />

und auf Umwege, Indirektheit, Be- oder Entschleunigung, auf reflektierende<br />

Vertiefung oder verspielte Oberflächenspiegelung politischer Themen<br />

angewiesen. Politisch oder sozial verändernd wird Theater nur durch seine<br />

besonderen Wahrnehmungsformen, Sprechakten, Darstellungsweisen und<br />

Arbeitszusammenhängen: es ist <strong>als</strong> Praxis eine Verknüpfung des Heterogenen.<br />

Und damit <strong>als</strong> Spiel - das postmoderne oder schillersche Spiel - eine Kunst<br />

des Sozialen. <strong>Die</strong> Praxisform - <strong>als</strong>o das „Wie“ des Miteinanders - ist bzw. kann<br />

potentiell das Widerständige sein und nur die bewusste und unabgeschlossene<br />

Veröffentlichung dieser jeweiligen Arbeitsweisen verhindert die Verdinglichung<br />

des künstlerischen Prozesses zum Produkt, zum Objekt, zur Information.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Dramaturgie</strong> <strong>als</strong> Durchlauferhitzer zwischen denen da draußen und<br />

uns da drinnen.<br />

Zusammen Theater machen – Diversity Management<br />

Diversity Management ist ein Begriff aus der modernen Managementtheorie. Er<br />

steht für die Aufforderung, die Vielfalt und Verschiedenartigkeit von Menschen<br />

in Gruppen und Arbeitszusammenhängen nicht <strong>als</strong> Schwierigkeit sondern <strong>als</strong><br />

Chance und Mehrwert zu verstehen. Er sagt, dass identitäre und kulturelle<br />

Diversität bewusst genutzt werden kann zur Impulsgebung, Innovation und<br />

Erweiterung von Denkprozessen und Denkhorizonten. Es gibt diesen Begriff<br />

schon länger, er hat eine Geschichte, einen Bedeutungshort, er wird viel<br />

diskutiert – <strong>im</strong> Theater wird er eher selten benutzt. Ich vermute aber, dass er<br />

ein zentraler Begriff für die Arbeit oder das Betätigungsfeld des Dramaturgen<br />

sein könnte.<br />

Man kann es auch anders formulieren: Schauspieler, Regisseure, Autoren<br />

und Dramaturgen haben mehr Fragen <strong>als</strong> ein einzelnes Theater es je beantworten<br />

könnte. Sie denken, fühlen und agieren unterschiedlich, sie haben<br />

unterschiedliche Interessen und unterschiedliche Haltungen. Und doch sind<br />

ihre diversen Fragen Reaktionen oder Antworten auf die Fragen, die das<br />

zeitgenössische Theater und seine Wahrnehmung von Wirklichkeit stellen.<br />

Von dem Soziologen Dirk Baecker stammt die Beobachtung, dass<br />

man, wenn es kompliziert wird, Bewegungsspielräume gewinnt. „Wenn<br />

22


man möglichst kompliziert an die Sachen heranzugehen versucht, hat man<br />

schließlich <strong>im</strong>mer mehr Lösungen zur Hand, <strong>als</strong> sich Probleme stellen. Das<br />

heißt, man kann wählen.“<br />

Eine Frage <strong>im</strong> aktuellen Theater oder sagen wir, eine sich mir stellende<br />

Frage, wenn ich <strong>im</strong> Augenblick Theater sehe, ist zum Beispiel, ob man die<br />

Problematik des selbstreferentiellen Darstellens – <strong>als</strong>o eines Spielens, dass sich<br />

selbst genügt - und die Problematik des auktorialen Inszenierens – <strong>als</strong>o einer<br />

Regie, auch damit beantworten könnte, dass der Regisseur die Lösung für das<br />

Problem des Schauspielers und der Schauspieler die Lösung für das Problem<br />

des Regisseurs ist. Und dass sich diese Frage wieder ganz anders stellt, wenn<br />

ein lebender Autor mit ins Spiel kommt. <strong>Die</strong> Frage ist hinreichend kompliziert,<br />

sie kann nicht abschließend beantwortet werden, aber eine Dramaturgin oder<br />

ein Dramaturg muss sich ihr tagtäglich stellen.<br />

Noch wieder anders formuliert: <strong>als</strong> Dramaturg, <strong>als</strong> Leitungs- oder Hausdramaturg<br />

will ich alles, muss ich alles wollen. Für mich hat sich mein „Alles“<br />

<strong>im</strong>mer in drei Begriffen formuliert (und tut es, verändert, verschoben, noch<br />

<strong>im</strong>mer): Regietheater! Autorentheater! Ensembletheater! Das sind nicht drei<br />

Losungen sondern eine.<br />

Meine Vermutung ist, dass erstens diese Begriffe keine Gegensätze<br />

sind, sondern die Problematiken dieser Begriffe ihre Lösungen <strong>im</strong> je anderen<br />

finden könnten und dass man zweitens dies nur praktisch überprüfen kann.<br />

Jeder dieser Begriffe war und ist ja höchst problematisch und in sich sehr<br />

unterschiedlich problematisch. Und nicht jede oder jeder versteht das gleiche<br />

darunter. Regietheater: allmächtige und eitle Regisseure üben Gewalt an<br />

Texten und Schauspielern aus, Autorentheater: mittelmäßige Texte und Autoren<br />

werden staatlich subventioniert und auf die große Bühne gezerrt, wo sie keinen<br />

Bestand haben, Ensembletheater: dient nur dem Schutz eingeschliffener und<br />

geschützter Spielweisen von Darstellungsbeamten.<br />

Und trotzdem: selbst Begriffe wie diese setzen ein Verhalten in Gang. Ein<br />

Begriff wie „Regietheater“ hat in sich einen Anspruch auf Geltung, er ist<br />

Anleitung und Forderung zur Herstellung von ihm entsprechenden Projekten<br />

oder Inszenierungen. Der Begriff kann das Verhalten zwar nicht mehr steuern,<br />

es lenken – aber eben so wenig kann die Praxis ihm und seinen Ansprüchen<br />

entsprechen. Ganz sicher ist „Ensembletheater“, in seinem absoluten Anspruch<br />

ein Begriff wie Glück, Liebe, Kunst oder Gerechtigkeit, nicht erreichbar,<br />

nicht lebbar oder erlebbar – aber umso größer ist die Notwendigkeit, auf<br />

diesen Begriff zu reagieren. Ein Begriff wie „Autorentheater“ wird aus den<br />

gleichen Gründen prekär, er kann nicht bewiesen, geltend gemacht oder<br />

akkurat definiert werden - aber er kann erzählt werden. Narrativierung ist<br />

eine Ersatzhandlung, sie flieht dem Druck der Begriffe. Erzählen weckt den<br />

Anschein, dem Begriff zu entsprechen, es entschärft ein wenig das Problem,<br />

indem es ihn am Einzelfall anwendet (wie zum Beispiel in den Legenden <strong>als</strong><br />

23


Vorträge<br />

den Narrationen des Heiligen vorgelebt wird, wie ein Einzelner unter dem<br />

Druck des Göttlichen reagiert). Narrative Praxis vermeidet den Begriff, indem<br />

sie behauptet, ihm zu entsprechen. <strong>Die</strong> Forderung des Begriffes wird so zwar<br />

nie erfüllt, aber anderseits verliert sie ihren Stachel der Vergeblichkeit.<br />

Narrativierung <strong>als</strong> Ersatzhandlung produziert aber Wissen und zwar<br />

ein spezifisches Wissen über den Begriff bzw. die Forderung des Begriffs.<br />

Man organisiert und begleitet <strong>als</strong> Dramaturg <strong>als</strong>o Autorentheater, vergibt<br />

Stückaufträge, spielt Stücke nach, konzeptioniert beispielsweise ein Festival<br />

neuer Dramatik und erzählt sich davon, erweitert den Autorenbegriff und<br />

geht ohne f<strong>als</strong>che Demut an die Umsetzung der Texte. Man macht ganz<br />

selbstverständlich Regietheater und diskutiert und differenziert die unterschiedlichen<br />

Ästhetiken und Handschriften der einzelnen Regisseure, man<br />

setzt sie erzählerisch in Verhältnisse zu einander, in Bezügen zu Tradition,<br />

Wahrnehmung und Weiterentwicklung. Man macht oder versucht ein<br />

Ensembletheater und entdeckt – <strong>im</strong> besten Fall - Schauspielerinnen<br />

und Schauspieler, die gerade <strong>im</strong> Regietheater sich entwickeln und oftm<strong>als</strong><br />

triumphieren.<br />

Und es zeigt sich in der Praxis, <strong>im</strong> künstlerischen Tun, wie Autoren und<br />

Stücke unabdingbar für ein sich weiterentwickelndes und eben nicht sich in<br />

leeren Kreisbewegungen wiederholendes Regietheater sind, wie Schauspieler<br />

sich neu zeigen und ohne Absicherung über sich hinauswachsen in den<br />

Überforderung eines wie auch <strong>im</strong>mer intellektuellem, versponnenem oder<br />

entfesseltem Regietheater, wie Autoren eben nicht verschwinden hinter der<br />

Regie, sondern starke Regiehandschriften aushalten und von ihnen profitieren<br />

für das nächste Schreiben, wie ein selbstbewusstes und starkes Ensemble<br />

Regiehandschriften verändert, herausfordert und konturiert, wie Autoren <strong>im</strong><br />

Dialog mit und <strong>im</strong> Denken für Schauspielerpersönlichkeiten neue Möglichkeiten<br />

entdecken für sich und ihr Schreiben.<br />

Konkretes menschliches Verhalten, konkrete künstlerische Praxis legit<strong>im</strong>iert<br />

sich auch dadurch, dass ihm rückwirkend ein Begriff gegeben wird, der ihnen<br />

Sinn, Plausibilität oder Gewicht verleiht. Der neue oder alte, an Wissen angereicherte<br />

Begriff ist, so gesehen, ein Effekt der Beobachtung von Praktiken.<br />

Autorentheater meint heute <strong>im</strong> deutschen Theater etwas anderes <strong>als</strong> vor zehn,<br />

zwanzig Jahren, er ist offener, weiter, kollektiver und pragmatischer geworden<br />

Ensembletheater ist fast vollständig ersetzt durch Schauspielertheater und<br />

verschiebt die Aufmerksamkeit auf die Eigenverantwortung und die Präsenz<br />

des je Einzelnen. Und der Begriff Regietheater ist kein Kampfbegriff mehr,<br />

vielleicht tatsächlich obsolet geworden: ein Theater, das kein Regietheater ist,<br />

ist gar nicht mehr vorstellbar.<br />

„Betrachtet man Organisationen <strong>als</strong> soziale <strong>System</strong>e, die für ihr Funktionieren<br />

auch auf Ressourcenzufuhr aus den Umweltsystemen angewiesen sind,<br />

dann sind in der gegenwärtigen Phase des Kapitalismus die Unternehmen<br />

dazu gezwungen, die Ressourcen aus diesen Umweltsystemen - kulturelle,<br />

24


gesellschaftliche, psychische und organische <strong>System</strong>e - weitaus effizienter<br />

und effektiver <strong>als</strong> bisher zu nutzen“, heißt es in einer systemtheoretischen<br />

Analyse von Diversity und Diversity Management (von Hans Jürgen Aretz und<br />

Katrin Hansen). Auch das soziale <strong>System</strong> Theater ist <strong>im</strong> Augenblick vielleicht<br />

wie nie auf die Ressourcen der Umwelt angewiesen. Theaterleute sind <strong>im</strong>mer<br />

gefährdet, dass sie nur etwas <strong>im</strong> Theater sehen können und eigentlich nur vom<br />

Theater etwas verstehen. <strong>Die</strong> „<strong>Welt</strong>“ da draußen - die eine <strong>Welt</strong> der Vermittlung<br />

und der Bilder ist – dringt nicht <strong>im</strong>mer bis in die <strong>Dramaturgie</strong> (oder eben nur in<br />

<strong>Dramaturgie</strong>). <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> „da draußen“ - eine <strong>Welt</strong> der harten sozialen Realitäten<br />

und scheiternden Biographien mit einer neuen Erfahrung: Freiheit macht arm –<br />

dringt nicht von selbst auf die Bühne.<br />

Vielleicht sollten wir – insbesondere wir Dramaturgen – versuchen,<br />

das Theater <strong>als</strong> ein selbstreferentielles <strong>System</strong> zu unterlaufen und dem<br />

(systemtheoretisch gesprochen) „Sinn“ des Betriebs Theater, nämlich bloße<br />

Selbsterhaltung, etwas entgegenzusetzen, was Erfahrung heißen könnte, aus<br />

der <strong>Welt</strong> da draußen kommt, und von dem es lohnt zu erzählen. Vielleicht<br />

muss man auch dabei, um noch etwas zu spüren, bereit sein, einige Filter –<br />

ästhetische Gewissheiten, politische Korrektheiten – zu vergessen. Dass es<br />

nichts mehr zu erzählen gäbe und alles schon durchgespielt sei, ist Unsinn oder<br />

Denkfaulheit. Entscheidend ist doch, wie man Geschichten erzählt. Ein anderes<br />

Problem ist viel schöner und spannender: dass es viel zu viel zu erzählen gibt.<br />

Genug für uns alle.<br />

Ich würde gerne einen weiteren Begriff einführen, einen Begriff, der ganz<br />

einfach scheint, der aber unendlich kompliziert ist: das Glück. Ich gehe davon<br />

aus, dass Sie das alle wollen, dass wir das alle wollen: glücklich sein am<br />

Theater, Glück möglich machen <strong>im</strong> Theater, das Glück suchen <strong>im</strong> Theater. Sehr<br />

oft sagen wir das nicht, weil es uns ein wenig peinlich ist, lieber sprechen wir<br />

von Kunst und Kommunikation, von Kritik und gesellschaftlicher Verantwortung.<br />

Glück <strong>als</strong> Begriff ist ein absoluter, seine Forderung und sein Geltungsbereich<br />

ist total, genau wie sein Inhalt absolut unbest<strong>im</strong>mt ist. Man kann ihm nur<br />

entfliehen, in dem man sich ihm stellt und ihn erzählt. Und das Glück weiter<br />

sucht und begehrt. Das ist triebtheoretisch kompliziert: Etwas begehren, auf<br />

etwas gespannt sein, heißt vollkommenen Spannungsabbau wollen. Erst dieser<br />

verspricht volle Befriedigung. Zugleich aber will der, der begehrt, diesen<br />

Zustand erleben und genießen. Das aber ist unmöglich, zum Erleben gehört<br />

die Spannung. „Zum Glück gehört die Unvollkommenheit. Vollkommenes Glück<br />

oder, theologisch gesprochen, ewige Seeligkeit, mystische Einheit ist wie die<br />

Quadratur des Kreises“, schreibt Christoph Türcke in seiner Philosophie des<br />

Traumes. Und weiter: „Dass sie unmöglich ist, stört das Triebleben nicht; es<br />

begehrt sie trotzdem. Schon aus physiologischen Gründen ist die Menschheit<br />

daher unfähig, die Theologie loszuwerden.“<br />

Soviel Theologie am Ende eines kleinen Referates über den unmöglichen<br />

Beruf des Dramaturgen muss dann doch sein. Soziologisch formuliert heißt<br />

25


Vorträge<br />

meine These: die kulturelle und ästhetische Diversität in einem Theater<br />

<strong>als</strong> bewusst offen gelassenes Problem und Diversity Management <strong>als</strong> sein<br />

kommunikatives Verfahren ist produktiver <strong>als</strong> jede ästhetische Verfestigung.<br />

Man kann Diversität zum einen aushalten (was bisweilen schwer genug ist),<br />

man profitiert zum anderen tatsächlich von ihr. „Diversität lässt auf Wohlstand<br />

schließen“, heißt es lapidar in der Soziologie. Man kann sie auch mit Walt<br />

Whitman besingen: „I am large, I contain multitudes.“ Der versöhnliche<br />

Austausch zwischen Erregung und Wort, lese ich bei Christoph Türcke, heißt<br />

in der Theologie communicatio idiomatum: wechselseitige Mitteilung der<br />

Eigenarten.<br />

26

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!