26.10.2012 Aufrufe

Auflösung der Präparandenschule Kronach - Bezirk Oberfranken

Auflösung der Präparandenschule Kronach - Bezirk Oberfranken

Auflösung der Präparandenschule Kronach - Bezirk Oberfranken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

III<br />

KRONACH ALS BAYERISCHE LANDSTADT<br />

376<br />

<strong>der</strong> geistlichen Schulaufsicht des Distriktschulinspektors<br />

15 , die dieser allerdings im<br />

Auftrag des Staates wahrnahm.<br />

Der Hauptlehrer hatte bereits in Staffelstein<br />

die Unterstützung von zwei weiteren hauptamtlichen<br />

Lehrkräften, welche die Bezeichnungen<br />

1. und 2. Präparandenlehrer führten<br />

und den Hauptlehrer nun nach <strong>Kronach</strong><br />

begleiteten. Präparandenlehrer Joseph Fratz,<br />

<strong>der</strong> 1875 vom Schullehrerseminar Würzburg<br />

nach Staffelstein gekommen war 16 , lehrte in<br />

allen drei Kursen Deutsche Sprache (18 Stunden)<br />

und Kalligraphie (vier Stunden) sowie<br />

im I. und II. Kurs Naturgeschichte (vier Stunden).<br />

17 Präparandenlehrer Rudolf Grasser, <strong>der</strong><br />

im Februar 1880 nach Staffelstein versetzt<br />

worden war, gab in allen drei Kursen Geographie<br />

und Geschichte (zwölf Stunden) sowie<br />

Gesang und Violine (elf Stunden), Klavier<br />

im I. Kurs (zwei Stunden), schließlich<br />

Harmonielehre im II. und III. Kurs (drei<br />

Stunden).<br />

Sämtliche nebenamtlich tätigen Lehrkräfte<br />

mussten neu berufen werden, da sie zum Teil<br />

an an<strong>der</strong>en Staffelsteiner Schulen haupt-<br />

HAUPTAMTLICHE LEHRER 1860–1915<br />

amtlich tätig waren. Den Religionsunterricht<br />

übernahm üblicherweise ein örtlicher Geistlicher.<br />

In <strong>Kronach</strong> wurde mit den zu haltenden<br />

neun Wochenstunden Benefiziat Andreas<br />

Pflaum betraut, den Zeichenunterricht<br />

übernahm <strong>der</strong> bekannte <strong>Kronach</strong>er Kunstmaler<br />

und städtische Zeichenlehrer Lorenz<br />

Kaim mit sechs Stunden, das Turnen <strong>der</strong> an<br />

<strong>der</strong> Volksschule hauptamtlich beschäftigte<br />

Schulverweser Kaspar Lang mit drei Stunden.<br />

Die mittels ministerieller Son<strong>der</strong>genehmigung<br />

im I. Kurs aufgenommenen drei protestantischen<br />

Schüler erhielten ihre Wochenstunden<br />

in Religion vom Königlichen Pfarrer<br />

Karl Hausleiter aus <strong>Kronach</strong>. 18<br />

Zum Kgl. Inspektor <strong>der</strong> Anstalt wurde Königlicher<br />

geistlicher Rat Melchior Ott, <strong>der</strong> <strong>Kronach</strong>er<br />

Dechantpfarrer und Distriktschulinspektor<br />

berufen. 19 Die zeitliche Inanspruchnahme<br />

<strong>der</strong> lediglich drei hauptamtlichen<br />

Lehrkräfte <strong>der</strong> Präprarandenschule war<br />

enorm, nämlich mitunter bis zu zwölf Stunden<br />

täglich. Ähnlich einem Internatslehrer<br />

hatten sie auch außerhalb <strong>der</strong> Unterrichtszeit<br />

umfangreiche Betreuungs- und Erziehungsarbeit<br />

zu leisten, was im folgenden Kapitel<br />

Hermann Joseph Ludwig Kgl. Hauptlehrer, (Schuljahr 1880/81 bis Ruhestandsversetzung zum 1. September 1905)<br />

Franz Joseph Fratz Präparandenlehrer (Schuljahr 1880/81; zum 1. Mai 1900 als Kgl. Seminarlehrer an die<br />

Lehrerbildungsanstalt Amberg versetzt)<br />

Rudolf Grasser Präparandenlehrer (Schuljahr 1880/81, seit 1. November 1900 Kgl. Seminarlehrer bis zur<br />

<strong>Auflösung</strong> <strong>der</strong> Schule 1915)<br />

Max Schmidtkonz Präparandenlehrer (Kgl. Lehrerseminar Bamberg; seit 1. Mai 1900; auf eigenen Wunsch<br />

zum 1. September 1903 an das Lehrerseminar Amberg versetzt)<br />

Johann Baptist Bütterich Präparandenlehrer (Lehrerbildungsanstalt Eichstätt; zum 1. September 1903; auf eigenen<br />

Wunsch zum 1. September 1907 an die <strong>Präparandenschule</strong> Bamberg versetzt)<br />

Richard Gumpinger Aushilfslehrer (Schulverweser in Landshut; vom 8. Mai 1905 bis Schuljahresende)<br />

Ludwig Veit Kgl. Hauptlehrer (Seminarlehrer in Haßfurt; seit 1. September 1905 bis zur <strong>Auflösung</strong> <strong>der</strong><br />

Schule 1915)<br />

Joseph Burkhard Le<strong>der</strong>mann Präparandenlehrer (Präparandenhilfslehrer in Arnstein; seit 1. September 1907; zu Schuljahresbeginn<br />

1908/09 zwecks Hochschulstudiums beurlaubt; zum 1. September 1909 auf<br />

eigenen Wunsch an die K. <strong>Präparandenschule</strong> Haßfurt versetzt)<br />

Sebastian Gasteiger Präparandenhilfslehrer; seit 1. Januar 1909 Präparandenlehrer (Aushilfslehrer an <strong>der</strong> K.<br />

<strong>Präparandenschule</strong> Freising, seit 16. November 1907 in <strong>Kronach</strong>; ab 16. September 1909<br />

zwecks Hochschulstudiums beurlaubt; seit 4. November 1911 wie<strong>der</strong> im Dienst bis zur <strong>Auflösung</strong><br />

<strong>der</strong> Schule 1915)<br />

Johann Knörl Aushilfslehrer (Schuldienstexspektant in Herzogenaurach; seit Schuljahresbeginn 1908/09;<br />

zum 1. Juni 1913 als Kgl. Seminarassistent an die Lehrerbildungsanstalt Amberg versetzt)<br />

Christian Kopp Präparandenlehrer (Seminarassistent in Deggendorf; seit 1. September 1909 in <strong>Kronach</strong>; seit<br />

1. November 1911 zwecks Hochschulstudiums beurlaubt; seit 4. November 1913 wie<strong>der</strong> im<br />

Dienst; seit 20. November 1914 zwecks Kriegsdienst beurlaubt)<br />

Ludwig Schie<strong>der</strong> Hilfslehrer (Hilfslehrer an <strong>der</strong> Lehrerbildungsanstalt Bamberg und <strong>der</strong> Kgl. <strong>Präparandenschule</strong><br />

Cham; Aushilfslehrer seit 1. Juni 1913; zum 1. September 1913 an die Kgl. <strong>Präparandenschule</strong><br />

Pfarrkirchen versetzt)<br />

Georg Martin Aushilfslehrer (seit 1. September 1913 bis 31. Oktober 1913)<br />

15: Dömling (wie Anm. 1), S. 159.<br />

16: StAB, K 3 D IIa, Nr. 1025, fol. 160r u. 163r u. D II, Nr. 1131/II.<br />

17: Jahresbericht <strong>der</strong> k. bayr. Lehrerbildungsanstalten von <strong>Oberfranken</strong> 1880/81.<br />

Bayreuth 1881, S. 29.<br />

18: StAB, K 3 D IIa, Nr. 1025, fol. 194r.<br />

19: Jahresbericht <strong>der</strong> k. bayr. Lehrerbildungsanstalten von <strong>Oberfranken</strong> 1880/81.<br />

Bayreuth 1881, S. 35.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!