Auflösung der Präparandenschule Kronach - Bezirk Oberfranken
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III<br />
KRONACH ALS BAYERISCHE LANDSTADT<br />
Schülerverzeichnis<br />
des Schuljahres<br />
1882/83.<br />
382<br />
An Sonn- und Feiertagen wurden die Schüler<br />
gegen 6 Uhr geweckt. Einem Morgengebet,<br />
dem Aufstehen und <strong>der</strong> gründliche[n] Reinigung<br />
des Körpers folgte von 7 bis 8.30 Uhr<br />
Studierzeit, ehe man unter Aufsicht eines<br />
Hilfslehrers den Hauptgottesdienst in <strong>der</strong><br />
Pfarrkirche besuchte. Die hiezu fähigen Schüler<br />
können auf dem Chore verwendet werden. Nach<br />
dem Gottesdienst hatten die Schüler bis zum<br />
Mittagessen frei.<br />
41: Jahresbericht <strong>der</strong> k. bayr. Lehrerbildungsanstalten von <strong>Oberfranken</strong> 1880/81.<br />
Bayreuth 1881, S. 32–34.<br />
42: Ebd., S. 35<br />
43: StAB, K 3 D II, Nr. 11/I, fol. 18r–19r.<br />
Von 12 bis 13 Uhr sah <strong>der</strong> Plan Lektüre o<strong>der</strong><br />
Beschäftigung mit Zeichnen, anschließend<br />
wie<strong>der</strong> Studium vor. Von 14 bis 15 Uhr stand<br />
<strong>der</strong> Besuch des Nachmittagsgottesdienstes<br />
an, danach Beschäftigung zu Hause nach freier<br />
Wahl. Nach 16 Uhr war <strong>der</strong> Ablauf mit dem<br />
an Wochentagen identisch. 41<br />
Die Kontrolle über die pünktliche Einhaltung<br />
<strong>der</strong> Tages- und Stundenordnungen oblag den<br />
hauptamtlichen Lehrkräften, die auch unangemeldete<br />
Besuche in den Wohnungen<br />
vornahmen. 42 Wer außer zum Zwecke des<br />
Schul- o<strong>der</strong> Gottesdienstbesuchs in die Stadt<br />
o<strong>der</strong> gar in einen benachbarten Ort gehen<br />
wollte, musste dafür den Schulleiter um<br />
Erlaubnis fragen. Die Lehrer hatten auch ein<br />
Augenmerk darauf zu richten, daß die Schüler<br />
bei Spaziergängen auf die Begleitung ihrer Mitschüler<br />
möglichst sich beschränken. Strengstens<br />
verboten waren nächtliches Herumlaufen und<br />
<strong>der</strong> Besuch frem<strong>der</strong> Häuser bei Nachtzeit, <strong>der</strong><br />
Besuch von Wirthshäusern, Gartenwirthschaften,<br />
Theatern, Rauchen und Schnupfen, sowie das<br />
Kartenspiel. 43<br />
Die Seminaraufnahmeprüfung wurde zum<br />
Schuljahr 1891/92 abgeschafft und durch<br />
eine sechswöchige Probezeit ersetzt, über<br />
<strong>der</strong>en erfolgreiches Absolvieren <strong>der</strong> Lehrerrat<br />
entschied. 44<br />
DER MUSIKUNTERRICHT<br />
Die Unterrichtsinhalte <strong>der</strong> <strong>Präparandenschule</strong><br />
entsprachen<br />
in allen angebotenen Fächern<br />
etwa jenen <strong>der</strong> Realschule<br />
<strong>der</strong> damaligen Zeit. Seit dem<br />
Schuljahr 1891/92 wurde zusätzlich Stenographie<br />
angeboten, zunächst noch als Wahlfach.<br />
Ab dem folgenden Schuljahr wurden<br />
offenbar sämtliche Schüler des II. und III.<br />
Kurses 45 , ab dem Schuljahr 1912/13 auch<br />
des I. Kurses in Stenographie unterrichtet.<br />
Mit <strong>der</strong> neuen Lehrordnung für die bayerischen<br />
Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten<br />
zum Schuljahr 1912/13 erhielten<br />
44: Jahresbericht <strong>der</strong> k. bayr Lehrerbildungsanstalten von <strong>Oberfranken</strong> für<br />
1890/91. Bamberg 1891, S. 28.<br />
45: Jahresbericht <strong>der</strong> k. bayr Lehrerbildungsanstalten von <strong>Oberfranken</strong> für<br />
1891/92. Bamberg 1892, S. 12.