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Autogenes Training und Meditation - Hexenhort.de

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Dabei wird ein gewisses „Umschalten“ erreicht, bei <strong>de</strong>m das Bewusstsein direkt auf das vegetative<br />

Nervensystem <strong>und</strong> auch auf die Funktion von Organen Einfluss nimmt.<br />

Diese Wirkung schrieb man lange Zeit nur einer medikamentösen Behandlung zu.<br />

Unter <strong>de</strong>r „Generalisierung“ versteht man die Ausweitung <strong>de</strong>s Schwere- o<strong>de</strong>r Wärmegefühls auf<br />

übrige Körperregionen. Konkret be<strong>de</strong>utet dies, dass das Schweregefühl aus <strong>de</strong>n Armen sich auf die<br />

Beine überträgt. Dies kann im übrigen auch zu einem späteren Zeitpunkt nach <strong>de</strong>r Übung eintreten.<br />

Wenn <strong>de</strong>r Üben<strong>de</strong> es schafft gewisse Fertigkeiten <strong>und</strong> Verhaltensweisen auf an<strong>de</strong>re Situationen zu<br />

übertragen spricht man von „Transfer“.<br />

Bei bleiben<strong>de</strong>m Erfolg durch kontinuierliches Üben übernimmt <strong>de</strong>r Üben<strong>de</strong> schließlich die Eindrücke in<br />

seine Lebenseinstellung <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>haltung.<br />

Nun gleicht das Autogene <strong>Training</strong> einem schlafähnlichen Zustand. Im Gegensatz zum autogenen<br />

<strong>Training</strong> muss man beim Schlaf jedoch das „Wollen“ ausschalten. Das Umschalten beim AT<br />

geschieht allerdings nur durch aktives Wollen. Nichts<strong>de</strong>stotrotz kommt es immer wie<strong>de</strong>r vor, dass<br />

Üben<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n Übungen einschlafen – das ist allerdings nicht weiter schlimm.<br />

Unter Tonus versteht man die vom Nervensystem gesteuerte (An-)Spannung <strong>de</strong>s Gewebes <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

Muskeln. Europäer fassen Dauerspannungszustän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Gewebes als einfache „Verspannungen“<br />

auf. Meist liegen jedoch nicht körperliche son<strong>de</strong>rn seelische Probleme vor. Dies ist auch ein Gr<strong>und</strong><br />

dafür, weshalb neuere Studien die Wirkung von Massagen für äußerst fraglich betrachten. Vielmehr<br />

hilft <strong>de</strong>n Massierten die persönliche Zuwendung, gewissermaßen die seelische Liebkosung.<br />

Im übrigen sind viele Menschen so verspannt, dass sich diese Verspannung nicht einmal im Schlaf<br />

abbaut <strong>und</strong> diese dann „wie erschlagen“ aufwachen.<br />

4.3 Sinn <strong>und</strong> Zweck:<br />

Das Autogene <strong>Training</strong> stellt ein wirkungsvolles Gegenwicht zu <strong>de</strong>n Alltagsbelastungen.<br />

Ziel ist also, die Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s seelischen <strong>und</strong> körperlichen Gleichgewichts, damit man wie<strong>de</strong>r<br />

mit mehr Kraft sich <strong>de</strong>n Alltagsproblemen stellen kann <strong>und</strong> dies möglichst mit Gelassenheit <strong>und</strong><br />

(innerer) Ruhe.<br />

Überraschend ist <strong>de</strong>r häufig schnelle Erfolg bezüglich <strong>de</strong>s Wärme- <strong>und</strong> Schweregefühls <strong>und</strong> <strong>de</strong>n<br />

gleichzeitigen Klagen <strong>de</strong>r Üben<strong>de</strong>n über wild springen<strong>de</strong> Gedanken, die sie bei ihrer Ruhe behin<strong>de</strong>rn.<br />

Dies ist ein Zeichen für die seelische Anspannung in unserer heutigen reizüberfluteten Zeit.<br />

Geeignet ist das Autogene <strong>Training</strong> im übrigen bereits ab <strong>de</strong>m 10. Lebensjahr bis ins hohe Alter.<br />

4.4 Aufbau <strong>de</strong>s Autogenen <strong>Training</strong>:<br />

Das Autogene <strong>Training</strong> läuft nach einem routinemäßigen Ablauf ab.<br />

Zu Anfang gibt es stets die Einstimmung: die Ruhetönung. Klassischerweise liegt man dabei auf einer<br />

weichen Fläche flach auf <strong>de</strong>m Rücken. Man kann dabei allerdings auch in einem Sitz mit Kopfstütze<br />

sitzen. Die Augen sollten geschlossen sein, um die Konzentration auf <strong>de</strong>n eigenen Körper zu<br />

erleichtern <strong>und</strong> stören<strong>de</strong> Frem<strong>de</strong>inflüsse auszuschalten. Das „Nach-innen-Sehen“ wird dadurch<br />

erheblich erleichtert.<br />

Die Übungsdauer beträgt am Anfang zwischen 3 bis 5 Minuten. Später können es dann 10-15 Minuten<br />

<strong>und</strong> noch später sogar bis zu 1 St<strong>und</strong>e sein – dies hängt stets vom „Leistungsniveau“ <strong>de</strong>r Gruppe ab.<br />

Im Allgemeinen braucht man 2 ½ bis 4 Monate um die 6 Unterstufen <strong>de</strong>s AT zu erlernen.<br />

Letztendlich liegt es wie immer beim Taekwondo, als eine Individualsportart, bei je<strong>de</strong>m einzelnen<br />

Sportler selbst.<br />

Die Übungen sollten wenn Sie im <strong>Training</strong> stattfin<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Abschluss<strong>de</strong>hnen erfolgen – auf<br />

keinen Fall zu Anfang, weil durch das AT die Körperfunktionen gedrosselt wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> dies steht<br />

einem erfolgreichen <strong>Training</strong> selbstverständlich entgegen. Man sollte mit <strong>de</strong>n Übungen im übrigen<br />

nicht beginnen wenn man zu mü<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r abgespannt ist. Zu viel Aufregung <strong>und</strong> Erfolgsdruck (es zu<br />

schaffen) stehen <strong>de</strong>m AT außer<strong>de</strong>m im Weg.<br />

Zuhause eignet sich stets die Zeit vor <strong>de</strong>m Schlafengehen, weil dann alle Aufgaben <strong>de</strong>s Tages erfüllt<br />

sind <strong>und</strong> man anschließend in einen besseren Schlaf fällt.<br />

© Matthias Wirth 2001│ www.taekwondo.<strong>de</strong> Seite 5 von12

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