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<strong>Sohar</strong> – Wikipedia<br />

http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/<strong>Sohar</strong><br />

1 von 3 15.11.2008 23:34<br />

<strong>Sohar</strong><br />

aus Wikipedia, <strong>de</strong>r freien Enzyklopädie<br />

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Der <strong>Sohar</strong>, hebräisch , gilt als das be<strong>de</strong>utendste Schriftwerk <strong>de</strong>r Kabbala. Der Name be<strong>de</strong>utet „Glanz“<br />

und geht zurück auf biblische Texte bei <strong>de</strong>n Propheten Ezechiel (Ez 1,28; 8,2) und Daniel (Dan 2,31; 12,3).<br />

Das in Aramäisch, zu geringen Teilen in Hebräisch verfasste Werk <strong>de</strong>r jüdischen Mystik enthält vor allem<br />

Kommentare zu Texten <strong>de</strong>r Tora in Form von homiletischen Meditationen, Erzählungen und Dialogen.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Entstehung<br />

2 Inhalt<br />

3 Be<strong>de</strong>utung<br />

4 Aufbau<br />

5 Ausgaben<br />

6 Literatur<br />

7 Weblinks<br />

Entstehung<br />

Der <strong>Sohar</strong> ist eine Sammlung von Texten in fünf Bän<strong>de</strong>n. Als Autor wird Schimon ben Jochai genannt, ein<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r talmudischer Rabbiner <strong>de</strong>s zweiten Jahrhun<strong>de</strong>rts, <strong>de</strong>r auch die wichtigste han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Person ist.<br />

Schimon ben Jochai gilt zwar historisch als „Vater <strong>de</strong>r Kabbala“, seine tatsächliche Autorschaft für <strong>de</strong>n<br />

<strong>Sohar</strong> ist jedoch vor allem aus sprachlichen Grün<strong>de</strong>n fraglich, so dass von einem pseu<strong>de</strong>pigraphischen<br />

Charakter <strong>de</strong>r Schrift ausgegangen wer<strong>de</strong>n muss. Der <strong>Sohar</strong> tauchte zuerst gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 13. Jhdts. in<br />

Spanien auf. Um seine Herausgabe und Verbreitung hat sich <strong>de</strong>r Kabbalist Mosche ben Schemtow <strong>de</strong> León<br />

verdient gemacht, <strong>de</strong>r bis 1305 in Kastilien, zuletzt in Ávila lebte. Aufgrund literarischer, sprachlicher und<br />

quellentheoretischer Beobachtungen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong> León historisch auch die Autorschaft <strong>de</strong>s <strong>Sohar</strong><br />

zugeschrieben.<br />

Inhalt<br />

Der <strong>Sohar</strong> versucht das Wesen Gottes zu erfassen und dieses <strong>de</strong>m Menschen mitzuteilen. Da Gott verborgen<br />

ist, kann dies nur in höchst spekulativer und kontemplativer, nicht in beschreiben<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r lehrhafter Form<br />

geschehen. Dabei steht immer die Auslegung <strong>de</strong>r Tora, als wesentliches religiöses Fundament, im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund. Der <strong>Sohar</strong> erkennt für die biblische Exegese vier Stufen <strong>de</strong>s Verständnisses:<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

<strong>de</strong>r wortwörtliche Text (Literalsinn, hebr. pschat)<br />

die übertragene Be<strong>de</strong>utung (Allegorie, hebr. remes)<br />

die Be<strong>de</strong>utung im Leben (Auslegung, Auskunft, hebr. drasch)<br />

die mystische Be<strong>de</strong>utung (Geheimnis, hebr. sod)<br />

Die Anfangsbuchstaben dieser vier hebräischen Wörter bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Begriff PaRDeS (Obstgarten, verwandt<br />

mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Wort Paradies), wodurch <strong>de</strong>r Sinn <strong>de</strong>s Schriftstudiums ange<strong>de</strong>utet wird als Gang durch<br />

einen blühen<strong>de</strong>n Garten. Dieser Gang wird auch interpretiert als geistiger Gang durch die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Hallen <strong>de</strong>s jüdischen Tempels.


<strong>Sohar</strong> – Wikipedia<br />

http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/<strong>Sohar</strong><br />

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Der <strong>Sohar</strong> nimmt die kabbalistischen Vorstellungen <strong>de</strong>r zehn Sefirot auf als Sphären <strong>de</strong>r Manifestation<br />

Gottes. Als letzter Ausdruck göttlichen Seins wird darüber das "Nichts" (hebr. en-sof) erkannt. Aus <strong>de</strong>m<br />

en-sof entsteht das Sein wie in einem einzigen Punkt, <strong>de</strong>r sich in <strong>de</strong>r Bewegung ausfächert zu <strong>de</strong>n vielen<br />

Erscheinungen <strong>de</strong>s Lebens.<br />

In <strong>de</strong>r Ethik vertritt <strong>de</strong>r <strong>Sohar</strong> als höchsten Wert die tätige Liebe zu Gott (hebr. <strong>de</strong>bekuth), die sich auch in<br />

<strong>de</strong>r sozialen Hinwendung zum Mitmenschen äußert. Daneben vertritt <strong>de</strong>r <strong>Sohar</strong> ein starkes Armutsi<strong>de</strong>al. Der<br />

gerechte Mensch (hebr. Zaddik) ist sowohl ein Tora-Gelehrter und Gottsucher, als auch <strong>de</strong>r Wohltäter, <strong>de</strong>r<br />

seine eigenen Bedürfnisse hinter die Sorge für <strong>de</strong>n Nächsten radikal zurückstellt.<br />

Be<strong>de</strong>utung<br />

Schon bald nach seiner Entstehung hat <strong>de</strong>r <strong>Sohar</strong> eine außergewöhnliche Be<strong>de</strong>utung zuerst unter<br />

Kabbalisten, dann auch im Ju<strong>de</strong>ntum allgemein gewonnen. Seine Verbreitung nahm insbeson<strong>de</strong>re nach <strong>de</strong>r<br />

Vertreibung <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n aus Spanien (1492) stark zu. Vor allem für die chassidische Tradition im<br />

osteuropäischen Ju<strong>de</strong>ntum erlangte <strong>de</strong>r <strong>Sohar</strong> gera<strong>de</strong>zu kanonisches Ansehen.<br />

Auch unter christlichen Gelehrten hat <strong>de</strong>r <strong>Sohar</strong> einige Resonanz hervorgerufen. Die spekulative Kraft seiner<br />

Sprache hat sogar dazu geführt, thematische Verbindungslinien zur christlichen Lehre zu ziehen bis hin zu<br />

Ähnlichkeiten im Wesen <strong>de</strong>s dreifaltigen Gottes.<br />

An<strong>de</strong>rerseits wird auch <strong>de</strong>r <strong>Sohar</strong> Elemente eines esoterischen Christentums im Sü<strong>de</strong>uropa <strong>de</strong>s 12. Jhdts.<br />

integriert haben, so dass eine klare Bewertung von Ursachen und Wirkungen schwer fällt. Grundsätzlich<br />

zeigen sich in mystischen Traditionen die stärksten und fruchtbarsten Verbindungen zwischen <strong>de</strong>n<br />

Religionen.<br />

Aufbau<br />

Die fünf Bän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s <strong>Sohar</strong> bestehen aus folgen<strong>de</strong>n Teilen:<br />

<strong>Sohar</strong> (Hauptteil, Kommentar zur Tora gemäß <strong>de</strong>n Abschnitten <strong>de</strong>r synagogalen Wochenlesungen)<br />

Sifra di-Zeniutha ("Buch <strong>de</strong>r Verborgenheit", ein dunkler Kommentar zu <strong>de</strong>n ersten 6 Kapitel <strong>de</strong>s<br />

Buches Genesis)<br />

Idra Rabba ("Große Versammlung", ekstatische Vorträge <strong>de</strong>s Schimon ben Jochai und seiner Schüler<br />

zu Themen <strong>de</strong>r Schöpfung)<br />

Idra Sutta ("Kleine Versammlung", Erzählung vom To<strong>de</strong> Schimon ben Jochais und seiner<br />

Vermächtnisre<strong>de</strong>)<br />

Hechaloth ("Hallen", Beschreibung <strong>de</strong>r Hallen <strong>de</strong>s Tempels, die von <strong>de</strong>n Seelen <strong>de</strong>r Frommen<br />

durchschritten wer<strong>de</strong>n)<br />

Rasa <strong>de</strong>-Rasin ("Das Geheimnis <strong>de</strong>r Geheimnisse", Abhandlungen über die Verbindung von Seele<br />

und Körper)<br />

Saba ("Der Greis", Erkenntnisse eines greisen Kabbalisten über die Seele und die Seelenwan<strong>de</strong>rung)<br />

Jenuka ("Das Kind", Erkenntnisse eines Wun<strong>de</strong>rkin<strong>de</strong>s über die Tora)<br />

Rab Methibtha ("Das Haupt <strong>de</strong>r Schule", Visionärer Gang durch das Paradies mit Betrachtungen<br />

über das Schicksal <strong>de</strong>r Seelen)<br />

Sithre Tora ("Geheimnisse <strong>de</strong>r Tora", Deutungen verschie<strong>de</strong>ner Abschnitte <strong>de</strong>r Tora)<br />

Mathnithin (Auslegungen zur Tora im Stil <strong>de</strong>r Mischna).<br />

<strong>Sohar</strong> zum Hohenlied<br />

Kaw ha-Midda ("Das Maß <strong>de</strong>s Maßes", Auslegungen zum Schma Jisrael, einem <strong>de</strong>r Hauptgebete <strong>de</strong>s<br />

Ju<strong>de</strong>ntums)<br />

Sithre Othioth ("Geheimnisse <strong>de</strong>r Zeichen", Deutungen zu <strong>de</strong>n Buchstaben <strong>de</strong>s Gottesnamens und<br />

<strong>de</strong>s Textes <strong>de</strong>r Schöpfungsgeschichte)<br />

Midrasch ha-ne'elam zur Tora (mystischer Kommentar zur Tora)<br />

Midrasch ha-ne'elam zum Buch Ruth


<strong>Sohar</strong> – Wikipedia<br />

http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/<strong>Sohar</strong><br />

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Ra'ja Mehemna ("Der treue Hirte", Deutung <strong>de</strong>r Gebote und Verbote <strong>de</strong>r Tora)<br />

Tikkune <strong>Sohar</strong> ("Vollendung <strong>de</strong>s <strong>Sohar</strong>", ein weiterer Kommentar zu <strong>de</strong>n ersten sechs Kapiteln <strong>de</strong>r<br />

Tora)<br />

Ausgaben<br />

Zohar. Vol. 1-23 (Aramäisch-Hebräisch). Hg. von Rav Michael Berg. Kabbalah Publishing 2001.<br />

ISBN 1571891994<br />

Zohar. Vol. 1-23 (Englisch). Rav Yehuda Ashlag, Michael Berg (Editors). Kabbalah Publishing 1993.<br />

ISBN 1571892397<br />

The Zohar. Pritzker Edition by Daniel C. Matt (Übersetzer). Stanford 2004-2013. (engl.). ISBN<br />

0804747474, bis jetzt erschienen: B<strong>de</strong>. 1-4<br />

Der <strong>Sohar</strong>. Das heilige Buch <strong>de</strong>r Kabbala. Nach <strong>de</strong>m Urtext hrsg. von Ernst Müller. Wien 1932<br />

Der <strong>Sohar</strong>. Das heilige Buch <strong>de</strong>r Kabbala. Hrsg. von Ernst Müller. München 1993 = Die<strong>de</strong>richs Gelbe<br />

Reihe Bd. 35 (Auswahltexte; Ausgabe ist vergriffen, Neuauflage in Vorbereitung).<br />

Literatur<br />

Scholem, Gershom: Der <strong>Sohar</strong> I + II, in: <strong>de</strong>rs., Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen. Frankfurt<br />

1980, S. 171-266. ISBN 3518079301<br />

Weblinks<br />

Das Buch <strong>Sohar</strong> - Rose (http://www.kabbalah.info/germankab/sohar_rose/sohar_rose.htm) :<br />

kommentierter Textauszug in <strong>de</strong>utscher Übersetzung<br />

Online-Zohar im aramäischen Original mit englischer Übersetzung<br />

(http://www.kabbalah.com/k/in<strong>de</strong>x.php/p=zohar/zohar)<br />

Von „http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/<strong>Sohar</strong>“<br />

Kategorie: Kabbala<br />

Diese Seite wur<strong>de</strong> zuletzt am 10. September 2008 um 11:19 Uhr geän<strong>de</strong>rt.<br />

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