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Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

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Häufige Messungen und Funktionserweiterungen<br />

(B I ) 1,220 · B 6dB 1,179 · B 6dB 1,065 · B 6dB<br />

<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Impulsbandbreite<br />

Ausgangswert 3-dB-Bandbreite 4 Filterkreise 5 Filterkreise Gauss-Filter<br />

(analog) (analog) (digital)<br />

6-dB-Bandbreite (B 6dB ) 1,480 · B 3dB 1,464 · B 3dB 1,415 · B 3dB<br />

Impulsbandbreite (B I ) 1,806 · B 3dB 1,727 · B 3dB 1,506 · B 3dB<br />

Ausgangswert 6-dB-Bandbreite<br />

3-dB-Bandbreite (B 3dB ) 0,676 · B 6dB 0,683 · B 6dB 0,707 · B 6dB<br />

Anzumerken ist, daß die durch die Pulsdauer τ und die Periodendauer T<br />

vorgegebenen Eckfrequenzen bzw. das Pulsspektrum nicht durch einen<br />

Videofilter beeinflußt werden dürfen. Mo<strong>der</strong>ne Meßgeräte bieten wählbare<br />

Kopplungsfaktoren zwischen Meß- bzw. Auflösebandbreite und Videobandbreite<br />

sowie zwischen Meß- und Einschwingzeiten. Je nach Vorgabe<br />

kann für Pulsmessungen ein voreingestellter Kopplungswert o<strong>der</strong> auch ein<br />

frei wählbarer Faktor definiert werden, z.B. eine um Faktor 10 höhere<br />

Videobandbreite als die Meßbandbreite.<br />

Die Realisierung <strong>der</strong> Auflösebandbreite über digitale Filter än<strong>der</strong>t nichts<br />

an <strong>der</strong> Bewertung von Pulsignalen. Sie sind ebenso geeignet und haben<br />

neben den Vorteilen <strong>der</strong> Temperatur- und Langzeitstabilität den Vorzug,<br />

daß sich selektivere Filter, also Filter mit niedrigerem Formfaktor, realisieren<br />

lassen als mit analogen Filtern.<br />

Sofern Spektrumanalysatoren ausschließlich auf Basis <strong>der</strong> schnellen<br />

Fourier-Transformation (FFT) arbeiten, sind diese Meßgeräte für Pulsmessungen<br />

nicht geeignet. Bei FFT wird das Spektrum aus einem Ausschnitt<br />

des Zeitsignals berechnet. Wie in Kapitel 3.1 bereits gezeigt wurde, sind die<br />

Meßergebnisse abhängig von <strong>der</strong> Wahl dieses Ausschnitts, die FFT-Analyse<br />

ist damit zur Analyse von Pulssignalen unbrauchbar. Es ist deshalb wichtig,<br />

daß Analysatoren neben <strong>der</strong> FFT-Analyse auch analoge und digitale Filter<br />

zur Verfügung stellen.<br />

6.2.4 Kenngrößen von Analysatoren<br />

trumanalysatoren o<strong>der</strong> Meßempfängern <strong>der</strong> maximal zulässige Eingangssignalpegel<br />

für Sinussignale (CW-Signale) angegeben. Für Pulsmessungen<br />

sind Kennwerte wie spektrale Impulsdichte, maximale Impulsenergie o<strong>der</strong><br />

Impulsspannungswerte wichtig, um Fehlmessung o<strong>der</strong> gar die Zerstörung<br />

des Meßgeräts zu vermeiden. Es macht deshalb Sinn, einen Wert wie<br />

die spektrale Impulsdichte zu definieren, also die (Impuls-)Spannung auf<br />

eine Referenzbandbreite zu beziehen (siehe auch Kapitel 5.4, 1-dB-Kompressionspunkt<br />

und maximaler Eingangspegel). Diese wurde mit 1 MHz<br />

definiert. Die Kennwerte sind somit in Einheiten von µV/1 MHz bzw.<br />

dBµV/1 MHz gegeben.<br />

Die spektrale Impulsleistungsdichte läßt sich aus einem gemessenen<br />

Pegelwert mit folgendem Korrekturfaktor leicht umrechnen:<br />

K I = 20 lg (B I /1 MHz) (Gl. 6-16)<br />

Beispiel:<br />

In einem Spektrumanalysator wird die Meßbandbreite durch ein GAUSS-<br />

Filter mit einer 3-dB-Bandbreite von 10 kHz festgelegt. Bei Messungen an<br />

einem Pulssignal erhält man eine Pegelanzeige von –67 dBm. Wie groß ist<br />

die spektrale Impulsdichte?<br />

Der Meßwert muß zunächst in die Einheit dBµV umgerechnet werden. Ein<br />

Pegel von 0 dBm entspricht 107 dBµV, d.h. –67 dBm entsprechen 40 dBµV.<br />

Die Impulsbandbreite wird für Gauss-Filter gemäß Gl. 6-15 mit 1,506 · B 3dB<br />

zu B I =15 kHz berechnet.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> Umrechnung nach Gl. 6-16<br />

K I = 20 · lg (B I /1 MHz) = 20 · lg(15 · 10 3 /1·10 6 ) = –36,5 dB<br />

wird <strong>der</strong> Korrekturwert von –36,5 dB berechnet. Der Meßwert von<br />

40 dBµV entspricht dann einer spektralen Impulsdichte von 76,5 dBµV/<br />

1 MHz.<br />

Aus dem bisher Beschriebenen ist deutlich geworden, daß bei <strong>der</strong> Vermessung<br />

und Bewertung von Pulssignalen auf vieles mehr zu achten ist,<br />

als bei sinusförmigen Signalen. Meist wird in Datenblättern von Spek-<br />

Zur maximalen Impulsenergie und -spannung – weitere wichtige Kenngrößen<br />

zur Beurteilung von Spektrumanalysatoren und Meßempfängern<br />

– sei auf Kapitel 5.4 verwiesen.<br />

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