Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann
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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />
Häufige Messungen und Funktionserweiterungen<br />
3. Die Bandbreite B ist größer als die Nullstellen-Abstände <strong>der</strong> Hüllkurve,<br />
die Selektion ist nicht mehr wirksam und dadurch die Amplitudenverteilung<br />
im Spektrum nicht mehr erkennbar. Die Pulsantwort des Filters<br />
nähert sich mit zunehmen<strong>der</strong> Bandbreite <strong>der</strong> Zeitfunktion des<br />
pulsmodulierten Trägers.<br />
1AP<br />
CLRWR<br />
B > 1/τ (Gl. 6-11)<br />
Ref 0 dBm<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
Att 30 dB<br />
* RBW 300 kHz<br />
VBW 3 MHz<br />
SWT 2.5 ms<br />
A<br />
SGL<br />
PRN<br />
EXT<br />
sammenhang kann durch die Bestimmung des Puls-Desensitationsfaktors<br />
(PDF) wie<strong>der</strong>gegeben werden:<br />
PDF line = 20 · lg(τ/T) (Gl. 6-12)<br />
für Amplitudenwerte im Linienspektrum und<br />
PDF envelope = 20 · lg(τ KB) (Gl. 6-13)<br />
für Amplitudenwerte im Hüllkurvenspektrum. Der Formfaktor K ist abhängig<br />
von <strong>der</strong> Art des verwendeten Auflösefilters und wird im nächsten Abschnitt<br />
näher erläutert; als Beispiele seien hier K = 1 für Gauss-Filter und<br />
K = 1,5 für Rechteckfilter genannt. Bei <strong>der</strong> Messung von Pulssignalen muß<br />
ein Kompromiß eingegangen werden, da einerseits bei kleinen Auflösebandbreiten<br />
die angezeigte Amplitude zu gering werden kann, an<strong>der</strong>erseits<br />
mit großer Auflösebandbreite die Amplitudenanzeige größer wird,<br />
aber die Auflösung zunehmend leidet. In <strong>der</strong> Praxis hat sich dafür folgen<strong>der</strong><br />
Wert bewährt:<br />
-70<br />
τ · B = 0,1 (Gl. 6-14)<br />
-80<br />
-90<br />
A [dB]<br />
0<br />
-100<br />
Center 900.02408 MHz<br />
100 kHz/ Span 1 MHz<br />
Bild 6-15 Übergang zur zeitlichen Darstellung. Die Pulsdauer von 100 µs<br />
und die Periodendauer von 1 ms sind noch deutlich erkennbar<br />
Zur einfachen Unterscheidung:<br />
• Beim Linienspektrum än<strong>der</strong>t sich die Anzahl <strong>der</strong> Linien nicht mit <strong>der</strong><br />
Bandbreite o<strong>der</strong> dem Frequenzhub, die Amplitude bleibt konstant.<br />
• Beim Hüllkurvenspektrum än<strong>der</strong>t sich die Anzahl <strong>der</strong> Linien mit <strong>der</strong><br />
Bandbreite, nicht aber mit dem Frequenzhub. Die Amplitudenanzeige<br />
wird mit zunehmen<strong>der</strong> Auflösebandbreite größer aufgrund des größeren<br />
Energieanteils innerhalb <strong>der</strong> Meßbandbreite.<br />
Bei Pulsmodulation verringert sich also mit kleiner werden<strong>der</strong> Bandbreite<br />
die angezeigte Amplitude, man spricht von Pulse Desensitation. Der Zu-<br />
–20<br />
–40<br />
–60<br />
Rechteckfilter<br />
Gaussfilter<br />
0,001 0,01 0,1 1<br />
Bild 6-16 Abhängigkeit des Amplitudenverlusts vom Zeit-Bandbreiten-Produkt t · B<br />
t p·B<br />
190<br />
191