10.01.2014 Aufrufe

Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Leistungsmerkmale von Spektrumanalysatoren<br />

Schritt 3:<br />

Verhältnis zwischen Gesamtleistung und Eigenrauschleistung<br />

(S+N)/N berechnen<br />

(S+N)/N = –81,95 –(– 86,08 dBm) = 4,13 dB<br />

Schritt 4: Korrekturwert ermitteln (nach Gl. 5-55 o<strong>der</strong> aus Bild 5-29)<br />

c N = 2,2 dB<br />

Schritt 5:<br />

Signalpegel aus Gesamtleistungspegel berechnen<br />

S = (S+N) – c N = – 81,95 dBm – 2,2 dB = – 84,15 dBm<br />

Sample-Detektor<br />

Wie bereits in Kapitel 4.4, Detektoren, gezeigt wurde, werden Rauschen<br />

und rauschähnliche Signale bei Messung mit dem Sample-Detektor und<br />

Mittelung <strong>der</strong> Meßwerte im logarithmischen Pegelmaßstab zu niedrig<br />

dargestellt. Sinussignale hingegen bleiben davon unberührt. Der anzuwendende<br />

Korrekturfaktor ist daher abhängig von <strong>der</strong> Art des Eingangssignals.<br />

Bei Messungen an Rauschsignalen wird sowohl das Eingangssignal als<br />

auch das Eigenrauschen um 2,5 dB zu niedrig dargestellt. Das resultierende<br />

Verhältnis von Gesamtleistung und Eigenrauschleistung entspricht daher<br />

dem Ergebnis, das man mit dem RMS-Detektor erhalten würde. Der<br />

Korrekturfaktor kann daher nach Gl. 5-55 berechnet bzw. Bild 5-29 entnommen<br />

werden.<br />

Handelt es sich bei dem Eingangssignal jedoch um eine diskrete Spektrallinie,<br />

wie z.B. bei einem Sinussignal, so wird <strong>der</strong> gemessene Pegel<br />

durch den Sample-Detektor und Mittelung im logarithmischen Pegelmaßstab<br />

nicht verfälscht. Da das Eigenrauschen aber niedriger angezeigt wird,<br />

ist das Verhältnis von Gesamtleistung zu Eigenrauschleistung größer als<br />

bei Verwendung des RMS-Detektors. Korrekturfaktoren, die nach Gl. 5-55<br />

berechnet werden, sind daher nicht gültig. In solchen Fällen ist deshalb die<br />

Verwendung eines RMS-Detektors zu empfehlen.<br />

5.11 Sweep-Zeit und Update-Rate<br />

Die minimale Sweep-Zeit, also die mindestens benötigte Zeit zur Aufnahme<br />

eines bestimmten Frequenzbereichs, wird durch verschiedenen<br />

Faktoren bestimmt:<br />

• Auflöse- und Videobandbreite<br />

• Einstellzeit des LOs<br />

• Meßdatenverarbeitung<br />

• Abtastrate des A-D-Wandlers<br />

• Ggf. maximale Sweep-Geschwindigkeit des YIG-Filters<br />

Die Abhängigkeit <strong>der</strong> Sweep-Zeit von <strong>der</strong> Auflöse- und Videobandbreite<br />

sowie des Spans wurde bereits in Kapitel 4.6, Wesentliche Abhängigkeiten,<br />

beschrieben. Wie gezeigt wurde, nimmt die mindestens erfor<strong>der</strong>liche<br />

Sweep-Zeit mit abnehmen<strong>der</strong> Auflösebandbreite zu, weshalb für diese<br />

Fälle die Verwendung von FFT-Filtern vorteilhaft ist, sofern dies die jeweilige<br />

Meßaufgabe zuläßt.<br />

Aber selbst bei sehr großen Auflöse- und Videobandbreiten kann die<br />

Sweep-Zeit nicht beliebig reduziert werden. Da zur Einstellung des Lokaloszillators<br />

und zur Meßdatenerfassung immer eine gewisse Mindestzeit<br />

benötigt wird, die wie<strong>der</strong>um unabhängig vom eingestellten Span ist, kann<br />

eine gewisse Grenze (in diesem Beispiel 2,5 ms) auch unter günstigsten<br />

Umständen nicht unterschritten werden.<br />

Bei großem Span wird die minimale Sweep-Zeit zudem von <strong>der</strong> zulässigen<br />

Abstimmgeschwindigkeit des Lokaloszillators bestimmt; bei dem<br />

hier beschriebenen Analysator sind z.B. 5 ms für einen Span von 1 GHz<br />

notwendig. In Konzepten mit einem mitlaufenden YIG-Filter zur Spiegelfrequenzunterdrückung<br />

(bei dem hier beschriebenen Analysator z.B. über<br />

3 GHz) wird die Sweep-Geschwindigkeit durch die „Trägheit“ des zur Abstimmung<br />

notwendigen magnetischen Kreises weiter reduziert. Sweep-<br />

Zeiten unter 6 ms für einen Span von 1 GHz sind in solchen Fällen kaum<br />

zu realisieren.<br />

In Datenblättern wird meist die minimal erreichbare Sweep-Zeit unter<br />

günstigsten Umständen spezifiziert, also bei hoher Auflöse- und Videobandbreite<br />

und kleinem Span in einem Frequenzbereich, in dem kein mitlaufendes<br />

YIG-Filter erfor<strong>der</strong>lich ist. Im vorliegenden Beispiel sind das die<br />

oben bereits erwähnten 2,5 ms.<br />

Bleibt <strong>der</strong> Spektrumanalysator während <strong>der</strong> Messung fest auf eine<br />

Einzelfrequenz abgestimmt (man spricht dabei von Zero Span), so hängt<br />

die minimale Meßzeit lediglich von <strong>der</strong> Meßdatenerfassung des Analysators<br />

ab. Die in dieser Betriebsart erreichbaren minimalen Meßzeiten<br />

sind daher deutlich kürzer (hier z.B. 1 µs).<br />

168<br />

169

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!