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Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Leistungsmerkmale von Spektrumanalysatoren<br />

Neben dem Formfaktor, <strong>der</strong> die Selektionseigenschaften bestimmt, sind<br />

auch die minimale und maximale verfügbare Auflösebandbreite eines<br />

Spektrumanalysators von Bedeutung. Beson<strong>der</strong>s für Messungen, die eine<br />

hohe Empfindlichkeit voraussetzen, sind sehr schmale Bandbreiten notwendig<br />

(siehe Kapitel 5.1), während Pulsmessungen und Messungen im<br />

Zeitbereich (Kapitel 6.2 bzw. 6.3) sehr große Auflösebandbreiten erfor<strong>der</strong>n.<br />

Um kürzere Sweep-Zeiten zu ermöglichen, sind für schmale Auflösebandbreiten<br />

FFT-Filter vorteilhaft. Gleichzeitig ist jedoch wichtig, daß stattdessen<br />

auch analoge und digitale Filter gewählt werden können, da z.B.<br />

Pulsmessungen mit FFT-Filtern unter Umständen nicht ohne weiteres<br />

durchführbar sind (siehe auch Kapitel 3.1).<br />

Für Anwendungen, bei denen ein Signalpegel auf die Meßbandbreite bezogen<br />

wird, ist die Genauigkeit <strong>der</strong> Bandbreite wichtig. Sie wird üblicherweise<br />

in % angegeben. Ihre Berücksichtigung bei <strong>der</strong> Berechnung des<br />

Meßfehlers ist in Kapitel 5.10, Pegelmeßgenauigkeit, beschrieben.<br />

5.9 Frequenzgenauigkeit<br />

Wie in Kapitel 4 bereits angedeutet, sind in mo<strong>der</strong>nen Spektrumanalysatoren<br />

alle Lokaloszillatoren über Phasenregelkreise an einen stabilen<br />

Referenzfrequenzoszillator angebunden. Die Frequenzgenauigkeit des<br />

Spektrumanalysators entspricht daher <strong>der</strong> Genauigkeit dieser Referenz<br />

und wird auch von <strong>der</strong>en Temperatur- und Langzeitstabilität beeinflußt.<br />

Solche Referenzen, meist mit einer Frequenz von 10 MHz, sind als temperaturkompensierte<br />

Quarzoszillatoren (TCXOs) o<strong>der</strong> Ofenquarzreferenzen<br />

(OCXOs) ausgeführt. Die dadurch generierte Referenzfrequenz ist von <strong>der</strong><br />

Umgebungstemperatur abhängig und verän<strong>der</strong>t sich zudem aufgrund von<br />

Alterung während des Betriebs. Um eine hohe Absolutgenauigkeit bei Frequenzmessungen<br />

mit Hilfe eines Spektrumanalysators zu gewährleisten,<br />

ist daher ein regelmäßiger Abgleich <strong>der</strong> Referenzfrequenz notwendig. Bei<br />

mo<strong>der</strong>nen Analysatoren ist dies mit Hilfe eines D-A-Wandlers möglich und<br />

kann vom Benutzer durchgeführt werden, sofern ein Frequenzzähler o<strong>der</strong><br />

ein Signal mit bekannter Frequenz verfügbar ist.<br />

Referenzfrequenz intern (nominal)<br />

Alterung pro Jahr 1) 1 · 10 –6<br />

Temperaturdrift (+5 °C ... 45 °C) 1 · 10 –6<br />

mit Option OCXO<br />

Alterung pro Jahr 1) 1 · 10 –7<br />

Temperaturdrift (+5 °C ... 45 °C) 1 · 10 –8<br />

1 ) Nach 30 Tagen Einlaufzeit.<br />

Bild 5-24 Typische Angaben zur Frequenzgenauigkeit eines Spektrumanalysators<br />

Bild 5-24 zeigt einen Datenblattauszug zur Frequenzgenauigkeit eines<br />

Spektrumanalysators. Es wird darin zwischen <strong>der</strong> Genauigkeit des Grundgeräts<br />

und <strong>der</strong> Genauigkeit bei optional eingebauter Ofenquarzreferenz<br />

unterschieden. Man erkennt, daß mit OCXOs eine erheblich höhere Temperaturstabilität<br />

sowie eine deutlich niedrigere Temperaturdrift erreicht<br />

wird. Der Gesamtfrequenzfehler setzt sich aus <strong>der</strong> Temperaturdrift und <strong>der</strong><br />

Langzeitstabilität zusammen. Letztere gilt allerdings nur, wenn das Gerät<br />

nicht ausgeschaltet wird, also permanent in Betrieb ist. Wird das Gerät<br />

(bzw. <strong>der</strong> OCXO) aus- und wie<strong>der</strong> eingeschaltet, so findet ein neuer Frequenzeinlauf<br />

(Retrace) statt [5-4], wodurch die Oszillatorfrequenz einen an<strong>der</strong>en<br />

Wert annimmt.<br />

5.10 Pegelmeßgenauigkeit<br />

Die Messung von Signalpegeln ist stets mit einer gewissen Meßunsicherheit<br />

behaftet. Bei Pegelmessungen mit Spektrumanalysatoren setzt sich<br />

diese Unsicherheit aus verschiedenen Beiträgen zusammen. Die Geräte<br />

werden daher vor <strong>der</strong> Auslieferung beim Hersteller kalibriert, indem man<br />

die einzelnen Fehlerbeiträge aufnimmt und im Gerät abspeichert. Bei <strong>der</strong><br />

Pegeldarstellung werden sie rechnerisch berücksichtigt, wodurch die<br />

Genauigkeit steigt.<br />

Da die Eigenschaften des Analysators auch einer Temperaturdrift und<br />

Alterung unterliegen, verfügen die meisten Analysatoren darüber hinaus<br />

über eine interne, temperaturstabile Signalquelle (43) sowie über Funktionen<br />

zum Selbstabgleich, mit denen beson<strong>der</strong>s kritische Fehlerbeiträge<br />

während des Betriebs ermittelt und entsprechende Korrekturen vorgenommen<br />

werden können.<br />

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