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Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Leistungsmerkmale von Spektrumanalysatoren<br />

5.3 Phasenrauschen (spektrale Reinheit)<br />

Phasenrauschen ist ein Maß für die Kurzzeitstabilität von Oszillatoren, wie<br />

sie auch im Spektrumanalysator zur Umsetzung des Eingangssignals auf<br />

verschiedene Zwischenfrequenzen verwendet werden. Ursache für Phasenrauschen<br />

sind Schwankungen von Phase bzw. Frequenz sowie Amplitude<br />

eines Oszillator-Ausgangssignals, wobei letztere meist zu vernachlässigen<br />

sind. Diese Schwankungen wirken wie eine Modulation.<br />

Das Phasenrauschen wird in <strong>der</strong> Regel abhängig vom Trägerabstand<br />

(Offset) als Einseitenband-Phasenrauschen bezogen auf den Trägerpegel<br />

spezifiziert. Die spezifizierten Werte sind dabei als relative Rauschleistungspegel<br />

innerhalb einer Bandbreite von 1 Hz angegeben. Die Einheit<br />

ist dementsprechend dBc (1 Hz) o<strong>der</strong> dBc/Hz, wobei mit <strong>der</strong> Erweiterung c<br />

<strong>der</strong> Bezug auf den Träger (Carrier) angedeutet wird. Da die Phasenrauschleistung<br />

niedriger als <strong>der</strong> Trägerpegel ist, sind in Spezifikationen negative<br />

Zahlenwerte zu erwarten.<br />

Die Auswirkungen von Phasenrauschen sind in Bild 5-11 dargestellt.<br />

Eine genügend hohe Auflösung vorausgesetzt, erwartet man bei einem<br />

reinen Sinussignal im Frequenzbereich lediglich eine einzige Spektralline.<br />

Tatsächlich aber ist das Spektrum eines durch einen realen Oszillator<br />

erzeugten Signals deutlich breiter.<br />

Das Signal jedes Oszillators weist Phasenrauschen mehr o<strong>der</strong> weniger ausgeprägt<br />

auf. Durch entsprechende schaltungstechnische Vorkehrungen<br />

kann es bis zu einem gewissen Grad lediglich minimiert, aber nie ganz beseitigt<br />

werden. In mo<strong>der</strong>nen Spektrumanalysatoren sind die Lokaloszillatoren<br />

als Synthesizer ausgeführt, d.h. die eigentlichen Oszillatoren sind<br />

über Phasenregelkreise wie in [5-3] beschrieben an eine hochgenaue Referenz,<br />

z.B. 10 MHz angebunden. Abhängig von <strong>der</strong> Regelbandbreite dieser<br />

Anbindung wird die Charakteristik des Phasenrauschens beeinflußt. Es<br />

können daher folgende Teilbereiche unterschieden werden (siehe auch<br />

Bereiche 1, 2 und 3 in Bild 5-11):<br />

• Nahe am Träger (Offset bis etwa 1 kHz)<br />

In diesem Bereich entspricht das Phasenrauschen dem auf das Ausgangssignal<br />

des Lokaloszillators bezogenen Phasenrauschen des Referenzsignals.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Vervielfachung in <strong>der</strong> Regelschleife ist dieses<br />

Phasenrauschen höher als das des Referenzoszillators.<br />

L<br />

• Bereich bis zur oberen Grenze <strong>der</strong> Regelbandbreite (ab etwa 1 kHz)<br />

Innerhalb <strong>der</strong> Regelbandbreite entspricht das Phasenrauschen dem<br />

Summenrauschen mehrerer Komponenten des Regelkreises, wie z.B. des<br />

Teilers, des Phasendetektors und des vervielfachten Referenzsignals. Die<br />

obere Grenze dieses Bereichs ist abhängig vom Spektrumanalysator bzw.<br />

vielmehr von <strong>der</strong> Art des verwendeten Oszillators. Sie liegt etwa im Bereich<br />

von 100 kHz bis 300 kHz.<br />

• Bereich außerhalb <strong>der</strong> Regelbandbreite<br />

Außerhalb <strong>der</strong> Regelbandbreite wird das Phasenrauschen praktisch ausschließlich<br />

durch das Phasenrauschen des Oszillators im nicht-synchronisierten<br />

Betrieb bestimmt. Es fällt in diesem Bereich mit 20 dB je Dekade<br />

ab.<br />

Phasenrauschen<br />

<strong>der</strong> Referenz,<br />

bezogen auf<br />

Ausgangsfrequenz<br />

f 0<br />

(OCXO)<br />

freilaufen<strong>der</strong><br />

Oszillator (VCO)<br />

VCO an OCXO angebunden:<br />

schmale Regelbandbreite<br />

mittlere Regelbandbreite<br />

1 2<br />

3<br />

f 0<br />

große Regelbandbreite<br />

Bild 5-11 Phasenrauschen eines OCXO, eines VCO sowie eines an<br />

den OCXO angebundenen VCO bei verschiedenen Regelbandbreiten<br />

In Bild 5-11 ist das Phasenrauschen für verschiedene Regelbandbreiten<br />

dargestellt. Interessant dabei ist <strong>der</strong> Vergleich des Phasenrauschens des<br />

freilaufenden Oszillators mit dem Phasenrauschen bei Anbindung an die<br />

Referenz mit verschiedenen Regelbandbreiten. Folgende Fälle sind dabei<br />

zu unterscheiden:<br />

f<br />

120<br />

121

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