Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann
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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />
Leistungsmerkmale von Spektrumanalysatoren<br />
5.2 Nichtlinearitäten<br />
Ein ideales lineares Zweitor überträgt Signale vom Eingang zum Ausgang,<br />
ohne sie zu verzerren. Die Spannungsübertragungsfunktion eines solchen<br />
Zweitors ist<br />
u a (t) = G U ·u e (t) (Gl. 5-10)<br />
mit u a (t) Spannung am Ausgang des Zweitors<br />
u e (t) Spannung am Eingang des Zweitors<br />
G U Spannungsverstärkung des Zweitors<br />
Solche idealen Zweitore lassen sich in <strong>der</strong> Praxis nur mit passiven Bauelementen<br />
realisieren. So können z.B. resistive Dämpfungsglie<strong>der</strong> als ideal<br />
angenommen werden.<br />
Hingegen weisen Zweitore, die Halbleiterbauelemente enthalten, also<br />
z.B. Verstärker o<strong>der</strong> Mischer, Nichtlinearitäten auf. Die Übertragungsfunktion<br />
läßt sich in diesem Fall durch eine Potenzreihe annähern. Es gilt:<br />
A e<br />
Einton-Aussteuerung<br />
Liegt am Eingang des Zweitors ein einzelnes sinusförmiges Signal u e (t) an<br />
mit<br />
u e (t) = Û e · sin(2πf e,1 · t) (Gl. 5-12)<br />
mit Û e Spitzenwert von u e (t)<br />
f e,1 Frequenz von u e (t),<br />
so spricht man von Einton-Aussteuerung. Durch Einsetzen von Gl. 5-12 in<br />
Gl. 5-11 läßt sich zeigen, daß durch die Nichtlinearitäten Harmonische des<br />
Eingangssignals mit den Frequenzen f n.H = n · f 1 entstehen (siehe Bild 5-5).<br />
nichtlinearer<br />
Verstärker<br />
A a<br />
∞<br />
u a (t) =Σ a n · u en (t) = a 1 · u e (t) + a 2 · u e2 (t) + a 3 · u e3 (t) + ... (Gl. 5-11)<br />
n=1<br />
f e,1<br />
Eingangssignal<br />
f<br />
f e,1 2f e,1 3f e,1<br />
Ausgangssignal<br />
f<br />
mit u a (t) Spannung am Ausgang des Zweitors<br />
u e (t) Spannung am Eingang des Zweitors<br />
a n Koeffizient des jeweiligen nichtlinearen Elements <strong>der</strong><br />
Spannungsverstärkung<br />
In den meisten Fällen genügt die Betrachtung des quadratischen sowie kubischen<br />
Glieds, so daß die Potenzreihe nach Gl. 5-11 nur bis n = 3 entwickelt<br />
werden muß.<br />
Bei vielen Komponenten, so z.B. Mischern o<strong>der</strong> Pegeldetektoren, ist<br />
das nichtlineare Verhalten sogar erwünscht. Spektrumanalysatoren hingegen<br />
sollen Eingangssignale verzerrungsfrei darstellen. Die Linearität ist<br />
daher ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung eines Spektrumanalysators.<br />
Die Auswirkungen von Nichtlinearitäten eines Zweitors auf dessen<br />
Ausgangsspektrum hängen vom Eingangssignal ab:<br />
Bild 5-5 Spektrum vor und nach einem nichtlinearen Zweitor<br />
Die Pegel dieser Harmonischen hängen von den Koeffizienten a n in<br />
Gl. 5-11 ab. Es besteht aber auch eine Abhängigkeit von <strong>der</strong> Ordnung n<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Harmonischen sowie vom Eingangspegel. Bei Erhöhen<br />
des Eingangspegels steigen die Pegel von Harmonischen überproportional<br />
mit ihrer Ordnung, d.h. eine Än<strong>der</strong>ung des Eingangspegels um ∆ dB<br />
führt zu einer Än<strong>der</strong>ung des Harmonischenpegels um n · ∆ dB.<br />
Datenblattangaben zu dieser Art von Signalverzerrung beschränken<br />
sich meist auf die 2. Harmonische, für die die Pegeldifferenz a k2 zur<br />
Grundwelle am Ausgang des Zweitors angegeben wird. Solche Angaben<br />
gelten nur für einen bestimmten Eingangspegel L e , <strong>der</strong> stets mit anzugeben<br />
ist. Beim Vergleich von Spektrumanalysatoren ist daher immer darauf<br />
zu achten, daß sich die Angaben zu den verschiedenen Geräten auf<br />
den gleichen Mischerpegel beziehen.<br />
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