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Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Praktische Realisierung eines Analysators<br />

max. L<br />

Eingangspegel<br />

Aussteuergrenze<br />

(Referenzpegel)<br />

q HF,1<br />

g ZF,1<br />

q HF,2<br />

L g mix,1<br />

ZF,2<br />

Mischerpegel<br />

L mix,2<br />

Dynamikbereich<br />

Eigenrauschen<br />

Eingang 1. Mischer Logarithmierer/<br />

Hüllkurvendetektor/<br />

A-D-Wandler<br />

Bild 4-32 Begrenzung des Dynamikbereichs durch Eigenrauschen in Abhängigkeit<br />

vom Mischerpegel<br />

Um den gesamten Dynamikbereich des Logarithmierers bzw. Hüllkurvendetektors<br />

(bei analogen ZF-Filtern) o<strong>der</strong> des A-D-Wandlers (bei digitalen ZF-<br />

Filtern) nutzen zu können, wird <strong>der</strong> Signalpegel mit Hilfe des ZF-Verstärkers<br />

in <strong>der</strong> letzten ZF-Ebene entsprechend angepasst. Die Verstärkung ist<br />

so zu wählen, daß Signale, die den Referenzpegel erreichen, zur Vollaussteuerung<br />

des Logarithmierers, Hüllkurvendetektors (bei linearer Pegeldarstellung)<br />

bzw. A-D-Wandlers (bei digitalen ZF-Filtern) führen. Die ZF-Verstärkung<br />

wird daher indirekt über den Referenzpegel eingestellt, wobei<br />

eine Abhängigkeit von <strong>der</strong> gewählten Eichleitungseinstellung besteht. Bei<br />

gleichem Referenzpegel ist die ZF-Verstärkung mit zunehmen<strong>der</strong> HF-<br />

Dämpfung, also abnehmendem Mischerpegel, zu erhöhen (vgl. g ZF,1 und<br />

g ZF,2 in Bild 4-32).<br />

Überschreitet <strong>der</strong> Pegel eines darzustellenden Eingangssignals den<br />

Referenzpegel, so kann dies zur Übersteuerung führen. Die ZF-Verstärkung<br />

muß dann durch Erhöhen des Referenzpegels verringert werden.<br />

Kopplung von Referenzpegel und HF-Dämpfung<br />

In mo<strong>der</strong>nen Spektrumanalysatoren kann die HF-Dämpfung an die Referenzpegeleinstellung<br />

gekoppelt werden. Kopplungskriterium ist <strong>der</strong> maximale<br />

Mischerpegel, <strong>der</strong> durch ein Eingangssignal, dessen Pegel dem Referenzpegel<br />

entspricht, erreicht wird. Der bei Vollaussteuerung erreichte<br />

Mischerpegel ergibt sich daher aus <strong>der</strong> Differenz zwischen Referenzpegel<br />

und HF-Dämpfung. Es gilt:<br />

L mix = L in,max – a HF = L Ref – a HF (Gl. 4-18)<br />

mit L mix Pegel am Eingang des ersten Mischers bei Vollaussteuerung,<br />

in dBm<br />

L in,max Eingangspegel, <strong>der</strong> zur Vollaussteuerung führt, in dBm<br />

L Ref Referenzpegel, in dBm<br />

a HF über Eichleitung eingestellte HF-Dämpfung (RF Att), in<br />

dB<br />

Wie gezeigt wurde, ist bei <strong>der</strong> Wahl des Mischerpegels ein Kompromiß zwischen<br />

niedriger Rauschanzeige und niedrigen Verzerrungsproduktion zu<br />

suchen. Um den Mischerpegel für bestimmte Anwendungen zu optimieren,<br />

bieten manche Analysatoren daher dem Benutzer die Möglichkeit, den bei<br />

Vorgabe des Referenzpegels einzustellenden Mischerpegel frei zu wählen.<br />

Oft stehen bereits vordefinierte Kopplungsgrade zur Verfügung:<br />

• Niedrige Rauschanzeige (Low Noise)<br />

Je niedriger die HF-Dämpfung, desto weniger wird <strong>der</strong> Signal-Rausch-Abstand<br />

vor dem ersten Mischer verringert. Für eine niedrige Rauschanzeige<br />

ist daher ein hoher Mischerpegel notwendig (vgl. auch Kapitel 5.1,<br />

Eigenrauschen).<br />

• Niedrige Verzerrungsprodukte (Low Distortion)<br />

Die in einem Spektrumanalysator aufgrund seiner Nichtlinearitäten entstehenden<br />

Verzerrungsprodukte sind um so niedriger, je niedriger <strong>der</strong><br />

Mischerpegel ist. Die HF-Dämpfung ist in diesem Modus daher höher<br />

(vgl. auch Kapitel 5.2, Nichtlinearitäten).<br />

Als Beispiel sind in Tabelle 4-2 typische Einstellungen von HF-Dämpfung<br />

und ZF-Verstärkung bei vorgegebenem Referenzpegel für die verschiedenen<br />

Modi dargestellt. Man erkennt, daß in diesem Beispiel auch bei sehr<br />

niedrigen Referenzpegeln immer eine HF-Dämpfung von mindestens 10<br />

dB eingestellt wird. Der erste Mischer wird dadurch zum einen geschützt,<br />

zum an<strong>der</strong>en wird eine bessere Eingangsanpassung und damit eine<br />

höhere Pegelgenauigkeit bei Absolutpegelmessungen erreicht (siehe auch<br />

88<br />

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