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Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Praktische Realisierung eines Analysators<br />

Eingangssignals den tatsächlichen Mittelwert. Bei Mittelung von logarithmierten<br />

Meßwerten (log. Average) dagegen würde man zu niedrige<br />

Ergebnisse erhalten, da höhere Signalpegel durch die Logarithmierung<br />

mehr komprimiert werden. Durch Erhöhen <strong>der</strong> Sweep-Zeit stehen zur Berechnung<br />

des Mittelwerts, <strong>der</strong> durch ein bestimmtes Pixel angezeigt wird,<br />

mehrere Meßpunkte zur Verfügung. Die angezeigte Meßkurve kann<br />

dadurch geglättet werden.<br />

Eine schmale Videobandbreite bewirkt eine Mitteilung des Videosignals.<br />

Liegen am Eingang des Videofilters Meßwerte im linearen<br />

Pegelmaßstab an, so wird bei Reduzierung <strong>der</strong> Videobandbreite <strong>der</strong> lineare<br />

Mittelwert <strong>der</strong> Meßwerte gebildet. Dies entspricht <strong>der</strong> Funktion<br />

des AV-Detektors, weshalb in diesem Fall eine Glättung durch schmale<br />

Videobandbreiten zulässig ist.<br />

Dies ist auch für den hier beschriebenen Analysator gültig, da bei<br />

Verwendung des AV-Detektors am Eingang des Videofilters Meßwerte im<br />

linearen Pegelmaßstab anliegen (siehe Blockschaltbild).<br />

Bei Reduzierung <strong>der</strong> Videobandbreite konvergiert die Rauschanzeige bei<br />

Max-Peak-, Min-Peak-, Auto-Peak- und Sample-Detektor, da die Meßwerte<br />

(Samples) durch das Videofilter gemittelt werden, bevor die Bewertung<br />

durch den Detektor erfolgt. Setzt man zur Ermittlung <strong>der</strong> Hüllkurve des<br />

ZF-Signals einen linearen Hüllkurvendetektor ein, so werden durch das<br />

Videofilter Werte im linearen Maßstab gemittelt. Die resultierende Anzeige<br />

entspricht dem tatsächlichen Mittelwert und damit <strong>der</strong> Rauschanzeige<br />

bei Verwendung eines AV-Detektors. Wird dagegen das ZF-Signal vor <strong>der</strong><br />

Bildung <strong>der</strong> Videospannung logarithmiert, so sind die resultierenden,<br />

gemittelten Meßwerte niedriger als <strong>der</strong> tatsächliche Mittelwert. Bei<br />

GAUSSschem Rauschen beträgt <strong>der</strong> Unterschied 1,45 dB (siehe Bild 4-25a).<br />

Da <strong>der</strong> lineare Mittelwert <strong>der</strong> aus GAUSSschem Rauschen resultierenden<br />

Videospannung bereits 1,05 dB unter dem Effektivwert liegt, erhält man<br />

insgesamt um 2,5 dB niedrigere Meßwerte als mit dem RMS-Detektor<br />

(siehe Bild 4-25a). Zur Ermittlung <strong>der</strong> Leistung von GAUSSschem Rauschen<br />

ist aufgrund dieses bekannten Zusammenhangs kein RMS-Detektor erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Die Leistung kann aus den Meßwerten, die mit dem Sample-Detektor<br />

aufgenommen wurden, durch Anwendung eines Korrekturfaktors<br />

von 2,5 dB berechnet werden.<br />

Für an<strong>der</strong>e zufällige Signale, <strong>der</strong>en Momentanwerte nicht <strong>der</strong> GAUSSschen<br />

Normalverteilung unterliegen (z. B. digital modulierte Signale), gilt<br />

dieser Zusammenhang nicht (siehe Bild 4-25b). Ist <strong>der</strong> Crest-Faktor nicht<br />

bekannt, so kann die Leistung solcher Signale nur mit einem RMS-Detektor<br />

ermittelt werden.<br />

Verhalten bei Mittelung über mehrere Messungen<br />

Wie im nachfolgenden Kapitel beschrieben wird, verfügen mo<strong>der</strong>ne Analysatoren<br />

auch über die Möglichkeit, Meßkurven über mehrere Messungen<br />

zu mitteln (Trace Average). Diese Art <strong>der</strong> Mittelung führt teilweise zu an<strong>der</strong>en<br />

Ergebnissen als die Verwendung schmaler Videofilter.<br />

Abhängig davon, ob die aufgenommene Meßkurve im linearen o<strong>der</strong><br />

logarithmischen Pegelmaßstab dargestellt wird, zieht man für diese Mitteilung<br />

lineare o<strong>der</strong> logarithmierte Meßwerte heran. Ob die Meßkurve durch<br />

die Mittelung verfälscht wird, hängt daher von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Darstellung ab.<br />

Die Rauschanzeigen bei Max-Peak-, Min-Peak- und Sample-Detektor<br />

konvergieren bei Mittelung über mehrere Messungen nicht. Es wird vielmehr<br />

<strong>der</strong> Mittelwert aus den Maximal- bzw. den Minimalwerten gebildet,<br />

während mit dem Videofilter die Meßwerte vor <strong>der</strong> Bewertung gemittelt<br />

werden und dadurch konvergieren.<br />

Beim Sample-Detektor erhält man wie<strong>der</strong>um den Mittelwert des Rauschens.<br />

Bei logarithmischer Pegeldarstellung wird dieser wie oben bereits<br />

beschrieben um 1,45 dB zu niedrig angezeigt. Bei linearer Pegeldarstellung<br />

und großer Videobandbreite (VBW ≥ 10 · RBW) erhält man hingegen den<br />

tatsächlichen Mittelwert, so wie mit dem AV-Detektor.<br />

Wird <strong>der</strong> Auto-Peak-Detektor verwendet, so ist Mittelung über mehrere<br />

Meßkurven nicht sinnvoll, da die Anzeige aus Maximal- und Minimalwert<br />

besteht. Beim Aktivieren von Trace-Average wird daher oft automatisch<br />

auf Sample-Detektor umgeschaltet.<br />

Beim RMS-Detektor ist Trace Averaging we<strong>der</strong> im linearem noch im<br />

logarithmischen Pegelmaßstab zulässig.<br />

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