Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann
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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />
Häufige Messungen und Funktionserweiterungen<br />
Dieser Test kann auch in den Nachbarkanälen durchgeführt werden.<br />
Dabei ist es vorteilhaft, den Spektrumanalysator auf absolute Nachbarkanal-Leistungsmessung<br />
einzustellen.<br />
6.3.4.3 Messung <strong>der</strong> Kanalleistung im Zeitbereich<br />
Wie in Kapitel 6.3.4.1 gezeigt wurde, sind für die Kanalleistungsmessung<br />
durch Integration im Frequenzbereich sehr schmalbandige Auflösefilter<br />
notwendig, die zwangsläufig zu vergleichsweise hohen Sweep-Zeiten<br />
führen. Bei Messungen über mehrere Nachbarkanäle werden bei dieser<br />
Methode zudem auch die Frequenzbereiche zwischen den Kanälen erfaßt,<br />
die keine interessierende Information enthalten, jedoch einen Teil <strong>der</strong><br />
Gesamt-Sweep-Zeit in Anspruch nehmen. Man vermeidet all diese Nachteile,<br />
indem man die Kanalleistung im Zeitbereich ermittelt.<br />
Ref 15.7 dBm * Att 30 dB<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
1RM * -20<br />
CLRWR<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
-70<br />
-80<br />
Center 1 GHz<br />
Tx Channel<br />
Power 9.64 dBm<br />
Adjace nt Channel<br />
Lower -34.96 dBc<br />
Upper -35.12 dBc<br />
20 ms/<br />
SWT 200 ms<br />
Bandwidth 25 kHz<br />
Bandwidth 25 kHz<br />
Spacing 30 kHz<br />
Bild 6-25 Kanal- und Nachbarkanal-Leistungsmessung im Zeitbereich,<br />
hier an einem IS-136-Signal<br />
A<br />
PRN<br />
EXT<br />
Mittels digitaler Signalverarbeitung ist es bei mo<strong>der</strong>nen Spektrumanalysatoren<br />
möglich, nahezu beliebige Kanalfilter, z.B. Wurzel-Cosinus-Filter<br />
o<strong>der</strong> annähernd ideale Rechteck-Bandpassfilter, auch mit sehr großen<br />
Bandbreiten (z.B. 4 MHz) als digitale Filter zu realisieren. Damit ist eine<br />
Kanalleistungsmessung im Zeitbereich möglich, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Spektrumanalysator<br />
wie ein Empfänger fest auf die Mittenfrequenz des jeweiligen<br />
Kanals abgestimmt wird. Man umgeht damit die Begrenzung <strong>der</strong> minimal<br />
möglichen Sweep-Zeit, die sich aus <strong>der</strong> Einschwingzeit aufgrund schmaler<br />
Auflösebandbreiten ergibt, wie sie bei <strong>der</strong> Messung im Frequenzbereich<br />
benötigt werden. Man erreicht im Zeitbereich bei gleicher Meßzeit eine<br />
wesentlich bessere Reproduzierbarkeit <strong>der</strong> Meßergebnisse bzw. kann bei<br />
vergleichbarer Reproduzierbarkeit die Meßzeit gegenüber <strong>der</strong> konventionellen<br />
Integrationsmethode erheblich reduzieren.<br />
Soll die Leistung in mehreren Nachbarkanälen gemessen werden, so<br />
wird <strong>der</strong> Spektrumanalysator automatisch nacheinan<strong>der</strong> auf die jeweiligen<br />
Kanalmittenfrequenzen abgestimmt. Nicht interessierende Frequenzbereiche<br />
zwischen den Kanälen werden dabei übersprungen, wodurch ein<br />
weiterer Zeitvorteil gegenüber <strong>der</strong> Messung im Frequenzbereich erzielt<br />
wird.<br />
Ein zusätzlicher Vorzug <strong>der</strong> Messung im Zeitbereich ist die Möglichkeit,<br />
transiente Signale, wie sie durch Schaltvorgänge hervorgerufen werden,<br />
korrekt erfassen zu können.<br />
6.3.4.4 Spektrale Messungen an TDMA-Systemen<br />
Für die Messung <strong>der</strong> Nachbarkanalleistung an geschalteten Signalen in<br />
TDMA-Systemen sind beson<strong>der</strong>e Punkte zu beachten.<br />
Soll die Nachbarkanalleistung aufgrund <strong>der</strong> Modulation sowie des<br />
Phasenrauschens des Sen<strong>der</strong>s bestimmt werden, so dürfen transiente Signale,<br />
die durch Ein- und Ausschaltvorgänge entstehen, nicht dabei erfaßt<br />
werden. Die Meßwertaufnahme darf daher nur innerhalb des aktiven<br />
Zeitschlitzes (Burst) erfolgen, d.h. während des Zeitraums, in dem keine<br />
Schaltvorgänge auftreten. Dies erreicht man durch sogenanntes „Gating“:<br />
Abgeleitet von einem externen Trigger-Signal o<strong>der</strong> auch von einem<br />
breitbandigen Pegeldetektor innerhalb des Spektrumanalysators (HF-Trigger)<br />
muß ein entsprechendes Zeitfenster („Gate“) eingestellt werden,<br />
während dessen die Meßwertaufnahme stattfindet, d.h. <strong>der</strong> Sweep des<br />
Spektrumanalysators abläuft. Außerhalb dieses Zeitfensters ruht die<br />
Meßwertaufnahme, <strong>der</strong> Frequenzablauf wird angehalten.<br />
Bei korrekter Einstellung ist die effektive Sweep-Zeit, die für eine<br />
solche Messung zur Betrachtung eines bestimmten Frequenzbereichs erfor<strong>der</strong>lich<br />
ist, um den Kehrwert des Tastverhältnisses t on /t off höher als bei<br />
einem normalen Sweep.<br />
Viele Analysatoren können auch durch das Videosignal getriggert werden.<br />
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