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Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Häufige Messungen und Funktionserweiterungen<br />

Die Meßwerte, die den Pegeln <strong>der</strong> dargestellten Bildpunkte entsprechen,<br />

werden im linearen Pegelmaßstab innerhalb <strong>der</strong> gewählten Kanalbandbreite<br />

integriert. Die Angabe <strong>der</strong> daraus resultierenden Nachbarkanalleistung<br />

erfolgt, bezogen auf die Leistung im Nutzkanal, meist in dBc.<br />

Im einzelnen werden folgende Schritte durchgeführt:<br />

• Für alle Pegelmeßwerte innerhalb eines Kanals wird die Leistung im linearen<br />

Pegelmaßstab ermittelt. Es gilt:<br />

P i = 10 (L i/10)<br />

(Gl. 6-17)<br />

mit P i Leistung eines durch Pixel i dargestellten Meßwerts im<br />

linearen Pegelmaßstab, in W<br />

L i Pegel des durch Pixel i dargestellten Meßwerts, in dBm<br />

• Die linearen Leistungen aller Meßkurvenpunkte innerhalb eines Kanals<br />

werden aufsummiert und durch die Anzahl <strong>der</strong> Meßkurvenpunkte im<br />

Kanal geteilt.<br />

• Die Ergebnisse pro Kanal werden mit dem Quotienten aus <strong>der</strong> gewählten<br />

Kanalbandbreite und <strong>der</strong> Rauschbandbreite des Auflösefilters multipliziert.<br />

Aus diesen Schritten ergibt sich für die absolute Kanalleistung folgen<strong>der</strong><br />

Zusammenhang:<br />

( )<br />

n<br />

B CH 1<br />

2<br />

L Ch = 10 · lg · · 10 (Gl. 6-18)<br />

B R, ZF n 2 – n 1<br />

Σ<br />

P i<br />

10<br />

n 1<br />

mit L Ch Kanalleistungspegel, in dBm<br />

B Ch Kanalbandbreite, in Hz<br />

B R,ZF Rauschbandbreite des ZF-Filters, in Hz<br />

n 1 , n 2 Indizes <strong>der</strong> aufzusummierenden Meßwerte<br />

P i Leistung des durch Pixel i dargestellten Meßwerts, in W<br />

Wahl <strong>der</strong> Auflösebandbreite (RBW)<br />

Die Auflösebandbreite (RBW) muß gegenüber <strong>der</strong> Kanalbandbreite klein<br />

gewählt werden, damit die Kanalbandbreite möglichst genau eingehalten<br />

werden kann. Wird die Auflösebandbreite zu groß gewählt, so reicht die Selektion<br />

des nachgebildeten Kanalfilters nicht aus und es wird vor allem bei<br />

Messung <strong>der</strong> Nachbarkanäle die Leistung im Hauptkanal teilweise mitgemessen<br />

und das Ergebnis dadurch verfälscht. Übliche Werte für die Auflösebandbreite<br />

sind 1% bis 3% <strong>der</strong> Kanalbandbreite. Bei zu kleiner Auflösebandbreite<br />

wird die notwendige Sweep-Zeit überproportional lang,<br />

wodurch sich die Meßzeit beträchtlich erhöht.<br />

Wahl des Detektors<br />

Da innerhalb <strong>der</strong> Kanalbandbreite die Leistung gemessen werden muß,<br />

kommen als Detektoren nur <strong>der</strong> Sample- und <strong>der</strong> RMS-Detektor in Frage.<br />

Nur diese beiden Detektoren liefern Meßergebnisse, die eine Leistungsberechnung<br />

ermöglichen. Die Spitzenwertdetektoren (Max Peak, Min<br />

Peak, Auto Peak) sind zur Messung von Rausch- o<strong>der</strong> rauschähnlichen Signalen<br />

nicht geeignet, da bei ihnen keine Korrelation zwischen <strong>der</strong> detektierten<br />

Videospannung und <strong>der</strong> Leistung des Eingangssignals hergestellt<br />

werden kann.<br />

Bei Verwendung des Sample-Detektors wird <strong>der</strong> durch ein Pixel dargestellte<br />

Meßwert nur aus einem Abtastwert (Sample) <strong>der</strong> ZF-Hüllkurvenspannung<br />

gewonnen. Bei im Vergleich zur Auflösebandbreite großen Frequenzdarstellbereichen<br />

(z.B. Span/RBW >500) können durch die in jedem<br />

Analysator beschränkte Anzahl <strong>der</strong> Bildpunkte (z.B. 501) eventuell vorhandene<br />

diskrete Signalanteile (Sinussignale) verloren gehen, was dann zur<br />

fehlerhaften Kanal- bzw. Nachbarkanalleistungsanzeige führt (vgl. Kapitel<br />

4.4, Detektoren).<br />

Da es sich bei digital modulierten Signalen um rauschähnliche Signale<br />

handelt, erhält man mit dem Sample-Detektor eine stark schwankende<br />

Meßkurve. Um stabile Meßergebnisse zu erhalten, ist daher Mittelung<br />

notwendig, wodurch aber das angezeigte Signal unterbewertet und dadurch<br />

verfälscht wird (vgl. Kapitel 4.5, Detektoren).<br />

Bei Wahl des RMS-Detektors wird die durch ein Pixel angezeigte Leistung<br />

aus mehreren Meßwerten berechnet, wodurch sich stabilere Meßergebnisse<br />

ergeben. Zudem ist durch Erhöhen <strong>der</strong> Meßzeit auch eine Mittelung<br />

<strong>der</strong> Meßkurve möglich, ohne daß diese verfälscht wird. Auch<br />

werden im Kanal enthaltene diskrete Störsignale leistungsmäßig korrekt<br />

erfaßt. Der RMS-Detektor ist daher für Kanalleistungsmessungen dem<br />

Sample-Detektor vorzuziehen.<br />

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