Ausgabe 5a | 2013 (PDF 11.0 MB) - LCH
Ausgabe 5a | 2013 (PDF 11.0 MB) - LCH
Ausgabe 5a | 2013 (PDF 11.0 MB) - LCH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
BILDUNG SCHWEIZ 5 a I <strong>2013</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
16<br />
«Festhalten wollen wir auf jeden Fall an der Strategie der funktionalen Mehrsprachigkeitsdidaktik,<br />
welche das Ziel verfolgt, in erster Linie die Sprache als<br />
Kommunikationsmittel zu gebrauchen, ohne darin Perfektion zu erreichen.»<br />
Barbara Wuthier,<br />
Projektverantwortliche von Klett und Balmer<br />
Foto: Doris Fischer<br />
einem recht grossen Aufwand verbunden»,<br />
erklärt er. Geholfen habe ihm in<br />
der Anfangsphase unter anderem der<br />
Austausch in der internen QGruppe<br />
unter den EnglischLehrpersonen der<br />
umliegenden Gemeinden des Bezirks<br />
Dorneck (Nuglar, Gempen, Büren und<br />
Hochwald), welche das neue Lehrmittel<br />
ebenfalls testen.<br />
Die mit der Evaluation betrauten Lehrerinnen<br />
und Lehrer erhalten vom Klett<br />
Verlag nach Abschluss eines Semesters<br />
jeweils einen Fragebogen mit gezielten<br />
Fragen zu den «Units» und den verschiedenen<br />
Zusatzmaterialien. Darüber hinaus<br />
treffen sich die TestLehrpersonen<br />
der betreffenden Kantone mit dem Verlag<br />
jährlich ein bis zweimal zum<br />
Gedankenaustausch. «Die mündlichen<br />
Feedbacks der Lehrerinnen und Lehrer,<br />
die jeweils nach der Auswertung des<br />
Fragebogens stattfinden, liefern uns<br />
zusätzliche, aufschlussreiche Anhaltspunkte»,<br />
betont Barbara Wuthier.<br />
Spannende Themen auf hohem Niveau<br />
An «New World» gefällt Curdin Cajöri<br />
vor allem die Themenwahl der einzelnen<br />
Units. «Sie sind spannend und begeistern<br />
auch die Kinder. Sie kommen<br />
gern ins Englisch.» Auch das Activity<br />
Book bekommt gute Noten von ihm.<br />
«Dieses fordert auf zu handlungsorientiertem<br />
Arbeiten; so haben wir beispielsweise<br />
in der Unit ‹Food to the test›, verschiedene<br />
Drinks hergestellt und eine<br />
Degustation veranstaltet.» Auch die<br />
Lernkontrolle, welche die Kinder im<br />
«My Englisch journal» selber durchführen,<br />
schätzt er. Es zeige sich, dass das<br />
Lehrmittel stark auf auditives Lernen<br />
ausgerichtet sei; die Kinder entwickelten<br />
dadurch ein gutes Hörverständnis.<br />
Als grössten Schwachpunkt kritisiert<br />
Curdin Cajöri den Umfang des Lehrmittels:<br />
«Man hat anfänglich zu viel reingepackt,<br />
das Programm war zu dicht und<br />
das Niveau für schwächere Schülerinnen<br />
und Schüler zu hoch. Die Zeit<br />
Curdin Cajöri, Englischlehrer an der Primarschule in Seewen SO, testet das neue<br />
Lehrmittel «New World».<br />
reichte oft nicht, um spielerisch mit Inhalten<br />
umzugehen oder die Thematik<br />
genügend zu festigen.» In der überarbeiteten<br />
Version werde der Verlag aufgrund<br />
der Rückmeldungen der Lehrpersonen<br />
dann auch eine Unit weggelassen.<br />
Für seinen Geschmack gebe es zu wenig<br />
Sequenzen, wo die Schülerinnen und<br />
Schüler selbstständig arbeiten könnten.<br />
«Das Lehrmittel verlangt generell eine<br />
starke Führung und Begleitung der<br />
Lehrperson, da das Niveau hoch ist.» Erwünscht<br />
wären aus seiner Sicht ausserdem<br />
zusätzliche Hilfsmittel und Material<br />
wie Wortkärtchen, Memory etc. Welche<br />
Änderungen und Wünsche der Verlag<br />
letztlich berücksichtige, werde sich im<br />
Detail erst noch zeigen, wenn die definitive<br />
<strong>Ausgabe</strong> vorliege, sagt er.<br />
Abgespeckt und vereinfacht<br />
Der Verlag nimmt die Einwände ernst:<br />
«Aus den Rückmeldungen erfuhren wir,<br />
dass der Einstieg ins Lehrmittel Schwierigkeiten<br />
bereitete. Deshalb haben wir<br />
die erste Unit verlegt und eine sogenannte<br />
PreUnit vorgeschoben. Diese<br />
nimmt auf, was die Kinder aufgrund der<br />
Mehrsprachigkeitsdiaktik bereits können<br />
und ermöglicht dadurch einen sanfteren<br />
Einstieg. Ausserdem haben wir die<br />
Einführung in den ersten paar Units<br />
beim Activity Book zum besseren Verständnis<br />
in Deutsch gemacht», bestätigt<br />
Barbara Wuthier. Die Rückmeldungen<br />
hätten aber auch gezeigt, dass viele Sachen<br />
gut angekommen seien: «Die Zielvorgaben<br />
und Arbeitsaufträge für jede<br />
Unit, die ‹Projekt Tasks› beispielsweise,<br />
haben alle gut funktioniert und den Kindern<br />
Freude gemacht.»<br />
Festhalten wolle man auf jeden Fall<br />
auch an der Strategie der funktionalen<br />
Mehrsprachigkeitsdidaktik, welche das<br />
Ziel verfolge, in erster Linie die Sprache<br />
als Kommunikationsmittel zu gebrauchen,<br />
ohne darin Perfektion zu erreichen,<br />
und das Bewusstsein für die kulturelle<br />
Vielfalt zu fördern, betont Wuthier.