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seit 1902 Im Dienst <strong>de</strong>r Jagd<br />
Wie<strong>de</strong>r Verbandsstöberprüfungen<br />
in <strong>de</strong>r Schorfhei<strong>de</strong> und im nie<strong>de</strong>ren Fläming –<br />
Erfahrungen nach insgesamt<br />
sechs Verbandsstöberprüfungen<br />
Der Verein Deutsch-Drahthaar – Gruppe Fläming-Havelland richtete zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2012 wie<strong>de</strong>r<br />
zwei Verbandsstöberprüfungen (VStP) mit Führerbegleitung im Zusammenhang mit Ansitz-Drückjag<strong>de</strong>n<br />
aus.<br />
Am 03.11.2012 fand die erste <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Prüfungen in <strong>de</strong>r Schorfhei<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Oberförsterei Groß Schönebeck<br />
statt. Die für die Hun<strong>de</strong> recht anspruchsvolle Prüfung mit <strong>de</strong>n Fächern Schussfestigkeit, Gehorsam,<br />
Stöbern und einer Anschnei<strong>de</strong>prüfung war für einen Tag angesetzt. Beim Stöbern wur<strong>de</strong>n die Hun<strong>de</strong><br />
zusammen mit drei Richtern und drei ortskundigen Treibern von ihrem bewaffneten Führer begleitet. Um<br />
<strong>de</strong>n Jagdbeginn nicht zu stören, wur<strong>de</strong>n Schussfestigkeit und Gehorsam zuerst in einem separaten Revierteil<br />
geprüft. Dabei schied einer von vier Hun<strong>de</strong>n (1 DK, 3 DD) beim Fach „Ablegen“ aus. Die übrigen drei<br />
Hun<strong>de</strong> leisteten sehr gute Stöberarbeit: in zwei Stun<strong>de</strong>n konnten ein Rottier, mehrere Stück Damwild sowie<br />
ein kranker Keiler gefun<strong>de</strong>n und über längere Strecken lautjagend verfolgt wer<strong>de</strong>n. Der kranke Keiler<br />
wur<strong>de</strong> vom Hund gestellt und konnte gestreckt wer<strong>de</strong>n. Die Anschnei<strong>de</strong>prüfung an einem Damkalb wur<strong>de</strong><br />
von allen Hun<strong>de</strong>n bestan<strong>de</strong>n. Die Hun<strong>de</strong>führer <strong>de</strong>r drei DD wur<strong>de</strong>n am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Jagd von M. Vogt (VDD<br />
Fläm.-Hav.) und <strong>de</strong>m Leiter <strong>de</strong>r Oberförsterei Groß Schönebeck M.Schmie<strong>de</strong>l durch die Überreichung<br />
<strong>de</strong>r Urkun<strong>de</strong>n und einer Bruches geehrt.<br />
Die zweite VStP fand vier Wochen später im Fläming in <strong>de</strong>n Revieren um Züllichendorf und Dobbrikow<br />
statt, wo durch die Jägerschaft „Pfefferfloeß“ einmal im Jahr eine Ansitz-Drückjagd auf ca. 3000 ha<br />
Fläche durchgeführt wird. Die VDD-Gruppe Fläming-Havelland hatte nunmehr zum dritten Mal die<br />
Gelegenheit eine VStP durchzuführen, bei <strong>de</strong>r die Hun<strong>de</strong> vom Führer begleitet wur<strong>de</strong>n. Es wur<strong>de</strong>n vier<br />
Hun<strong>de</strong> gemel<strong>de</strong>t (1 KlM, 3 DD). Schussfestigkeit und Gehorsam wur<strong>de</strong>n auch hier in einem angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Revierteil geprüft. Alle Hun<strong>de</strong> erwiesen sich als schussfest. Bei <strong>de</strong>n Gehorsamsfächern traten jedoch<br />
bei drei Hun<strong>de</strong>n erhebliche Defizite auf, so dass sie die Prüfung nicht bestehen konnten. Die DD-Hündin<br />
„Fanja vom Kiebitzmoor“ mit ihrem Führer Kersten Höhne konnte für die Stöberarbeit mit „sehr gut“ (4)<br />
bewertet wer<strong>de</strong>n. Sie arbeitete planmäßig und gründlich und kam dabei mehrmals an Reh- und Damwild,<br />
<strong>de</strong>m sie lautjagend folgte. In angemessenen Zeitabstän<strong>de</strong>n kam sie regelmäßig zum Führer zurück. Die<br />
Anschnei<strong>de</strong>prüfung bestand sie an einem frisch gestreckten Kitz. Die Hündin und ihr Führer wur<strong>de</strong>n anschließend<br />
durch Überreichung einer Urkun<strong>de</strong> und eines Bruches ausgezeichnet.<br />
Fazit nach sechs VStP in unserer Gruppe:<br />
• die VStP ist eine gehobene und anspruchsvolle Leistungsprüfung <strong>de</strong>s JGHV<br />
• sie ist geeignet, Zuchtmaterial für die Schalenwildjagd zu selektieren<br />
• sie eignet sich sehr gut, das Jagdhun<strong>de</strong>wesen <strong>de</strong>r Jägerschaft zu veranschaulichen<br />
• in geschlossenen Waldungen ist das Stöbern mit Führerbegleitung <strong>de</strong>m Stöbern vom Stand aus<br />
vorzuziehen, weil:<br />
• ein flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>s Durchstöbern nur in Verbindung von durchgehen<strong>de</strong>n Hun<strong>de</strong>führern mit <strong>de</strong>n<br />
Hun<strong>de</strong>n erreicht wird, was beim punktuellen Stöbern vom Stand aus nicht garantiert ist,<br />
• Schwarzwild hun<strong>de</strong>fest ist und somit die Nähe <strong>de</strong>s Hun<strong>de</strong>führers erfor<strong>de</strong>rlich macht, sowie<br />
• die Hun<strong>de</strong> in ihrer Arbeit besser beurteilt wer<strong>de</strong>n können<br />
Wegen <strong>de</strong>r, in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Prüfung stehen<strong>de</strong>n zwangsläufigen Beunruhigung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s,<br />
sollten VStP nur in Verbindung mit Drückjag<strong>de</strong>n durchgeführt wer<strong>de</strong>n, zumal dabei auch immer frisch<br />
geschossenes (warmes) Wild für die gefor<strong>de</strong>rte Anschnei<strong>de</strong>prüfung zur Verfügung steht. Für Prüfungszwecke<br />
alleine sollte die Beunruhigung von Schalenwild möglichst vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
M. Vogt<br />
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