10.01.2014 Aufrufe

«Ans Aufgeben habe ich nie gedacht»

«Ans Aufgeben habe ich nie gedacht»

«Ans Aufgeben habe ich nie gedacht»

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bodensee Nachr<strong>ich</strong>ten, 28. Juni 2013 Aktuell Seite 3<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

gleitet <strong>habe</strong>n. «Es hat gut getan,<br />

meine Liebsten um m<strong>ich</strong> zu <strong>habe</strong>n,<br />

denn sonst hätte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong><br />

wahrscheinl<strong>ich</strong> zieml<strong>ich</strong> alleine<br />

gefühlt», so Lötscher. Esscheint,<br />

als <strong>habe</strong> er noch gar n<strong>ich</strong>t so recht<br />

begriffen, was sein Körper da geleistet<br />

hat. Die acht Etappen gingen<br />

mehr oder weniger gut über die<br />

Bühne. Am Sonntag, so sagt Lötscher,<br />

sei es zieml<strong>ich</strong> heiss gewesen<br />

und er <strong>habe</strong> unter der Hitze gelitten.<br />

«Ich musste wirkl<strong>ich</strong> gut darauf<br />

achten, genügend zu trinken.»<br />

«Es war, als hätte sie den<br />

Schmerz hinausgezogen»<br />

«In den ersten sechs Etappen hatte<br />

<strong>ich</strong> keinerlei Schmerzen oder<br />

sonstige Probleme», so Lötscher.<br />

Erst in der siebten Etappe musste<br />

er die Zähne zusammenbeissen. Im<br />

Kanton Freiburg zog s<strong>ich</strong> Lötscher<br />

eine Entzündung oberhalb seines<br />

K<strong>nie</strong>s zu und hatte starke Schmerzen<br />

beim Laufen. «Es ging da sehr<br />

steil bergauf und <strong>ich</strong> wollte aber<br />

trotzdem meine neun bis zehn<br />

Stundenkilometer beibehalten.<br />

Meine Muskeln oberhalb des K<strong>nie</strong>s<br />

<strong>habe</strong>n s<strong>ich</strong> dann entzündet», sagt<br />

Lötscher. Seine Masseurin Claire<br />

<strong>habe</strong> aber anscheinend ein kleines<br />

Wunder vollbracht, indem sie Lötschers<br />

K<strong>nie</strong> behandelte. «Sie hat<br />

mein K<strong>nie</strong> in beide Hände genommen<br />

und plötzl<strong>ich</strong> wurde es<br />

ganz heiss. Danach war es sofort<br />

ein Stück besser. Es war, als hätte<br />

sie den Schmerz mit ihren Händen<br />

hinausgezogen», meint Lötscher<br />

und fügt an: «Ohne sie und<br />

die Unterstützung und Begeisterung<br />

ihres Mannes, hätte <strong>ich</strong> das<br />

wahrscheinl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t durchgehalten.<br />

Aber ans <strong>Aufgeben</strong> <strong>habe</strong> <strong>ich</strong><br />

<strong>nie</strong> gedacht.»<br />

Wenn er s<strong>ich</strong> was in den Kopf<br />

setzt, zieht er es durch<br />

Bei der siebten Etappe wurde Lötscher<br />

von zwei Freunden aus Freiburg<br />

begleitet – beide auch sehr<br />

sportl<strong>ich</strong> und fit. «Wir sind dann<br />

beinahe 30 Kilometer zusammen<br />

gejoggt. Irgendwann <strong>habe</strong>n sie gesagt,<br />

<strong>ich</strong> müsse die letzen fünf Kilometer<br />

alleine zurücklegen, da sie<br />

n<strong>ich</strong>t mehr weiterrennen können.<br />

Einer von beiden sagte zu mir, <strong>ich</strong><br />

sei eine Maschine und er würde mir<br />

n<strong>ich</strong>t mehr hinterherkommen»,<br />

sagt Lötscher. Sein persönl<strong>ich</strong>es<br />

Ziel war es, die Strecke so schnell<br />

es eben für ihn mögl<strong>ich</strong> war, zurückzulegen.<br />

Er scheint ein sehr<br />

zielstrebiger Mensch zu sein. Wenn<br />

s<strong>ich</strong> Lötscher etwas in den Kopf gesetzt<br />

hat, zieht er es auch durch.<br />

Bild: sr<br />

Jérôme Lötscher kann selbst noch gar n<strong>ich</strong>t glauben, was sein Körper alles leisten<br />

konnte. Er ist müde, aber glückl<strong>ich</strong>.<br />

Maschine, Monster<br />

und n<strong>ich</strong>t ganz normal<br />

Lötschers Vorbereitung auf den<br />

Marathon war diszipli<strong>nie</strong>rt und<br />

streng durchgeplant. Er ist ein aktiverMann,machtSport,seiterfünf<br />

Jahre als ist. Dadurch kennt sein<br />

Körper die Strapazen schon zieml<strong>ich</strong><br />

gut. Dieser Marathon war aber<br />

um einiges intensiver, als alles andere<br />

zuvor. «Ich <strong>habe</strong> zieml<strong>ich</strong> viel<br />

von meinem Körper verlangt in der<br />

vergangenen Woche. Jetzt muss <strong>ich</strong><br />

m<strong>ich</strong> erst einmal etwas erholen und<br />

wieder zunehmen», so der Rorschacher.<br />

Er hat während des Trainings<br />

und auch während dem Marathon<br />

acht Kilogramm verloren,<br />

die es nun aufzuholen gilt. Auf die<br />

Frage, auf was er s<strong>ich</strong> nun am meisten<br />

freue, weiss Lötscher noch keine<br />

konkrete Antwort. «Es ist zu<br />

früh, <strong>ich</strong> <strong>habe</strong> noch gar n<strong>ich</strong>t realisiert,<br />

dass der Marathon erfolgre<strong>ich</strong><br />

über die Bühne ging. Laufend<br />

erhalte <strong>ich</strong> Nachr<strong>ich</strong>ten, in<br />

denen steht, <strong>ich</strong> sei eine Maschine,<br />

ein Monster und n<strong>ich</strong>t ganz normal»,<br />

so Lötscher grinsend und<br />

plötzl<strong>ich</strong> fällt ihm ein, auf was er<br />

s<strong>ich</strong> nun sehr freut: «Ich freue m<strong>ich</strong><br />

jetzt sehr, dass <strong>ich</strong> mit meiner<br />

Freundin wieder mehr Zeit verbringen<br />

kann.» Das Geld, welches<br />

gespendet wurde und weiterhin<br />

wird, soll verwendet werden, um<br />

Kinderträume zu erfüllen. Bisher<br />

kamen über 10 000 Franken zusammen,<br />

Lötscher hofft, dass s<strong>ich</strong><br />

der Betrag noch steigern wird.<br />

Stefa<strong>nie</strong> Rohner<br />

Mehr zum Projekt<br />

Wer mehr über das Projekt erfahren<br />

möchte, kann die Homepage<br />

www.runfordreams.ch besuchen.<br />

Übrigens: Wer auch<br />

noch spenden will, kann dies<br />

noch bis Ende Juli machen. Die<br />

Infos finden Sie ebenfalls auf der<br />

Homepage.<br />

Abwechslungsre<strong>ich</strong>er Ausflug<br />

Am vergangenen Samstag trafen<br />

s<strong>ich</strong> Mitglieder vom Samariterverein<br />

Lutzenberg/Wienacht<br />

am Bahnhof in Rheineck.<br />

Gut gelaunt startete man in<br />

R<strong>ich</strong>tung St.Gallen und von<br />

dort aus in R<strong>ich</strong>tung Luzern.<br />

Das Wetter zeigt s<strong>ich</strong> von der bewölkten<br />

Seite, aber je näher man<br />

Luzern kam, desto freundl<strong>ich</strong>er<br />

wurde es. In Luzern hatten dann alleSamariterzweiStundenZeit,s<strong>ich</strong><br />

die Stadt etwas genauer anzusehen.<br />

Mit gutgefülltem Rucksack<br />

und ein paar Souvenirs im Gepäck<br />

traf man s<strong>ich</strong> dann am Schiffssteg<br />

und bestieg das Kursschiff von Luzern,<br />

über Weggis und Vitznau nach<br />

Beckenried. Eine wunderschöne<br />

Überfahrt, die die ganze Pracht des<br />

Vierwaldstättersees zeigte. Mit der<br />

Luftseilbahn ging es dann von Beckenried<br />

auf die Klewenalp. Kaum<br />

ausgepackt durften die Samariter<br />

zur Alpenolympiade antreten. Es<br />

standen einige knifflige Disziplinen<br />

auf dem Programm: Wettsägen,<br />

Wettnageln, Wettmelken, Hufeisen<br />

werfen und Garettenrennen.<br />

Der sportl<strong>ich</strong>e Plauschwettkampf<br />

gab allen während zwei Stunden einiges<br />

an Lachern, aber auch so<br />

mancher musste dabei kräftig<br />

schnaufen und kam dann doch<br />

noch ins Schwitzen. Als Belohnung<br />

gab es später dann ein leckeres<br />

Abendessen und eine Rangverkündung.<br />

Als beste Wettkämpferin<br />

gewann Andrea Thurnherr einen<br />

Gutschein für einen Skitag auf<br />

der Klewenalp.<br />

Kultur auf dem Programm<br />

Der Morgen kam schneller als erwartet<br />

und so erwachte man und<br />

traute seinen Augen kaum –d<strong>ich</strong>ter<br />

Nebel lag über der Klewenalp.<br />

Aber, auch im Nebel lässt s<strong>ich</strong> gut<br />

frühstücken und so sass man dann<br />

bei üppigem Brunch und erzählte<br />

s<strong>ich</strong> vom Weckdienst der alpeigenen<br />

Murmeltieren, die schon frühmorgens<br />

jedem Hahn Konkurrenz<br />

machen würden. Wieder auf dem<br />

Schiff zurück nach Luzern, vorbei<br />

am Bürgerstock, genossen ein paar<br />

der Samariter noch die herrl<strong>ich</strong>e<br />

Auss<strong>ich</strong>t an Deck, gestärkt durch<br />

ein Schnäpschen, während die Anderen<br />

in kleinen Gruppen im<br />

Schiffsinneren lieber einen Jass<br />

klopften. In Luzern angekommen<br />

kam Bewegung in die Gruppe. Kultur<br />

stand auf dem Programm. Vom<br />

Seebecken her kommend wanderten<br />

die Samariter über die Kapellbrücke<br />

zur Museggmauer und<br />

ihren malerischen Türmen. Ein<br />

herrl<strong>ich</strong>erAusblickbots<strong>ich</strong>vonder<br />

ehemaligen Stadtbefestigung. Die<br />

Stadt Luzern lag einem zu Füssen<br />

und die Türme, eindrucksvolle<br />

Zeitzeugen einer längst vergangenen<br />

Epoche, wollten bestiegen<br />

werden. Nach so viel Auf- und Abstieg<br />

rastete die Gruppe noch kurz<br />

im Vorgarten der Mauer und beschloss<br />

dann, s<strong>ich</strong> etwas in der<br />

Stadt umzusehen. Man traf s<strong>ich</strong><br />

später dann wieder am Bahnhof<br />

und trat die Rückreise im Zug an.<br />

Müde, aber zufrieden, trafen die<br />

Samariter gegen halb sieben wieder<br />

in Rheineck ein.<br />

pd<br />

IhreGedanken zum Flüchtlingstag?<br />

Anzeige<br />

Helmut Mischler, Arbon<br />

An und für s<strong>ich</strong> finde <strong>ich</strong> es gut,<br />

dass das Gesetz verschärft wurde.<br />

Klar,einige Flüchtlinge trifft es ungerecht.<br />

Ich finde, wir sind als<br />

'Flüchtlingsland' noch zu attraktiv.<br />

Wir <strong>habe</strong>n schon viele aufgenommen.<br />

Die, die einen Ort brauchen<br />

sind natürl<strong>ich</strong> willkommen,<br />

aber bei Wirtschaftsflüchtlingen<br />

finde <strong>ich</strong> es n<strong>ich</strong>t in Ordnung.<br />

Gürhan Yüksel, Arbon<br />

Ich finde, wir sollten mehr Flüchtlinge<br />

aufnehmen, denn schliessl<strong>ich</strong><br />

kann <strong>nie</strong>mand etwas dafür,<br />

fliehen zu müssen. Hier in der<br />

Schweiz <strong>habe</strong>n wir es schön, deshalb<br />

sollten wir denen, die es n<strong>ich</strong>t<br />

gut <strong>habe</strong>n, die Chance zum Leben<br />

geben und sie dann auch bei der Integration<br />

in die Schweiz unterstützen.<br />

Silla Gröbli, getr. in Arbon<br />

Mehmet Duman, Arbon<br />

Ich finde die Verschärfung des Ich finde, Wirtschaftsflüchtlinge<br />

Asylgesetzes daneben. Wir hätten sollten n<strong>ich</strong>t in ein Land aufgenommen<br />

die Pfl<strong>ich</strong>t zu helfen und Flüchtlinge<br />

werden. Aber bei denje-<br />

aufzunehmen. Ich finde es nigen, die wegen des Krieges fliehen,<br />

happig, das diejenigen, die den Militärdienst<br />

sollte s<strong>ich</strong> die Frage gar n<strong>ich</strong>t<br />

verweigern, hier n<strong>ich</strong>t stellen –denen sollten wir helfen.<br />

mehr als Flüchtlinge gelten –invielen<br />

Das Militärdienstverweigerer n<strong>ich</strong>t<br />

Ländern geht es im Militär-<br />

mehr als Flüchtlinge gelten, finde<br />

dienst um Leben und Tod. Das Gesetz<br />

<strong>ich</strong> schlimm. Sie sollten n<strong>ich</strong>t ab-<br />

müsste gelockert werden. gewiesen werden.<br />

Für Sie waren unterwegs: Stefa<strong>nie</strong> Rohner und Benjamin Gahlinger<br />

drink and<br />

drive<br />

«Saft vomFass»<br />

alkoholfrei istein<br />

erfrischender<br />

Durstlöscher mit<br />

nur18kcal/dl für<br />

unterwegs, in<br />

Restaurants, Bars<br />

oder zu Hause.<br />

Trinkden neuen<br />

Cider und<br />

bewahre einen<br />

klaren Kopf.<br />

ALKOHOLFREI<br />

Mosterei Möhl AG<br />

9320 Arbon |Tel. 071447 40 74 |www.moehl.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!