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FPX-Merkblatt Perimeterdämmung: Pdf-Download - ENEV-Online.de

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<strong>Merkblatt</strong> für <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />

erdberührter Bauteile<br />

Die Fachvereinigung<br />

Polystyrol-Extru<strong>de</strong>rschaumstoff


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung.......................................... 4<br />

2. Anwendungsbereich <strong>de</strong>s<br />

<strong>Merkblatt</strong>es....................................... 4<br />

3. Beanspruchungen <strong>de</strong>r<br />

<strong>Perimeterdämmung</strong>.......................... 5<br />

3.1 Erddruck......................................................5<br />

3.2 Verkehrslasten.............................................6<br />

3.3 Wasserbeanspruchung...............................6<br />

4. Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />

erdberührter Bauteile ............ 7<br />

4.1 Kennwerte für <strong>de</strong>n Wärmeschutz..............7<br />

4.1.1 Wärmeleitfähigkeit.........................................7<br />

4.1.2 Nennwert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit..................7<br />

4.1.3 Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit......8<br />

4.1.4 Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand .........................8<br />

4.1.5 Wärmeübergangswi<strong>de</strong>rstand........................8<br />

4.1.6 Wärmedurchgangskoeffizient........................9<br />

4.2 Baurechtliche Grundlagen <strong>de</strong>s<br />

baulichen Wärmeschutzes.........................9<br />

4.3 Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen nach<br />

DIN 4108.....................................................10<br />

4.4 Energiesparen<strong>de</strong>r Wärmeschutz nach<br />

<strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung (EnEV)....10<br />

4.5 Normative Regelungen............................. 11<br />

5. Anwendungsbezogene Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Ausführung... 12<br />

5.2 Bauaufsichtliche Zulassungen................14<br />

6. Eigenschaften <strong>de</strong>r Wärmedämmstoffe<br />

für die <strong>Perimeterdämmung</strong>.... 16<br />

6.1 Wärmedämmvermögen............................16<br />

6.2 Druckfestigkeit..........................................16<br />

6.3 Langzeitdruckfestigkeit............................16<br />

6.4 Wasseraufnahme bei langzeitigem<br />

Eintauchen.................................................17<br />

6.5 Wasseraufnahme im Diffusionsversuch......................................................17<br />

6.6 Verhalten bei Frost-Tau-Wechselbeanspruchung.........................................17<br />

6.7 Dämmstoffauswahl...................................18<br />

6.8 Produktkennzeichnung.............................19<br />

6.8.1 CE-Kennzeichnung.....................................19<br />

6.8.2 Übereinstimmungsnachweis (Ü-Zeichen)...20<br />

7. Praktische Ausführung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Perimeterdämmung</strong>........................ 20<br />

7.1 Verlegen <strong>de</strong>r Dämmplatten im Wandbereich.......................................................20<br />

7.1.1 Plattenbefestigung......................................20<br />

7.1.2 Übergang <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

Sockeldämmung.........................................22<br />

7.1.3 Dränung......................................................22<br />

7.1.4 Baugrubenverfüllung...................................24<br />

7.2 Verlegen <strong>de</strong>r Dämmplatten im<br />

Bo<strong>de</strong>nbereich............................................24<br />

7.3 Verlegen im Bereich von drücken<strong>de</strong>m<br />

Wasser .......................................................25<br />

7.4 Dämmung unter lastabtragen<strong>de</strong>n<br />

Gründungsplatten ....................................27<br />

7.4.1 Allgemeines.................................................27<br />

7.4.2 Wärmedämmschüttung...............................30<br />

7.5 Nachträgliche Wärmedämmung und<br />

Frostschutz ...............................................31<br />

8. Langzeitverhalten von<br />

Perimeterdämmstoffen.................... 31<br />

8.1 Langzeiterfahrung.....................................31<br />

8.2 Wärmedämmwert......................................31<br />

8.3 Druckfestigkeit..........................................32<br />

8.4 Wurzelfestigkeit.........................................32<br />

8.5 Beständigkeit gegen Verrottung und<br />

Tierangriff...................................................32<br />

9. Literaturhinweise............................. 33<br />

10. Normen........................................... 35<br />

11. Bauaufsichtliche Zulassungen........ 37<br />

12. Merkblätter und Richtlinien............. 37<br />

13. Herausgeber................................... 37


4 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

1. Einleitung<br />

Als <strong>Perimeterdämmung</strong> wird die Wärmedämmung<br />

von Bauteilen im Kontakt zum Erdreich bezeichnet.<br />

Bei dieser Anwendung ist <strong>de</strong>r Wärmedämmstoff hoher<br />

Feuchte- und Druckbeanspruchung ausgesetzt.<br />

Außer<strong>de</strong>m muss er verrottungsfest sein. Den hohen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Anwendung in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

wer<strong>de</strong>n nur qualitativ hochwertige Dämmstoffe<br />

gerecht.<br />

Häufig wird die bauliche Ausbildung von Außenwän<strong>de</strong>n<br />

im Erdreich in Planung und Ausführung sehr<br />

nachlässig behan<strong>de</strong>lt. Stellen sich später Feuchteschä<strong>de</strong>n<br />

ein, weil die Abdichtung o<strong>de</strong>r die Dränung<br />

nicht fachgerecht ausgeführt wur<strong>de</strong>n, lassen sich<br />

solche Mängel nur unvollkommen o<strong>de</strong>r nur mit großem<br />

Aufwand beheben.<br />

2. Anwendungsbereich<br />

<strong>de</strong>s <strong>Merkblatt</strong>es<br />

Dieses <strong>Merkblatt</strong> gibt Hilfestellung für die Planung<br />

und Ausführung von Wärmedämmmaßnahmen im<br />

erdberührten Gebäu<strong>de</strong>bereich. Die <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

kann dabei sowohl vertikal an Kellerwän<strong>de</strong>n<br />

als auch horizontal bei Kellerbö<strong>de</strong>n, als auch unter<br />

lastabtragen<strong>de</strong>n Gründungsplatten (siehe schematische<br />

Darstellung in Bild 1) eingebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

Grundlagen für dieses <strong>Merkblatt</strong> bil<strong>de</strong>n die <strong>de</strong>rzeitigen<br />

bauaufsichtlichen Regelungen, Produkt- und<br />

Anwendungsnormen und gesetzliche Verordnungen<br />

für <strong>de</strong>n baulichen Wärmeschutz.<br />

Ähnlich ist es beim Wärmeschutz. Ist bei einem<br />

Neubau die wohnliche Nutzung von Räumen, <strong>de</strong>ren<br />

Umfassungswän<strong>de</strong> gegen Erdreich grenzen, von<br />

Anfang an schon vorgesehen, müssen diese Wän<strong>de</strong><br />

wärmeschutztechnisch bemessen wer<strong>de</strong>n. Vielfach<br />

wer<strong>de</strong>n solche Räume aber bewusst zunächst<br />

als Lager, Abstellraum, Weinkeller o<strong>de</strong>r ähnlichem<br />

ausgewiesen und erst später in Büros, Spiel- o<strong>de</strong>r<br />

Gästezimmer umgewan<strong>de</strong>lt. Solche Nutzungen erfor<strong>de</strong>rn<br />

eine Beheizung und damit auch einen Wärmeschutznachweis.<br />

Deshalb sollte für die Umfassungsbauteile gleich<br />

von vornherein ein sinnvoller Wärmeschutz vorgesehen<br />

wer<strong>de</strong>n. Für die bauphysikalisch optimale Außendämmung<br />

unzureichend gedämmter Kellerwän<strong>de</strong><br />

müsste sonst die äußere Wandfläche freigelegt<br />

wer<strong>de</strong>n, was einen großen Aufwand erfor<strong>de</strong>rt. Deshalb<br />

sollte man bei Neubauten nicht nur die Außenwän<strong>de</strong><br />

über Erdreich, son<strong>de</strong>rn auch gegen Erdreich<br />

gleich beim Herstellen ausreichend dämmen.<br />

In <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Baupraxis wird beson<strong>de</strong>rs im erdberührten<br />

Bereich, meist aus Unkenntnis <strong>de</strong>r Gesetzes-<br />

und Vorschriftenlage gegen gelten<strong>de</strong> Ausführungsbestimmungen<br />

verstoßen. Nachfolgend ist<br />

<strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>r Normung und <strong>de</strong>r bauaufsichtlichen<br />

Regelungen für die Ausführung von <strong>Perimeterdämmung</strong>en<br />

dargestellt und es wer<strong>de</strong>n Empfehlungen<br />

für die praktische Ausführung gegeben.


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

5<br />

3. Beanspruchungen <strong>de</strong>r<br />

<strong>Perimeterdämmung</strong><br />

Charakteristisch für die <strong>Perimeterdämmung</strong> ist,<br />

dass die Wärmedämmschicht auf <strong>de</strong>r Außenseite<br />

<strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n Bauteils außerhalb <strong>de</strong>r Bauwerksabdichtung<br />

angeordnet wird. Der Untergrund muss<br />

aus massiven mineralischen Baustoffen bestehen.<br />

Diese müssen entwe<strong>de</strong>r mit einer Abdichtung versehen<br />

sein o<strong>de</strong>r aus wasserundurchlässigem Beton<br />

(WU-Beton) bestehen.<br />

Ebenso wie bei <strong>de</strong>r Auswahl und <strong>de</strong>r Ausführung <strong>de</strong>r<br />

Abdichtung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s im erdberührten Bereich<br />

ist auch für die Auswahl <strong>de</strong>s Dämmstoffes und für<br />

die Ausführung <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> die Wasserbelastung<br />

und <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong> Bo<strong>de</strong>n zu berücksichtigen.<br />

Im Erdkontakt kann die <strong>Perimeterdämmung</strong> durch<br />

<strong>de</strong>n Erddruck, durch Erdfeuchte, durch Sickerwasser<br />

und Stauwasser, aber auch durch drücken<strong>de</strong>s<br />

Grundwasser, durch Diffusionsvorgänge und im<br />

erdoberflächennahen Bereich <strong>de</strong>r Frosteindringtiefe<br />

durch Frost-Tau-Wechsel-Einwirkung sowie durch<br />

Verkehrslasten beansprucht wer<strong>de</strong>n.<br />

3.1 Erddruck<br />

Aus <strong>de</strong>m anstehen<strong>de</strong>n verdichteten Erdreich wirkt<br />

auf die <strong>Perimeterdämmung</strong> <strong>de</strong>r Erddruck dauerhaft<br />

ein. Je nach anstehen<strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n und Einbautiefe<br />

können auf diese Weise Dauerdruckbeanspruchungen<br />

entstehen, <strong>de</strong>nen nicht je<strong>de</strong>r Dämmstoff<br />

gewachsen ist. Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

eingesetzten Dämmstoffes ist <strong>de</strong>shalb darauf<br />

zu achten, dass dieser für die Dauerdruckbeanspruchung<br />

ausreichen<strong>de</strong> Festigkeitseigenschaften<br />

aufweist.<br />

Bild 1: Schematische Darstellung verschie<strong>de</strong>ner<br />

Wärmedämmungen von Bauteilen im Erdkontakt


6 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

Zur überschlägigen Abschätzung <strong>de</strong>r dauerhaften<br />

Druckbeanspruchung von Wärmedämmstoffen im<br />

Erdkontakt nach DIN 1055 [1] sind in Tabelle 1 für<br />

verschie<strong>de</strong>ne Bo<strong>de</strong>narten und Einbauhöhen Erddruckwerte<br />

angegeben. Der ungünstigste Lastfall für<br />

<strong>de</strong>n Dämmstoff ist <strong>de</strong>r Erdruhedruck e o<br />

(kN/m²) bei<br />

schluffigem Sand. Dieser wird nach folgen<strong>de</strong>r Gleichung<br />

berechnet:<br />

e o<br />

= γ · h · (1-sin ϕ‘) [kN/m²]<br />

Dabei be<strong>de</strong>uten:<br />

γ = Wichte [kN/m³] (schluffiger Sand = 20 kN/m³)<br />

h = Einbauhöhe [m]<br />

ϕ‘ = Scherparameter [°] (schluffiger Sand = 29°)<br />

Für die in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> eingesetzten Wärmedämmstoffe<br />

muss das Verhalten bei dauerhafter<br />

Lasteinwirkung bekannt sein, um die Wärmedämmleistung<br />

dauerhaft sicherzustellen.<br />

3.2 Verkehrslasten<br />

Befin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Kellerwand Zufahrten<br />

o<strong>de</strong>r Straßen, wer<strong>de</strong>n dadurch Druckkräfte auf<br />

die Wandkonstruktion übertragen. Die verwen<strong>de</strong>ten<br />

Wärmedämmstoffe zur <strong>Perimeterdämmung</strong> müssen<br />

diesen Beanspruchungen standhalten, o<strong>de</strong>r es müssen<br />

Beschränkungen für <strong>de</strong>n Abstand <strong>de</strong>r Lasteinwirkung<br />

o<strong>de</strong>r die Höhe <strong>de</strong>r Last getroffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Befin<strong>de</strong>n sich Parkflächen o<strong>de</strong>r Zufahrtsrampen auf<br />

Hofkeller<strong>de</strong>cken, müssen für die Auswahl <strong>de</strong>s Wärmedämmstoffes<br />

die Nutzlasten aus <strong>de</strong>m Fahrzeugverkehr<br />

und die Radlasten <strong>de</strong>r für das Parken o<strong>de</strong>r<br />

Befahren zugelassenen Fahrzeuge berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Tabelle 1: Anhaltswerte für <strong>de</strong>n Erdruhedruck e o<br />

für verschie<strong>de</strong>ne Bo<strong>de</strong>narten in Abhängigkeit von<br />

<strong>de</strong>r Einbautiefe<br />

Einbautiefe unter<br />

Gelän<strong>de</strong>niveau<br />

Erdruhedruck e o<br />

in kN/m² o<strong>de</strong>r kPa<br />

Ton und<br />

Schluff<br />

Sand,<br />

Kies-Sand<br />

3 m 39 36 23<br />

6 m 75 69 44<br />

9 m 112 102 66<br />

12 m 148 135 87<br />

Kies,<br />

Geröll<br />

15 m 184 168 108<br />

3.3 Wasserbeanspruchung<br />

Die Wasserbeanspruchung <strong>de</strong>s Bauwerks und somit<br />

auch <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> ist von einer Vielzahl<br />

verschie<strong>de</strong>ner Faktoren abhängig. Ist <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n<br />

ausreichend durchlässig, so dass das anfallen<strong>de</strong><br />

Wasser versickert und kein Stau beim Wasserabfluss<br />

entsteht, liegt <strong>de</strong>r Fall Bo<strong>de</strong>nfeuchte vor.<br />

DIN 18195 [2] gibt für <strong>de</strong>n Lastfall Bo<strong>de</strong>nfeuchte<br />

als Grenzwert für stark durchlässige<br />

Bö<strong>de</strong>n einen Wasserdurchlässigkeitsbeiwert von<br />

k > 10 -4 m/s an. Solche Durchlässigkeitsbeiwerte<br />

wer<strong>de</strong>n lediglich bei Kies-, Sand und Kiessandbö<strong>de</strong>n,<br />

die keine Feinsan<strong>de</strong> und keine bindigen<br />

Bestandteile enthalten, erreicht.<br />

Bei weniger durchlässigen Bö<strong>de</strong>n, das sind alle<br />

bindigen Bö<strong>de</strong>n aber auch Feinsan<strong>de</strong> und Sandbö<strong>de</strong>n<br />

mit höherem Feinkornanteil, ist entwe<strong>de</strong>r eine<br />

Dränung nach DIN 4095 [3] anzuordnen o<strong>de</strong>r mit<br />

aufstauen<strong>de</strong>m Sickerwasser zu rechnen.<br />

In <strong>de</strong>m mit lockerem und damit meist gut wasserdurchlässigem<br />

Material verfüllten Arbeitsraum <strong>de</strong>r<br />

Baugrube vermag das anfallen<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rschlagswasser<br />

schneller abzusickern; es staut sich dann<br />

auf <strong>de</strong>m gewachsenen Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Baugrube und übt<br />

einen hydrostatischen Druck auf das Bauwerk und<br />

die <strong>Perimeterdämmung</strong> aus.


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

7<br />

Vor allem in Hanglagen wird <strong>de</strong>r Wasserzudrang zur<br />

Baugrube durch Stauwasser, Schichtwasser und<br />

auch Oberflächenwasser verstärkt (siehe Bild 2).<br />

Hier wird empfohlen, ohne genauere Untersuchung<br />

<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n- und Wasserverhältnisse, stets mit aufstauen<strong>de</strong>m<br />

Wasser zu rechnen.<br />

Die stärkste Beanspruchung erfahren Bauwerk und<br />

<strong>Perimeterdämmung</strong> in Bö<strong>de</strong>n mit Grundwasser, das<br />

ständig o<strong>de</strong>r im Jahresverlauf langandauernd einen<br />

von allen Seiten einwirken<strong>de</strong>n hydrostatischen Druck<br />

ausübt. Im Bereich von drücken<strong>de</strong>m Wasser ist zusätzlich<br />

zum Erddruck <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Eintauchtiefe abhängige<br />

hydrostatische Druck zu berücksichtigen:<br />

e h<br />

= γ W<br />

· h W<br />

[kN/m²]<br />

mit:<br />

γ W<br />

= Wichte <strong>de</strong>s Wassers = 10 [kN/m³]<br />

h W<br />

= Höhe <strong>de</strong>r Wassersäule [m]<br />

Außer<strong>de</strong>m erfährt die im Wasser liegen<strong>de</strong> Dämmschicht<br />

eine Auftriebskraft:<br />

4. Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n<br />

Wärmeschutz erdberührter<br />

Bauteile<br />

Der Wärmeschutz von Bauteilen im Erdkontakt<br />

richtet sich nach <strong>de</strong>r Nutzungsart <strong>de</strong>r Kellerräume.<br />

Nach <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sbauordnungen sind Aufenthaltsräume<br />

in Kellergeschossen zulässig, wenn <strong>de</strong>r<br />

Feuchtigkeitsschutz und <strong>de</strong>r Wärmeschutz gesichert<br />

ist. Bei beheizten Räumen muss die Energieeinsparverordnung<br />

EnEV [4] berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Für unbeheizte Kellerräume o<strong>de</strong>r bei niedrigen<br />

Innentemperaturen muss durch Einhaltung <strong>de</strong>s<br />

Min<strong>de</strong>stwärmeschutzes verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, dass<br />

sich an kalten Kellerwän<strong>de</strong>n Tauwasser bil<strong>de</strong>t.<br />

Diese Gefahr besteht beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n feuchtwarmen<br />

Sommermonaten. Mit <strong>de</strong>r Tauwasserbildung<br />

besteht das Risiko <strong>de</strong>r Schimmelpilzbildung und <strong>de</strong>r<br />

Entstehung modrigen Kellergeruches.<br />

F A<br />

= γ W<br />

· V W<br />

Die <strong>de</strong>r Wichte <strong>de</strong>s Wassers γ W<br />

, mal verdrängtes<br />

Wasservolumen V W<br />

entspricht.<br />

Die Auftriebssicherheit <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> im<br />

Grundwasser ist nachzuweisen (siehe Kapitel 7.3).<br />

Bild 2: Wasserarten an <strong>de</strong>r Bauwerkswand [46]<br />

4.1 Kennwerte für <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />

4.1.1 Wärmeleitfähigkeit<br />

Kennzeichnend für die Dämmfähigkeit eines Materials<br />

ist seine Wärmeleitfähigkeit λ in W/(m·K), als<br />

Maß, wie viel Wärme ein Stoff zu leiten imstan<strong>de</strong> ist.<br />

Je kleiner die Wärmeleitfähigkeit, <strong>de</strong>sto besser sein<br />

Dämmvermögen. Für Anwendungen in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

müssen die in bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

o<strong>de</strong>r baurechtlichen Regelungen <strong>de</strong>finierten<br />

Bemessungswerte <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, die mit Sicherheitszuschlägen behaftet<br />

sein können.<br />

4.1.2 Nennwert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />

Mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r harmonisierten europäischen<br />

Produktnormen:<br />

■■<br />

DIN EN 13162 für Mineralwolle-Dämmstoffe (MW)<br />

■■<br />

DIN EN 13163 für expandierten Polystyrol-Hartschaumstoff<br />

(EPS)<br />

■■<br />

DIN EN 13164 für extrudierten Polystyrol-Hartschaumstoff<br />

(XPS)<br />

■■<br />

DIN EN 13165 für Polyurethan-Hartschaumstoff<br />

(PUR)<br />

■■<br />

DIN EN 13167 für Schaumglas-Dämmstoffe (CG)<br />

■■<br />

etc.


8 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

wur<strong>de</strong> auch DIN EN ISO 10456, Baustoffe und Bauprodukte:<br />

Verfahren zur Bestimmung <strong>de</strong>r wärmeschutztechnischen<br />

Nenn- und Bemessungswerte [5]<br />

bin<strong>de</strong>nd. Mit einem statistischen Verfahren wird aus<br />

<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Herstellung <strong>de</strong>r Dämmstoffe<br />

gemessenen Werten ein statistisches Toleranzintervall<br />

(Vertrauensfraktile) berechnet und im Falle <strong>de</strong>r<br />

Wärmeleitfähigkeiten ein „Nennwert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit“<br />

λ D<br />

sowie ein Nennwert <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />

R D<br />

eines Dämmstoffes einer <strong>de</strong>finierten<br />

Plattendicke ermittelt.<br />

Aus einer Min<strong>de</strong>stanzahl einzelner Messwerte (≥ 10)<br />

<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit wird <strong>de</strong>r Mittelwert und die<br />

Standardabweichung ermittelt. Aus diesen Werten<br />

wird ein statistisches Toleranzintervall als „Vertrauenswert“<br />

λ 90/90<br />

berechnet, <strong>de</strong>r einen 90 %-Anteil mit<br />

90 % Vertrauensbereich charakterisiert:<br />

λ 90/90<br />

= λ Mittel<br />

+ k · s λ<br />

wobei „k“ ein statistischer Faktor für ein einseitiges<br />

90 %-Toleranzintervall mit 90 % Vertrauensbereich<br />

ist. „k“ ist umso kleiner, je mehr Messwerte zur Verfügung<br />

stehen. Aus λ 90/90<br />

wird <strong>de</strong>r Nennwert <strong>de</strong>r<br />

Wärmeleitfähigkeit so festgelegt (<strong>de</strong>klariert), dass<br />

λ D<br />

≥ λ 90/90<br />

ist.<br />

Der 90 %-Anteil mit 90 % Vertrauensbereich für <strong>de</strong>n<br />

Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand ist:<br />

R 90/90<br />

= d N<br />

/ λ 90/90<br />

wobei d N<br />

die Nenndicke <strong>de</strong>s Dämmstoffes ist.<br />

Der Nennwert <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />

entsteht durch Abrundung <strong>de</strong>s Wertes R 90/90<br />

auf<br />

0,05 (m²·K)/W-Stufen.<br />

Auf <strong>de</strong>n Etiketten <strong>de</strong>r Produkte o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Produkten<br />

selbst sind die Nennwerte <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />

und gegebenenfalls auch<br />

<strong>de</strong>r Nennwert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit ausgewiesen.<br />

Für die wärmeschutztechnische Dimensionierung<br />

und <strong>de</strong>n Wärmeschutznachweis darf in<br />

Deutschland <strong>de</strong>r Nennwert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />

λ D<br />

jedoch nicht herangezogen wer<strong>de</strong>n. Der<br />

Wärmeschutznachweis für <strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stwärmeschutz<br />

o<strong>de</strong>r gemäß EnEV muss mit <strong>de</strong>m Bemessungswert<br />

<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit geführt wer<strong>de</strong>n.<br />

4.1.3 Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />

Die Festlegung <strong>de</strong>r Bemessungswerte für <strong>de</strong>n<br />

wärmeschutztechnischen Nachweis erfolgt mit <strong>de</strong>n<br />

nach DIN EN ISO 10456 ermittelten Werten nach<br />

DIN V 4108-4 [6].<br />

Für Wärmedämmstoffe nach harmonisierten europäischen<br />

Normen sind dort zwei Kategorien für<br />

Wärmeleitfähigkeitsbemessungswerte festgelegt.<br />

In Kategorie I wird ausgehend vom Nennwert<br />

<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit λ D<br />

<strong>de</strong>r Bemessungswert λ<br />

durch 20 % Zuschlag auf λ D<br />

ermittelt. Wärmedämmstoffe<br />

mit einem Nennwert λ D<br />

von beispielsweise<br />

0,030 W/(m·K) haben danach einen Bemessungswert<br />

von λ = 0,036 W/(m·K).<br />

Im Rahmen einer technischen Spezifikation, zum<br />

Beispiel einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung<br />

<strong>de</strong>s DIBt, kann für <strong>de</strong>n jeweiligen Dämmstoff<br />

ein Grenzwert festgelegt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Herstellung<br />

nicht überschritten wer<strong>de</strong>n darf. In diesem<br />

Fall kann <strong>de</strong>r Bemessungswert λ aus <strong>de</strong>m festgelegten<br />

Grenzwert λ grenz<br />

mit einem Zuschlagsfaktor<br />

1,05 berechnet wer<strong>de</strong>n:<br />

λ = 1,05 · λ grenz<br />

in W/(m·K)<br />

Der Nachweis <strong>de</strong>r Grenzwerte erfolgt durch ein<br />

Übereinstimmungszertifikat einer notifizierten Prüfstelle.<br />

4.1.4 Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand<br />

Der Wi<strong>de</strong>rstand, <strong>de</strong>n eine Bauteilschicht <strong>de</strong>r Dicke d<br />

mit <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit λ <strong>de</strong>m Wärmedurchfluss<br />

entgegenstellt, wird als Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand<br />

R in (m²·K)/W bezeichnet.<br />

R = d / λ Dicke / Wärmeleitfähigkeit in (m²·K)/W<br />

4.1.5 Wärmeübergangswi<strong>de</strong>rstand<br />

Bei <strong>de</strong>r Wärmeübertragung wird <strong>de</strong>m Grenzbereich<br />

zwischen Bauteil und angrenzen<strong>de</strong>r Luft ein<br />

auf Erfahrung basieren<strong>de</strong>r charakteristischer Übergangswi<strong>de</strong>rstand<br />

zugeordnet. Er beträgt nach<br />

DIN 4108-4 innen beispielsweise R i<br />

= 0,13 (m²·K)/W<br />

und außen R a<br />

= 0,04 (m²·K)/W. In <strong>de</strong>n Bereichen,<br />

in <strong>de</strong>nen an <strong>de</strong>r Außenseite keine Luft angrenzt,<br />

son<strong>de</strong>rn direkt das Erdreich, ist <strong>de</strong>r Übergangswi<strong>de</strong>rstand<br />

R a<br />

= 0 (m²·K)/W.


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

9<br />

4.1.6 Wärmedurchgangskoeffizient<br />

Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) eines<br />

Bauteils setzt sich aus <strong>de</strong>m Kehrwert <strong>de</strong>r Wärmeübergangswi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong><br />

innen und außen und <strong>de</strong>m<br />

Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>r gesamten Wandkonstruktion<br />

zusammen.<br />

U = 1 / (R i<br />

+ R a<br />

+ R ges<br />

)<br />

in W/(K·m²)<br />

Weist die Kellerwand eine <strong>Perimeterdämmung</strong>, eine<br />

Abdichtung und einen Innenputz auf, so ist R ges<br />

die<br />

Summe <strong>de</strong>r einzelnen Wärmedurchgangswi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>.<br />

Diese wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r jeweiligen Schichtdicke,<br />

dividiert durch die jeweilige Wärmeleitfähigkeit,<br />

berechnet:<br />

R ges<br />

= d D<br />

/ λ D<br />

+ d A<br />

/ λ A<br />

+ d W<br />

/ λ W<br />

+ d P<br />

/ λ P<br />

in (m²·K)/W<br />

D = Dämmung<br />

W = Wand<br />

A = Abdichtung<br />

P = Putz<br />

Sind Min<strong>de</strong>stwerte für <strong>de</strong>n Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

U min<br />

einzuhalten, so kann dies durch<br />

die Wahl <strong>de</strong>r Schichtdicke <strong>de</strong>r Dämmschicht <strong>de</strong>r<br />

<strong>Perimeterdämmung</strong> dimensioniert wer<strong>de</strong>n:<br />

d D,min<br />

= λ D<br />

(1/U min<br />

- R i<br />

- R a<br />

- d A<br />

/ λ A<br />

- d W<br />

/ λ W<br />

- d P<br />

/ λ P<br />

)<br />

D = Dämmung<br />

W = Wand<br />

A = Abdichtung<br />

P = Putz<br />

4.2 Baurechtliche Grundlagen <strong>de</strong>s baulichen<br />

Wärmeschutzes<br />

Beim Wärmeschutz sind 2 Bereiche zu unterschei<strong>de</strong>n:<br />

Zum einen muss <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sbauordnungen<br />

(LBO) verlangte „Min<strong>de</strong>st-Wärmeschutz“ in<br />

je<strong>de</strong>m Fall erbracht wer<strong>de</strong>n. Dessen Anfor<strong>de</strong>rungswerte<br />

sind <strong>de</strong>r Technischen Baubestimmung (TBB)<br />

DIN 4108-2 [7] zu entnehmen. Zum an<strong>de</strong>ren muss<br />

<strong>de</strong>r „energiesparen<strong>de</strong> Wärmeschutz“ nach <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) [4] eingehalten wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>ren Umsetzung nach <strong>de</strong>m Energieeinspargesetz<br />

(EnEG) [8] §5 <strong>de</strong>m Wirtschaftlichkeitsgebot<br />

unterliegt. Außer<strong>de</strong>m muss <strong>de</strong>r Tauwasserschutz<br />

gemäß DIN 4108-3 [9] sichergestellt sein.<br />

Eine weitere Be<strong>de</strong>utung erhält <strong>de</strong>r Wärmeschutz<br />

von Gebäu<strong>de</strong>n als ein effektiver Beitrag zum Klimaschutz<br />

und zur Daseinsvorsorge. Die <strong>de</strong>rzeit<br />

bekannten Erdölvorräte reichen beim <strong>de</strong>rzeitigen<br />

Verbrauch nur noch für ca. 40 bis 60 Jahre aus. Alleine<br />

in Deutschland wer<strong>de</strong>n über 35 % <strong>de</strong>s Erdölkonsums<br />

zur Gebäu<strong>de</strong>beheizung verbraucht [10].<br />

Mittlerweile ist kaum noch umstritten, dass sich<br />

Kohlendioxid aus <strong>de</strong>r Verbrennung fossiler Energieträger<br />

in <strong>de</strong>r Erdatmosphäre anreichert und damit<br />

zum globalen Treibhauseffekt führt. In keinem<br />

an<strong>de</strong>ren Verbraucherbereich kann mit so einfachen<br />

und effektiven Maßnahmen <strong>de</strong>r Energieverbrauch<br />

reduziert wer<strong>de</strong>n und damit zum Klimaschutz und<br />

zur Ressourcenschonung beigetragen wer<strong>de</strong>n, wie<br />

beim Energieverbrauch von Gebäu<strong>de</strong>n.<br />

Bauliche Wärmeschutzmaßnahmen<br />

Keine Gefährdung<br />

<strong>de</strong>r Gesundheit<br />

Energie sparen<br />

Klimaschutz<br />

Daseinsvorsorge<br />

Lan<strong>de</strong>sbauordnung<br />

Enerieeinspargesetz<br />

Energieeinspargesetz<br />

DIN 4108<br />

Energieeinsparverordnung<br />

Energieeinsparverordnung<br />

Min<strong>de</strong>stwärmeschutz<br />

energiesparen<strong>de</strong>r<br />

Wärmeschutz<br />

Emissionsmin<strong>de</strong>rung<br />

Ressourcenschonung<br />

Bild 3: Entwicklung und Strukturierung <strong>de</strong>s baulichen Wärmeschutzes und bauordnungsrechtlicher<br />

Grundlagen


10 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

4.3 Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen nach<br />

DIN 4108<br />

Die Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rung an <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />

wärmeübertragen<strong>de</strong>r Bauteile beträgt nach<br />

DIN 4108-2, [7] für Außenwän<strong>de</strong> gegen Erdreich:<br />

R = 1,2 (m²·K)/W (Min<strong>de</strong>stwärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand),<br />

wenn die Kellerräume auf Innentemperaturen<br />

> 19 °C beheizt wer<strong>de</strong>n. Bei niedrigen Innentemperaturen<br />

zwischen 12 und 19 °C, ist <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stwärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand<br />

auf 0,55 (m²·K)/W<br />

festgelegt.<br />

Für <strong>de</strong>n unteren Gebäu<strong>de</strong>abschluss nicht unterkellerter<br />

Aufenthaltsräume, unmittelbar an das Erdreich<br />

grenzend, bis zu einer Raumtiefe von 5 m ist ein Min<strong>de</strong>stwärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand<br />

von 0,9 (m²·K)/W<br />

vorgeschrieben. Diese Werte müssen an je<strong>de</strong>r<br />

Stelle, auch im Bereich von Wärmebrücken, vorhan<strong>de</strong>n<br />

sein. In Tabelle 2 sind die Werte aufgelistet.<br />

In Tabelle 3 sind Beispiele dafür angegeben, welche<br />

Dämmschichtdicken notwendig sind, um je<br />

nach Wandkonstruktion und Bemessungswert <strong>de</strong>r<br />

Wärmeleitfähigkeit <strong>de</strong>s Dämmstoffes an Kellerwän<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stwärmeschutz zu erfüllen.<br />

Aus Tabelle 3 ist ersichtlich, dass die Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />

an <strong>de</strong>n Wärmeschutz selbst bei einer<br />

300 mm dicken Porenbetonwand nicht mehr ohne<br />

zusätzliche Dämmung erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

4.4 Energiesparen<strong>de</strong>r Wärmeschutz<br />

nach <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV)<br />

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) legt die bauordnungsrechtlichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an das energiesparen<strong>de</strong><br />

Bauen fest. Die Anfor<strong>de</strong>rungen betreffen<br />

sowohl Neubauten, als auch Umbaumaßnahmen<br />

beheizter Gebäu<strong>de</strong>. In die energetische Bilanzierung<br />

<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s wird bei <strong>de</strong>r EnEV nun auch die<br />

Anlagentechnik mit einbezogen.<br />

Tabelle 2: Min<strong>de</strong>stwärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand [(m²·K)/W] von Bauteilen im Erdkontakt nach DIN 4108-2<br />

Bauteil<br />

Min<strong>de</strong>stwärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand in (m²·K)/W<br />

Innenraumtemperatur ≥ 19 °C<br />

Innenraumtemperatur<br />

zwischen 12 und 19 °C<br />

Wän<strong>de</strong> von Aufenthaltsräumen gegen Erdreich 1,20 0,55<br />

Unterer Abschluss nicht unterkellerter Aufenthaltsräume 0,90 0,90<br />

Tabelle 3: Erfor<strong>de</strong>rliche Dämmschichtdicken für verschie<strong>de</strong>ne Kellerwandbaustoffe zur Erfüllung <strong>de</strong>r<br />

Min<strong>de</strong>stwärmeschutzanfor<strong>de</strong>rungen [R ≥ 1,2 (m²·K)/W] beheizter Kellerräume nach DIN 4108-2 (ohne<br />

Berücksichtigung von Putz- und Abdichtungsschichten)<br />

Baustoff<br />

<strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n<br />

Kellerwand<br />

Dicke <strong>de</strong>r<br />

tragen<strong>de</strong>n<br />

Kellerwand<br />

Bemessungswert<br />

<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />

<strong>de</strong>s Wandbaustoffs<br />

λ<br />

R-Wert <strong>de</strong>r<br />

tragen<strong>de</strong>n<br />

Kellerwand<br />

erfor<strong>de</strong>rliche Dämmschichtdicke [mm]<br />

für Min<strong>de</strong>stwärmeschutz<br />

bei <strong>de</strong>m Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />

<strong>de</strong>s Dämmstoffes in W/(m·K)<br />

[mm] [W/(m·K)] [(m²·K)/W] 0,030 0,035 0,040<br />

Stahlbeton 250 2,1 0,119 40 40 50<br />

Kalksandstein 300 0,99 0,303 30 40 40<br />

Hohlblock 300 0,92 0,326 30 40 40<br />

Porenbeton 300 0,29 1,034 10 10 10


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

11<br />

Mit <strong>de</strong>r EnEV wird für das Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r En<strong>de</strong>nergiebedarf<br />

inklusive Anlagentechnik für Heizung,<br />

Lüftung und Warmwasserbereitung (Jahres-Primärenergiebedarf)<br />

ausgewiesen.<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung<br />

(Referenzgebäu<strong>de</strong>)<br />

Neubau<br />

Bauteil EnEV Innentemperatur<br />

T i<br />

≥ 19 °C<br />

Außenwand<br />

gegen<br />

Erdreich,<br />

Bo<strong>de</strong>nplatte<br />

Wohn- und Nichtwohngebäu<strong>de</strong><br />

Referenz U-Wert in W/(m²·K)<br />

2009 0,35 0,35<br />

2014 0,25 - 0,30* 0,30*<br />

2016 0,20 - 0,25* 0,25*<br />

2020 0,15*<br />

Innentemperatur<br />

12 °C ≤ T i<br />

< 19 °C<br />

* Voraussichtliches Anfor<strong>de</strong>rungsniveau bzw. Empfehlung für<br />

zukünftiges Bauen<br />

Dagegen wer<strong>de</strong>n bei Arbeiten an Bauteilen bestehen<strong>de</strong>r<br />

Gebäu<strong>de</strong> konkrete Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n<br />

U-Wert gestellt.<br />

Neubau<br />

Bauteil EnEV Innentemperatur<br />

T i<br />

≥ 19 °C<br />

Außenwand<br />

gegen Erdreich<br />

2009 /<br />

2014 /<br />

2016<br />

Wohn- und Nichtwohngebäu<strong>de</strong><br />

Referenz U-Wert in W/(m²·K)<br />

Innentemperatur<br />

12 °C ≤ T i<br />

< 19 °C<br />

0,30 Keine<br />

Anfor<strong>de</strong>rung<br />

4.5 Normative Regelungen<br />

Aus bauphysikalischen Grün<strong>de</strong>n wird im erdberührten<br />

Bereich die <strong>Perimeterdämmung</strong> außerhalb <strong>de</strong>r<br />

Abdichtung angeordnet. Zur Berechnung <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />

für <strong>de</strong>n Wärmeschutznachweis,<br />

dürfen nach DIN 4108-2 [7] normalerweise<br />

nur die Schichten angerechnet wer<strong>de</strong>n, die<br />

raumseitig <strong>de</strong>r Abdichtung liegen. Ausgenommen<br />

davon sind Wärmedämmschichten aus extrudiertem<br />

Polystyrol-Hartschaumstoff (XPS) und Schaumglas<br />

(SG).<br />

Nach DIN 4108-2 sind die Platten aus Schaumglas<br />

miteinan<strong>de</strong>r vollfugig und an <strong>de</strong>n Bauteilflächen großflächig<br />

mit einem Bitumenkleber zu verkleben. Die<br />

Oberfläche <strong>de</strong>r verlegten, unbeschichteten Schaumglasplatten<br />

ist vollflächig mit einer bituminösen, frostbeständigen<br />

Deckbeschichtung zu versehen.<br />

Für diese Dämmstoffe darf die Dämmschicht beim<br />

Wärmeschutznachweis nach DIN 4108-2 ausdrücklich<br />

eingerechnet wer<strong>de</strong>n. Eine allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung (AbZ) für die Anwendung als<br />

<strong>Perimeterdämmung</strong> im Bereich von Bo<strong>de</strong>nfeuchte<br />

ist für XPS und Schaumglas daher nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Für an<strong>de</strong>re Wärmedämmstoffe, wie zum Beispiel<br />

EPS- o<strong>de</strong>r PUR-Hartschaumstoffe muss im<br />

bauaufsichtlichen Genehmigungsverfahren <strong>de</strong>r Verwendbarkeitsnachweis<br />

durch eine Allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung (AbZ) erbracht wer<strong>de</strong>n.<br />

2020 0,25*<br />

Tabelle 5: Empfehlungen für Dämmschichtdicken zur <strong>Perimeterdämmung</strong> bei verschie<strong>de</strong>nen Kellerwandbaustoffen<br />

– Die Dimensionierung erfolgt mit einem U-Wert von 0,3 W/(m²·K) (ohne Berücksichtigung von<br />

Putz- und Abdichtungsschichten).<br />

Baustoff<br />

<strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n<br />

Kellerwand<br />

Dicke <strong>de</strong>r<br />

tragen<strong>de</strong>n<br />

Kellerwand<br />

Bemessungswert <strong>de</strong>r<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

<strong>de</strong>s Wandbaustoffs λ<br />

Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand<br />

<strong>de</strong>r<br />

tragen<strong>de</strong>n Wand R<br />

erfor<strong>de</strong>rliche Dämmschichtdicke [mm]<br />

für zukunftsweisen<strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />

bei <strong>de</strong>m Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />

<strong>de</strong>s Dämmstoffes in W/(m·K)<br />

[mm] [W/(m·K)] [(m²·K)/W] 0,035 0,040<br />

Stahlbeton 250 2,1 0,119 120 140<br />

Kalksandstein 300 0,99 0,303 100 120<br />

Hohlblock 300 0,92 0,326 100 120<br />

Porenbeton 300 0,29 1,034 80 100


12 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r aktuellen DIN 4108-3 die außenseitige<br />

<strong>Perimeterdämmung</strong> mit XPS als Regelkonstruktion<br />

aufgenommen, für die ein feuchtetechnischer<br />

Nachweis nicht mehr erbracht wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r relativ neuen Sachlage ist es empfehlenswert,<br />

wenn Planer, Bauleiter und Ausführen<strong>de</strong><br />

ihren Besteller bzw. Auftraggeber (AG) auf diese<br />

Sachlage hinweisen. Die <strong>Perimeterdämmung</strong> mit<br />

XPS hat sich seit etwa 30 Jahren uneingeschränkt<br />

bewährt, so dass sie die Merkmale als allgemein anerkannte<br />

Regel <strong>de</strong>r Technik (AaRdT) erfüllt.<br />

DIN EN ISO 6946 [14] legt ein Verfahren zur Berechnung<br />

<strong>de</strong>s Wärmedurchgangskoeffizienten von<br />

Bauwerksteilen fest, die sich in Kontakt mit <strong>de</strong>r Außenluft<br />

befin<strong>de</strong>n. DIN EN ISO 13 370 [15] beschreibt<br />

die Berechnung für Bauteile, die sich in wärmetechnischem<br />

Kontakt mit <strong>de</strong>m Erdreich befin<strong>de</strong>n. Die<br />

Schnittstelle dieser bei<strong>de</strong>n Normen liegt bei Bo<strong>de</strong>nplatten<br />

auf Erdreich, aufgestän<strong>de</strong>rten Bo<strong>de</strong>nplatten<br />

sowie unbeheizten Kellergeschossen.<br />

Bei erdberührten Bo<strong>de</strong>nplatten und Kellerwän<strong>de</strong>n<br />

führt die große Wärmespeicherfähigkeit <strong>de</strong>s Erdreichs<br />

zu periodischen Wärmeströmen, die mit <strong>de</strong>m<br />

Jahresgang <strong>de</strong>r Innen- und Außentemperaturen zusammenhängen.<br />

Der stationäre Wärmestrom stellt<br />

oftmals eine gute Näherung für <strong>de</strong>n mittleren Wärmestrom<br />

über die Dauer <strong>de</strong>r Heizperio<strong>de</strong> dar. Im<br />

Berechnungsverfahren nach diesen Normen ist <strong>de</strong>r<br />

Wärmedurchgangskoeffizient für stationäre Zustän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>finiert. Er bezieht sich auf <strong>de</strong>n mittleren Wärmestrom<br />

und die mittlere Temperaturdifferenz.<br />

5. Anwendungsbezogene<br />

Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Ausführung<br />

5.1 Normative Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

In DIN 4108-10 [16] sind anwendungsbezogene<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an werkmäßig hergestellte Wärmedämmstoffe<br />

für die verschie<strong>de</strong>nen Anwendungsgebiete<br />

angegeben.<br />

Für <strong>de</strong>n Anwendungsbereich <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

sind mit <strong>de</strong>m Anwendungskurzzeichen PW die außenliegen<strong>de</strong><br />

Wärmedämmung von Wän<strong>de</strong>n gegen<br />

Erdreich außerhalb <strong>de</strong>r Abdichtung und mit PB die<br />

außenliegen<strong>de</strong> Wärmedämmung unter <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nplatte<br />

gegen Erdreich, außerhalb <strong>de</strong>r Abdichtung<br />

bezeichnet.<br />

Bestimmte Produkteigenschaften, wie zum Beispiel<br />

die Druckbelastbarkeit und die Wasseraufnahme,<br />

die für Anwendungen in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> relevant<br />

sind, wer<strong>de</strong>n in Tabelle 2 von DIN 4108-10<br />

weiter differenziert. In Tabelle 6 ist nachfolgend ein<br />

Auszug daraus angegebenen.<br />

Tabelle 6: Differenzierung von bestimmten Produkteigenschaften <strong>de</strong>r Wärmedämmstoffe<br />

(Auszug aus DIN 4108-10, Tabelle 2 [16])<br />

Produkteigenschaft<br />

Kurzzeichen Beschreibung Beispiele<br />

Druckbelastbarkeit dk keine Druckbelastbarkeit Zwischensparrendämmung<br />

dg geringe Druckbelastbarkeit Wohnbereich unter Estrich<br />

dm mittlere Druckbelastbarkeit nicht genutztes Dach<br />

dh hohe Druckbelastbarkeit genutzte Dachflächen<br />

ds sehr hohe Druckbelastbarkeit Industriebö<strong>de</strong>n<br />

dx extrem hohe Druckbelastbarkeit Park<strong>de</strong>ck<br />

Wasseraufnahme wk keine Anfor<strong>de</strong>rung Innendämmung Wohnbereich<br />

wf Wasseraufnahme durch flüssiges Wasser Außendämmung von Außenwän<strong>de</strong>n<br />

wd<br />

Wasseraufnahme durch flüssiges Wasser<br />

und/o<strong>de</strong>r Diffusion<br />

<strong>Perimeterdämmung</strong>


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

13<br />

Für die nach DIN 4108-2 genormte Anwendung von<br />

XPS und Schaumglas in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

sind in DIN 4108-10 [16] in Tabelle 5 für XPS und in<br />

Tabelle 8 <strong>de</strong>r DIN 4108-10 für Schaumglas-Dämmstoffe<br />

Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen für verschie<strong>de</strong>ne Anwendungsgebiete<br />

festgelegt. Die Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />

die an XPS für die <strong>Perimeterdämmung</strong> (PW)<br />

im Wandbereich und im Bo<strong>de</strong>nbereich (PB) gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n, sind nachfolgend in Tabelle 7 als Auszug<br />

von Tabelle 5 <strong>de</strong>r DIN 4108-10, angegeben.<br />

Die Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen die an Schaumglas-<br />

Dämmstoffe für die <strong>Perimeterdämmung</strong> (PW) im<br />

Wandbereich und im Bo<strong>de</strong>nbereich (PB) festgelegt<br />

sind, wer<strong>de</strong>n nachfolgend in Tabelle 8 als Auszug<br />

aus DIN 4108-10 Tabelle 8 angegeben.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Sprödigkeit und <strong>de</strong>r Punktlastempfindlichkeit<br />

<strong>de</strong>r Schaumglas-Dämmstoffe wer<strong>de</strong>n in<br />

DIN 4108-10 auch an diese Eigenschaften für die<br />

Anwendung in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />

gestellt.<br />

Für EPS- und PUR-Hartschaumstoffe sind in DIN<br />

4108-10 keine Anfor<strong>de</strong>rungen gelistet, weil diese<br />

Dämmstoffe für die Anwendung in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

keine genormten Konstruktionen sind.<br />

Ihre Anwendung ist in bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

geregelt.<br />

Tabelle 7: Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen gemäß DIN 4108-10 [16] an XPS nach DIN EN 13164 im Anwendungsbereich<br />

<strong>Perimeterdämmung</strong> – Auszug aus Tabelle 5 von DIN 4108-10<br />

Kurzzeichen Dickentoleranz Druckspannung o<strong>de</strong>r<br />

Druckfestigkeit<br />

Kriechverhalten<br />

Wasseraufnahme<br />

durch Diffusion<br />

Frost-Tau-Wechselbeanspruchung<br />

PW, dh T1 CS(10\Y)300 - WD(V)5 FTCD2<br />

PW,ds T1 CS(10\Y)500 CC(2/1,5/50)150 WD(V)5 FTCD2<br />

PW, dx T1 CS(10\Y)700 CC(2/1,5/50)200 WD(V)5 FTCD2<br />

PB, dh T1 CS(10\Y)300 - WD(V)5 FTCD2<br />

PB, ds T1 CS(10\Y)500 CC(2/1,5/50)150 WD(V)5 FTCD2<br />

PB, dx T1 CS(10\Y)700 CC(2/1,5/50)200 WD(V)5 FTCD2<br />

Tabelle 8: Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen gemäß DIN 4108-10 [16] an Schaumglas nach DIN EN 13167 im<br />

Anwendungsbereich <strong>Perimeterdämmung</strong> – Auszug aus Tabelle 8 von DIN 4108-10<br />

Dimensionsstabilität<br />

Dimensionsstabilität<br />

Kriechverhalten<br />

Kurzzeichen<br />

Punktlast<br />

Druckspannung<br />

o<strong>de</strong>r<br />

Druckfestigkeit<br />

Biegefestigkeit<br />

Zugfestigkeit<br />

kurzzeitige<br />

Wasseraufnahme<br />

Langzeitige<br />

Wasseraufnahme<br />

PW, dh PL(P) 2 DS(70,-) DS(70,90) CS(10\Y)400 BS 200 TR 150 CC(2/1,5/50)150 WS WL(P)<br />

PW, ds PL(P) 1 DS(70,-) DS(70,90) CS(10\Y)900 BS 450 TR 150 CC(2/1,5/50)270 WS WL(P)<br />

PW, dx PL(P) 1 DS(70,-) DS(70,90) CS(10\Y)1200 BS 500 TR 150 CC(2/1,5/50)480 WS WL(P)<br />

PB, dh PL(P) 2 DS(70,-) DS(70,90) CS(10\Y)400 BS 200 TR 150 CC(2/1,5/50)150 WS WL(P)<br />

PB, ds PL(P) 1 DS(70,-) DS(70,90) CS(10\Y)900 BS 450 TR 150 CC(2/1,5/50)270 WS WL(P)<br />

PB, dx PL(P) 1 DS(70,-) DS(70,90) CS(10\Y)1200 BS 500 TR 150 CC(2/1,5/50)480 WS WL(P)


14 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

5.2 Bauaufsichtliche Zulassungen<br />

Eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (AbZ)<br />

wird immer produktbezogen vom Deutschen Institut<br />

für Bautechnik (DIBt) erteilt. Sie gilt nur für das darin<br />

beschrieben Bauprodukt.<br />

Nach DIN 4108 Wärmeschutz und Energieeinsparung<br />

in Gebäu<strong>de</strong>n, Teil 2 [7], dürfen extrudierte<br />

Polystyrol-Hartschaumstoffe und Schaumglas bei<br />

<strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />

auch bei Anordnung außerhalb <strong>de</strong>r Bauwerksabdichtung<br />

als genormte Konstruktionen für <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />

angerechnet wer<strong>de</strong>n. Für alle an<strong>de</strong>ren<br />

Wärmedämmstoffe, wie EPS, PUR, Mineralwolle<br />

etc. ist eine bauaufsichtliche Zulassung erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

um sie bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>s Wärmeschutznachweises<br />

bei Anordnung außerhalb <strong>de</strong>r Bauwerksabdichtung<br />

berücksichtigen zu dürfen.<br />

Die <strong>Perimeterdämmung</strong> im Bereich von drücken<strong>de</strong>m<br />

Wasser und unter lastabtragen<strong>de</strong>n Gründungsplatten<br />

bedarf jedoch grundsätzlich für alle Dämmstoffe<br />

<strong>de</strong>r bauaufsichtlichen Zulassung.<br />

Für Anwendungen im Bereich von drücken<strong>de</strong>m Wasser<br />

liegen <strong>de</strong>rzeit nur für einige XPS-Marken und für<br />

Schaumglas bauaufsichtliche Zulassungen vor. Als<br />

lastabtragen<strong>de</strong> Wärmedämmung sind Schaumglasprodukte,<br />

einige XPS-Marken und spezielles EPS<br />

bauaufsichtlich zugelassen.<br />

Die allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

für Wärmedämmstoffe als <strong>Perimeterdämmung</strong> beschreiben<br />

jeweils <strong>de</strong>n Anwendungsbereich. Darüber<br />

hinaus enthalten sie jeweils in Abschnitt 2. Bestimmungen<br />

für das Bauprodukt, in Abschnitt 3. Bestimmungen<br />

für Entwurf und Bemessung sowie in Abschnitt<br />

4. Bestimmungen für die Ausführung.<br />

Für <strong>de</strong>n Bauausführen<strong>de</strong>n ist es keinesfalls ausreichend,<br />

bei <strong>de</strong>r Dämmstoffauswahl zu wissen,<br />

dass für ein bestimmtes Produkt eine bauaufsichtliche<br />

Zulassung vorliegt. Die genaue Kenntnis <strong>de</strong>r<br />

Bestimmungen in <strong>de</strong>r jeweiligen bauaufsichtlichen<br />

Zulassung und <strong>de</strong>ren Abgleich mit <strong>de</strong>n konkreten<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen beim jeweiligen Bauvorhaben sind<br />

zwingend.<br />

Zur Ver<strong>de</strong>utlichung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r bauaufsichtlichen Zulassungen geben die<br />

Tabellen 9 bis 12 einen Überblick.<br />

Da eine bauaufsichtliche Zulassung immer produktbezogen<br />

erteilt wird, ergeben sich im Vergleich verschie<strong>de</strong>ner<br />

Zulassungen naturgemäß Unterschie<strong>de</strong><br />

im Anwendungsbereich und bei <strong>de</strong>n Bestimmungen<br />

für das Bauprodukt.<br />

Tabelle 9: Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n „Anwendungsbereichen“ verschie<strong>de</strong>ner bauaufsichtlicher Zulassungen als<br />

<strong>Perimeterdämmung</strong><br />

Produkt<br />

Zulässige<br />

Einbautiefe<br />

Anfor<strong>de</strong>rung an <strong>de</strong>n<br />

anstehen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<br />

Abstand von<br />

Verkehrslasten<br />

> 5 kN/m²<br />

Einbau im Kapillarsaum<br />

<strong>de</strong>s Grundwassers<br />

Eintauchtiefe ins<br />

drücken<strong>de</strong> Wasser<br />

EPS 3 bis 6 m gut wasserdurchlässig 3 m nicht zugelassen nicht zugelassen<br />

PUR 3 m gut wasserdurchlässig 3 m nicht zugelassen nicht zugelassen<br />

XPS<br />

Schaumglasschotter<br />

Schaumglas<br />

keine<br />

Beschränkung<br />

keine<br />

Beschränkung<br />

keine<br />

Beschränkung<br />

keine Anfor<strong>de</strong>rung keine Anfor<strong>de</strong>rung zugelassen bis 3,5 m<br />

gut wasserdurchlässig keine Anfor<strong>de</strong>rung nicht zugelassen nicht zugelassen<br />

keine Anfor<strong>de</strong>rung keine Anfor<strong>de</strong>rung zugelassen bis 12 m


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

15<br />

Bei XPS und bei Schaumglas gibt es keine Einbautiefenbeschränkung.<br />

Außer<strong>de</strong>m dürfen nur XPS und<br />

Schaumglas im Kapillarsaum <strong>de</strong>s Grundwassers<br />

o<strong>de</strong>r im Bereich von drücken<strong>de</strong>m Wasser eingebaut<br />

wer<strong>de</strong>n. Falls Stau- o<strong>de</strong>r Schichtenwasser auftreten<br />

kann, ist bei Verwendung von EPS- und PUR-Hartschaum<br />

eine Dränung nach DIN 4095 [3] vorzusehen.<br />

Die in verschie<strong>de</strong>nen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

für verschie<strong>de</strong>ne Dämmstoffgruppen ersichtlichen<br />

Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n „Bestimmungen für Entwurf<br />

und Bemessung“ sind in Tabelle 10 aufgeführt.<br />

Auch bei <strong>de</strong>n „Bestimmungen für die Ausführung“<br />

gibt es bei <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen bauaufsichtlichen<br />

Zulassungen für verschie<strong>de</strong>ne Dämmstoffgruppen<br />

Unterschie<strong>de</strong>. In Tabelle 11 ist dazu eine Übersicht<br />

angegeben. Je nach Dämmstoffwahl ist zum Beispiel<br />

zu beachten, ob die Dämmplatten zusätzlich vor<br />

mechanischer Beschädigung und vor Frosteinwirkung<br />

geschützt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Tabelle 12: Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n „Bestimmungen<br />

für die Ausführung“ verschie<strong>de</strong>ner bauaufsichtlicher<br />

Zulassungen als <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

Produkt Verfüllen Anschlüsse<br />

Tabelle 10: Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n „Bestimmungen<br />

für Entwurf und Bemessung“ verschie<strong>de</strong>ner bauaufsichtlicher<br />

Zulassungen als <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

Produkt<br />

Zuschlag zum Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

∆U in W/(m²·K)<br />

Auftriebssicherung<br />

im Grundwasser<br />

EPS,<br />

PUR,<br />

XPS<br />

Sand-Kies-Gemisch,<br />

lagenweise verdichten<br />

· UV-Schutz im<br />

Sockelbereich,<br />

· Schutz vor mechanischer<br />

Beschädigung,<br />

· hinterlaufen durch<br />

Oberflächenwasser<br />

ausschließen,<br />

· Wärmebrücken vermei<strong>de</strong>n<br />

EPS,<br />

PUR<br />

0,04 Anwendung ist nicht<br />

zugelassen<br />

XPS kein Zuschlag ist nachzuweisen<br />

Schaumglasschotter<br />

kein Zuschlag<br />

Anwendung ist nicht<br />

zugelassen<br />

Schaumglas kein Zuschlag ist nachzuweisen<br />

Schaumglas<br />

Sand-Kies-Gemisch,<br />

lagenweise verdichten<br />

· Schutz vor mechanischer<br />

Beschädigung<br />

· hinterlaufen durch<br />

Oberflächenwasser<br />

ausschließen<br />

· Wärmebrücken vermei<strong>de</strong>n<br />

· Frostschutz im<br />

Sockelbereich<br />

Tabelle 11: Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n „Bestimmungen für die Ausführung“ verschie<strong>de</strong>ner bauaufsichtlicher<br />

Zulassungen als <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

Produkt Verlegung Befestigung Schutz <strong>de</strong>r Dämmplatten Anwendung bei drücken<strong>de</strong>m<br />

Wasser<br />

EPS,<br />

PUR<br />

einlagig im Verband verkleben nur erfor<strong>de</strong>rlich falls Dämmplatten<br />

sonst beschädigt wer<strong>de</strong>n<br />

· nicht zugelassen<br />

XPS<br />

einlagig o<strong>de</strong>r mehrlagig<br />

im Verband<br />

verkleben<br />

nur erfor<strong>de</strong>rlich falls Dämmplatten<br />

sonst beschädigt wer<strong>de</strong>n<br />

· Kantenprofilierung,<br />

· vollflächig verkleben,<br />

· Fugen vollflächig verschlossen,<br />

· Auftriebsicherung<br />

Schaumglas einlagig im Verband verkleben Frostschutz, min<strong>de</strong>stens 2 mm<br />

frostbeständige Bitumenspachtelmasse<br />

· vollflächig verkleben,<br />

· Fugen vollflächig verschlossen<br />

· Auftriebsicherung


16 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

6. Eigenschaften <strong>de</strong>r<br />

Wärmedämmstoffe für<br />

die <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

6.1 Wärmedämmvermögen<br />

Charakteristische Kenngrößen zur Beschreibung<br />

<strong>de</strong>s Wärmedämmvermögens sind die produktspezifische<br />

Wärmeleitfähigkeit o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r jeweils plattendickenbezogene<br />

Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand. Diese<br />

Kennwerte sind produkt- und herstellerabhängig.<br />

Für die Anwendung in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> nach<br />

DIN 4108 Teil 2 (<strong>Perimeterdämmung</strong> ohne lang anhalten<strong>de</strong>s<br />

Stauwasser und ohne Grundwasser) gilt<br />

<strong>de</strong>r Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit nach<br />

DIN 4108 Teil 10. Dieser wird durch das Übereinstimmungszertifikat<br />

bestätigt. Für die Anwendung<br />

als <strong>Perimeterdämmung</strong> im Bereich von Grundwasser<br />

o<strong>de</strong>r lange anhalten<strong>de</strong>s Stauwasser wird <strong>de</strong>r<br />

Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit in <strong>de</strong>r allgemeinen<br />

Bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) <strong>de</strong>finiert.<br />

Durch die unterschiedlichen Regelungen,<br />

gibt es für eine Dämmstoffplatte unterschiedliche<br />

Wärmeleitfähigkeiten, die bei <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Anwendungsfällen berücksichtigt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Die Ermittlung <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit erfolgt nach<br />

DIN 4108 o<strong>de</strong>r DIN EN 13164 zusammen mit<br />

DIN EN 12667 o<strong>de</strong>r DIN EN 12939.<br />

6.2 Druckfestigkeit<br />

Die für einen Dämmstoff ausgewiesene Druckfestigkeit<br />

ist das Verhältnis von kurzzeitig einwirken<strong>de</strong>r<br />

Kraft zur Krafteinwirkungsfläche auf <strong>de</strong>m Dämmstoff.<br />

Dies ist die Grenzspannung unterhalb <strong>de</strong>r die Materialzerstörung<br />

<strong>de</strong>s Dämmstoffes vermie<strong>de</strong>n wird.<br />

Bei elastischen Dämmstoffen kommt es zu keiner<br />

Materialzerstörung. Diese Stoffe wer<strong>de</strong>n bei Krafteinwirkung<br />

einfach zusammengedrückt. Als Grenzwert<br />

für die höchstzulässige Zusammendrückung<br />

sind 10 % Dickenverringerung <strong>de</strong>finiert, so dass bei<br />

diesen Stoffen als „Druckfestigkeitswert“ die Druckspannung<br />

bei 10 % Stauchung gilt. Die Ermittlung<br />

dieser Kennwerte erfolgt nach DIN EN 826 [17].<br />

6.3 Langzeitdruckfestigkeit<br />

Wirken auf einen Stoff dauerhaft konstante o<strong>de</strong>r<br />

wechseln<strong>de</strong> Kräfte ein, so ist außer <strong>de</strong>r spontanen<br />

Verformung bei <strong>de</strong>r Krafteinwirkung ein gewisses<br />

„Alterungsverhalten“, bei Schaumkunststoffen als<br />

„Kriechen“ und bei sprödharten Stoffen als „Materialermüdung“<br />

bezeichnet, zu beobachten.<br />

Um in einer Anwendung, bei <strong>de</strong>r auf die Konstruktion<br />

dauerhafte Lasten einwirken, wie in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

beispielsweise <strong>de</strong>r Erddruck, die<br />

gewünschte Funktionsweise <strong>de</strong>r Konstruktion für<br />

die erwartete Lebensdauer sicherzustellen, muss<br />

die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s eingesetzten Materials<br />

<strong>de</strong>n erwarteten Beanspruchungen in <strong>de</strong>r Anwendung<br />

angepasst wer<strong>de</strong>n. Dies geschieht in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Perimeterdämmung</strong> und unter lastabtragen<strong>de</strong>n<br />

Gründungsplatten beispielsweise durch Dimensionierung<br />

<strong>de</strong>r Langzeitdruckfestigkeit. Hierfür wer<strong>de</strong>n<br />

von <strong>de</strong>n Materialherstellern Kennwerte angegeben,<br />

die nach DIN EN 1606 [18] in Kriechversuchen ermittelt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Verformungsverhalten von polymeren Hartschaumstoffen<br />

ist abhängig vom zeitlichen Belastungsablauf<br />

und vom Belastungsniveau. Dies ist<br />

zum einen in <strong>de</strong>r Zellstruktur und zum an<strong>de</strong>ren im<br />

Aufbau <strong>de</strong>r Polymermatrix aus einzelnen fa<strong>de</strong>nförmigen<br />

Makromolekülen begrün<strong>de</strong>t.<br />

Während bei Kurzzeitbelastungen mit stetig steigen<strong>de</strong>r<br />

Beanspruchung (z. B. Druckversuch nach DIN<br />

EN 826 [17]) <strong>de</strong>r Zellaufbau und <strong>de</strong>r Matrixwerkstoff,<br />

und hier im wesentlichen die chemischen Bindungen<br />

im Makromolekül das Verformungsverhalten charakterisieren,<br />

wird das Kriechen bei Langzeitbelastung<br />

durch die zwischen <strong>de</strong>n verschlauften Makromolekülen<br />

vorliegen<strong>de</strong>n physikalischen Bindungen (van<br />

<strong>de</strong>r Waals´sche Bindung) geprägt.<br />

Bei dauerhafter Lasteinwirkung weisen Polystyrol-<br />

Hartschaumstoffe ein nichtlinear-viskoelastische<br />

Verhalten auf. Mit <strong>de</strong>m Aufbringen <strong>de</strong>r Last stellt sich<br />

spontan, vergleichbar mit einer Fe<strong>de</strong>r, beim Aufbringen<br />

<strong>de</strong>r Last, eine zur Last proportionale elastische<br />

Verformung ein. Sie bleibt über die gesamte<br />

Zeit konstant und stellt sich bei Entlastung spontan<br />

zurück. Bei dauerhafter Lasteinwirkung wird mit<br />

<strong>de</strong>r Zeit dieser spontanen elastischen Verformung<br />

eine zunehmen<strong>de</strong> viskoelastische Verformung überlagert,<br />

die als Kriechen bezeichnet wird.


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

17<br />

Das Kriechverhalten von Polystyrol-Hartschaumstoffen<br />

wird mit <strong>de</strong>m Ansatz nach DIN EN 1606<br />

(Findley-Verfahren) [18] beschrieben und in Zeitstandsdruckprüfungen<br />

ermittelt. Für die Beschreibung<br />

<strong>de</strong>s Kriechverhaltens eines Produktes ist<br />

danach min<strong>de</strong>stens eine Prüfdauer von 90 Tagen<br />

(2160 h) zu Grun<strong>de</strong> zu legen. Allerdings richtet sich<br />

die erfor<strong>de</strong>rliche Prüfdauer nach <strong>de</strong>r erlaubten Extrapolationszeit,<br />

d. h. sollen Aussagen zum Kriechverhalten<br />

bis zu 50 Jahren (438000 h) gemacht<br />

wer<strong>de</strong>n, dann ist eine Prüfdauer von ca. 2 Jahren<br />

(17520 h) erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Da bei Polystyrol-Hartschaumstoffen kein Bruchversagen<br />

auftritt, son<strong>de</strong>rn sich nur eine zeit- und<br />

belastungsabhängige Verformung einstellt, wird<br />

als Grenzzustand ein Verformungswert festgelegt.<br />

Dieser Verformungswert ist nicht gleichbe<strong>de</strong>utend<br />

mit einem Versagenswert, er ist lediglich als Grenzzustand<br />

<strong>de</strong>finiert.<br />

Basierend auf Langzeiterfahrungen wird als Grenzwert<br />

für Polystyrol-Hartschaum eine Verformung<br />

ε zul<br />

von 2 % bis 5 % im Gebrauchszustand und bis<br />

10 % im Grenzzustand festgelegt [19].<br />

6.4 Wasseraufnahme bei langzeitigem<br />

Eintauchen<br />

Baustoffe können im Kontakt mit Wasser Feuchtigkeit<br />

aufnehmen. Bei Wärmedämmstoffen wird<br />

dadurch <strong>de</strong>ren Dämmvermögen beeinträchtigt. Beson<strong>de</strong>rs<br />

bei <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> ist im Kontakt<br />

mit zeitweilig o<strong>de</strong>r dauerhaft feuchter Er<strong>de</strong>, o<strong>de</strong>r<br />

bei zeitweilig o<strong>de</strong>r dauerhaft drücken<strong>de</strong>m Wasser<br />

sicherzustellen, dass <strong>de</strong>r Wärmedämmstoff dadurch<br />

nicht durchfeuchtet und sein Wärmedämmvermögen<br />

verringert wird.<br />

6.5 Wasseraufnahme im Diffusionsversuch<br />

Unterschiedliche Wasserdampfpartialdrücke an Baukonstruktionen,<br />

zum Beispiel zwischen warmer<br />

Innenluft und <strong>de</strong>r kalten Außenumgebungsluft, versuchen<br />

sich stets auszugleichen. Baukonstruktionen<br />

müssen daher immer so ausgeführt wer<strong>de</strong>n, dass<br />

durch die mit <strong>de</strong>m Partialdruckausgleich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Wasserdampftransporte durch die Bauteile zu<br />

keiner unzulässig hohen Feuchtigkeitsanreicherung<br />

in Bauteilschichten und in <strong>de</strong>r Konstruktion führen.<br />

In <strong>de</strong>r Baupraxis hat sich <strong>de</strong>r Diffusionsversuch<br />

nach DIN EN 12088 [21] als geeignet erwiesen, das<br />

Verhalten eines Baustoffes im dauerhaften Praxiseinsatz<br />

zeitgerafft nachzustellen. Für die <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

sind nur solche Dämmstoffe zu empfehlen,<br />

die bei diesem Diffusionsversuch nach DIN EN<br />

12088 nur eine geringe, baupraktisch nicht relevante<br />

Wassermenge aufnehmen.<br />

6.6 Verhalten bei Frost-Tau-Wechselbeanspruchung<br />

Im Jahresverlauf kann die <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

wechseln<strong>de</strong>m Frost und Tauvorgängen ausgesetzt<br />

sein. Diese Beanspruchung kann im Labor ebenfalls<br />

zeitgerafft mit <strong>de</strong>m in DIN EN 12091 [22] festgelegten<br />

Frost-Tau-Wechselversuch nachgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Für die <strong>Perimeterdämmung</strong> sind nur solche Dämmstoffe<br />

zu empfehlen, die bei diesem Versuch nach<br />

vorangegangenem Diffusionsversuch nach DIN EN<br />

12088 nur eine sehr begrenzte zusätzliche Wassermenge<br />

aufnehmen und <strong>de</strong>ren Druckfestigkeit durch<br />

diese Beanspruchung sich nicht wesentlich verringert.<br />

Durch eine Laborprüfung nach DIN EN 12087 [20]<br />

wird das Verhalten bei langzeitigem Eintauchen in<br />

Wasser ermittelt. Für die <strong>Perimeterdämmung</strong> sind<br />

nur solche Dämmstoffe geeignet, die dabei nur sehr<br />

geringe Feuchtigkeitsmengen aufnehmen.


18 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

6.7 Dämmstoffauswahl<br />

Für die verschie<strong>de</strong>nen Beanspruchungen stehen<br />

unterschiedliche Dämmmaterialien zur Verfügung.<br />

Nicht je<strong>de</strong>r Dämmstoff kann in je<strong>de</strong>m Anwendungsfall<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Im Einzelfall sind die technischen<br />

Baubestimmungen und die bauaufsichtlichen<br />

Regelungen für das entsprechen<strong>de</strong> Produkt<br />

zu berücksichtigen.<br />

Anwendungsbezogene Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen an<br />

die in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> eingesetzten Wärmedämmstoffe<br />

sind in DIN 4108-10 [16] festgelegt.<br />

Tabelle 13 zeigt die wichtigsten „Bestimmungen für<br />

das Bauprodukt“ <strong>de</strong>r Produktgruppen in verschie<strong>de</strong>nen<br />

bauaufsichtlichen Zulassungen.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re nach Frost-Tau-Wechselbeanspruchung<br />

nach EN 12091 zeigt z. B. XPS ein <strong>de</strong>utlich<br />

günstigeres Verhalten als EPS- und PUR-Schaumstoffe.<br />

Außer<strong>de</strong>m ist zu beachten, dass <strong>de</strong>r zugelassene<br />

Dickenbereich produktspezifisch in <strong>de</strong>n Zulassungen<br />

unterschiedlich ist.<br />

Bei <strong>de</strong>r Dämmstoffauswahl müssen die im jeweiligen<br />

Objekt vorliegen<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren Beanspruchungen<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Tabelle<br />

14 wird eine Auswahlhilfe unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>s anstehen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>ns und <strong>de</strong>r Wasserbelastung<br />

gegeben.<br />

Die Angaben in Tabelle 14 stellen <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen<br />

Stand dar, <strong>de</strong>r sich durch kontinuierliche Produktentwicklungen<br />

ständig än<strong>de</strong>rn kann. Falls bei rolligen<br />

Bö<strong>de</strong>n in Hanglagen genauere Untersuchungen <strong>de</strong>r<br />

Bo<strong>de</strong>n- und Wasserverhältnisse zu <strong>de</strong>m Ergebnis<br />

führen, dass <strong>de</strong>r Wasseranfall sehr gering ist, darf<br />

auch mit EPS-Dämmplatten auf die Dränung verzichtet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Tabelle 13: Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n „Bestimmungen für das Bauprodukt“ verschie<strong>de</strong>ner bauaufsichtlicher<br />

Zulassungen als <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

Produkt<br />

Druckfestigkeit<br />

Bemessungswert<br />

<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />

Wasseraufnahme<br />

nach Unterwasserlagerung<br />

Wasseraufnahme<br />

im Diffusionsversuch<br />

Wasseraufnahme<br />

im Frost-Tau-<br />

Wechselversuch<br />

Druckfestigkeitsän<strong>de</strong>rung<br />

nach<br />

Frost-Tau-<br />

Wechselversuch<br />

N/mm² W/(m·K) Vol.-% Vol.-% Vol.-% %<br />

EPS 0,15-0,35 0,035-0,040 3 bis 7 5 bis 20 10 bis 20 < 20<br />

PUR 0,15 0,030 < 5 < 8 < 15 < 20<br />

XPS 0,3-0,7 0,030-0,040 < 0,7 < 3 < 1 < 10<br />

Schaumglasschotter<br />

0,25-0,63 0,110-0,140 10 bis 15 Keine Anfor<strong>de</strong>rung Keine Anfor<strong>de</strong>rung Keine Anfor<strong>de</strong>rung<br />

Schaumglas 0,5-1,2 0,040-0,055 keine Anfor<strong>de</strong>rung Keine Anfor<strong>de</strong>rung Keine Anfor<strong>de</strong>rung Keine Anfor<strong>de</strong>rung<br />

Tabelle 14: Dämmstoffauswahl nach anstehen<strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n und Wasserbelastung<br />

Anstehen<strong>de</strong>r<br />

Bo<strong>de</strong>n<br />

Rolliger Bo<strong>de</strong>n (Kies / Sand)<br />

Bindiger Bo<strong>de</strong>n<br />

Gebäu<strong>de</strong>lage Ebene Hanglage Alle Lagen Alle Lagen<br />

Wasseranfall gering mit<br />

Dränung<br />

ohne<br />

Dränung<br />

drücken<strong>de</strong>s<br />

Wasser<br />

mit<br />

Dränung<br />

ohne<br />

Dränung<br />

drücken<strong>de</strong>s<br />

Wasser<br />

EPS eventuell zulässig nicht zulässig nicht zulässig nicht zulässig<br />

XPS <br />

Schaumglasschotter<br />

eventuell zulässig nicht zulässig nicht zulässig nicht zulässig<br />

Schaumglas


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

19<br />

6.8 Produktkennzeichnung<br />

6.8.1 CE-Kennzeichnung<br />

Nach <strong>de</strong>r Bauproduktenverordnung müssen Wärmedämmstoffe<br />

für die es eine harmonisierte Europäische<br />

Norm (hEN) gibt mit <strong>de</strong>m CE-Zeichen gekennzeichnet<br />

sein.<br />

Zusätzlich erstellt <strong>de</strong>r Hersteller für diese Produkte<br />

eine Leistungserklärung. Durch das anbringen <strong>de</strong>s<br />

CE-Zeichen bestätigt <strong>de</strong>r Hersteller, dass dieses<br />

Produkt alle <strong>de</strong>klarierten Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllt.<br />

Ergänzend zum CE-Zeichen müssen durch einen<br />

Kennzeichnungsschlüssel Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen an<br />

physikalische Kennwerte <strong>de</strong>s Produktes in Klassen<br />

o<strong>de</strong>r Stufen ausgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit <strong>de</strong>m CE-Zeichen müssen folgen<strong>de</strong> Angaben gemacht<br />

wer<strong>de</strong>n:<br />

■■<br />

Angabe <strong>de</strong>s Herstellers<br />

■■<br />

Das Jahr <strong>de</strong>r ersten Anbringung <strong>de</strong>s<br />

CE-Zeichens auf <strong>de</strong>m Produkt (z. B. 13)<br />

■■<br />

EN-Nummer <strong>de</strong>r europäischen Produktnorm<br />

■■<br />

Produkti<strong>de</strong>ntität<br />

(Ein<strong>de</strong>utiger Bezeichnungsschlüssel)<br />

■■<br />

Referenznummer <strong>de</strong>r Leistungserklärung<br />

(Declaration of Performance DoP)<br />

■■<br />

Brandverhalten<br />

■■<br />

Nennwert <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s und<br />

<strong>de</strong>s Nennwertes <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />

■■<br />

Dicke<br />

■■<br />

Bezeichnungsschlüssel für technische<br />

Eigenschaften<br />

■■<br />

Vorgesehener Verwendungszweck<br />

(z. B. ThIB = Thermal Insulation for Buildings)<br />

Für extrudierten Polystyrol-Hartschaumstoff (XPS)<br />

lautet <strong>de</strong>r Bezeichnungsschlüssel nach DIN EN<br />

13164 beispielsweise:<br />

XPS – EN 13164 – T1 – CS(10\Y)500 – DLT(2)5 – CC(2/1,5/50)180 – WD(V)3 – FTCD1<br />

Dieser Bezeichnungsschlüssel be<strong>de</strong>utet:<br />

T1<br />

CS(10\Y)500<br />

DLT(2)5<br />

Grenzabmaße für die Dicke:<br />

– 2 mm und + 2 mm für Plattendicken kleiner 50 mm – 2 mm und + 3 mm<br />

für 50 ≤ d N<br />

≤ 120 mm – 2 mm und + 6 mm für Plattendicken größer 120 mm<br />

Druckfestigkeit o<strong>de</strong>r Druckspannung bei 10 % Stauchung 500 kPa<br />

Verformung bei Druck- (40kPa) und Temperaturbeanspruchung (70 °C)<br />

für 168 Stun<strong>de</strong>n ist ≤ 5 %<br />

CC(2/1,5/50)180 die gesamte Dickenverringerung beträgt < 2 % und die Kriechverformung < 1,5 %,<br />

wenn <strong>de</strong>r Dämmstoff für einen extrapolierten Zeitraum von 50 Jahren mit einer<br />

Dauerdruckspannung ≤ 180 kPa belastet wird<br />

WD(V)3<br />

FTCD1<br />

die Wasseraufnahme im Diffusionsversuch nach DIN EN 12088 beträgt maximal<br />

3 Vol.-%<br />

nach Frost-Tau-Wechselbeanspruchung gemäß DIN EN 12091 ist die Wasseraufnahme<br />

nicht größer als 1 Vol.-% und die Verringerung <strong>de</strong>r Druckfestigkeit o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Druckspannung bei 10 % Stauchung nicht größer als 10 % <strong>de</strong>s Ausgangswertes<br />

vor <strong>de</strong>r Beanspruchung


20 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

6.8.2 Übereinstimmungsnachweis (Ü-Zeichen)<br />

Für die Anwendung <strong>de</strong>s Bauproduktes in <strong>de</strong>n einzelnen<br />

EU-Län<strong>de</strong>rn können diese nationale Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

nach <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Produktnormen festgelegten<br />

Eigenschaftsklassen o<strong>de</strong>r Eigenschaftsstufen festlegen.<br />

Für Deutschland ist beispielsweise das Brandverhalten<br />

<strong>de</strong>r Produkte durch Fremdüberwachung<br />

einer amtlich anerkannten Prüfstelle nachzuweisen.<br />

Wer<strong>de</strong>n Produkte über bauaufsichtliche Zulassungen<br />

für spezielle Anwendungen zugelassen, sind in<br />

<strong>de</strong>n Zulassungen festgelegte Anfor<strong>de</strong>rungen durch<br />

Eigen- und Fremdüberwachung nachzuweisen. Für<br />

die Produkte wird die Übereinstimmung durch ein<br />

Überwachungszeichen (Ü-Zeichen) dokumentiert.<br />

Die <strong>Perimeterdämmung</strong> erfüllt im baurechtlichen<br />

Sinne „wesentliche Anfor<strong>de</strong>rungen“ im Gebäu<strong>de</strong>.<br />

Die in <strong>de</strong>r jeweiligen Anwendung gestellten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

müssen daher durch Übereinstimmungsnachweise<br />

bestätigt wer<strong>de</strong>n. Die Übereinstimmung<br />

mit <strong>de</strong>n zuvor erläuterten technischen Regeln (zum<br />

Beispiel <strong>de</strong>n DIN-Normen und bauaufsichtlichen<br />

Zulassungen) wer<strong>de</strong>n durch das Ü-Zeichen (Übereinstimmungszeichen<br />

gemäß Bauregelliste A) und/<br />

o<strong>de</strong>r durch das CE-Zeichen (gemäß Bauregelliste B)<br />

dokumentiert. Diese Zeichen wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Produkt<br />

selbst, auf einem an <strong>de</strong>m Produkt befestigten<br />

Etikett o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Verpackung angebracht. Der<br />

Hersteller garantiert damit die Übereinstimmung mit<br />

<strong>de</strong>n technischen Regeln.<br />

Mit <strong>de</strong>m Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen)<br />

müssen folgen<strong>de</strong> Angaben ausgewiesen wer<strong>de</strong>n:<br />

■■<br />

Angabe <strong>de</strong>s Herstellers (gegebenenfalls<br />

verschlüsselt)<br />

■■<br />

die Übereinstimmung mit <strong>de</strong>n technischen<br />

Regeln (Norm o<strong>de</strong>r Zulassung)<br />

■■<br />

<strong>de</strong>r Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />

■■<br />

Zeichen <strong>de</strong>r Zertifizierungsstelle für die<br />

Fremdüberwachung<br />

Für Son<strong>de</strong>ranwendungen, wie zum Beispiel im Bereich<br />

von drücken<strong>de</strong>m Wasser, muss außer<strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>r Verwendbarkeitsnachweis durch Angabe <strong>de</strong>r<br />

Nummer <strong>de</strong>r bauaufsichtlichen Zulassung geführt<br />

wer<strong>de</strong>n. Wer<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Wärmeschutznachweis Bemessungswerte<br />

nach DIN 4108-4 verwen<strong>de</strong>t, kann<br />

<strong>de</strong>r Bauherr o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bauausführen<strong>de</strong> vom Hersteller<br />

<strong>de</strong>s Bauproduktes ein Übereinstimmungszertifikat<br />

for<strong>de</strong>rn, das die angegebenen Bemessungswerte<br />

o<strong>de</strong>r die Definition von Grenzwerten durch eine<br />

notifizierte Prüfstelle bestätigt.<br />

7. Praktische Ausführung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

Voraussetzung für die Verlegung von Dämmplatten<br />

als <strong>Perimeterdämmung</strong> ist die fachgerechte Ausführung<br />

<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>abdichtung nach DIN 18195 [2].<br />

Die erdberührten Bauteile können auch aus wasserundurchlässigem<br />

Beton nach DIN 1045 [23] bestehen.<br />

Eine <strong>Perimeterdämmung</strong> ersetzt jedoch<br />

nicht die Bauwerksabdichtung!<br />

7.1 Verlegen <strong>de</strong>r Dämmplatten im<br />

Wandbereich<br />

7.1.1 Plattenbefestigung<br />

Die Perimeterdämmplatten wer<strong>de</strong>n mit geeigneten<br />

Klebern an <strong>de</strong>n Wandflächen dicht gestoßen, mit<br />

versetzten Fugen im Verband verlegt (vergleiche<br />

Bild 4). Kreuzstöße sind zu vermei<strong>de</strong>n. Die Auswahl<br />

<strong>de</strong>s Klebers ist abhängig von <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Abdichtung<br />

und <strong>de</strong>s Dämmstoffes. Bewährt haben sich geeignete<br />

bituminöse Kleber. Die Verklebung dient hauptsächlich<br />

als Montagehilfe, die die Platten bis zum<br />

Verfüllen <strong>de</strong>s Arbeitsraumes gegen Verschieben<br />

und Verrutschen sichern soll. Zur Vermeidung von<br />

Wärmebrücken sind Platten mit Stufenfalz beson<strong>de</strong>rs<br />

geeignet. Die Dämmschicht sorgt für <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />

<strong>de</strong>r Konstruktion. Darüber hinaus schützt<br />

sie die Abdichtung vor mechanischen Einwirkungen.<br />

In DIN 18195 [2] wer<strong>de</strong>n Perimeterdämmstoffe als<br />

Schutzschichten empfohlen. Beim Verkleben ist darauf<br />

zu achten, dass die Dämmplatten nicht die Abdichtung<br />

beschädigen.<br />

Bei Verwendung von Schaumglas wer<strong>de</strong>n im Standardfall<br />

großformatige so genannte Boards eingesetzt.<br />

Diese Wärmedämmplatten wer<strong>de</strong>n werksseitig<br />

aus mehreren kleinformatigen Schaumglasplatten<br />

zusammengeklebt und mit einer Bitumenkaschierung<br />

versehen. Solche werksseitig bereits<br />

kaschierten Boards benötigen keine zusätzliche<br />

Frostschutzbeschichtung. Unkaschierte Schaumglasdämmplatten<br />

müssen bis zur Frosttiefe mit einer<br />

frostbeständigen, min<strong>de</strong>stens 2 mm dicken Spachtelmasse<br />

gegen Frostschä<strong>de</strong>n geschützt wer<strong>de</strong>n.


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

21<br />

Es ist beson<strong>de</strong>rs darauf zu achten, dass die Perimeterdämmplatten<br />

im Fußpunkt (Hohlkehle) fest<br />

aufstehen. Dies verhin<strong>de</strong>rt ein Abgleiten <strong>de</strong>r Platten<br />

während <strong>de</strong>s Verfüllens <strong>de</strong>r Baugrube und ein späteres<br />

Abrutschen durch Setzungsvorgänge. Dabei<br />

ist auch beson<strong>de</strong>rs auf <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>r Abdichtung<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Hohlkehle zu achten. Die Aufstandsfläche<br />

muss so ausgebil<strong>de</strong>t sein, dass auch eine<br />

Beschädigung <strong>de</strong>r Abdichtung in <strong>de</strong>r Hohlkehle vermie<strong>de</strong>n<br />

wird.<br />

Für die Auswahl eines geeigneten Wärmedämmstoffes<br />

für die <strong>Perimeterdämmung</strong> ist die jeweilige<br />

Beanspruchung zu prüfen. Schaumglas und extrudierter<br />

Polystyrol-Hartschaumstoff dürfen bei allen<br />

anstehen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>narten und Gebäu<strong>de</strong>lagen eingebaut<br />

wer<strong>de</strong>n, auch bei drücken<strong>de</strong>m Wasser, sofern<br />

eine bauaufsichtliche Zulassung für die eingesetzte<br />

Marke vorliegt.<br />

Bild 4: Verlegung <strong>de</strong>r Dämmplatten im Verband<br />

Auch im Bereich von Fenstern muss die Dämmung<br />

wärmebrückenfrei ausgeführt wer<strong>de</strong>n. Deshalb<br />

müssen auch Fensterstürze und Fensterlaibungen<br />

gedämmt wer<strong>de</strong>n. Lichtschächte müssen so angebracht<br />

wer<strong>de</strong>n, dass die <strong>Perimeterdämmung</strong> nicht<br />

unterbrochen wird und keine Wärmebrücken entstehen.<br />

In <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn 5 und 5a ist ein Ausführungsbeispiel<br />

angegeben.<br />

Bild 5: Wärmebrückenfreie Installation <strong>de</strong>r Lichtschächte<br />

Bild 5a: Wärmebrückenfreie Installation <strong>de</strong>r Lichtschächte


22 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

7.1.2 Übergang <strong>Perimeterdämmung</strong> Sockeldämmung<br />

Auch <strong>de</strong>r Kellersockelbereich zwischen Oberkante<br />

Erdreich und aufgehen<strong>de</strong>m, wärmedämmen<strong>de</strong>m<br />

Mauerwerk (Bild 6) o<strong>de</strong>r außenliegen<strong>de</strong>m Wärmedämmverbundsystem<br />

muss gedämmt wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Übergangsbereich zwischen <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

und Sockel ist zu beachten, dass bei Wärmedämmverbundsystemen<br />

die Armierungsschicht und <strong>de</strong>r<br />

Putz ca. 20 bis 30 cm unterhalb <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>oberkante<br />

en<strong>de</strong>n soll [24]. Im erdberührten Bereich ist<br />

<strong>de</strong>r Putz nach Durchtrocknung mit einem geeigneten<br />

Feuchteschutz, z. B. einem Bitumenanstrich,<br />

zu versehen. Dieser ist bis auf die ungeputzten<br />

Perimeterdämmplatten zu ziehen. Außenseitig ist<br />

dieser Feuchteschutz nochmals mit einer Schutzschicht,<br />

z. B. mit einer Noppenfolie, abzu<strong>de</strong>cken.<br />

Das Verputzen von EPS o<strong>de</strong>r XPS Dämmplatten<br />

mit geprägter o<strong>de</strong>r rauer Oberfläche erfolgt nach<br />

Merkblättern <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Mörtelindustrie [25 und 26].<br />

Für das Verputzen <strong>de</strong>r Wärmedämmplatten eignen<br />

sich sowohl Kunstharzputze als auch mineralische<br />

Putze als Oberputz. Die Ausführung erfolgt in Anlehnung<br />

an DIN 18550 [27] in <strong>de</strong>r Mörtelgruppe PII<br />

(Min<strong>de</strong>stdruckfestigkeit 2,5 N/mm²). Eine erhöhte<br />

mechanische Beanspruchbarkeit <strong>de</strong>s Sockels kann<br />

durch erhöht belastbare Wärmedämmplatten, z. B.<br />

XPS-Dämmplatten, eine zusätzliche Armierungsschicht<br />

o<strong>de</strong>r die zusätzliche Einlage eines Rippenstreckmetalls<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>r Dämmstoffe im Übergangsbereich<br />

Sockel/<strong>Perimeterdämmung</strong> ist zu beachten,<br />

dass nicht alle für die Wärmedämmung <strong>de</strong>r Außenwand<br />

geeigneten Dämmstoffe auch für die <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

zugelassen sind. Daher kann ein<br />

Wechsel <strong>de</strong>s Produktes notwendig sein.<br />

7.1.3 Dränung<br />

Wegen einer beson<strong>de</strong>ren Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit<br />

(zum Beispiel wasserundurchlässiger Bo<strong>de</strong>nhorizont)<br />

o<strong>de</strong>r einer beson<strong>de</strong>ren Lage <strong>de</strong>s Bauteils<br />

(zum Beispiel am Hang) können zusätzlich zur<br />

Wärmedämmung Dränmaßnahmen zur Ableitung<br />

<strong>de</strong>s Oberflächen- und Sickerwassers erfor<strong>de</strong>rlich<br />

wer<strong>de</strong>n. Ist eine Dränung erfor<strong>de</strong>rlich, so muss<br />

diese die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r DIN 4095 [3] erfüllen.<br />

Eine Gesamtdränmaßnahme besteht aus Flächendränung<br />

<strong>de</strong>r Wand, Dränrohren, einer Kiespackung,<br />

Filtervlies, Revisionsschächten und einem Anschluss<br />

an die Kanalisation o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Vorfluter.<br />

Bild 6: Sockelbereich, wärmebrückenfreier Anschluss <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> an das wärmedämmen<strong>de</strong><br />

Mauerwerk o<strong>de</strong>r an das außenliegen<strong>de</strong> Wärmedämmverbundsystem


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

23<br />

Die Flächendränung an <strong>de</strong>r Kelleraußenwand kann<br />

nach DIN 4095 auch aus Verbun<strong>de</strong>lementen bestehen,<br />

bei <strong>de</strong>nen Filterschicht und Sickerschicht kombiniert<br />

sind. Diese Dränplatten o<strong>de</strong>r Dränmatten sind<br />

auf <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Erdreich zugewandten Seite <strong>de</strong>r Wärmedämmung<br />

anzuordnen.<br />

Beim Einbau von Perimeterdämmplatten mit integrierten<br />

Dränrillen und aussenseitiger Ab<strong>de</strong>ckung<br />

durch ein Geotextil kann auf diese zusätzlichen<br />

Dränschichten verzichtet wer<strong>de</strong>n (vergleiche Bild 7).<br />

Bei Verwendung von Wärmedämmplatten mit integrierten<br />

Dränrillen ist darauf zu achten, dass die<br />

oberseitigen Öffnungen <strong>de</strong>r Dränrillen in geeigneter<br />

Weise, z. B. mit Kaltbitumenabstrich, verschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Damit wird sichergestellt, dass die Dränrillen<br />

beim Verfüllen <strong>de</strong>r Baugrube nicht verstopft<br />

wer<strong>de</strong>n können. Die Oberkante <strong>de</strong>r Dämm- und<br />

Dränplatten muss unterhalb <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>oberkante<br />

liegen. Die Dämm- und Dränplatten müssen dicht<br />

gestoßen an die Wärmedämmplatten im Sockelbereich<br />

anschließen.<br />

Voraussetzung für <strong>de</strong>n Einbau ist <strong>de</strong>r Nachweis<br />

<strong>de</strong>r Dränfähigkeit auch unter höherer Druckbeanspruchung.<br />

Das be<strong>de</strong>utet, dass sich die Schaumstoffstege<br />

zwischen <strong>de</strong>n Dränrillen nicht zusammendrücken<br />

dürfen und somit <strong>de</strong>n verfügbaren<br />

Dränquerschnitt reduzieren. Im Bild 8 ist die Abhängigkeit<br />

<strong>de</strong>r Verformung <strong>de</strong>r Dränrillen von <strong>de</strong>r Druckbeanspruchung<br />

für XPS-Dämmplatten mit eingefrästen<br />

Dränrillen dargestellt.<br />

Bei einer Belastung mit 50 kN/m², was je nach anstehen<strong>de</strong>m<br />

Erdreich etwa einem Erddruck in 5 m bis<br />

7 m Tiefe entspricht, wer<strong>de</strong>n die Stege um ca. 20 %<br />

gestaucht. Das be<strong>de</strong>utet, dass die Tiefe <strong>de</strong>r Rillen<br />

von 5 mm auf 4 mm reduziert wird. Die Dränkapazität<br />

wird somit nur in geringem Masse beeinflusst.<br />

DIN 4095 for<strong>de</strong>rt für Dränelemente vor Wän<strong>de</strong>n<br />

im Regelfall, also in 3 m Tiefe eine Abflussmenge<br />

von min<strong>de</strong>stens 0,30 l/(s·m). Die untersuchten<br />

Dränelemente weisen in 3 m Tiefe eine Abflussmenge<br />

von 1,35 l/(s·m) auf. Sogar in 8 m Tiefe ist die<br />

Abflussmenge noch größer als 1,0 l/(s·m).<br />

Bild 8: Bemessungsnomogramm nach [28] für<br />

Perimeterdämmplatten mit Dränrillen<br />

Bild 7: Einbau von Perimeterdämmplatten aus XPS mit integrierten Dränrillen und außenseitigem<br />

Filtervlies


24 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

Die CE Kennzeichnung <strong>de</strong>s Dränelementes wird<br />

nach <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r DIN EN 13252 vorgenommen.<br />

Zur Sicherstellung <strong>de</strong>r Wirksamkeit <strong>de</strong>r Flächendränung<br />

muss die Dränleitung in einem geeigneten<br />

dränfähigen Material eingebettet und im Gefälle<br />

unterhalb <strong>de</strong>r Oberfläche <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nplatte verlegt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

7.1.4 Baugrubenverfüllung<br />

Nach <strong>de</strong>r Verdingungsordnung für Bauleistungen,<br />

DIN 18300 [29], Erdarbeiten, ist die Wahl <strong>de</strong>s Materials<br />

zum Verfüllen <strong>de</strong>r Baugrube <strong>de</strong>m Auftragnehmer<br />

überlassen. Weitgehend wird mit <strong>de</strong>m vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Erdaushub verfüllt. Hierfür sollten jedoch<br />

Fremdkörper, wie Baustellenabfall, große Steine<br />

etc. entfernt wer<strong>de</strong>n. Gemäß <strong>de</strong>n bauaufsichtlichen<br />

Zulassungen ist zum Verfüllen <strong>de</strong>r Baugrube<br />

gleichmäßig gemischt körniges Sand-Kiesgemisch<br />

zu verwen<strong>de</strong>n. Die Baugrube ist lagenweise zu verfüllen<br />

und mechanisch zu verdichten (siehe Bild 9).<br />

Bei fachgerechter Baugrubenverfüllung benötigen<br />

Hartschaumstoffe keine zusätzliche Schutzschicht.<br />

Besteht beim Verfüllen <strong>de</strong>s Arbeitsraumes die Gefahr<br />

einer Beschädigung <strong>de</strong>r Dämmschicht durch<br />

grobkörniges Material, ist gegebenenfalls ein Anfüllschutz,<br />

einzubauen. Schaumglasplatten müssen<br />

vollflächig mit <strong>de</strong>r werkseits o<strong>de</strong>r bauseits aufgebrachten<br />

bituminösen Deckschicht versehen wer<strong>de</strong>n.<br />

7.2 Verlegen <strong>de</strong>r Dämmplatten im<br />

Bo<strong>de</strong>nbereich<br />

Erhöhte Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n baulichen Wärmeschutz<br />

müssen auch bei <strong>de</strong>n an das Erdreich<br />

grenzen<strong>de</strong>n Bauteilen im Bo<strong>de</strong>nbereich eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r außenseitigen Wärmedämmung von<br />

Bo<strong>de</strong>nplatten besteht eine weitgehen<strong>de</strong> Analogie<br />

zwischen Hartschaumstoffen und Schaumglas in <strong>de</strong>r<br />

Verfahrensweise ihrer Verlegung, wenn Schaumglas-Boards<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Unbeschichtete<br />

Schaumglasplatten können nicht im Trockenverfahren<br />

verlegt wer<strong>de</strong>n. Sie müssen in Heißbitumen<br />

eingeschwemmt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Verlegung <strong>de</strong>r Wärmedämmplatten erfolgt lose,<br />

dicht gestoßen im Verband [30]. Die Auflagefläche<br />

für die Wärmedämmplatten muss ausreichend tragfähig<br />

und eben sein. Die Ebenheit wird durch eine<br />

Sauberkeitsschicht erreicht. Diese kann beispielsweise<br />

aus verdichtetem Kies-Sand-Gemisch o<strong>de</strong>r<br />

Magerbeton bestehen. Bei größeren Bauvorhaben<br />

sollte letzterem <strong>de</strong>r Vorzug gegeben wer<strong>de</strong>n, da eine<br />

abgezogene Kiesschicht durch <strong>de</strong>n Baustellenbetrieb<br />

relativ leicht in Mitlei<strong>de</strong>nschaft gezogen wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Zwischen <strong>de</strong>n Dämmplatten und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nplatte<br />

ist eine PE-Folie als Trennlage anzuordnen.<br />

Die Bewehrung für die Betonbo<strong>de</strong>nplatte wird, auf<br />

Abstandshaltern gelagert, oberhalb <strong>de</strong>r Trennlage<br />

verlegt und anschließend die Bo<strong>de</strong>nplatte betoniert.<br />

Auch im Bo<strong>de</strong>nbereich ist die Bauwerksabdichtung<br />

nach DIN 18195 [2] auszuführen. Die Wärmedämmung<br />

<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns kann auch an <strong>de</strong>n Flanken von<br />

Streifenfundamenten hochgeführt wer<strong>de</strong>n. Das führt<br />

zu einer weiteren Reduzierung <strong>de</strong>r Wärmebrückenwirkung<br />

im Fundamentbereich. Dabei können die<br />

Dämmplatten als verlorene Schalung für die Fundamente<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Bild 9: Lagenweise Verdichtung


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

25<br />

Perimeterdämmstoffe unterhalb von Bo<strong>de</strong>nplatten<br />

wer<strong>de</strong>n durch das Eigengewicht <strong>de</strong>r Betonplatte und<br />

die abzuleiten<strong>de</strong>n Verkehrslasten beansprucht. In<br />

<strong>de</strong>r Regel han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong>de</strong>n Verkehrslasten um<br />

ruhen<strong>de</strong> Lasten im Sinne <strong>de</strong>r DIN 1055 [1].<br />

Bei längerfristig nahezu konstant einwirken<strong>de</strong>n<br />

Verkehrslasten ist das Kriechverhalten <strong>de</strong>s Dämmstoffes<br />

bei <strong>de</strong>r Bemessung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nplatte zu berücksichtigen.<br />

Für <strong>de</strong>n Fall dynamischer Beanspruchungen,<br />

z. B. schwingen<strong>de</strong> Maschinen, muss eine<br />

spezielle Bemessung <strong>de</strong>r Konstruktion erfolgen.<br />

Entsprechen<strong>de</strong> Materialkennwerte müssen durch<br />

die Dämmstoffhersteller nachgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Verhalten von XPS unter dynamischer Beanspruchung<br />

wur<strong>de</strong> zum Beispiel in [31] beschrieben.<br />

Die Auswertung <strong>de</strong>r Be- und Entlastungsversuche<br />

ergab, dass die zyklische Belastung gegenüber <strong>de</strong>r<br />

konstanten Belastung die geringere Beanspruchung<br />

darstellt. Demnach kann die Dimensionierung von<br />

Wärmedämmschichten unter zyklischen Belastungen<br />

auf <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Langzeitdruckfestigkeit<br />

abgestützt wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m liegen für XPS<br />

jahrzehntelange Erfahrungen aus <strong>de</strong>m Verkehrswegebau<br />

in Skandinavien vor [32].<br />

Bild 10 zeigt das Beispiel einer wärmegedämmten<br />

Bo<strong>de</strong>nplatte.<br />

7.3 Verlegen im Bereich von<br />

drücken<strong>de</strong>m Wasser<br />

XPS und Schaumglasplatten dürfen auch im Bereich<br />

von ständig o<strong>de</strong>r langanhaltend drücken<strong>de</strong>m<br />

Wasser (Grundwasser) angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, sofern<br />

hierfür bauaufsichtliche Zulassungen vorliegen. Die<br />

Bauwerksabdichtung darf durch die Wärmedämmschicht<br />

in ihrer Funktionsfähigkeit jedoch nicht beeinträchtigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Dämmplatten müssen auf<br />

<strong>de</strong>m zu dämmen<strong>de</strong>n Bauteil im Verband verlegt<br />

und vollflächig mit <strong>de</strong>m Untergrund verklebt wer<strong>de</strong>n,<br />

damit ein Hinterfliesen <strong>de</strong>s Dämmstoffes durch<br />

Wasser verhin<strong>de</strong>rt wird (siehe Bild 11). Der seitliche<br />

Plattenrand ist umlaufend durch Verspachteln mit<br />

einem Kleber o<strong>de</strong>r geeigneten Dichtmassen vor<br />

<strong>de</strong>m Eindringen von Wasser zu schützen. Angeschnittene<br />

Dämmstoffplatten an Gebäu<strong>de</strong>ecken<br />

sind abzuspachteln. Hierzu sind geeignete bituminöse<br />

Dämmstoffkleber anzuwen<strong>de</strong>n.<br />

Neben <strong>de</strong>r Druckbeanspruchung durch das Erdreich<br />

und eventuell angrenzen<strong>de</strong> Bauwerke tritt die<br />

Beanspruchung durch direkte Wassereinwirkung<br />

auf. Hierbei ist neben <strong>de</strong>m hydrostatischen Wasserdruck<br />

auch die Auftriebswirkung zu beachten.<br />

Die Auftriebssicherheit <strong>de</strong>r Wärmedämmplatten ist<br />

nachzuweisen, gegebenenfalls müssen konstruktive<br />

Maßnahmen zur Auftriebssicherung vorgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Bild 10: Verlegung <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> unter<br />

<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nplatte<br />

Bild 11: Vollflächige Verklebung <strong>de</strong>r Dämmplatten


26 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

Gemäß DIN EN 1997-1 (Euroco<strong>de</strong> 7) [33] ergibt sich folgen<strong>de</strong> Ungleichung zum Nachweis <strong>de</strong>r<br />

Auftriebssicherheit (Grenzzustand UPL):<br />

G dst,k<br />

· γ G,dst<br />

+ Q dst,rep<br />

· γ Q,dst<br />

≤<br />

Gstbt,k · γ G,stb + T k · γ G,stb<br />

(Gl. 1)<br />

mit:<br />

G dst,k<br />

γ G,dst<br />

charakteristischer Wert ständiger <strong>de</strong>stabilisieren<strong>de</strong>r vertikaler Einwirkungen<br />

Teilsicherheitsbeiwert für ständige <strong>de</strong>stabilisieren<strong>de</strong> vertikale Einwirkungen im<br />

Grenzzustand UPL (Tabelle 5)<br />

Q dst,rep<br />

charakteristischer bzw. repräsentativer Wert verän<strong>de</strong>rlicher <strong>de</strong>stabilisieren<strong>de</strong>r<br />

vertikaler Einwirkungen (ist bei <strong>de</strong>r gegenständlichen Betrachtung nicht vorhan<strong>de</strong>n)<br />

γ Q,dst<br />

G stb,k<br />

Teilsicherheitsbeiwert für <strong>de</strong>stabilisieren<strong>de</strong> verän<strong>de</strong>rliche Einwirkungen im Grenzzustand UPL<br />

unterer charakteristischer Wert stabilisieren<strong>de</strong>r ständiger, vertikaler Einwirkungen <strong>de</strong>s Bauwerks<br />

γ G,stb<br />

Teilsicherheitsbeiwert für stabilisieren<strong>de</strong> ständige Einwirkungen im Grenzzustand UPL (Tabelle 5)<br />

T k<br />

zusätzlich als stabilisieren<strong>de</strong> Einwirkung angesetzte charakteristische Scherkraft<br />

Nach Umformung <strong>de</strong>r Gleichung und unter Berücksichtigung,<br />

dass Q dst,rep<br />

= 0, ergibt sich folgen<strong>de</strong> Ungleichung:<br />

Bemessungswert <strong>de</strong>r Auftriebskraft [kN/m]<br />

G dst,k<br />

· γ G,dst<br />

- G stbt,k<br />

· γ G,stb<br />

≤ T k<br />

· γ G,stb<br />

Letztlich ist <strong>de</strong>r Nachweis <strong>de</strong>r Auftriebssicherheit so<br />

zu führen, dass die Bedingung nach DIN EN 1997-1<br />

E G,d<br />

≤ R d<br />

eingehalten wird.<br />

Der Bemessungswert <strong>de</strong>r Auftriebskraft (E G,d<br />

) ergibt<br />

sich für unterschiedliche Eintauchtiefen und verschie<strong>de</strong>ne<br />

Dicken <strong>de</strong>r Dämmschicht aus Bild 12:<br />

16,0<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

Dämmstoffdicke d = 100 mm<br />

Dämmstoffdicke d = 200 mm<br />

Dämmstoffdicke d = 300 mm<br />

Dämmstoffdicke d = 400 mm<br />

0,0<br />

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0<br />

Eintauchtiefe h <strong>de</strong>r Dämmplatten in das Grundwasser [m]<br />

Dieser Auftriebskraft sind die Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> (R d<br />

) aus<br />

<strong>de</strong>m anstehen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r horizontalen Komponente<br />

<strong>de</strong>s Wasserdrucks und die Klebekraft <strong>de</strong>s<br />

Perimeterklebers gegenüberzustellen.<br />

Der Nachweis <strong>de</strong>r Auftriebssicherung gilt für XPS<br />

beispielsweise als erbracht, wenn:<br />

■■<br />

die Dämmplatten vollflächig mit <strong>de</strong>m Untergrund<br />

verklebt wer<strong>de</strong>n.<br />

■■<br />

bei einer maximalen Dicke <strong>de</strong>r Dämmstoffschicht<br />

von 400 mm <strong>de</strong>r Wasserhöchststand höchstens<br />

bis 1 m unter Gelän<strong>de</strong>oberkante reicht.<br />

■■<br />

bei einer maximalen dicke <strong>de</strong>r Dämmstoffschicht<br />

von 200 mm <strong>de</strong>r Grundwasserstand bis höchstens<br />

0,5 m unter Gelän<strong>de</strong>oberkante reicht<br />

■■<br />

konstruktive Vorkehrungen zur Auftriebssicherung<br />

getroffen wer<strong>de</strong>n. Dabei kann beispielsweise <strong>de</strong>r<br />

unmittelbare Anschluss an ein Wärmedämmverbundsystem<br />

o<strong>de</strong>r an einschaliges aufgehen<strong>de</strong>s<br />

Mauerwerk als Auftriebssicherung bereits ausreichend<br />

sein.<br />

Beim Nachweis <strong>de</strong>r Auftriebssicherung ist darauf zu<br />

achten, dass keine schädlichen Scherspannungen<br />

in die bituminöse Abdichtung eingeleitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Bild 12: Bemessungswert <strong>de</strong>r Auftriebskraft [kN/m]


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

27<br />

7.4 Dämmung unter lastabtragen<strong>de</strong>n<br />

Gründungsplatten<br />

7.4.1 Allgemeines<br />

Plattengründungen wer<strong>de</strong>n aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Energieeinsparung<br />

häufig unterseitig mit einer Wärmedämmung<br />

versehen (siehe Bild 14). Die dafür geeigneten<br />

Perimeterdämmstoffe wur<strong>de</strong>n vom Deutschen<br />

Institut für Bautechnik (DIBt) allgemein bauaufsichtlich<br />

zugelassen. In <strong>de</strong>n Zulassungen sind die zulässigen<br />

Bemessungswerte <strong>de</strong>r Dauerdruckspannungen<br />

festgelegt. Die Festlegung dieser Werte basiert<br />

auf Sicherheitsannahmen, die <strong>de</strong>m spezifischen<br />

Materialverhalten <strong>de</strong>s Dämmstoffes Rechnung tragen<br />

[19].<br />

Zahlreiche Gebäu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n heute auf Plattengründungen<br />

gebaut. Sie sind beson<strong>de</strong>rs dann von<br />

Vorteil, wenn die Untergeschosse im Grundwasser<br />

stehen („Weiße Wanne“). In <strong>de</strong>r Praxis spricht man<br />

in diesem Zusammenhang von Flächengründungen,<br />

Fundamentplatten o<strong>de</strong>r auch Gründungsplatten. Der<br />

Begriff „lastabtragen<strong>de</strong> Gründungsplatte“ trifft dabei<br />

sowohl auf Bo<strong>de</strong>nplatten zu, die direkt durch Bauwerkslasten<br />

beaufschlagt wer<strong>de</strong>n als auch auf Bo<strong>de</strong>nplatten<br />

die biegesteif mit lastabtragen<strong>de</strong>n Gründungskörpern<br />

(Einzel-, Steifenfundamente, Pfähle)<br />

verbun<strong>de</strong>n sind.<br />

Die Beson<strong>de</strong>rheit für die Anwendung von Wärmedämmstoffen<br />

unter Gründungsplatten besteht darin,<br />

dass <strong>de</strong>r Wärmedämmstoff nicht nur das Eigengewicht<br />

aus <strong>de</strong>r Platte und die Verkehrslasten auf <strong>de</strong>r<br />

Platte (nicht ständig einwirken<strong>de</strong> Lasten), wie bei<br />

Bo<strong>de</strong>nplatten ohne Gründungsfunktion, son<strong>de</strong>rn<br />

ständig einwirken<strong>de</strong> Lasten und Verkehrslasten <strong>de</strong>r<br />

Gebäu<strong>de</strong>konstruktion abtragen muss.<br />

Die bei<strong>de</strong>n Lastarten wer<strong>de</strong>n in DIN 1055 [1] wie folgt<br />

<strong>de</strong>finiert: Ständige Last ist die Summe <strong>de</strong>r unverän<strong>de</strong>rlichen<br />

Lasten, also das Gewicht <strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r stützen<strong>de</strong>n Bauteile und <strong>de</strong>r unverän<strong>de</strong>rlichen,<br />

von <strong>de</strong>n tragen<strong>de</strong>n Bauteilen dauernd aufzunehmen<strong>de</strong>n<br />

Lasten. Verkehrslast ist die verän<strong>de</strong>rliche o<strong>de</strong>r<br />

bewegliche Belastung auf die tragen<strong>de</strong>n Bauteile.<br />

Die Belastungen aus <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n über die<br />

Gründungsplatte aus Stahlbeton und <strong>de</strong>n darunter<br />

liegen<strong>de</strong>n Wärmedämmstoff in das Erdreich übertragen.<br />

Die Größe <strong>de</strong>r Belastungen (Pressungen) die<br />

auf <strong>de</strong>n Dämmstoff wirken, hängt ab von:<br />

■■<br />

<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>lasten<br />

■■<br />

<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>konstruktion<br />

(z. B. Skelettbau, Bauwerk mit Querwän<strong>de</strong>n)<br />

■■<br />

<strong>de</strong>r Dimensionierung <strong>de</strong>r Gründungsplatte<br />

(z. B. Dicke, Plattenüberstand)<br />

■■<br />

<strong>de</strong>r Festigkeit und Beschaffenheit <strong>de</strong>s Baugrun<strong>de</strong>s.<br />

Die Bemessung <strong>de</strong>r Gründungsplatte erfolgt nach<br />

<strong>de</strong>r Theorie elastisch gebetteter Platten [34]. Die gebräuchlichsten<br />

Verfahren sind das Bettungsmodulund<br />

das Steifemodulverfahren. Durch langjährige<br />

Untersuchungen an Polystyrol-Hartschaumstoffen<br />

konnten abgesicherte Langzeitkennwerte über das<br />

Kriechverhalten dieser Baustoffe gewonnen wer<strong>de</strong>n,<br />

die die Anwendung dieser Wärmedämmstoffe<br />

unter lastabtragen<strong>de</strong>n Gründungsplatten ermöglicht.<br />

Beispielsweise wer<strong>de</strong>n für Wärmedämmstoffe aus<br />

XPS die in Tabelle 14 zusammengestellten Werte<br />

für die zulässigen Druckspannungen angegeben<br />

[35 und 36].<br />

Tabelle 14: Zulässige Druckspannungen für XPS<br />

nach allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

[35 und 36]<br />

Nennwert <strong>de</strong>r Kurzzeitdruckfestigkeit<br />

in N/mm²<br />

Bemessungswert <strong>de</strong>r Druckspannung<br />

f cd<br />

* in N/mm²<br />

0,30 0,185<br />

0,50 0,255<br />

0,70 0,355<br />

Bild 13: <strong>Perimeterdämmung</strong> unter Gründungsplatte<br />

mit XPS<br />

* Werte können je nach bauaufsichtlich zugelassenem Produkt<br />

variieren


28 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

Hierzu können zugehörige Bettungsmoduli für die<br />

Dämmschicht in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Dämmstoffdicke<br />

angegeben wer<strong>de</strong>n (Tabelle 15). Für die Berechnung<br />

wur<strong>de</strong> die Näherungsformel für dünne<br />

Schichten verwen<strong>de</strong>t:<br />

k D<br />

= E D<br />

/ d D<br />

E D<br />

= Ε 50<br />

E-Modul <strong>de</strong>r gestauchten Extru<strong>de</strong>rschaumplatte<br />

nach 50 Jahren<br />

d D<br />

= Dämmschichtdicke<br />

Nach <strong>de</strong>n allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

für XPS-Dämmstoffe gilt für Dämmstoffschichten,<br />

die kleiner 140 mm sind: „Bei Bauwerken, die<br />

auf Setzungen empfindlich reagieren, ist diese Verformung<br />

gegebenenfalls zu berücksichtigen“. Ein<br />

Vergleich <strong>de</strong>r Bettungsmoduli für die XPS-Dämmschicht<br />

mit <strong>de</strong>nen von Bo<strong>de</strong>narten zeigt, dass in<br />

vielen Fällen die Wärmedämmschicht steifer o<strong>de</strong>r<br />

gleich steif ist wie <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong> Bo<strong>de</strong>n. Der Anteil<br />

<strong>de</strong>r Verformungen aus <strong>de</strong>m XPS-Dämmstoff ist<br />

wegen <strong>de</strong>r im Verhältnis zur Dicke <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nschicht<br />

dünnen Dämmschicht ohne baupraktische Be<strong>de</strong>utung.<br />

Für Dämmstoffschichten größer 120 mm müssen<br />

zwei Extremfälle betrachtet wer<strong>de</strong>n:<br />

a) Setzungsberechnung für <strong>de</strong>n Baugrund ohne Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r Dämmstoffschicht.<br />

b) Setzungsberechnung für <strong>de</strong>n Baugrund und die<br />

Wärmedämmschicht unter Verwendung <strong>de</strong>s Elastizitätsmoduls<br />

<strong>de</strong>r gestauchten Dämmstoffschicht<br />

nach 50 Jahren. Diese Elastizitätsmoduli wer<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>n Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen <strong>de</strong>r<br />

Hersteller angegeben.<br />

Die horizontale <strong>Perimeterdämmung</strong> kann auch im<br />

Bereich von Grundwasser o<strong>de</strong>r lange anhalten<strong>de</strong>m<br />

Sickerwasser eingebaut wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Eindringtiefe<br />

in das Wasser sind die Grenzwerte <strong>de</strong>r Zulassung<br />

zu beachten. Im Bereich von drücken<strong>de</strong>m Wasser<br />

muss die Außenkante <strong>de</strong>r Dämmschicht mit einer<br />

geeigneten Bitumenmasse abgespachtelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wird die Bo<strong>de</strong>nplatte komplett gedämmt (man<br />

spricht dann von einen Bauteil mit erhöhtem Erdübergangswi<strong>de</strong>rstand)<br />

verliert <strong>de</strong>r Fundamenter<strong>de</strong>r nach<br />

E DIN 18014 [37] seine Funktionsfähigkeit. Anstelle<br />

<strong>de</strong>s Fundamenter<strong>de</strong>rs muss dann ein sogenannter<br />

Ringer<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> verlegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Tabelle 15: Bettungsmoduli k D<br />

bei Ausnutzung <strong>de</strong>r zulässigen Druckspannung für XPS-Dämmstoffe mit<br />

allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung [35 und 36] in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Dämmstoffdicke.<br />

Dämmstoffdicke in mm<br />

k D<br />

in MN/m³<br />

f cd<br />

= 0,185 N/mm²*<br />

k D<br />

in MN/m³<br />

σ zul<br />

= f cd<br />

=0,255 N/mm²*<br />

k D<br />

in MN/m³<br />

σ zul<br />

= f cd<br />

=0,355 N/mm²*<br />

50 100,0 200,0 280,0<br />

60 83,3 166,7 233,3<br />

80 62,5 125,0 175,0<br />

100 50,0 100,0 140,0<br />

120 41,7 83,3 116,7<br />

140 35,7 71,4 100,0<br />

160 31,3 62,5 87,5<br />

180 27,8 55,6 77,8<br />

200 25,0 50,0 70,0<br />

220 22,7 45,5 63,6<br />

240 20,8 41,7 58,3<br />

260 19,2 38,5 53,8<br />

280 17,9 35,7 50,0<br />

300 16,7 33,3 46,7<br />

* Werte können je nach bauaufsichtlich zugelassenem Produkt variieren


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

29<br />

Tabelle 16: Erfahrungswerte für Bettungsmoduli<br />

unterschiedlicher Bo<strong>de</strong>narten bei mittlerer Belastung<br />

[38].<br />

Bo<strong>de</strong>nart<br />

Bindige Bö<strong>de</strong>n weich 1-2<br />

Bindige Bö<strong>de</strong>n steif und halbfest 2-5<br />

Nichtbindige Bö<strong>de</strong>n locker gelagert 10-20<br />

Nichtbindige Bö<strong>de</strong>n mitteldicht gelagert 20-30<br />

Nichtbindige Bö<strong>de</strong>n dicht gelagert 30-50<br />

Der Gesamtbettungsmodul k m<br />

ergibt sich aus <strong>de</strong>m<br />

Bettungsmodul k D<br />

<strong>de</strong>r Dämmschicht und <strong>de</strong>m Bettungsmodul<br />

<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nschichten k 1<br />

,.... k n<br />

zu<br />

k m<br />

= 1/ ( 1/k D<br />

+ 1/k 1<br />

+ …. + 1/k n<br />

).<br />

Bettungsmodul k<br />

in MN/m³<br />

Eine Berücksichtigung <strong>de</strong>r Dämmstoffdicke bei <strong>de</strong>r<br />

Ermittlung <strong>de</strong>r Verformungen ist nach <strong>de</strong>r allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Zulassung bei Schaumglas<br />

aufgrund <strong>de</strong>r größeren Steifigkeit im Verhältnis zum<br />

Baugrund nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Über <strong>de</strong>r Dämmschicht ist eine Schutzschicht,<br />

beispielsweise eine PE-Folie zu verlegen. Sie verhin<strong>de</strong>rt<br />

das Eindringen <strong>de</strong>r Zementmilch beim Betonieren<br />

<strong>de</strong>r Gründungsplatte.<br />

Ob eine dampfbremsen<strong>de</strong> Schicht eingebaut wer<strong>de</strong>n<br />

muss, kann durch Berücksichtigung <strong>de</strong>s Wasserdampfdiffusionsstroms<br />

in <strong>de</strong>r Konstruktion entschie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>n neu erteilten Zulassungen (abZ) für XPS<br />

Dämmstoffe wur<strong>de</strong> nun auch <strong>de</strong>r Abtrag von horizontalen<br />

Lasten über die Dämmschicht zugelassen.<br />

Damit können Lasten aus Erddruck, Windlasten und<br />

Erdbeben direkt über <strong>de</strong>n Dämmstoff in <strong>de</strong>n Untergrund<br />

abgeleitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Bild 13 ist <strong>de</strong>r Schichtenaufbau für XPS angegeben.<br />

Tabelle 17: Zulässige Druckspannungen für<br />

Schaumglas nach bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

[39 und 40].<br />

Nennwert <strong>de</strong>r Kurzzeitdruckfestigkeit<br />

in N/mm²<br />

Bemessungswert <strong>de</strong>r Druckspannung<br />

f cd<br />

* in N/mm²<br />

0,40 nicht zugelassen<br />

0,60 0,27<br />

0,90 0,35<br />

1,60 0,53<br />

Die Dämmplatten aus XPS können ein-, zwei- und<br />

dreilagig im Verband ohne Kreuzstöße verlegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es wird empfohlen, dass die Dämmplatten auf<br />

eine Sauberkeitsschicht (z. B. aus Magerbeton) o<strong>de</strong>r<br />

auf eine eben abgezogene, stark verdichtete Kiessandschicht<br />

verlegt wer<strong>de</strong>n. Der Untergrund muss<br />

ausreichend eben sein, um ein vollflächiges Aufliegen<br />

<strong>de</strong>r Dämmplatten zu gewährleisten.<br />

Bild 14: Schichtenaufbau für die Wärmedämmung<br />

unter Gründungsplatten mit XPS [30]


30 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

7.4.2 Wärmedämmschüttung<br />

Als lose Wärmedämmschüttung unter Gründungsplatten<br />

kann Schaumglassschotter angewen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Die allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

regeln hierzu neben <strong>de</strong>m Anwendungsbereich<br />

und <strong>de</strong>n Bestimmungen für Entwurf und Bemessung<br />

auch die Umweltverträglichkeit. Hierbei<br />

müssen hinsichtlich <strong>de</strong>r Umweltverträglichkeit die<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r „Grundsätze zur Bewertung <strong>de</strong>r<br />

Auswirkungen von Bauprodukten auf Bo<strong>de</strong>n und<br />

Grundwasser“ erfüllt wer<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>s Anhangs I-D.1 dieser Grundsätze.<br />

Die relevanten Elemente für Glasschaumschotter<br />

sind in <strong>de</strong>r Tabelle 18 aufgeführt.<br />

Tabelle 18: Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Wärmedämmstoff<br />

Zeile Element Geringfügigkeitsschwelle<br />

[μg/l]<br />

1 Arsen (As) 10<br />

2 Blei (Pb) 7<br />

3 Cadmium (Cd) 0,5<br />

4 Chrom III (Cr) 7<br />

5 Kupfer (Cu) 14<br />

6 Nickel (Ni) 14<br />

7 Quecksilber (Hg) 0,2<br />

8 Zink (Zn) 58<br />

Wärmedämmschichten unter Gründungsplatten aus<br />

Schaumglasschotter können in Dicken von 120 mm<br />

bis 600 mm hergestellt wer<strong>de</strong>n. Der geschüttete<br />

Dämmstoff ist im Verhältnis 1,3:1 zu verdichten. Bei<br />

Planungsdichten größer 300 mm ist <strong>de</strong>r Wärmedämmstoff<br />

in zwei Lagen zu schütten und jeweils zu<br />

verdichten.<br />

Der Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit kann<br />

nur für die verdichtete Dicke <strong>de</strong>r Schaumglasschotterschicht<br />

angenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei Wärmedämmschüttungen aus Schaumglasschotter<br />

treten Verformungen durch Stauchung <strong>de</strong>r<br />

Dämmschicht auf. Es darf angenommen wer<strong>de</strong>n,<br />

dass bei Einhaltung <strong>de</strong>r Spannungen <strong>de</strong>r Tabelle 19<br />

eine Stauchung von 2 % nicht überschritten wird.<br />

Tabelle 19: Zulässige Druckspannungen und<br />

Wärmeleitfähigkeiten für Schaumglasschotter nach<br />

bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

Die Anwendung von Schaumglasschotter im Kapillarsaum<br />

<strong>de</strong>s Grundwasssers und im Bereich von<br />

drücken<strong>de</strong>m Wasser ist nicht zulässig. Der anstehen<strong>de</strong><br />

Bo<strong>de</strong>n muss gut wasserdurchlässig sein. Bei<br />

Vorhan<strong>de</strong>nsein von bindigen o<strong>de</strong>r geschichteten<br />

Bö<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>nen Stau- o<strong>de</strong>r Schichtenwasser auftreten<br />

kann, ist eine Dränung nach DIN 4095 vorzusehen.<br />

Kurzzeitdruckfestigkeit<br />

Bemessungswert<br />

<strong>de</strong>r Druckspannung<br />

f cd<br />

610 275 0,110<br />

380 170 0,120<br />

630 280 0,110<br />

560 270 0,140<br />

250 115 0,140<br />

Bemessungswert<br />

<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />

im Verdichtetem<br />

Zustand


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

31<br />

7.5 Nachträgliche Wärmedämmung und<br />

Frostschutz<br />

Die Praxis zeigt, dass eine zunehmen<strong>de</strong> Zahl von<br />

nichtunterkellerten Gebäu<strong>de</strong>n auf Plattenfundamenten<br />

an Stelle von Streifenfundamenten gegrün<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Hierbei stellt sich die Frage nach <strong>de</strong>m Frostschutz<br />

<strong>de</strong>r Gründungsplatte. Es besteht nämlich die<br />

Gefahr, dass sich in <strong>de</strong>n Wintermonaten unter <strong>de</strong>r<br />

Platte Frosttemperaturen einstellen, die zur Bildung<br />

von Eislinsen und damit in Abhängigkeit vom Bo<strong>de</strong>n<br />

zu Frosthebungen führen können.<br />

Aus Nordamerika und Skandinavien ist <strong>de</strong>r Einsatz<br />

von sogenannten „Frostschirmen“ aus XPS<br />

o<strong>de</strong>r EPS hoher Rohdichte bekannt. Die „Schirme“<br />

wer<strong>de</strong>n durch horizontal am Gebäu<strong>de</strong>rand verlegte<br />

Wärmedämmplatten gebil<strong>de</strong>t. Diese Maßnahme<br />

kann auch bei <strong>de</strong>r nachträglichen Wärmedämmung<br />

angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, wenn an <strong>de</strong>r Kellerwand keine<br />

Aufgrabung erfolgen soll.<br />

Die Dimensionierung <strong>de</strong>s Frostschirmes hängt neben<br />

<strong>de</strong>r Außentemperatur und <strong>de</strong>ren zeitlichem Verlauf,<br />

von <strong>de</strong>r Wärmedämmung <strong>de</strong>r Gründungsplatte<br />

und <strong>de</strong>r Innentemperatur <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s ab. In<br />

[40] wur<strong>de</strong> gezeigt, dass beson<strong>de</strong>rs gut gedämmte<br />

Bo<strong>de</strong>nplatten, z. B. von Passivhäusern, <strong>de</strong>n ungünstigsten<br />

Fall darstellen, da hier das Gebäu<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>n Untergrund nur noch gering aufheizt. Aus <strong>de</strong>n<br />

rechnerischen Untersuchungen wird abgeleitet,<br />

dass ein Frostschirm von 1,25 m Breite und 8 cm<br />

Dicke in unseren Regionen die Unterfrierung <strong>de</strong>r<br />

Bo<strong>de</strong>nplatte sicher ausschließt.<br />

Ähnliche Ergebnisse erbrachten auch theoretische<br />

Untersuchungen für Fertighäuser, bei <strong>de</strong>nen die<br />

Wirkung waagerechter und senkrechter Frostschirme<br />

untersucht wur<strong>de</strong> [41].<br />

Für eine Frostperio<strong>de</strong> mit t e<br />

= -10°C konstant über<br />

einen Zeitraum von 100 Stun<strong>de</strong>n und einer Dämmschichtbreite<br />

von 1250 mm wur<strong>de</strong> eine Temperatur<br />

unterhalb <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>ran<strong>de</strong>s (Gründungsplattenrand)<br />

von 1 °C bis 3 °C berechnet.<br />

8. Langzeitverhalten von<br />

Perimeterdämmstoffen<br />

8.1 Langzeiterfahrung<br />

Wärmedämmstoffe aus Schaumglas und XPS haben<br />

sich als <strong>Perimeterdämmung</strong>en langzeitig bewährt.<br />

Diese positiven praktischen Erfahrungen<br />

führten auch dazu, dass XPS- Wärmedämmstoffe<br />

und Schaumglas für die Anwendung als <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

in DIN 4108-2 [7] genormt wur<strong>de</strong>n.<br />

Die XPS-Perimeterdämmplatten sind seit 1980<br />

bauaufsichtlich zugelassen. Über die Langzeitbewährung<br />

<strong>de</strong>r XPS-Perimeterdämmplatten liegen eine<br />

Reihe von positiven Gutachten neutraler Bausachverständiger<br />

vor [42 bis 43], die die Langzeitbewährung<br />

bestätigen.<br />

Spezielle EPS-Produkte, die durch oberflächige Hydrophobierung<br />

wasserabweisend eingestellt wer<strong>de</strong>n<br />

und dadurch ein geringeres Wasseraufnahmeverhalten<br />

aufweisen als herkömmliches EPS, sind seit<br />

einigen Jahren ebenfalls für Anwendungen in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Perimeterdämmung</strong> bauaufsichtlich zugelassen.<br />

Für PUR-Dämmstoffe und Schaumglasschotter liegt<br />

die kürzeste baupraktische Erfahrung vor. Sie sind<br />

erst seit kurzem für Anwendungen in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />

bauaufsichtlich zugelassen.<br />

8.2 Wärmedämmwert<br />

Zahlreiche praktische Untersuchungen haben gezeigt,<br />

dass Perimeterdämmplatten aus XPS auch<br />

langfristig die geplanten Wärmedämmwerte behalten.<br />

Bei fachgerechtem Einbau <strong>de</strong>r Wärmedämmplatten<br />

ist die Feuchteaufnahme gering [43]. Aus<br />

Messergebnissen <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit von XPS-<br />

Proben im Ausbauzustand ist bekannt (Tabelle<br />

18), dass auch nach jahrzehntelanger Nutzung die<br />

vorhan<strong>de</strong>ne Wärmeleitfähigkeit <strong>de</strong>utlich geringer<br />

ist als <strong>de</strong>r zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Einbaus gültige Bemessungswert<br />

<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit. Damit ist <strong>de</strong>r<br />

Wärmedämmwert immer noch höher als geplant.


32 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

Tabelle 20: Typische Ergebnisse aus Probenahmen<br />

von Perimeterdämmstoffen nach Messungen<br />

<strong>de</strong>s Forschungsinstitutes für Wärmeschutz e. V.,<br />

FIW München<br />

Alter in<br />

Jahren<br />

gemessene<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

λ feucht, Messwert<br />

W/(m·K)<br />

Bemessungswert<br />

<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />

λ R<br />

W/(m·K)<br />

gemessene<br />

Druckfestigkeit<br />

N/mm²<br />

5 0,029 0,035 0,45<br />

5 0,029 0,035 0,35<br />

11 0,0328 0,035 0,35<br />

11 0,0293 0,035 0,46<br />

8 0,0345 1) 0,035 0,35<br />

1)<br />

im Grundwasser<br />

8.3 Druckfestigkeit<br />

Die Druckfestigkeit ist ein wichtiges Kriterium für die<br />

Dauerhaftigkeit eines Perimeterdämmstoffes. Reduziert<br />

sich die Druckfestigkeit nach mehrjähriger<br />

Nutzung <strong>de</strong>utlich (> 10 %), ist das ein Hinweis auf<br />

negative Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Stoffstruktur.<br />

8.5 Beständigkeit gegen Verrottung und<br />

Tierangriff<br />

Extrudierte Polystyrol-Hartschaumplatten sind gegen<br />

Huminsäuren und an<strong>de</strong>re aggressive Stoffe im<br />

Bo<strong>de</strong>n beständig.<br />

Extrudierte Polystyrol-Hartschaumstoffe bil<strong>de</strong>n keinen<br />

Nährbo<strong>de</strong>n für Mikroorganismen; sie verrotten<br />

nicht. Nagetieren o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rem Ungeziefer können<br />

sie nicht als Nahrung dienen, diese können sich aber<br />

darin einnisten. Das Statens Vag-och Trafikinstitut,<br />

Linköping/Schwe<strong>de</strong>n, hat Extru<strong>de</strong>rplatten untersucht,<br />

die 12,5 Jahre unter einer Straße und in <strong>de</strong>ren<br />

Randbereich mit 40 cm Erdüber<strong>de</strong>ckung eingebaut<br />

waren. An <strong>de</strong>n Platten konnten keine Schä<strong>de</strong>n durch<br />

Nagetiere, Insekten o<strong>de</strong>r Würmer festgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Auch an <strong>de</strong>n zur Erlangung <strong>de</strong>r Zulassung entnommenen<br />

zahlreichen Perimeterplatten (maximal<br />

15 Jahre alt), konnten keine Schädigungen durch<br />

Tiere festgestellt wer<strong>de</strong>n [45].<br />

Die Ergebnisse für XPS zeigen, dass die Dauerhaftigkeit<br />

dieses Dämmstofftyps in <strong>de</strong>r Perimeteranwendung<br />

nicht beeinträchtigt wird. Die Druckfestigkeitswerte<br />

sind größer o<strong>de</strong>r entsprechen <strong>de</strong>n<br />

Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Zulassungen.<br />

8.4 Wurzelfestigkeit<br />

Extrudierte Polystyrol-Hartschaumplatten wur<strong>de</strong>n<br />

nach DIN 4038 „Vergussmassen für Abwasserkanäle<br />

und -Leitungen aus Steinzeug- und Betonmuffenrohren“<br />

auf Wurzelfestigkeit geprüft. Testpflanzen<br />

waren Lupinen (Lupinus Albus). Die Versuche<br />

haben ergeben, daß die Lupinenwurzeln nicht in die<br />

Hartschaumplatten einwachsen. Durch die Stoßfugen<br />

mit Stufenfalz waren einzelne Pflanzenwurzeln<br />

hindurchgewachsen. Weitere Untersuchungen nach<br />

<strong>de</strong>m FLL-Verfahren (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung<br />

Landschaftsbau e. V.) [44] haben<br />

ergeben, daß auch Pflanzen mit aggressiverem<br />

Wurzelverhalten die Dämmplatten nicht schädigen.


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

33<br />

9. Literaturhinweise<br />

[1] DIN 1055-2, 2010-11 Einwirkungen auf Tragwerke. Beuth Verlag, Berlin 2010.<br />

[2] DIN 18 195, Teil 1 bis Teil 10: Bauwerksabdichtungen. Beuth Verlag Berlin 2009 bis 2011.<br />

[3] DIN 4095: Baugrund. Dränung zum Schutz baulicher Anlagen, Planung, Bemessung und Ausführung.<br />

Beuth Verlag Berlin 1990.<br />

[4] Verordnung über energiesparen<strong>de</strong>n Wärmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagentechnik bei Gebäu<strong>de</strong>n<br />

(Energieeinsparverordnung, EnEV) vom 16. November 2001. Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt I, Seite 3085. Berlin 16. Nov. 2001.<br />

[5] DIN EN ISO 10456: Baustoffe und Bauprodukte - Wärme- und feuchtetechnische Eigenschaften - Tabellierte Bemessungswerte<br />

und Verfahren zur Bestimmung <strong>de</strong>r wärmeschutztechnischen Nenn- und Baustoffe. Beuth Verlag Berlin 2010.<br />

[6] DIN 4108-4: Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäu<strong>de</strong>n. Wärme- und feuchteschutztechnische Bemessungswerte.<br />

Beuth Verlag Berlin, 2013.<br />

[7] DIN 4108-2: Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäu<strong>de</strong>n. Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Wärmeschutz.<br />

Beuth Verlag Berlin, 2013.<br />

[8] Gesetz zur Einsparung von Energie in Gebäu<strong>de</strong>n (Energieeinspargesetz, EnEG) vom 22. Juli 1976, BGBl. I S. 1873, 1976,<br />

geän<strong>de</strong>rt durch das erste Än<strong>de</strong>rungsgesetz vom 20. Juni 1980, BGBl. I S. 701, 1980.<br />

[9] E DIN 4108-3, 2001-07: Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäu<strong>de</strong>n. Klimabedingter Feuchteschutz -<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für Planung und Ausführung. Beuth Verlag Berlin, 2012.<br />

[10] Info zur Jahresstatistik <strong>de</strong>s Statistisches Bun<strong>de</strong>samt. Wiesba<strong>de</strong>n 2003.<br />

[11] Verordnung über einen energiesparen<strong>de</strong>n Wärmeschutz bei Gebäu<strong>de</strong>n (Wärmeschutzverordnung, WSVO)<br />

vom 16. August 1994. Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt I, Seite 2121. Berlin 16. August 1994.<br />

[12] DIN EN 832: Wärmetechnisches Verhalten von Gebäu<strong>de</strong>n – Berechnung <strong>de</strong>s Heizenergiebedarfs für Wohngebäu<strong>de</strong>.<br />

Beuth Verlag Berlin, Juli 2001 (zurückgezogen).<br />

[13] DIN V 4108-6 2000-06: Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäu<strong>de</strong>n. Berechnung <strong>de</strong>r Jahres-Heizwärme- und <strong>de</strong>s<br />

Jahresenergiebedarfs. Beuth Verlag Berlin, Juni 2003.<br />

[14] DIN EN ISO 6946: Bauteile - Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand und Wärmedurchgangskoeffizient - Berechnungsverfahren.<br />

Beuth Verlag Berlin, 2008<br />

[15] DIN EN ISO 13370: Wärmetechnisches Verhalten von Gebäu<strong>de</strong>n - Wärmeübertragung über das Erdreich -<br />

Berechnungsverfahren Beuth Verlag Berlin, 2008.<br />

[16] DIN 4108-10: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäu<strong>de</strong>n: Anwendungsbezogene Anfor<strong>de</strong>rungen an Wärmedämmstoffe<br />

- Werkmäßig hergestellte Wärmedämmstoffe. Beuth Verlag Berlin, 2008<br />

[17] DIN EN 826: Wärmedämmstoffe für das Bauwesen – Bestimmung <strong>de</strong>s Verhaltens bei Druckbeanspruchung,<br />

Beuth-Verlag, Berlin 1996.<br />

[18] DIN EN 1606: Wärmedämmstoffe für das Bauwesen – Bestimmung <strong>de</strong>s Langzeit-Kriechverhaltens bei Druckbeanspruchung,<br />

Beuth Verlag Berlin, 2007.<br />

[19] Rackwitz, R.: Gutachterliche Stellungnahme zum Sicherheitskonzept für die Anwendung von Polystyrol-Extru<strong>de</strong>rschaumstoff<br />

unter lastabtragen<strong>de</strong>n Gründungsplatten. Technische Universität München. Institut für Tragwerksbau. 10.8.1998 und<br />

1.2.1999.<br />

[20] E DIN EN 12087: Wärmedämmstoffe für das Bauwesen. Bestimmung <strong>de</strong>r Wasseraufnahme bei langzeitigem Eintauchen.<br />

Beuth Verlag Berlin, 2012.<br />

[21] E DIN EN 12088: Wärmedämmstoffe für das Bauwesen. Bestimmung <strong>de</strong>r Wasseraufnahme durch Diffusion.<br />

Beuth Verlag Berlin, 2012.<br />

[22] E DIN EN 12091: Wärmedämmstoffe für das Bauwesen. Bestimmung <strong>de</strong>s Verhaltens bei Frost-Tau-Wechselbeanspruchung.<br />

Beuth Verlag Berlin, 2012.<br />

[23] DIN 1045: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton - Teil 1: Bemessung und Konstruktion,<br />

Beuth-Verlag Berlin, 2008.<br />

[24] Wärmedämmverbundsysteme im Sockel- und im erdberührten Bereich, Hrsg. Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Mörtelindustrie e.V. et. al., Ausgabe Oktober 2000.<br />

[25] <strong>Merkblatt</strong> für das Verlegen und Verputzen von extrudierten Polystyrol-Hartschaumstoffplatten mit rauher Oberfläche<br />

als Wärmebrückendämmung, Hrsg. Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Deutschen Mörtelindustrie e.V. et. al., Ausgabe April 2004.<br />

[26] <strong>Merkblatt</strong> für das Verlegen und Verputzen von Polystyrol-Hartschaumstoffplatten, Hrsg. Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Mörtelindustrie e.V. et. al., Ausgabe November 1993.<br />

[27] DIN 18550: Putz und Putzsysteme – Ausführung, Beuth Verlag Berlin, 2005


34 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

[28] Muth, W. Prüfung von Dränplatten Perimate DI und DS aus XPS-Polystyrol, Bericht Nr. 9201-DOW, Versuchsanstalt für<br />

Wasserbau, Fachhochschule Karlsruhe, Karlsruhe 1992.<br />

[29] DIN 18300: VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen - Teil C: Allgemeine Technische<br />

Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) – Erdarbeiten, Beuth Verlag Berlin, 2012<br />

[30] Merkel, H.: Wärmeschutz erdberührter Bauteile (<strong>Perimeterdämmung</strong>) – Dämmstoffe, Beanspruchungen, Konstruktionen.<br />

Bauphysikkalen<strong>de</strong>r 2002. Verlag Ernst & Sohn, Berlin 2002.<br />

[31] Krollmann, N.: Langzeitverhalten von extrudiertem Polystyrol-Hartschaum bei konstanter und zyklisch wechseln<strong>de</strong>r<br />

Druckbeanspruchung, Bauphysik 17(1995) 1.<br />

[32] Statens Provningsanstalt SP: Compressive Creep of Polystyrene Cellular Plastics, Report Göteborg 28.9.1989.<br />

[33] DIN EN 1997-1 (Euroco<strong>de</strong> 7): Entwurf, Berechnung und Bemessung in <strong>de</strong>r Geotechnik - Teil 1: Allgemeine Regeln,<br />

Beuth Verlag Berlin, 2009<br />

[34] Hrsg. U. Smoltczyk : Grundbau Taschenbuch, Teil 2, Verlag Ernst & Sohn 1982<br />

[35] Zulassungsbescheid Z-23.34-1325: Extru<strong>de</strong>rgeschäumte Polystyrol-Hartschaumplatten Styrodur für die Anwendung als<br />

lastabtragen<strong>de</strong> Wärmedämmung unter Gründungsplatten. Deutsches Institut für Bautechnik Berlin, <strong>de</strong>n 17. August 2010.<br />

[36] Zulassungsbescheid Z-23.34-1324: Extru<strong>de</strong>rgeschäumte Polystyrol-Hartschaumplatten „Roofmate SL-A, Floormate 500-A,<br />

Floormate 700-A“ für die Anwendung als lastabtragen<strong>de</strong> Wärmedämmung unter Gründungsplatten. Deutsches Institut für<br />

Bautechnik Berlin, <strong>de</strong>n 16. April 2012.<br />

[37] E DIN 18014: Fundamenter<strong>de</strong>r - Allgemeine Planungsgrundlagen, Beuth Verlag Berlin, 2012<br />

[38] Höß, R.: mündliche Mitteilung, Ingenieurgruppe Bauen, Mannheim 2001.<br />

[39] Zulassungsbescheid DIBt Z-23.34-1059: Lastabtragen<strong>de</strong> Wärmedämmung unter Gründungsplatten mit Schaumglasplatten<br />

Deutsches Institut für Bautechnik Berlin, <strong>de</strong>n 1. Februar 2008<br />

[40] Zulassungsbescheid DIBt Z-23.34-1311: Lastabtragen<strong>de</strong> Wärmedämmung unter Gründungsplatten mit Schaumglasplatten<br />

Deutsches Institut für Bautechnik Berlin, <strong>de</strong>n 29. Juni 2012.<br />

[41] Mrziglod-Hund, M.; Dahlem, K.-H.: Vermei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Unterfrierung einer elastischen Bo<strong>de</strong>nplatte eines nicht unterkellerten<br />

Wohngebäu<strong>de</strong>s durch Verlegen eines „Frostschirmes“ aus EPS o<strong>de</strong>r XPS, wksb 46/2001<br />

[42] Strangfeld, P.: Berechnung von <strong>Perimeterdämmung</strong>en, FH Lausitz 1998, unveröff.<br />

[43] Bunte, D.: Druckwasseraufnahme von Perimate-Hartschaum, Untersuchungsbericht 97/1, FHTW Berlin 1997<br />

[44] Zimmermann, G.: Zum Langzeitverhalten von <strong>Perimeterdämmung</strong>en, DAB, Heft 6/1995<br />

[45] ohne Verfasser: Verfahren zur Untersuchung <strong>de</strong>r Durchwurzelungsfestigkeit von Wurzelschutzbahnen/Schichten bei<br />

Dachbegrünungen. FLL Forschungsgesellschaft Landschaftesentwicklung Landschaftsbau e.V. Bonn, 1984.<br />

[46] Roschild, E. , Oosterbaan, M.: Die Verwendung von extrudiertem Polystyrolschaum als Frostschutz im Straßenbau,<br />

Straßen- und Tiefbau, Heft 11/1968<br />

[46] Muth, W.: Abdichtung und Dränung am Bau. Deutsche Bauzeitschrift (DBZ) 1971 Nr.1, S. 95-108


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

35<br />

10. Normen<br />

Harmonisierte Produktnormen für Wärmedämmstoffe<br />

Dokument Ausgabe Titel<br />

DIN EN 13162 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus Mineralwolle (MW)<br />

- Spezifikation<br />

DIN EN 13163 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus expandiertem<br />

Polystyrolschaum (EPS) - Spezifikation<br />

DIN EN 13164 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus extrudiertem<br />

Polystyrolschaum (XPS) - Spezifikation<br />

DIN EN 13165 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus Polyurethan-<br />

Hartschaum (PUR) - Spezifikation<br />

DIN EN 13166 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus Phenolharz-<br />

Hartschaum (Phenolic Foam - PF) - Spezifikation<br />

DIN EN 13167 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus Schaumglas<br />

(Cellular Glas – CG) - Spezifikation<br />

DIN EN 13168 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong>-Werkmäßig hergestellte Produkte aus Holzwolle<br />

(Wood Wool WW) - Spezifikation<br />

DIN EN 13169 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus Blähperlit<br />

(Expan<strong>de</strong>d Perlite Board – EPB) – Spezifikation<br />

DIN EN 13170 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus expandiertem<br />

Kork (Insulation Cork Board - ICB) – Spezifikation<br />

DIN EN 13171 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Holzfaserdämmstoffe<br />

(Wood Fibre – WF) – Spezifikation<br />

Harmonisierte Norm für die Konformitätsbewertung von Wärmedämmstoffen<br />

Dokument Ausgabe Titel<br />

DIN EN 13172 2012 Wärmedämmstoffe - Konformitätsbewertung


Harmonisierte Prüfnormen für Wärmedämmstoffe für das Bauwesen<br />

Dokument Ausgabe Titel<br />

DIN EN 822 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Länge und Breite<br />

DIN EN 823 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Dicke<br />

DIN EN 824 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Rechtwinkligkeit<br />

DIN EN 825 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Ebenheit<br />

DIN EN 826 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Druckfestigkeit<br />

DIN EN 1602 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Rohdichte<br />

DIN EN 1603 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Dimensionsstabilität im Normklima<br />

DIN EN 1604 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Dimensionsstabilität bei <strong>de</strong>finierten Temperatur- und Feuchtebedingungen<br />

DIN EN 1605 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Verformung bei <strong>de</strong>finierter Druck- und Temperaturbeanspruchung<br />

DIN EN 1606 2013 Bestimmung <strong>de</strong>s Langzeit-Kriechverhaltens bei Druckbeanspruchung<br />

DIN EN 1607 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene<br />

DIN EN 1608 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Zugfestigkeit in Plattenebene<br />

DIN EN 1609 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Wasseraufnahme bei kurzzeitigem teilweisem Eintauchen<br />

DIN EN 12085 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r linearen Maße von Probekörpern<br />

DIN EN 12086 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Wasserdampfdurchlässigkeit<br />

DIN EN 12087 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Wasseraufnahme bei langzeitigem Eintauchen<br />

DIN EN 12088 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Wasseraufnahme durch Diffusion<br />

DIN EN 12089 2013 Bestimmung <strong>de</strong>s Verhaltens bei Biegebeanspruchung<br />

DIN EN 12090 2013 Bestimmung <strong>de</strong>s Verhaltens bei Scherbeanspruchung<br />

DIN EN 12091 2013 Bestimmung <strong>de</strong>s Verhaltens bei Frost-Tau-Wechselbeanspruchung<br />

DIN EN 12430 2013 Bestimmung <strong>de</strong>s Verhaltens unter Punktlast<br />

DIN EN ISO 4590 2003 Bestimmung <strong>de</strong>s Volumenanteils offener und geschlossener Zellen in harten Schaumstoffen<br />

Anwendungsbezogene nationale Anpassungsdokumente für Wärmedämmstoffe:<br />

Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäu<strong>de</strong>n<br />

Dokument Ausgabe Titel<br />

DIN 4108-2 2013 Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />

E DIN 4108-3 2012 Klimabedingter Feuchteschutz, Anfor<strong>de</strong>rungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für<br />

Planung und Ausführung<br />

DIN 4108-4 2013 Wärme- und feuchteschutztechnische Bemessungswerte<br />

DIN V 4108-6 2003 Berechnung <strong>de</strong>s Jahresheizwärme- und <strong>de</strong>s Jahresheizenergiebedarfs<br />

DIN 4108-10 2008 Anwendungsbezogene Anfor<strong>de</strong>rungen an Wärmedämmstoffe – Werkmäßig hergestellte<br />

Wärmedämmstoffe


<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />

37<br />

11. Bauaufsichtliche Zulassungen<br />

Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) in Berlin erteilt für die Anwendung <strong>Perimeterdämmung</strong> und die<br />

lastabtragen<strong>de</strong> Dämmung unter Gründungsplatten Zulassungen. Ein aktuelles Verzeichnis <strong>de</strong>r Zulassungen<br />

ist auf <strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>s DIBt verfügbar.<br />

12. Merkblätter und Richtlinien<br />

Herausgeber Produkt Titel<br />

DIBt 2000-11 Bewertung <strong>de</strong>r Auswirkung von Bauprodukten auf Bo<strong>de</strong>n und Grundwasser<br />

Industrieverband<br />

Werk Mörtel e.V.<br />

Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Mörtelindustrie<br />

e.V.<br />

Deutscher Ausschuss<br />

für Stahlbeton<br />

(DAfStb)<br />

Deutscher Ausschuss<br />

für Stahlbeton<br />

(DAfStb)<br />

Österreichischer<br />

Betonverein<br />

Deutscher Betonund<br />

Bautechnik-<br />

Verein e.V.<br />

Deutsche<br />

Bauchemie e.V.<br />

2004-04 <strong>Merkblatt</strong> für <strong>de</strong>n Einbau uns das Verputzen von extrudierten Polystyrol-Hartschaumstoffplatten<br />

mit rauer o<strong>de</strong>r gewaffelter Oberfläche als Wärmebrückendämmung<br />

1993 <strong>Merkblatt</strong> für das Verlegen und Verputzen von Polystyrol-Hartschaumstoffplatten<br />

2004 „WU-Richtlinie“, Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton<br />

1996 Wasserundurchlässigkeit und Selbstheilung von Trennrissen in Beton<br />

2002 Wasserundurchlässige Betonbauwerke – Weiße Wannen<br />

2001 Fugenausbildung für ausgewählte Baukörper aus Beton<br />

2001 Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit kunststoffmodifizierten<br />

Bitumendickbeschichtungen (KMB) – erdberührte Bauteile<br />

WTA* 1998/2002 Nachträgliches Abdichten erdberührter Bauteile<br />

* WTA = Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege<br />

13. Herausgeber<br />

Dieses <strong>Merkblatt</strong> wird herausgegeben von:<br />

Fachvereinigung Polystyrol-Extru<strong>de</strong>rschaumstoff<br />

(<strong>FPX</strong>),<br />

O<strong>de</strong>nwaldring 68,<br />

64380 Rossdorf bei Darmstadt<br />

Tel. 06154/803985<br />

Fax 06154/803961<br />

E-Mail: info@fpx-daemmstoffe.<strong>de</strong><br />

Internet: www.fpx-daemmstoffe.<strong>de</strong><br />

Es basiert auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeitigen Kenntnisstand <strong>de</strong>r<br />

<strong>FPX</strong>-Mitgliedsfirmen.<br />

Aktualisierte Auflage 2013


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