FPX-Merkblatt Perimeterdämmung: Pdf-Download - ENEV-Online.de
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<strong>Merkblatt</strong> für <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />
erdberührter Bauteile<br />
Die Fachvereinigung<br />
Polystyrol-Extru<strong>de</strong>rschaumstoff
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einleitung.......................................... 4<br />
2. Anwendungsbereich <strong>de</strong>s<br />
<strong>Merkblatt</strong>es....................................... 4<br />
3. Beanspruchungen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Perimeterdämmung</strong>.......................... 5<br />
3.1 Erddruck......................................................5<br />
3.2 Verkehrslasten.............................................6<br />
3.3 Wasserbeanspruchung...............................6<br />
4. Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />
erdberührter Bauteile ............ 7<br />
4.1 Kennwerte für <strong>de</strong>n Wärmeschutz..............7<br />
4.1.1 Wärmeleitfähigkeit.........................................7<br />
4.1.2 Nennwert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit..................7<br />
4.1.3 Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit......8<br />
4.1.4 Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand .........................8<br />
4.1.5 Wärmeübergangswi<strong>de</strong>rstand........................8<br />
4.1.6 Wärmedurchgangskoeffizient........................9<br />
4.2 Baurechtliche Grundlagen <strong>de</strong>s<br />
baulichen Wärmeschutzes.........................9<br />
4.3 Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen nach<br />
DIN 4108.....................................................10<br />
4.4 Energiesparen<strong>de</strong>r Wärmeschutz nach<br />
<strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung (EnEV)....10<br />
4.5 Normative Regelungen............................. 11<br />
5. Anwendungsbezogene Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die Ausführung... 12<br />
5.2 Bauaufsichtliche Zulassungen................14<br />
6. Eigenschaften <strong>de</strong>r Wärmedämmstoffe<br />
für die <strong>Perimeterdämmung</strong>.... 16<br />
6.1 Wärmedämmvermögen............................16<br />
6.2 Druckfestigkeit..........................................16<br />
6.3 Langzeitdruckfestigkeit............................16<br />
6.4 Wasseraufnahme bei langzeitigem<br />
Eintauchen.................................................17<br />
6.5 Wasseraufnahme im Diffusionsversuch......................................................17<br />
6.6 Verhalten bei Frost-Tau-Wechselbeanspruchung.........................................17<br />
6.7 Dämmstoffauswahl...................................18<br />
6.8 Produktkennzeichnung.............................19<br />
6.8.1 CE-Kennzeichnung.....................................19<br />
6.8.2 Übereinstimmungsnachweis (Ü-Zeichen)...20<br />
7. Praktische Ausführung <strong>de</strong>r<br />
<strong>Perimeterdämmung</strong>........................ 20<br />
7.1 Verlegen <strong>de</strong>r Dämmplatten im Wandbereich.......................................................20<br />
7.1.1 Plattenbefestigung......................................20<br />
7.1.2 Übergang <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
Sockeldämmung.........................................22<br />
7.1.3 Dränung......................................................22<br />
7.1.4 Baugrubenverfüllung...................................24<br />
7.2 Verlegen <strong>de</strong>r Dämmplatten im<br />
Bo<strong>de</strong>nbereich............................................24<br />
7.3 Verlegen im Bereich von drücken<strong>de</strong>m<br />
Wasser .......................................................25<br />
7.4 Dämmung unter lastabtragen<strong>de</strong>n<br />
Gründungsplatten ....................................27<br />
7.4.1 Allgemeines.................................................27<br />
7.4.2 Wärmedämmschüttung...............................30<br />
7.5 Nachträgliche Wärmedämmung und<br />
Frostschutz ...............................................31<br />
8. Langzeitverhalten von<br />
Perimeterdämmstoffen.................... 31<br />
8.1 Langzeiterfahrung.....................................31<br />
8.2 Wärmedämmwert......................................31<br />
8.3 Druckfestigkeit..........................................32<br />
8.4 Wurzelfestigkeit.........................................32<br />
8.5 Beständigkeit gegen Verrottung und<br />
Tierangriff...................................................32<br />
9. Literaturhinweise............................. 33<br />
10. Normen........................................... 35<br />
11. Bauaufsichtliche Zulassungen........ 37<br />
12. Merkblätter und Richtlinien............. 37<br />
13. Herausgeber................................... 37
4 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
1. Einleitung<br />
Als <strong>Perimeterdämmung</strong> wird die Wärmedämmung<br />
von Bauteilen im Kontakt zum Erdreich bezeichnet.<br />
Bei dieser Anwendung ist <strong>de</strong>r Wärmedämmstoff hoher<br />
Feuchte- und Druckbeanspruchung ausgesetzt.<br />
Außer<strong>de</strong>m muss er verrottungsfest sein. Den hohen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Anwendung in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
wer<strong>de</strong>n nur qualitativ hochwertige Dämmstoffe<br />
gerecht.<br />
Häufig wird die bauliche Ausbildung von Außenwän<strong>de</strong>n<br />
im Erdreich in Planung und Ausführung sehr<br />
nachlässig behan<strong>de</strong>lt. Stellen sich später Feuchteschä<strong>de</strong>n<br />
ein, weil die Abdichtung o<strong>de</strong>r die Dränung<br />
nicht fachgerecht ausgeführt wur<strong>de</strong>n, lassen sich<br />
solche Mängel nur unvollkommen o<strong>de</strong>r nur mit großem<br />
Aufwand beheben.<br />
2. Anwendungsbereich<br />
<strong>de</strong>s <strong>Merkblatt</strong>es<br />
Dieses <strong>Merkblatt</strong> gibt Hilfestellung für die Planung<br />
und Ausführung von Wärmedämmmaßnahmen im<br />
erdberührten Gebäu<strong>de</strong>bereich. Die <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
kann dabei sowohl vertikal an Kellerwän<strong>de</strong>n<br />
als auch horizontal bei Kellerbö<strong>de</strong>n, als auch unter<br />
lastabtragen<strong>de</strong>n Gründungsplatten (siehe schematische<br />
Darstellung in Bild 1) eingebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Grundlagen für dieses <strong>Merkblatt</strong> bil<strong>de</strong>n die <strong>de</strong>rzeitigen<br />
bauaufsichtlichen Regelungen, Produkt- und<br />
Anwendungsnormen und gesetzliche Verordnungen<br />
für <strong>de</strong>n baulichen Wärmeschutz.<br />
Ähnlich ist es beim Wärmeschutz. Ist bei einem<br />
Neubau die wohnliche Nutzung von Räumen, <strong>de</strong>ren<br />
Umfassungswän<strong>de</strong> gegen Erdreich grenzen, von<br />
Anfang an schon vorgesehen, müssen diese Wän<strong>de</strong><br />
wärmeschutztechnisch bemessen wer<strong>de</strong>n. Vielfach<br />
wer<strong>de</strong>n solche Räume aber bewusst zunächst<br />
als Lager, Abstellraum, Weinkeller o<strong>de</strong>r ähnlichem<br />
ausgewiesen und erst später in Büros, Spiel- o<strong>de</strong>r<br />
Gästezimmer umgewan<strong>de</strong>lt. Solche Nutzungen erfor<strong>de</strong>rn<br />
eine Beheizung und damit auch einen Wärmeschutznachweis.<br />
Deshalb sollte für die Umfassungsbauteile gleich<br />
von vornherein ein sinnvoller Wärmeschutz vorgesehen<br />
wer<strong>de</strong>n. Für die bauphysikalisch optimale Außendämmung<br />
unzureichend gedämmter Kellerwän<strong>de</strong><br />
müsste sonst die äußere Wandfläche freigelegt<br />
wer<strong>de</strong>n, was einen großen Aufwand erfor<strong>de</strong>rt. Deshalb<br />
sollte man bei Neubauten nicht nur die Außenwän<strong>de</strong><br />
über Erdreich, son<strong>de</strong>rn auch gegen Erdreich<br />
gleich beim Herstellen ausreichend dämmen.<br />
In <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Baupraxis wird beson<strong>de</strong>rs im erdberührten<br />
Bereich, meist aus Unkenntnis <strong>de</strong>r Gesetzes-<br />
und Vorschriftenlage gegen gelten<strong>de</strong> Ausführungsbestimmungen<br />
verstoßen. Nachfolgend ist<br />
<strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>r Normung und <strong>de</strong>r bauaufsichtlichen<br />
Regelungen für die Ausführung von <strong>Perimeterdämmung</strong>en<br />
dargestellt und es wer<strong>de</strong>n Empfehlungen<br />
für die praktische Ausführung gegeben.
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
5<br />
3. Beanspruchungen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Perimeterdämmung</strong><br />
Charakteristisch für die <strong>Perimeterdämmung</strong> ist,<br />
dass die Wärmedämmschicht auf <strong>de</strong>r Außenseite<br />
<strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n Bauteils außerhalb <strong>de</strong>r Bauwerksabdichtung<br />
angeordnet wird. Der Untergrund muss<br />
aus massiven mineralischen Baustoffen bestehen.<br />
Diese müssen entwe<strong>de</strong>r mit einer Abdichtung versehen<br />
sein o<strong>de</strong>r aus wasserundurchlässigem Beton<br />
(WU-Beton) bestehen.<br />
Ebenso wie bei <strong>de</strong>r Auswahl und <strong>de</strong>r Ausführung <strong>de</strong>r<br />
Abdichtung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s im erdberührten Bereich<br />
ist auch für die Auswahl <strong>de</strong>s Dämmstoffes und für<br />
die Ausführung <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> die Wasserbelastung<br />
und <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong> Bo<strong>de</strong>n zu berücksichtigen.<br />
Im Erdkontakt kann die <strong>Perimeterdämmung</strong> durch<br />
<strong>de</strong>n Erddruck, durch Erdfeuchte, durch Sickerwasser<br />
und Stauwasser, aber auch durch drücken<strong>de</strong>s<br />
Grundwasser, durch Diffusionsvorgänge und im<br />
erdoberflächennahen Bereich <strong>de</strong>r Frosteindringtiefe<br />
durch Frost-Tau-Wechsel-Einwirkung sowie durch<br />
Verkehrslasten beansprucht wer<strong>de</strong>n.<br />
3.1 Erddruck<br />
Aus <strong>de</strong>m anstehen<strong>de</strong>n verdichteten Erdreich wirkt<br />
auf die <strong>Perimeterdämmung</strong> <strong>de</strong>r Erddruck dauerhaft<br />
ein. Je nach anstehen<strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n und Einbautiefe<br />
können auf diese Weise Dauerdruckbeanspruchungen<br />
entstehen, <strong>de</strong>nen nicht je<strong>de</strong>r Dämmstoff<br />
gewachsen ist. Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
eingesetzten Dämmstoffes ist <strong>de</strong>shalb darauf<br />
zu achten, dass dieser für die Dauerdruckbeanspruchung<br />
ausreichen<strong>de</strong> Festigkeitseigenschaften<br />
aufweist.<br />
Bild 1: Schematische Darstellung verschie<strong>de</strong>ner<br />
Wärmedämmungen von Bauteilen im Erdkontakt
6 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
Zur überschlägigen Abschätzung <strong>de</strong>r dauerhaften<br />
Druckbeanspruchung von Wärmedämmstoffen im<br />
Erdkontakt nach DIN 1055 [1] sind in Tabelle 1 für<br />
verschie<strong>de</strong>ne Bo<strong>de</strong>narten und Einbauhöhen Erddruckwerte<br />
angegeben. Der ungünstigste Lastfall für<br />
<strong>de</strong>n Dämmstoff ist <strong>de</strong>r Erdruhedruck e o<br />
(kN/m²) bei<br />
schluffigem Sand. Dieser wird nach folgen<strong>de</strong>r Gleichung<br />
berechnet:<br />
e o<br />
= γ · h · (1-sin ϕ‘) [kN/m²]<br />
Dabei be<strong>de</strong>uten:<br />
γ = Wichte [kN/m³] (schluffiger Sand = 20 kN/m³)<br />
h = Einbauhöhe [m]<br />
ϕ‘ = Scherparameter [°] (schluffiger Sand = 29°)<br />
Für die in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> eingesetzten Wärmedämmstoffe<br />
muss das Verhalten bei dauerhafter<br />
Lasteinwirkung bekannt sein, um die Wärmedämmleistung<br />
dauerhaft sicherzustellen.<br />
3.2 Verkehrslasten<br />
Befin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Kellerwand Zufahrten<br />
o<strong>de</strong>r Straßen, wer<strong>de</strong>n dadurch Druckkräfte auf<br />
die Wandkonstruktion übertragen. Die verwen<strong>de</strong>ten<br />
Wärmedämmstoffe zur <strong>Perimeterdämmung</strong> müssen<br />
diesen Beanspruchungen standhalten, o<strong>de</strong>r es müssen<br />
Beschränkungen für <strong>de</strong>n Abstand <strong>de</strong>r Lasteinwirkung<br />
o<strong>de</strong>r die Höhe <strong>de</strong>r Last getroffen wer<strong>de</strong>n.<br />
Befin<strong>de</strong>n sich Parkflächen o<strong>de</strong>r Zufahrtsrampen auf<br />
Hofkeller<strong>de</strong>cken, müssen für die Auswahl <strong>de</strong>s Wärmedämmstoffes<br />
die Nutzlasten aus <strong>de</strong>m Fahrzeugverkehr<br />
und die Radlasten <strong>de</strong>r für das Parken o<strong>de</strong>r<br />
Befahren zugelassenen Fahrzeuge berücksichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Tabelle 1: Anhaltswerte für <strong>de</strong>n Erdruhedruck e o<br />
für verschie<strong>de</strong>ne Bo<strong>de</strong>narten in Abhängigkeit von<br />
<strong>de</strong>r Einbautiefe<br />
Einbautiefe unter<br />
Gelän<strong>de</strong>niveau<br />
Erdruhedruck e o<br />
in kN/m² o<strong>de</strong>r kPa<br />
Ton und<br />
Schluff<br />
Sand,<br />
Kies-Sand<br />
3 m 39 36 23<br />
6 m 75 69 44<br />
9 m 112 102 66<br />
12 m 148 135 87<br />
Kies,<br />
Geröll<br />
15 m 184 168 108<br />
3.3 Wasserbeanspruchung<br />
Die Wasserbeanspruchung <strong>de</strong>s Bauwerks und somit<br />
auch <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> ist von einer Vielzahl<br />
verschie<strong>de</strong>ner Faktoren abhängig. Ist <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n<br />
ausreichend durchlässig, so dass das anfallen<strong>de</strong><br />
Wasser versickert und kein Stau beim Wasserabfluss<br />
entsteht, liegt <strong>de</strong>r Fall Bo<strong>de</strong>nfeuchte vor.<br />
DIN 18195 [2] gibt für <strong>de</strong>n Lastfall Bo<strong>de</strong>nfeuchte<br />
als Grenzwert für stark durchlässige<br />
Bö<strong>de</strong>n einen Wasserdurchlässigkeitsbeiwert von<br />
k > 10 -4 m/s an. Solche Durchlässigkeitsbeiwerte<br />
wer<strong>de</strong>n lediglich bei Kies-, Sand und Kiessandbö<strong>de</strong>n,<br />
die keine Feinsan<strong>de</strong> und keine bindigen<br />
Bestandteile enthalten, erreicht.<br />
Bei weniger durchlässigen Bö<strong>de</strong>n, das sind alle<br />
bindigen Bö<strong>de</strong>n aber auch Feinsan<strong>de</strong> und Sandbö<strong>de</strong>n<br />
mit höherem Feinkornanteil, ist entwe<strong>de</strong>r eine<br />
Dränung nach DIN 4095 [3] anzuordnen o<strong>de</strong>r mit<br />
aufstauen<strong>de</strong>m Sickerwasser zu rechnen.<br />
In <strong>de</strong>m mit lockerem und damit meist gut wasserdurchlässigem<br />
Material verfüllten Arbeitsraum <strong>de</strong>r<br />
Baugrube vermag das anfallen<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rschlagswasser<br />
schneller abzusickern; es staut sich dann<br />
auf <strong>de</strong>m gewachsenen Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Baugrube und übt<br />
einen hydrostatischen Druck auf das Bauwerk und<br />
die <strong>Perimeterdämmung</strong> aus.
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
7<br />
Vor allem in Hanglagen wird <strong>de</strong>r Wasserzudrang zur<br />
Baugrube durch Stauwasser, Schichtwasser und<br />
auch Oberflächenwasser verstärkt (siehe Bild 2).<br />
Hier wird empfohlen, ohne genauere Untersuchung<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n- und Wasserverhältnisse, stets mit aufstauen<strong>de</strong>m<br />
Wasser zu rechnen.<br />
Die stärkste Beanspruchung erfahren Bauwerk und<br />
<strong>Perimeterdämmung</strong> in Bö<strong>de</strong>n mit Grundwasser, das<br />
ständig o<strong>de</strong>r im Jahresverlauf langandauernd einen<br />
von allen Seiten einwirken<strong>de</strong>n hydrostatischen Druck<br />
ausübt. Im Bereich von drücken<strong>de</strong>m Wasser ist zusätzlich<br />
zum Erddruck <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Eintauchtiefe abhängige<br />
hydrostatische Druck zu berücksichtigen:<br />
e h<br />
= γ W<br />
· h W<br />
[kN/m²]<br />
mit:<br />
γ W<br />
= Wichte <strong>de</strong>s Wassers = 10 [kN/m³]<br />
h W<br />
= Höhe <strong>de</strong>r Wassersäule [m]<br />
Außer<strong>de</strong>m erfährt die im Wasser liegen<strong>de</strong> Dämmschicht<br />
eine Auftriebskraft:<br />
4. Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n<br />
Wärmeschutz erdberührter<br />
Bauteile<br />
Der Wärmeschutz von Bauteilen im Erdkontakt<br />
richtet sich nach <strong>de</strong>r Nutzungsart <strong>de</strong>r Kellerräume.<br />
Nach <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sbauordnungen sind Aufenthaltsräume<br />
in Kellergeschossen zulässig, wenn <strong>de</strong>r<br />
Feuchtigkeitsschutz und <strong>de</strong>r Wärmeschutz gesichert<br />
ist. Bei beheizten Räumen muss die Energieeinsparverordnung<br />
EnEV [4] berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Für unbeheizte Kellerräume o<strong>de</strong>r bei niedrigen<br />
Innentemperaturen muss durch Einhaltung <strong>de</strong>s<br />
Min<strong>de</strong>stwärmeschutzes verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, dass<br />
sich an kalten Kellerwän<strong>de</strong>n Tauwasser bil<strong>de</strong>t.<br />
Diese Gefahr besteht beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n feuchtwarmen<br />
Sommermonaten. Mit <strong>de</strong>r Tauwasserbildung<br />
besteht das Risiko <strong>de</strong>r Schimmelpilzbildung und <strong>de</strong>r<br />
Entstehung modrigen Kellergeruches.<br />
F A<br />
= γ W<br />
· V W<br />
Die <strong>de</strong>r Wichte <strong>de</strong>s Wassers γ W<br />
, mal verdrängtes<br />
Wasservolumen V W<br />
entspricht.<br />
Die Auftriebssicherheit <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> im<br />
Grundwasser ist nachzuweisen (siehe Kapitel 7.3).<br />
Bild 2: Wasserarten an <strong>de</strong>r Bauwerkswand [46]<br />
4.1 Kennwerte für <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />
4.1.1 Wärmeleitfähigkeit<br />
Kennzeichnend für die Dämmfähigkeit eines Materials<br />
ist seine Wärmeleitfähigkeit λ in W/(m·K), als<br />
Maß, wie viel Wärme ein Stoff zu leiten imstan<strong>de</strong> ist.<br />
Je kleiner die Wärmeleitfähigkeit, <strong>de</strong>sto besser sein<br />
Dämmvermögen. Für Anwendungen in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
müssen die in bauaufsichtlichen Zulassungen<br />
o<strong>de</strong>r baurechtlichen Regelungen <strong>de</strong>finierten<br />
Bemessungswerte <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, die mit Sicherheitszuschlägen behaftet<br />
sein können.<br />
4.1.2 Nennwert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />
Mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r harmonisierten europäischen<br />
Produktnormen:<br />
■■<br />
DIN EN 13162 für Mineralwolle-Dämmstoffe (MW)<br />
■■<br />
DIN EN 13163 für expandierten Polystyrol-Hartschaumstoff<br />
(EPS)<br />
■■<br />
DIN EN 13164 für extrudierten Polystyrol-Hartschaumstoff<br />
(XPS)<br />
■■<br />
DIN EN 13165 für Polyurethan-Hartschaumstoff<br />
(PUR)<br />
■■<br />
DIN EN 13167 für Schaumglas-Dämmstoffe (CG)<br />
■■<br />
etc.
8 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
wur<strong>de</strong> auch DIN EN ISO 10456, Baustoffe und Bauprodukte:<br />
Verfahren zur Bestimmung <strong>de</strong>r wärmeschutztechnischen<br />
Nenn- und Bemessungswerte [5]<br />
bin<strong>de</strong>nd. Mit einem statistischen Verfahren wird aus<br />
<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Herstellung <strong>de</strong>r Dämmstoffe<br />
gemessenen Werten ein statistisches Toleranzintervall<br />
(Vertrauensfraktile) berechnet und im Falle <strong>de</strong>r<br />
Wärmeleitfähigkeiten ein „Nennwert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit“<br />
λ D<br />
sowie ein Nennwert <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />
R D<br />
eines Dämmstoffes einer <strong>de</strong>finierten<br />
Plattendicke ermittelt.<br />
Aus einer Min<strong>de</strong>stanzahl einzelner Messwerte (≥ 10)<br />
<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit wird <strong>de</strong>r Mittelwert und die<br />
Standardabweichung ermittelt. Aus diesen Werten<br />
wird ein statistisches Toleranzintervall als „Vertrauenswert“<br />
λ 90/90<br />
berechnet, <strong>de</strong>r einen 90 %-Anteil mit<br />
90 % Vertrauensbereich charakterisiert:<br />
λ 90/90<br />
= λ Mittel<br />
+ k · s λ<br />
wobei „k“ ein statistischer Faktor für ein einseitiges<br />
90 %-Toleranzintervall mit 90 % Vertrauensbereich<br />
ist. „k“ ist umso kleiner, je mehr Messwerte zur Verfügung<br />
stehen. Aus λ 90/90<br />
wird <strong>de</strong>r Nennwert <strong>de</strong>r<br />
Wärmeleitfähigkeit so festgelegt (<strong>de</strong>klariert), dass<br />
λ D<br />
≥ λ 90/90<br />
ist.<br />
Der 90 %-Anteil mit 90 % Vertrauensbereich für <strong>de</strong>n<br />
Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand ist:<br />
R 90/90<br />
= d N<br />
/ λ 90/90<br />
wobei d N<br />
die Nenndicke <strong>de</strong>s Dämmstoffes ist.<br />
Der Nennwert <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />
entsteht durch Abrundung <strong>de</strong>s Wertes R 90/90<br />
auf<br />
0,05 (m²·K)/W-Stufen.<br />
Auf <strong>de</strong>n Etiketten <strong>de</strong>r Produkte o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Produkten<br />
selbst sind die Nennwerte <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />
und gegebenenfalls auch<br />
<strong>de</strong>r Nennwert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit ausgewiesen.<br />
Für die wärmeschutztechnische Dimensionierung<br />
und <strong>de</strong>n Wärmeschutznachweis darf in<br />
Deutschland <strong>de</strong>r Nennwert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />
λ D<br />
jedoch nicht herangezogen wer<strong>de</strong>n. Der<br />
Wärmeschutznachweis für <strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stwärmeschutz<br />
o<strong>de</strong>r gemäß EnEV muss mit <strong>de</strong>m Bemessungswert<br />
<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit geführt wer<strong>de</strong>n.<br />
4.1.3 Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />
Die Festlegung <strong>de</strong>r Bemessungswerte für <strong>de</strong>n<br />
wärmeschutztechnischen Nachweis erfolgt mit <strong>de</strong>n<br />
nach DIN EN ISO 10456 ermittelten Werten nach<br />
DIN V 4108-4 [6].<br />
Für Wärmedämmstoffe nach harmonisierten europäischen<br />
Normen sind dort zwei Kategorien für<br />
Wärmeleitfähigkeitsbemessungswerte festgelegt.<br />
In Kategorie I wird ausgehend vom Nennwert<br />
<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit λ D<br />
<strong>de</strong>r Bemessungswert λ<br />
durch 20 % Zuschlag auf λ D<br />
ermittelt. Wärmedämmstoffe<br />
mit einem Nennwert λ D<br />
von beispielsweise<br />
0,030 W/(m·K) haben danach einen Bemessungswert<br />
von λ = 0,036 W/(m·K).<br />
Im Rahmen einer technischen Spezifikation, zum<br />
Beispiel einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung<br />
<strong>de</strong>s DIBt, kann für <strong>de</strong>n jeweiligen Dämmstoff<br />
ein Grenzwert festgelegt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Herstellung<br />
nicht überschritten wer<strong>de</strong>n darf. In diesem<br />
Fall kann <strong>de</strong>r Bemessungswert λ aus <strong>de</strong>m festgelegten<br />
Grenzwert λ grenz<br />
mit einem Zuschlagsfaktor<br />
1,05 berechnet wer<strong>de</strong>n:<br />
λ = 1,05 · λ grenz<br />
in W/(m·K)<br />
Der Nachweis <strong>de</strong>r Grenzwerte erfolgt durch ein<br />
Übereinstimmungszertifikat einer notifizierten Prüfstelle.<br />
4.1.4 Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand<br />
Der Wi<strong>de</strong>rstand, <strong>de</strong>n eine Bauteilschicht <strong>de</strong>r Dicke d<br />
mit <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit λ <strong>de</strong>m Wärmedurchfluss<br />
entgegenstellt, wird als Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand<br />
R in (m²·K)/W bezeichnet.<br />
R = d / λ Dicke / Wärmeleitfähigkeit in (m²·K)/W<br />
4.1.5 Wärmeübergangswi<strong>de</strong>rstand<br />
Bei <strong>de</strong>r Wärmeübertragung wird <strong>de</strong>m Grenzbereich<br />
zwischen Bauteil und angrenzen<strong>de</strong>r Luft ein<br />
auf Erfahrung basieren<strong>de</strong>r charakteristischer Übergangswi<strong>de</strong>rstand<br />
zugeordnet. Er beträgt nach<br />
DIN 4108-4 innen beispielsweise R i<br />
= 0,13 (m²·K)/W<br />
und außen R a<br />
= 0,04 (m²·K)/W. In <strong>de</strong>n Bereichen,<br />
in <strong>de</strong>nen an <strong>de</strong>r Außenseite keine Luft angrenzt,<br />
son<strong>de</strong>rn direkt das Erdreich, ist <strong>de</strong>r Übergangswi<strong>de</strong>rstand<br />
R a<br />
= 0 (m²·K)/W.
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
9<br />
4.1.6 Wärmedurchgangskoeffizient<br />
Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) eines<br />
Bauteils setzt sich aus <strong>de</strong>m Kehrwert <strong>de</strong>r Wärmeübergangswi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong><br />
innen und außen und <strong>de</strong>m<br />
Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>r gesamten Wandkonstruktion<br />
zusammen.<br />
U = 1 / (R i<br />
+ R a<br />
+ R ges<br />
)<br />
in W/(K·m²)<br />
Weist die Kellerwand eine <strong>Perimeterdämmung</strong>, eine<br />
Abdichtung und einen Innenputz auf, so ist R ges<br />
die<br />
Summe <strong>de</strong>r einzelnen Wärmedurchgangswi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>.<br />
Diese wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r jeweiligen Schichtdicke,<br />
dividiert durch die jeweilige Wärmeleitfähigkeit,<br />
berechnet:<br />
R ges<br />
= d D<br />
/ λ D<br />
+ d A<br />
/ λ A<br />
+ d W<br />
/ λ W<br />
+ d P<br />
/ λ P<br />
in (m²·K)/W<br />
D = Dämmung<br />
W = Wand<br />
A = Abdichtung<br />
P = Putz<br />
Sind Min<strong>de</strong>stwerte für <strong>de</strong>n Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
U min<br />
einzuhalten, so kann dies durch<br />
die Wahl <strong>de</strong>r Schichtdicke <strong>de</strong>r Dämmschicht <strong>de</strong>r<br />
<strong>Perimeterdämmung</strong> dimensioniert wer<strong>de</strong>n:<br />
d D,min<br />
= λ D<br />
(1/U min<br />
- R i<br />
- R a<br />
- d A<br />
/ λ A<br />
- d W<br />
/ λ W<br />
- d P<br />
/ λ P<br />
)<br />
D = Dämmung<br />
W = Wand<br />
A = Abdichtung<br />
P = Putz<br />
4.2 Baurechtliche Grundlagen <strong>de</strong>s baulichen<br />
Wärmeschutzes<br />
Beim Wärmeschutz sind 2 Bereiche zu unterschei<strong>de</strong>n:<br />
Zum einen muss <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sbauordnungen<br />
(LBO) verlangte „Min<strong>de</strong>st-Wärmeschutz“ in<br />
je<strong>de</strong>m Fall erbracht wer<strong>de</strong>n. Dessen Anfor<strong>de</strong>rungswerte<br />
sind <strong>de</strong>r Technischen Baubestimmung (TBB)<br />
DIN 4108-2 [7] zu entnehmen. Zum an<strong>de</strong>ren muss<br />
<strong>de</strong>r „energiesparen<strong>de</strong> Wärmeschutz“ nach <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) [4] eingehalten wer<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>ren Umsetzung nach <strong>de</strong>m Energieeinspargesetz<br />
(EnEG) [8] §5 <strong>de</strong>m Wirtschaftlichkeitsgebot<br />
unterliegt. Außer<strong>de</strong>m muss <strong>de</strong>r Tauwasserschutz<br />
gemäß DIN 4108-3 [9] sichergestellt sein.<br />
Eine weitere Be<strong>de</strong>utung erhält <strong>de</strong>r Wärmeschutz<br />
von Gebäu<strong>de</strong>n als ein effektiver Beitrag zum Klimaschutz<br />
und zur Daseinsvorsorge. Die <strong>de</strong>rzeit<br />
bekannten Erdölvorräte reichen beim <strong>de</strong>rzeitigen<br />
Verbrauch nur noch für ca. 40 bis 60 Jahre aus. Alleine<br />
in Deutschland wer<strong>de</strong>n über 35 % <strong>de</strong>s Erdölkonsums<br />
zur Gebäu<strong>de</strong>beheizung verbraucht [10].<br />
Mittlerweile ist kaum noch umstritten, dass sich<br />
Kohlendioxid aus <strong>de</strong>r Verbrennung fossiler Energieträger<br />
in <strong>de</strong>r Erdatmosphäre anreichert und damit<br />
zum globalen Treibhauseffekt führt. In keinem<br />
an<strong>de</strong>ren Verbraucherbereich kann mit so einfachen<br />
und effektiven Maßnahmen <strong>de</strong>r Energieverbrauch<br />
reduziert wer<strong>de</strong>n und damit zum Klimaschutz und<br />
zur Ressourcenschonung beigetragen wer<strong>de</strong>n, wie<br />
beim Energieverbrauch von Gebäu<strong>de</strong>n.<br />
Bauliche Wärmeschutzmaßnahmen<br />
Keine Gefährdung<br />
<strong>de</strong>r Gesundheit<br />
Energie sparen<br />
Klimaschutz<br />
Daseinsvorsorge<br />
Lan<strong>de</strong>sbauordnung<br />
Enerieeinspargesetz<br />
Energieeinspargesetz<br />
DIN 4108<br />
Energieeinsparverordnung<br />
Energieeinsparverordnung<br />
Min<strong>de</strong>stwärmeschutz<br />
energiesparen<strong>de</strong>r<br />
Wärmeschutz<br />
Emissionsmin<strong>de</strong>rung<br />
Ressourcenschonung<br />
Bild 3: Entwicklung und Strukturierung <strong>de</strong>s baulichen Wärmeschutzes und bauordnungsrechtlicher<br />
Grundlagen
10 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
4.3 Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen nach<br />
DIN 4108<br />
Die Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rung an <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />
wärmeübertragen<strong>de</strong>r Bauteile beträgt nach<br />
DIN 4108-2, [7] für Außenwän<strong>de</strong> gegen Erdreich:<br />
R = 1,2 (m²·K)/W (Min<strong>de</strong>stwärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand),<br />
wenn die Kellerräume auf Innentemperaturen<br />
> 19 °C beheizt wer<strong>de</strong>n. Bei niedrigen Innentemperaturen<br />
zwischen 12 und 19 °C, ist <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stwärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand<br />
auf 0,55 (m²·K)/W<br />
festgelegt.<br />
Für <strong>de</strong>n unteren Gebäu<strong>de</strong>abschluss nicht unterkellerter<br />
Aufenthaltsräume, unmittelbar an das Erdreich<br />
grenzend, bis zu einer Raumtiefe von 5 m ist ein Min<strong>de</strong>stwärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand<br />
von 0,9 (m²·K)/W<br />
vorgeschrieben. Diese Werte müssen an je<strong>de</strong>r<br />
Stelle, auch im Bereich von Wärmebrücken, vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein. In Tabelle 2 sind die Werte aufgelistet.<br />
In Tabelle 3 sind Beispiele dafür angegeben, welche<br />
Dämmschichtdicken notwendig sind, um je<br />
nach Wandkonstruktion und Bemessungswert <strong>de</strong>r<br />
Wärmeleitfähigkeit <strong>de</strong>s Dämmstoffes an Kellerwän<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stwärmeschutz zu erfüllen.<br />
Aus Tabelle 3 ist ersichtlich, dass die Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />
an <strong>de</strong>n Wärmeschutz selbst bei einer<br />
300 mm dicken Porenbetonwand nicht mehr ohne<br />
zusätzliche Dämmung erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
4.4 Energiesparen<strong>de</strong>r Wärmeschutz<br />
nach <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV)<br />
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) legt die bauordnungsrechtlichen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an das energiesparen<strong>de</strong><br />
Bauen fest. Die Anfor<strong>de</strong>rungen betreffen<br />
sowohl Neubauten, als auch Umbaumaßnahmen<br />
beheizter Gebäu<strong>de</strong>. In die energetische Bilanzierung<br />
<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s wird bei <strong>de</strong>r EnEV nun auch die<br />
Anlagentechnik mit einbezogen.<br />
Tabelle 2: Min<strong>de</strong>stwärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand [(m²·K)/W] von Bauteilen im Erdkontakt nach DIN 4108-2<br />
Bauteil<br />
Min<strong>de</strong>stwärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand in (m²·K)/W<br />
Innenraumtemperatur ≥ 19 °C<br />
Innenraumtemperatur<br />
zwischen 12 und 19 °C<br />
Wän<strong>de</strong> von Aufenthaltsräumen gegen Erdreich 1,20 0,55<br />
Unterer Abschluss nicht unterkellerter Aufenthaltsräume 0,90 0,90<br />
Tabelle 3: Erfor<strong>de</strong>rliche Dämmschichtdicken für verschie<strong>de</strong>ne Kellerwandbaustoffe zur Erfüllung <strong>de</strong>r<br />
Min<strong>de</strong>stwärmeschutzanfor<strong>de</strong>rungen [R ≥ 1,2 (m²·K)/W] beheizter Kellerräume nach DIN 4108-2 (ohne<br />
Berücksichtigung von Putz- und Abdichtungsschichten)<br />
Baustoff<br />
<strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n<br />
Kellerwand<br />
Dicke <strong>de</strong>r<br />
tragen<strong>de</strong>n<br />
Kellerwand<br />
Bemessungswert<br />
<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />
<strong>de</strong>s Wandbaustoffs<br />
λ<br />
R-Wert <strong>de</strong>r<br />
tragen<strong>de</strong>n<br />
Kellerwand<br />
erfor<strong>de</strong>rliche Dämmschichtdicke [mm]<br />
für Min<strong>de</strong>stwärmeschutz<br />
bei <strong>de</strong>m Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />
<strong>de</strong>s Dämmstoffes in W/(m·K)<br />
[mm] [W/(m·K)] [(m²·K)/W] 0,030 0,035 0,040<br />
Stahlbeton 250 2,1 0,119 40 40 50<br />
Kalksandstein 300 0,99 0,303 30 40 40<br />
Hohlblock 300 0,92 0,326 30 40 40<br />
Porenbeton 300 0,29 1,034 10 10 10
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
11<br />
Mit <strong>de</strong>r EnEV wird für das Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r En<strong>de</strong>nergiebedarf<br />
inklusive Anlagentechnik für Heizung,<br />
Lüftung und Warmwasserbereitung (Jahres-Primärenergiebedarf)<br />
ausgewiesen.<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung<br />
(Referenzgebäu<strong>de</strong>)<br />
Neubau<br />
Bauteil EnEV Innentemperatur<br />
T i<br />
≥ 19 °C<br />
Außenwand<br />
gegen<br />
Erdreich,<br />
Bo<strong>de</strong>nplatte<br />
Wohn- und Nichtwohngebäu<strong>de</strong><br />
Referenz U-Wert in W/(m²·K)<br />
2009 0,35 0,35<br />
2014 0,25 - 0,30* 0,30*<br />
2016 0,20 - 0,25* 0,25*<br />
2020 0,15*<br />
Innentemperatur<br />
12 °C ≤ T i<br />
< 19 °C<br />
* Voraussichtliches Anfor<strong>de</strong>rungsniveau bzw. Empfehlung für<br />
zukünftiges Bauen<br />
Dagegen wer<strong>de</strong>n bei Arbeiten an Bauteilen bestehen<strong>de</strong>r<br />
Gebäu<strong>de</strong> konkrete Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n<br />
U-Wert gestellt.<br />
Neubau<br />
Bauteil EnEV Innentemperatur<br />
T i<br />
≥ 19 °C<br />
Außenwand<br />
gegen Erdreich<br />
2009 /<br />
2014 /<br />
2016<br />
Wohn- und Nichtwohngebäu<strong>de</strong><br />
Referenz U-Wert in W/(m²·K)<br />
Innentemperatur<br />
12 °C ≤ T i<br />
< 19 °C<br />
0,30 Keine<br />
Anfor<strong>de</strong>rung<br />
4.5 Normative Regelungen<br />
Aus bauphysikalischen Grün<strong>de</strong>n wird im erdberührten<br />
Bereich die <strong>Perimeterdämmung</strong> außerhalb <strong>de</strong>r<br />
Abdichtung angeordnet. Zur Berechnung <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />
für <strong>de</strong>n Wärmeschutznachweis,<br />
dürfen nach DIN 4108-2 [7] normalerweise<br />
nur die Schichten angerechnet wer<strong>de</strong>n, die<br />
raumseitig <strong>de</strong>r Abdichtung liegen. Ausgenommen<br />
davon sind Wärmedämmschichten aus extrudiertem<br />
Polystyrol-Hartschaumstoff (XPS) und Schaumglas<br />
(SG).<br />
Nach DIN 4108-2 sind die Platten aus Schaumglas<br />
miteinan<strong>de</strong>r vollfugig und an <strong>de</strong>n Bauteilflächen großflächig<br />
mit einem Bitumenkleber zu verkleben. Die<br />
Oberfläche <strong>de</strong>r verlegten, unbeschichteten Schaumglasplatten<br />
ist vollflächig mit einer bituminösen, frostbeständigen<br />
Deckbeschichtung zu versehen.<br />
Für diese Dämmstoffe darf die Dämmschicht beim<br />
Wärmeschutznachweis nach DIN 4108-2 ausdrücklich<br />
eingerechnet wer<strong>de</strong>n. Eine allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung (AbZ) für die Anwendung als<br />
<strong>Perimeterdämmung</strong> im Bereich von Bo<strong>de</strong>nfeuchte<br />
ist für XPS und Schaumglas daher nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Für an<strong>de</strong>re Wärmedämmstoffe, wie zum Beispiel<br />
EPS- o<strong>de</strong>r PUR-Hartschaumstoffe muss im<br />
bauaufsichtlichen Genehmigungsverfahren <strong>de</strong>r Verwendbarkeitsnachweis<br />
durch eine Allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung (AbZ) erbracht wer<strong>de</strong>n.<br />
2020 0,25*<br />
Tabelle 5: Empfehlungen für Dämmschichtdicken zur <strong>Perimeterdämmung</strong> bei verschie<strong>de</strong>nen Kellerwandbaustoffen<br />
– Die Dimensionierung erfolgt mit einem U-Wert von 0,3 W/(m²·K) (ohne Berücksichtigung von<br />
Putz- und Abdichtungsschichten).<br />
Baustoff<br />
<strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n<br />
Kellerwand<br />
Dicke <strong>de</strong>r<br />
tragen<strong>de</strong>n<br />
Kellerwand<br />
Bemessungswert <strong>de</strong>r<br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
<strong>de</strong>s Wandbaustoffs λ<br />
Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand<br />
<strong>de</strong>r<br />
tragen<strong>de</strong>n Wand R<br />
erfor<strong>de</strong>rliche Dämmschichtdicke [mm]<br />
für zukunftsweisen<strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />
bei <strong>de</strong>m Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />
<strong>de</strong>s Dämmstoffes in W/(m·K)<br />
[mm] [W/(m·K)] [(m²·K)/W] 0,035 0,040<br />
Stahlbeton 250 2,1 0,119 120 140<br />
Kalksandstein 300 0,99 0,303 100 120<br />
Hohlblock 300 0,92 0,326 100 120<br />
Porenbeton 300 0,29 1,034 80 100
12 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r aktuellen DIN 4108-3 die außenseitige<br />
<strong>Perimeterdämmung</strong> mit XPS als Regelkonstruktion<br />
aufgenommen, für die ein feuchtetechnischer<br />
Nachweis nicht mehr erbracht wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r relativ neuen Sachlage ist es empfehlenswert,<br />
wenn Planer, Bauleiter und Ausführen<strong>de</strong><br />
ihren Besteller bzw. Auftraggeber (AG) auf diese<br />
Sachlage hinweisen. Die <strong>Perimeterdämmung</strong> mit<br />
XPS hat sich seit etwa 30 Jahren uneingeschränkt<br />
bewährt, so dass sie die Merkmale als allgemein anerkannte<br />
Regel <strong>de</strong>r Technik (AaRdT) erfüllt.<br />
DIN EN ISO 6946 [14] legt ein Verfahren zur Berechnung<br />
<strong>de</strong>s Wärmedurchgangskoeffizienten von<br />
Bauwerksteilen fest, die sich in Kontakt mit <strong>de</strong>r Außenluft<br />
befin<strong>de</strong>n. DIN EN ISO 13 370 [15] beschreibt<br />
die Berechnung für Bauteile, die sich in wärmetechnischem<br />
Kontakt mit <strong>de</strong>m Erdreich befin<strong>de</strong>n. Die<br />
Schnittstelle dieser bei<strong>de</strong>n Normen liegt bei Bo<strong>de</strong>nplatten<br />
auf Erdreich, aufgestän<strong>de</strong>rten Bo<strong>de</strong>nplatten<br />
sowie unbeheizten Kellergeschossen.<br />
Bei erdberührten Bo<strong>de</strong>nplatten und Kellerwän<strong>de</strong>n<br />
führt die große Wärmespeicherfähigkeit <strong>de</strong>s Erdreichs<br />
zu periodischen Wärmeströmen, die mit <strong>de</strong>m<br />
Jahresgang <strong>de</strong>r Innen- und Außentemperaturen zusammenhängen.<br />
Der stationäre Wärmestrom stellt<br />
oftmals eine gute Näherung für <strong>de</strong>n mittleren Wärmestrom<br />
über die Dauer <strong>de</strong>r Heizperio<strong>de</strong> dar. Im<br />
Berechnungsverfahren nach diesen Normen ist <strong>de</strong>r<br />
Wärmedurchgangskoeffizient für stationäre Zustän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>finiert. Er bezieht sich auf <strong>de</strong>n mittleren Wärmestrom<br />
und die mittlere Temperaturdifferenz.<br />
5. Anwendungsbezogene<br />
Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die Ausführung<br />
5.1 Normative Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
In DIN 4108-10 [16] sind anwendungsbezogene<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an werkmäßig hergestellte Wärmedämmstoffe<br />
für die verschie<strong>de</strong>nen Anwendungsgebiete<br />
angegeben.<br />
Für <strong>de</strong>n Anwendungsbereich <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
sind mit <strong>de</strong>m Anwendungskurzzeichen PW die außenliegen<strong>de</strong><br />
Wärmedämmung von Wän<strong>de</strong>n gegen<br />
Erdreich außerhalb <strong>de</strong>r Abdichtung und mit PB die<br />
außenliegen<strong>de</strong> Wärmedämmung unter <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nplatte<br />
gegen Erdreich, außerhalb <strong>de</strong>r Abdichtung<br />
bezeichnet.<br />
Bestimmte Produkteigenschaften, wie zum Beispiel<br />
die Druckbelastbarkeit und die Wasseraufnahme,<br />
die für Anwendungen in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> relevant<br />
sind, wer<strong>de</strong>n in Tabelle 2 von DIN 4108-10<br />
weiter differenziert. In Tabelle 6 ist nachfolgend ein<br />
Auszug daraus angegebenen.<br />
Tabelle 6: Differenzierung von bestimmten Produkteigenschaften <strong>de</strong>r Wärmedämmstoffe<br />
(Auszug aus DIN 4108-10, Tabelle 2 [16])<br />
Produkteigenschaft<br />
Kurzzeichen Beschreibung Beispiele<br />
Druckbelastbarkeit dk keine Druckbelastbarkeit Zwischensparrendämmung<br />
dg geringe Druckbelastbarkeit Wohnbereich unter Estrich<br />
dm mittlere Druckbelastbarkeit nicht genutztes Dach<br />
dh hohe Druckbelastbarkeit genutzte Dachflächen<br />
ds sehr hohe Druckbelastbarkeit Industriebö<strong>de</strong>n<br />
dx extrem hohe Druckbelastbarkeit Park<strong>de</strong>ck<br />
Wasseraufnahme wk keine Anfor<strong>de</strong>rung Innendämmung Wohnbereich<br />
wf Wasseraufnahme durch flüssiges Wasser Außendämmung von Außenwän<strong>de</strong>n<br />
wd<br />
Wasseraufnahme durch flüssiges Wasser<br />
und/o<strong>de</strong>r Diffusion<br />
<strong>Perimeterdämmung</strong>
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
13<br />
Für die nach DIN 4108-2 genormte Anwendung von<br />
XPS und Schaumglas in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
sind in DIN 4108-10 [16] in Tabelle 5 für XPS und in<br />
Tabelle 8 <strong>de</strong>r DIN 4108-10 für Schaumglas-Dämmstoffe<br />
Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen für verschie<strong>de</strong>ne Anwendungsgebiete<br />
festgelegt. Die Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />
die an XPS für die <strong>Perimeterdämmung</strong> (PW)<br />
im Wandbereich und im Bo<strong>de</strong>nbereich (PB) gestellt<br />
wer<strong>de</strong>n, sind nachfolgend in Tabelle 7 als Auszug<br />
von Tabelle 5 <strong>de</strong>r DIN 4108-10, angegeben.<br />
Die Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen die an Schaumglas-<br />
Dämmstoffe für die <strong>Perimeterdämmung</strong> (PW) im<br />
Wandbereich und im Bo<strong>de</strong>nbereich (PB) festgelegt<br />
sind, wer<strong>de</strong>n nachfolgend in Tabelle 8 als Auszug<br />
aus DIN 4108-10 Tabelle 8 angegeben.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r Sprödigkeit und <strong>de</strong>r Punktlastempfindlichkeit<br />
<strong>de</strong>r Schaumglas-Dämmstoffe wer<strong>de</strong>n in<br />
DIN 4108-10 auch an diese Eigenschaften für die<br />
Anwendung in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />
gestellt.<br />
Für EPS- und PUR-Hartschaumstoffe sind in DIN<br />
4108-10 keine Anfor<strong>de</strong>rungen gelistet, weil diese<br />
Dämmstoffe für die Anwendung in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
keine genormten Konstruktionen sind.<br />
Ihre Anwendung ist in bauaufsichtlichen Zulassungen<br />
geregelt.<br />
Tabelle 7: Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen gemäß DIN 4108-10 [16] an XPS nach DIN EN 13164 im Anwendungsbereich<br />
<strong>Perimeterdämmung</strong> – Auszug aus Tabelle 5 von DIN 4108-10<br />
Kurzzeichen Dickentoleranz Druckspannung o<strong>de</strong>r<br />
Druckfestigkeit<br />
Kriechverhalten<br />
Wasseraufnahme<br />
durch Diffusion<br />
Frost-Tau-Wechselbeanspruchung<br />
PW, dh T1 CS(10\Y)300 - WD(V)5 FTCD2<br />
PW,ds T1 CS(10\Y)500 CC(2/1,5/50)150 WD(V)5 FTCD2<br />
PW, dx T1 CS(10\Y)700 CC(2/1,5/50)200 WD(V)5 FTCD2<br />
PB, dh T1 CS(10\Y)300 - WD(V)5 FTCD2<br />
PB, ds T1 CS(10\Y)500 CC(2/1,5/50)150 WD(V)5 FTCD2<br />
PB, dx T1 CS(10\Y)700 CC(2/1,5/50)200 WD(V)5 FTCD2<br />
Tabelle 8: Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen gemäß DIN 4108-10 [16] an Schaumglas nach DIN EN 13167 im<br />
Anwendungsbereich <strong>Perimeterdämmung</strong> – Auszug aus Tabelle 8 von DIN 4108-10<br />
Dimensionsstabilität<br />
Dimensionsstabilität<br />
Kriechverhalten<br />
Kurzzeichen<br />
Punktlast<br />
Druckspannung<br />
o<strong>de</strong>r<br />
Druckfestigkeit<br />
Biegefestigkeit<br />
Zugfestigkeit<br />
kurzzeitige<br />
Wasseraufnahme<br />
Langzeitige<br />
Wasseraufnahme<br />
PW, dh PL(P) 2 DS(70,-) DS(70,90) CS(10\Y)400 BS 200 TR 150 CC(2/1,5/50)150 WS WL(P)<br />
PW, ds PL(P) 1 DS(70,-) DS(70,90) CS(10\Y)900 BS 450 TR 150 CC(2/1,5/50)270 WS WL(P)<br />
PW, dx PL(P) 1 DS(70,-) DS(70,90) CS(10\Y)1200 BS 500 TR 150 CC(2/1,5/50)480 WS WL(P)<br />
PB, dh PL(P) 2 DS(70,-) DS(70,90) CS(10\Y)400 BS 200 TR 150 CC(2/1,5/50)150 WS WL(P)<br />
PB, ds PL(P) 1 DS(70,-) DS(70,90) CS(10\Y)900 BS 450 TR 150 CC(2/1,5/50)270 WS WL(P)<br />
PB, dx PL(P) 1 DS(70,-) DS(70,90) CS(10\Y)1200 BS 500 TR 150 CC(2/1,5/50)480 WS WL(P)
14 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
5.2 Bauaufsichtliche Zulassungen<br />
Eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (AbZ)<br />
wird immer produktbezogen vom Deutschen Institut<br />
für Bautechnik (DIBt) erteilt. Sie gilt nur für das darin<br />
beschrieben Bauprodukt.<br />
Nach DIN 4108 Wärmeschutz und Energieeinsparung<br />
in Gebäu<strong>de</strong>n, Teil 2 [7], dürfen extrudierte<br />
Polystyrol-Hartschaumstoffe und Schaumglas bei<br />
<strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />
auch bei Anordnung außerhalb <strong>de</strong>r Bauwerksabdichtung<br />
als genormte Konstruktionen für <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />
angerechnet wer<strong>de</strong>n. Für alle an<strong>de</strong>ren<br />
Wärmedämmstoffe, wie EPS, PUR, Mineralwolle<br />
etc. ist eine bauaufsichtliche Zulassung erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
um sie bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>s Wärmeschutznachweises<br />
bei Anordnung außerhalb <strong>de</strong>r Bauwerksabdichtung<br />
berücksichtigen zu dürfen.<br />
Die <strong>Perimeterdämmung</strong> im Bereich von drücken<strong>de</strong>m<br />
Wasser und unter lastabtragen<strong>de</strong>n Gründungsplatten<br />
bedarf jedoch grundsätzlich für alle Dämmstoffe<br />
<strong>de</strong>r bauaufsichtlichen Zulassung.<br />
Für Anwendungen im Bereich von drücken<strong>de</strong>m Wasser<br />
liegen <strong>de</strong>rzeit nur für einige XPS-Marken und für<br />
Schaumglas bauaufsichtliche Zulassungen vor. Als<br />
lastabtragen<strong>de</strong> Wärmedämmung sind Schaumglasprodukte,<br />
einige XPS-Marken und spezielles EPS<br />
bauaufsichtlich zugelassen.<br />
Die allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />
für Wärmedämmstoffe als <strong>Perimeterdämmung</strong> beschreiben<br />
jeweils <strong>de</strong>n Anwendungsbereich. Darüber<br />
hinaus enthalten sie jeweils in Abschnitt 2. Bestimmungen<br />
für das Bauprodukt, in Abschnitt 3. Bestimmungen<br />
für Entwurf und Bemessung sowie in Abschnitt<br />
4. Bestimmungen für die Ausführung.<br />
Für <strong>de</strong>n Bauausführen<strong>de</strong>n ist es keinesfalls ausreichend,<br />
bei <strong>de</strong>r Dämmstoffauswahl zu wissen,<br />
dass für ein bestimmtes Produkt eine bauaufsichtliche<br />
Zulassung vorliegt. Die genaue Kenntnis <strong>de</strong>r<br />
Bestimmungen in <strong>de</strong>r jeweiligen bauaufsichtlichen<br />
Zulassung und <strong>de</strong>ren Abgleich mit <strong>de</strong>n konkreten<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen beim jeweiligen Bauvorhaben sind<br />
zwingend.<br />
Zur Ver<strong>de</strong>utlichung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r bauaufsichtlichen Zulassungen geben die<br />
Tabellen 9 bis 12 einen Überblick.<br />
Da eine bauaufsichtliche Zulassung immer produktbezogen<br />
erteilt wird, ergeben sich im Vergleich verschie<strong>de</strong>ner<br />
Zulassungen naturgemäß Unterschie<strong>de</strong><br />
im Anwendungsbereich und bei <strong>de</strong>n Bestimmungen<br />
für das Bauprodukt.<br />
Tabelle 9: Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n „Anwendungsbereichen“ verschie<strong>de</strong>ner bauaufsichtlicher Zulassungen als<br />
<strong>Perimeterdämmung</strong><br />
Produkt<br />
Zulässige<br />
Einbautiefe<br />
Anfor<strong>de</strong>rung an <strong>de</strong>n<br />
anstehen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<br />
Abstand von<br />
Verkehrslasten<br />
> 5 kN/m²<br />
Einbau im Kapillarsaum<br />
<strong>de</strong>s Grundwassers<br />
Eintauchtiefe ins<br />
drücken<strong>de</strong> Wasser<br />
EPS 3 bis 6 m gut wasserdurchlässig 3 m nicht zugelassen nicht zugelassen<br />
PUR 3 m gut wasserdurchlässig 3 m nicht zugelassen nicht zugelassen<br />
XPS<br />
Schaumglasschotter<br />
Schaumglas<br />
keine<br />
Beschränkung<br />
keine<br />
Beschränkung<br />
keine<br />
Beschränkung<br />
keine Anfor<strong>de</strong>rung keine Anfor<strong>de</strong>rung zugelassen bis 3,5 m<br />
gut wasserdurchlässig keine Anfor<strong>de</strong>rung nicht zugelassen nicht zugelassen<br />
keine Anfor<strong>de</strong>rung keine Anfor<strong>de</strong>rung zugelassen bis 12 m
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
15<br />
Bei XPS und bei Schaumglas gibt es keine Einbautiefenbeschränkung.<br />
Außer<strong>de</strong>m dürfen nur XPS und<br />
Schaumglas im Kapillarsaum <strong>de</strong>s Grundwassers<br />
o<strong>de</strong>r im Bereich von drücken<strong>de</strong>m Wasser eingebaut<br />
wer<strong>de</strong>n. Falls Stau- o<strong>de</strong>r Schichtenwasser auftreten<br />
kann, ist bei Verwendung von EPS- und PUR-Hartschaum<br />
eine Dränung nach DIN 4095 [3] vorzusehen.<br />
Die in verschie<strong>de</strong>nen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />
für verschie<strong>de</strong>ne Dämmstoffgruppen ersichtlichen<br />
Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n „Bestimmungen für Entwurf<br />
und Bemessung“ sind in Tabelle 10 aufgeführt.<br />
Auch bei <strong>de</strong>n „Bestimmungen für die Ausführung“<br />
gibt es bei <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen bauaufsichtlichen<br />
Zulassungen für verschie<strong>de</strong>ne Dämmstoffgruppen<br />
Unterschie<strong>de</strong>. In Tabelle 11 ist dazu eine Übersicht<br />
angegeben. Je nach Dämmstoffwahl ist zum Beispiel<br />
zu beachten, ob die Dämmplatten zusätzlich vor<br />
mechanischer Beschädigung und vor Frosteinwirkung<br />
geschützt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Tabelle 12: Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n „Bestimmungen<br />
für die Ausführung“ verschie<strong>de</strong>ner bauaufsichtlicher<br />
Zulassungen als <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
Produkt Verfüllen Anschlüsse<br />
Tabelle 10: Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n „Bestimmungen<br />
für Entwurf und Bemessung“ verschie<strong>de</strong>ner bauaufsichtlicher<br />
Zulassungen als <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
Produkt<br />
Zuschlag zum Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
∆U in W/(m²·K)<br />
Auftriebssicherung<br />
im Grundwasser<br />
EPS,<br />
PUR,<br />
XPS<br />
Sand-Kies-Gemisch,<br />
lagenweise verdichten<br />
· UV-Schutz im<br />
Sockelbereich,<br />
· Schutz vor mechanischer<br />
Beschädigung,<br />
· hinterlaufen durch<br />
Oberflächenwasser<br />
ausschließen,<br />
· Wärmebrücken vermei<strong>de</strong>n<br />
EPS,<br />
PUR<br />
0,04 Anwendung ist nicht<br />
zugelassen<br />
XPS kein Zuschlag ist nachzuweisen<br />
Schaumglasschotter<br />
kein Zuschlag<br />
Anwendung ist nicht<br />
zugelassen<br />
Schaumglas kein Zuschlag ist nachzuweisen<br />
Schaumglas<br />
Sand-Kies-Gemisch,<br />
lagenweise verdichten<br />
· Schutz vor mechanischer<br />
Beschädigung<br />
· hinterlaufen durch<br />
Oberflächenwasser<br />
ausschließen<br />
· Wärmebrücken vermei<strong>de</strong>n<br />
· Frostschutz im<br />
Sockelbereich<br />
Tabelle 11: Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n „Bestimmungen für die Ausführung“ verschie<strong>de</strong>ner bauaufsichtlicher<br />
Zulassungen als <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
Produkt Verlegung Befestigung Schutz <strong>de</strong>r Dämmplatten Anwendung bei drücken<strong>de</strong>m<br />
Wasser<br />
EPS,<br />
PUR<br />
einlagig im Verband verkleben nur erfor<strong>de</strong>rlich falls Dämmplatten<br />
sonst beschädigt wer<strong>de</strong>n<br />
· nicht zugelassen<br />
XPS<br />
einlagig o<strong>de</strong>r mehrlagig<br />
im Verband<br />
verkleben<br />
nur erfor<strong>de</strong>rlich falls Dämmplatten<br />
sonst beschädigt wer<strong>de</strong>n<br />
· Kantenprofilierung,<br />
· vollflächig verkleben,<br />
· Fugen vollflächig verschlossen,<br />
· Auftriebsicherung<br />
Schaumglas einlagig im Verband verkleben Frostschutz, min<strong>de</strong>stens 2 mm<br />
frostbeständige Bitumenspachtelmasse<br />
· vollflächig verkleben,<br />
· Fugen vollflächig verschlossen<br />
· Auftriebsicherung
16 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
6. Eigenschaften <strong>de</strong>r<br />
Wärmedämmstoffe für<br />
die <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
6.1 Wärmedämmvermögen<br />
Charakteristische Kenngrößen zur Beschreibung<br />
<strong>de</strong>s Wärmedämmvermögens sind die produktspezifische<br />
Wärmeleitfähigkeit o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r jeweils plattendickenbezogene<br />
Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand. Diese<br />
Kennwerte sind produkt- und herstellerabhängig.<br />
Für die Anwendung in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> nach<br />
DIN 4108 Teil 2 (<strong>Perimeterdämmung</strong> ohne lang anhalten<strong>de</strong>s<br />
Stauwasser und ohne Grundwasser) gilt<br />
<strong>de</strong>r Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit nach<br />
DIN 4108 Teil 10. Dieser wird durch das Übereinstimmungszertifikat<br />
bestätigt. Für die Anwendung<br />
als <strong>Perimeterdämmung</strong> im Bereich von Grundwasser<br />
o<strong>de</strong>r lange anhalten<strong>de</strong>s Stauwasser wird <strong>de</strong>r<br />
Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit in <strong>de</strong>r allgemeinen<br />
Bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) <strong>de</strong>finiert.<br />
Durch die unterschiedlichen Regelungen,<br />
gibt es für eine Dämmstoffplatte unterschiedliche<br />
Wärmeleitfähigkeiten, die bei <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Anwendungsfällen berücksichtigt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Die Ermittlung <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit erfolgt nach<br />
DIN 4108 o<strong>de</strong>r DIN EN 13164 zusammen mit<br />
DIN EN 12667 o<strong>de</strong>r DIN EN 12939.<br />
6.2 Druckfestigkeit<br />
Die für einen Dämmstoff ausgewiesene Druckfestigkeit<br />
ist das Verhältnis von kurzzeitig einwirken<strong>de</strong>r<br />
Kraft zur Krafteinwirkungsfläche auf <strong>de</strong>m Dämmstoff.<br />
Dies ist die Grenzspannung unterhalb <strong>de</strong>r die Materialzerstörung<br />
<strong>de</strong>s Dämmstoffes vermie<strong>de</strong>n wird.<br />
Bei elastischen Dämmstoffen kommt es zu keiner<br />
Materialzerstörung. Diese Stoffe wer<strong>de</strong>n bei Krafteinwirkung<br />
einfach zusammengedrückt. Als Grenzwert<br />
für die höchstzulässige Zusammendrückung<br />
sind 10 % Dickenverringerung <strong>de</strong>finiert, so dass bei<br />
diesen Stoffen als „Druckfestigkeitswert“ die Druckspannung<br />
bei 10 % Stauchung gilt. Die Ermittlung<br />
dieser Kennwerte erfolgt nach DIN EN 826 [17].<br />
6.3 Langzeitdruckfestigkeit<br />
Wirken auf einen Stoff dauerhaft konstante o<strong>de</strong>r<br />
wechseln<strong>de</strong> Kräfte ein, so ist außer <strong>de</strong>r spontanen<br />
Verformung bei <strong>de</strong>r Krafteinwirkung ein gewisses<br />
„Alterungsverhalten“, bei Schaumkunststoffen als<br />
„Kriechen“ und bei sprödharten Stoffen als „Materialermüdung“<br />
bezeichnet, zu beobachten.<br />
Um in einer Anwendung, bei <strong>de</strong>r auf die Konstruktion<br />
dauerhafte Lasten einwirken, wie in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
beispielsweise <strong>de</strong>r Erddruck, die<br />
gewünschte Funktionsweise <strong>de</strong>r Konstruktion für<br />
die erwartete Lebensdauer sicherzustellen, muss<br />
die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s eingesetzten Materials<br />
<strong>de</strong>n erwarteten Beanspruchungen in <strong>de</strong>r Anwendung<br />
angepasst wer<strong>de</strong>n. Dies geschieht in <strong>de</strong>r<br />
<strong>Perimeterdämmung</strong> und unter lastabtragen<strong>de</strong>n<br />
Gründungsplatten beispielsweise durch Dimensionierung<br />
<strong>de</strong>r Langzeitdruckfestigkeit. Hierfür wer<strong>de</strong>n<br />
von <strong>de</strong>n Materialherstellern Kennwerte angegeben,<br />
die nach DIN EN 1606 [18] in Kriechversuchen ermittelt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Verformungsverhalten von polymeren Hartschaumstoffen<br />
ist abhängig vom zeitlichen Belastungsablauf<br />
und vom Belastungsniveau. Dies ist<br />
zum einen in <strong>de</strong>r Zellstruktur und zum an<strong>de</strong>ren im<br />
Aufbau <strong>de</strong>r Polymermatrix aus einzelnen fa<strong>de</strong>nförmigen<br />
Makromolekülen begrün<strong>de</strong>t.<br />
Während bei Kurzzeitbelastungen mit stetig steigen<strong>de</strong>r<br />
Beanspruchung (z. B. Druckversuch nach DIN<br />
EN 826 [17]) <strong>de</strong>r Zellaufbau und <strong>de</strong>r Matrixwerkstoff,<br />
und hier im wesentlichen die chemischen Bindungen<br />
im Makromolekül das Verformungsverhalten charakterisieren,<br />
wird das Kriechen bei Langzeitbelastung<br />
durch die zwischen <strong>de</strong>n verschlauften Makromolekülen<br />
vorliegen<strong>de</strong>n physikalischen Bindungen (van<br />
<strong>de</strong>r Waals´sche Bindung) geprägt.<br />
Bei dauerhafter Lasteinwirkung weisen Polystyrol-<br />
Hartschaumstoffe ein nichtlinear-viskoelastische<br />
Verhalten auf. Mit <strong>de</strong>m Aufbringen <strong>de</strong>r Last stellt sich<br />
spontan, vergleichbar mit einer Fe<strong>de</strong>r, beim Aufbringen<br />
<strong>de</strong>r Last, eine zur Last proportionale elastische<br />
Verformung ein. Sie bleibt über die gesamte<br />
Zeit konstant und stellt sich bei Entlastung spontan<br />
zurück. Bei dauerhafter Lasteinwirkung wird mit<br />
<strong>de</strong>r Zeit dieser spontanen elastischen Verformung<br />
eine zunehmen<strong>de</strong> viskoelastische Verformung überlagert,<br />
die als Kriechen bezeichnet wird.
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
17<br />
Das Kriechverhalten von Polystyrol-Hartschaumstoffen<br />
wird mit <strong>de</strong>m Ansatz nach DIN EN 1606<br />
(Findley-Verfahren) [18] beschrieben und in Zeitstandsdruckprüfungen<br />
ermittelt. Für die Beschreibung<br />
<strong>de</strong>s Kriechverhaltens eines Produktes ist<br />
danach min<strong>de</strong>stens eine Prüfdauer von 90 Tagen<br />
(2160 h) zu Grun<strong>de</strong> zu legen. Allerdings richtet sich<br />
die erfor<strong>de</strong>rliche Prüfdauer nach <strong>de</strong>r erlaubten Extrapolationszeit,<br />
d. h. sollen Aussagen zum Kriechverhalten<br />
bis zu 50 Jahren (438000 h) gemacht<br />
wer<strong>de</strong>n, dann ist eine Prüfdauer von ca. 2 Jahren<br />
(17520 h) erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Da bei Polystyrol-Hartschaumstoffen kein Bruchversagen<br />
auftritt, son<strong>de</strong>rn sich nur eine zeit- und<br />
belastungsabhängige Verformung einstellt, wird<br />
als Grenzzustand ein Verformungswert festgelegt.<br />
Dieser Verformungswert ist nicht gleichbe<strong>de</strong>utend<br />
mit einem Versagenswert, er ist lediglich als Grenzzustand<br />
<strong>de</strong>finiert.<br />
Basierend auf Langzeiterfahrungen wird als Grenzwert<br />
für Polystyrol-Hartschaum eine Verformung<br />
ε zul<br />
von 2 % bis 5 % im Gebrauchszustand und bis<br />
10 % im Grenzzustand festgelegt [19].<br />
6.4 Wasseraufnahme bei langzeitigem<br />
Eintauchen<br />
Baustoffe können im Kontakt mit Wasser Feuchtigkeit<br />
aufnehmen. Bei Wärmedämmstoffen wird<br />
dadurch <strong>de</strong>ren Dämmvermögen beeinträchtigt. Beson<strong>de</strong>rs<br />
bei <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> ist im Kontakt<br />
mit zeitweilig o<strong>de</strong>r dauerhaft feuchter Er<strong>de</strong>, o<strong>de</strong>r<br />
bei zeitweilig o<strong>de</strong>r dauerhaft drücken<strong>de</strong>m Wasser<br />
sicherzustellen, dass <strong>de</strong>r Wärmedämmstoff dadurch<br />
nicht durchfeuchtet und sein Wärmedämmvermögen<br />
verringert wird.<br />
6.5 Wasseraufnahme im Diffusionsversuch<br />
Unterschiedliche Wasserdampfpartialdrücke an Baukonstruktionen,<br />
zum Beispiel zwischen warmer<br />
Innenluft und <strong>de</strong>r kalten Außenumgebungsluft, versuchen<br />
sich stets auszugleichen. Baukonstruktionen<br />
müssen daher immer so ausgeführt wer<strong>de</strong>n, dass<br />
durch die mit <strong>de</strong>m Partialdruckausgleich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Wasserdampftransporte durch die Bauteile zu<br />
keiner unzulässig hohen Feuchtigkeitsanreicherung<br />
in Bauteilschichten und in <strong>de</strong>r Konstruktion führen.<br />
In <strong>de</strong>r Baupraxis hat sich <strong>de</strong>r Diffusionsversuch<br />
nach DIN EN 12088 [21] als geeignet erwiesen, das<br />
Verhalten eines Baustoffes im dauerhaften Praxiseinsatz<br />
zeitgerafft nachzustellen. Für die <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
sind nur solche Dämmstoffe zu empfehlen,<br />
die bei diesem Diffusionsversuch nach DIN EN<br />
12088 nur eine geringe, baupraktisch nicht relevante<br />
Wassermenge aufnehmen.<br />
6.6 Verhalten bei Frost-Tau-Wechselbeanspruchung<br />
Im Jahresverlauf kann die <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
wechseln<strong>de</strong>m Frost und Tauvorgängen ausgesetzt<br />
sein. Diese Beanspruchung kann im Labor ebenfalls<br />
zeitgerafft mit <strong>de</strong>m in DIN EN 12091 [22] festgelegten<br />
Frost-Tau-Wechselversuch nachgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Für die <strong>Perimeterdämmung</strong> sind nur solche Dämmstoffe<br />
zu empfehlen, die bei diesem Versuch nach<br />
vorangegangenem Diffusionsversuch nach DIN EN<br />
12088 nur eine sehr begrenzte zusätzliche Wassermenge<br />
aufnehmen und <strong>de</strong>ren Druckfestigkeit durch<br />
diese Beanspruchung sich nicht wesentlich verringert.<br />
Durch eine Laborprüfung nach DIN EN 12087 [20]<br />
wird das Verhalten bei langzeitigem Eintauchen in<br />
Wasser ermittelt. Für die <strong>Perimeterdämmung</strong> sind<br />
nur solche Dämmstoffe geeignet, die dabei nur sehr<br />
geringe Feuchtigkeitsmengen aufnehmen.
18 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
6.7 Dämmstoffauswahl<br />
Für die verschie<strong>de</strong>nen Beanspruchungen stehen<br />
unterschiedliche Dämmmaterialien zur Verfügung.<br />
Nicht je<strong>de</strong>r Dämmstoff kann in je<strong>de</strong>m Anwendungsfall<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Im Einzelfall sind die technischen<br />
Baubestimmungen und die bauaufsichtlichen<br />
Regelungen für das entsprechen<strong>de</strong> Produkt<br />
zu berücksichtigen.<br />
Anwendungsbezogene Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen an<br />
die in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> eingesetzten Wärmedämmstoffe<br />
sind in DIN 4108-10 [16] festgelegt.<br />
Tabelle 13 zeigt die wichtigsten „Bestimmungen für<br />
das Bauprodukt“ <strong>de</strong>r Produktgruppen in verschie<strong>de</strong>nen<br />
bauaufsichtlichen Zulassungen.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re nach Frost-Tau-Wechselbeanspruchung<br />
nach EN 12091 zeigt z. B. XPS ein <strong>de</strong>utlich<br />
günstigeres Verhalten als EPS- und PUR-Schaumstoffe.<br />
Außer<strong>de</strong>m ist zu beachten, dass <strong>de</strong>r zugelassene<br />
Dickenbereich produktspezifisch in <strong>de</strong>n Zulassungen<br />
unterschiedlich ist.<br />
Bei <strong>de</strong>r Dämmstoffauswahl müssen die im jeweiligen<br />
Objekt vorliegen<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren Beanspruchungen<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Tabelle<br />
14 wird eine Auswahlhilfe unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>s anstehen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>ns und <strong>de</strong>r Wasserbelastung<br />
gegeben.<br />
Die Angaben in Tabelle 14 stellen <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen<br />
Stand dar, <strong>de</strong>r sich durch kontinuierliche Produktentwicklungen<br />
ständig än<strong>de</strong>rn kann. Falls bei rolligen<br />
Bö<strong>de</strong>n in Hanglagen genauere Untersuchungen <strong>de</strong>r<br />
Bo<strong>de</strong>n- und Wasserverhältnisse zu <strong>de</strong>m Ergebnis<br />
führen, dass <strong>de</strong>r Wasseranfall sehr gering ist, darf<br />
auch mit EPS-Dämmplatten auf die Dränung verzichtet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Tabelle 13: Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n „Bestimmungen für das Bauprodukt“ verschie<strong>de</strong>ner bauaufsichtlicher<br />
Zulassungen als <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
Produkt<br />
Druckfestigkeit<br />
Bemessungswert<br />
<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />
Wasseraufnahme<br />
nach Unterwasserlagerung<br />
Wasseraufnahme<br />
im Diffusionsversuch<br />
Wasseraufnahme<br />
im Frost-Tau-<br />
Wechselversuch<br />
Druckfestigkeitsän<strong>de</strong>rung<br />
nach<br />
Frost-Tau-<br />
Wechselversuch<br />
N/mm² W/(m·K) Vol.-% Vol.-% Vol.-% %<br />
EPS 0,15-0,35 0,035-0,040 3 bis 7 5 bis 20 10 bis 20 < 20<br />
PUR 0,15 0,030 < 5 < 8 < 15 < 20<br />
XPS 0,3-0,7 0,030-0,040 < 0,7 < 3 < 1 < 10<br />
Schaumglasschotter<br />
0,25-0,63 0,110-0,140 10 bis 15 Keine Anfor<strong>de</strong>rung Keine Anfor<strong>de</strong>rung Keine Anfor<strong>de</strong>rung<br />
Schaumglas 0,5-1,2 0,040-0,055 keine Anfor<strong>de</strong>rung Keine Anfor<strong>de</strong>rung Keine Anfor<strong>de</strong>rung Keine Anfor<strong>de</strong>rung<br />
Tabelle 14: Dämmstoffauswahl nach anstehen<strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n und Wasserbelastung<br />
Anstehen<strong>de</strong>r<br />
Bo<strong>de</strong>n<br />
Rolliger Bo<strong>de</strong>n (Kies / Sand)<br />
Bindiger Bo<strong>de</strong>n<br />
Gebäu<strong>de</strong>lage Ebene Hanglage Alle Lagen Alle Lagen<br />
Wasseranfall gering mit<br />
Dränung<br />
ohne<br />
Dränung<br />
drücken<strong>de</strong>s<br />
Wasser<br />
mit<br />
Dränung<br />
ohne<br />
Dränung<br />
drücken<strong>de</strong>s<br />
Wasser<br />
EPS eventuell zulässig nicht zulässig nicht zulässig nicht zulässig<br />
XPS <br />
Schaumglasschotter<br />
eventuell zulässig nicht zulässig nicht zulässig nicht zulässig<br />
Schaumglas
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
19<br />
6.8 Produktkennzeichnung<br />
6.8.1 CE-Kennzeichnung<br />
Nach <strong>de</strong>r Bauproduktenverordnung müssen Wärmedämmstoffe<br />
für die es eine harmonisierte Europäische<br />
Norm (hEN) gibt mit <strong>de</strong>m CE-Zeichen gekennzeichnet<br />
sein.<br />
Zusätzlich erstellt <strong>de</strong>r Hersteller für diese Produkte<br />
eine Leistungserklärung. Durch das anbringen <strong>de</strong>s<br />
CE-Zeichen bestätigt <strong>de</strong>r Hersteller, dass dieses<br />
Produkt alle <strong>de</strong>klarierten Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllt.<br />
Ergänzend zum CE-Zeichen müssen durch einen<br />
Kennzeichnungsschlüssel Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen an<br />
physikalische Kennwerte <strong>de</strong>s Produktes in Klassen<br />
o<strong>de</strong>r Stufen ausgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />
Mit <strong>de</strong>m CE-Zeichen müssen folgen<strong>de</strong> Angaben gemacht<br />
wer<strong>de</strong>n:<br />
■■<br />
Angabe <strong>de</strong>s Herstellers<br />
■■<br />
Das Jahr <strong>de</strong>r ersten Anbringung <strong>de</strong>s<br />
CE-Zeichens auf <strong>de</strong>m Produkt (z. B. 13)<br />
■■<br />
EN-Nummer <strong>de</strong>r europäischen Produktnorm<br />
■■<br />
Produkti<strong>de</strong>ntität<br />
(Ein<strong>de</strong>utiger Bezeichnungsschlüssel)<br />
■■<br />
Referenznummer <strong>de</strong>r Leistungserklärung<br />
(Declaration of Performance DoP)<br />
■■<br />
Brandverhalten<br />
■■<br />
Nennwert <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s und<br />
<strong>de</strong>s Nennwertes <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />
■■<br />
Dicke<br />
■■<br />
Bezeichnungsschlüssel für technische<br />
Eigenschaften<br />
■■<br />
Vorgesehener Verwendungszweck<br />
(z. B. ThIB = Thermal Insulation for Buildings)<br />
Für extrudierten Polystyrol-Hartschaumstoff (XPS)<br />
lautet <strong>de</strong>r Bezeichnungsschlüssel nach DIN EN<br />
13164 beispielsweise:<br />
XPS – EN 13164 – T1 – CS(10\Y)500 – DLT(2)5 – CC(2/1,5/50)180 – WD(V)3 – FTCD1<br />
Dieser Bezeichnungsschlüssel be<strong>de</strong>utet:<br />
T1<br />
CS(10\Y)500<br />
DLT(2)5<br />
Grenzabmaße für die Dicke:<br />
– 2 mm und + 2 mm für Plattendicken kleiner 50 mm – 2 mm und + 3 mm<br />
für 50 ≤ d N<br />
≤ 120 mm – 2 mm und + 6 mm für Plattendicken größer 120 mm<br />
Druckfestigkeit o<strong>de</strong>r Druckspannung bei 10 % Stauchung 500 kPa<br />
Verformung bei Druck- (40kPa) und Temperaturbeanspruchung (70 °C)<br />
für 168 Stun<strong>de</strong>n ist ≤ 5 %<br />
CC(2/1,5/50)180 die gesamte Dickenverringerung beträgt < 2 % und die Kriechverformung < 1,5 %,<br />
wenn <strong>de</strong>r Dämmstoff für einen extrapolierten Zeitraum von 50 Jahren mit einer<br />
Dauerdruckspannung ≤ 180 kPa belastet wird<br />
WD(V)3<br />
FTCD1<br />
die Wasseraufnahme im Diffusionsversuch nach DIN EN 12088 beträgt maximal<br />
3 Vol.-%<br />
nach Frost-Tau-Wechselbeanspruchung gemäß DIN EN 12091 ist die Wasseraufnahme<br />
nicht größer als 1 Vol.-% und die Verringerung <strong>de</strong>r Druckfestigkeit o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Druckspannung bei 10 % Stauchung nicht größer als 10 % <strong>de</strong>s Ausgangswertes<br />
vor <strong>de</strong>r Beanspruchung
20 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
6.8.2 Übereinstimmungsnachweis (Ü-Zeichen)<br />
Für die Anwendung <strong>de</strong>s Bauproduktes in <strong>de</strong>n einzelnen<br />
EU-Län<strong>de</strong>rn können diese nationale Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
nach <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Produktnormen festgelegten<br />
Eigenschaftsklassen o<strong>de</strong>r Eigenschaftsstufen festlegen.<br />
Für Deutschland ist beispielsweise das Brandverhalten<br />
<strong>de</strong>r Produkte durch Fremdüberwachung<br />
einer amtlich anerkannten Prüfstelle nachzuweisen.<br />
Wer<strong>de</strong>n Produkte über bauaufsichtliche Zulassungen<br />
für spezielle Anwendungen zugelassen, sind in<br />
<strong>de</strong>n Zulassungen festgelegte Anfor<strong>de</strong>rungen durch<br />
Eigen- und Fremdüberwachung nachzuweisen. Für<br />
die Produkte wird die Übereinstimmung durch ein<br />
Überwachungszeichen (Ü-Zeichen) dokumentiert.<br />
Die <strong>Perimeterdämmung</strong> erfüllt im baurechtlichen<br />
Sinne „wesentliche Anfor<strong>de</strong>rungen“ im Gebäu<strong>de</strong>.<br />
Die in <strong>de</strong>r jeweiligen Anwendung gestellten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
müssen daher durch Übereinstimmungsnachweise<br />
bestätigt wer<strong>de</strong>n. Die Übereinstimmung<br />
mit <strong>de</strong>n zuvor erläuterten technischen Regeln (zum<br />
Beispiel <strong>de</strong>n DIN-Normen und bauaufsichtlichen<br />
Zulassungen) wer<strong>de</strong>n durch das Ü-Zeichen (Übereinstimmungszeichen<br />
gemäß Bauregelliste A) und/<br />
o<strong>de</strong>r durch das CE-Zeichen (gemäß Bauregelliste B)<br />
dokumentiert. Diese Zeichen wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Produkt<br />
selbst, auf einem an <strong>de</strong>m Produkt befestigten<br />
Etikett o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Verpackung angebracht. Der<br />
Hersteller garantiert damit die Übereinstimmung mit<br />
<strong>de</strong>n technischen Regeln.<br />
Mit <strong>de</strong>m Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen)<br />
müssen folgen<strong>de</strong> Angaben ausgewiesen wer<strong>de</strong>n:<br />
■■<br />
Angabe <strong>de</strong>s Herstellers (gegebenenfalls<br />
verschlüsselt)<br />
■■<br />
die Übereinstimmung mit <strong>de</strong>n technischen<br />
Regeln (Norm o<strong>de</strong>r Zulassung)<br />
■■<br />
<strong>de</strong>r Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />
■■<br />
Zeichen <strong>de</strong>r Zertifizierungsstelle für die<br />
Fremdüberwachung<br />
Für Son<strong>de</strong>ranwendungen, wie zum Beispiel im Bereich<br />
von drücken<strong>de</strong>m Wasser, muss außer<strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>r Verwendbarkeitsnachweis durch Angabe <strong>de</strong>r<br />
Nummer <strong>de</strong>r bauaufsichtlichen Zulassung geführt<br />
wer<strong>de</strong>n. Wer<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Wärmeschutznachweis Bemessungswerte<br />
nach DIN 4108-4 verwen<strong>de</strong>t, kann<br />
<strong>de</strong>r Bauherr o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bauausführen<strong>de</strong> vom Hersteller<br />
<strong>de</strong>s Bauproduktes ein Übereinstimmungszertifikat<br />
for<strong>de</strong>rn, das die angegebenen Bemessungswerte<br />
o<strong>de</strong>r die Definition von Grenzwerten durch eine<br />
notifizierte Prüfstelle bestätigt.<br />
7. Praktische Ausführung<br />
<strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
Voraussetzung für die Verlegung von Dämmplatten<br />
als <strong>Perimeterdämmung</strong> ist die fachgerechte Ausführung<br />
<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>abdichtung nach DIN 18195 [2].<br />
Die erdberührten Bauteile können auch aus wasserundurchlässigem<br />
Beton nach DIN 1045 [23] bestehen.<br />
Eine <strong>Perimeterdämmung</strong> ersetzt jedoch<br />
nicht die Bauwerksabdichtung!<br />
7.1 Verlegen <strong>de</strong>r Dämmplatten im<br />
Wandbereich<br />
7.1.1 Plattenbefestigung<br />
Die Perimeterdämmplatten wer<strong>de</strong>n mit geeigneten<br />
Klebern an <strong>de</strong>n Wandflächen dicht gestoßen, mit<br />
versetzten Fugen im Verband verlegt (vergleiche<br />
Bild 4). Kreuzstöße sind zu vermei<strong>de</strong>n. Die Auswahl<br />
<strong>de</strong>s Klebers ist abhängig von <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Abdichtung<br />
und <strong>de</strong>s Dämmstoffes. Bewährt haben sich geeignete<br />
bituminöse Kleber. Die Verklebung dient hauptsächlich<br />
als Montagehilfe, die die Platten bis zum<br />
Verfüllen <strong>de</strong>s Arbeitsraumes gegen Verschieben<br />
und Verrutschen sichern soll. Zur Vermeidung von<br />
Wärmebrücken sind Platten mit Stufenfalz beson<strong>de</strong>rs<br />
geeignet. Die Dämmschicht sorgt für <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />
<strong>de</strong>r Konstruktion. Darüber hinaus schützt<br />
sie die Abdichtung vor mechanischen Einwirkungen.<br />
In DIN 18195 [2] wer<strong>de</strong>n Perimeterdämmstoffe als<br />
Schutzschichten empfohlen. Beim Verkleben ist darauf<br />
zu achten, dass die Dämmplatten nicht die Abdichtung<br />
beschädigen.<br />
Bei Verwendung von Schaumglas wer<strong>de</strong>n im Standardfall<br />
großformatige so genannte Boards eingesetzt.<br />
Diese Wärmedämmplatten wer<strong>de</strong>n werksseitig<br />
aus mehreren kleinformatigen Schaumglasplatten<br />
zusammengeklebt und mit einer Bitumenkaschierung<br />
versehen. Solche werksseitig bereits<br />
kaschierten Boards benötigen keine zusätzliche<br />
Frostschutzbeschichtung. Unkaschierte Schaumglasdämmplatten<br />
müssen bis zur Frosttiefe mit einer<br />
frostbeständigen, min<strong>de</strong>stens 2 mm dicken Spachtelmasse<br />
gegen Frostschä<strong>de</strong>n geschützt wer<strong>de</strong>n.
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
21<br />
Es ist beson<strong>de</strong>rs darauf zu achten, dass die Perimeterdämmplatten<br />
im Fußpunkt (Hohlkehle) fest<br />
aufstehen. Dies verhin<strong>de</strong>rt ein Abgleiten <strong>de</strong>r Platten<br />
während <strong>de</strong>s Verfüllens <strong>de</strong>r Baugrube und ein späteres<br />
Abrutschen durch Setzungsvorgänge. Dabei<br />
ist auch beson<strong>de</strong>rs auf <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>r Abdichtung<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Hohlkehle zu achten. Die Aufstandsfläche<br />
muss so ausgebil<strong>de</strong>t sein, dass auch eine<br />
Beschädigung <strong>de</strong>r Abdichtung in <strong>de</strong>r Hohlkehle vermie<strong>de</strong>n<br />
wird.<br />
Für die Auswahl eines geeigneten Wärmedämmstoffes<br />
für die <strong>Perimeterdämmung</strong> ist die jeweilige<br />
Beanspruchung zu prüfen. Schaumglas und extrudierter<br />
Polystyrol-Hartschaumstoff dürfen bei allen<br />
anstehen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>narten und Gebäu<strong>de</strong>lagen eingebaut<br />
wer<strong>de</strong>n, auch bei drücken<strong>de</strong>m Wasser, sofern<br />
eine bauaufsichtliche Zulassung für die eingesetzte<br />
Marke vorliegt.<br />
Bild 4: Verlegung <strong>de</strong>r Dämmplatten im Verband<br />
Auch im Bereich von Fenstern muss die Dämmung<br />
wärmebrückenfrei ausgeführt wer<strong>de</strong>n. Deshalb<br />
müssen auch Fensterstürze und Fensterlaibungen<br />
gedämmt wer<strong>de</strong>n. Lichtschächte müssen so angebracht<br />
wer<strong>de</strong>n, dass die <strong>Perimeterdämmung</strong> nicht<br />
unterbrochen wird und keine Wärmebrücken entstehen.<br />
In <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn 5 und 5a ist ein Ausführungsbeispiel<br />
angegeben.<br />
Bild 5: Wärmebrückenfreie Installation <strong>de</strong>r Lichtschächte<br />
Bild 5a: Wärmebrückenfreie Installation <strong>de</strong>r Lichtschächte
22 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
7.1.2 Übergang <strong>Perimeterdämmung</strong> Sockeldämmung<br />
Auch <strong>de</strong>r Kellersockelbereich zwischen Oberkante<br />
Erdreich und aufgehen<strong>de</strong>m, wärmedämmen<strong>de</strong>m<br />
Mauerwerk (Bild 6) o<strong>de</strong>r außenliegen<strong>de</strong>m Wärmedämmverbundsystem<br />
muss gedämmt wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Übergangsbereich zwischen <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
und Sockel ist zu beachten, dass bei Wärmedämmverbundsystemen<br />
die Armierungsschicht und <strong>de</strong>r<br />
Putz ca. 20 bis 30 cm unterhalb <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>oberkante<br />
en<strong>de</strong>n soll [24]. Im erdberührten Bereich ist<br />
<strong>de</strong>r Putz nach Durchtrocknung mit einem geeigneten<br />
Feuchteschutz, z. B. einem Bitumenanstrich,<br />
zu versehen. Dieser ist bis auf die ungeputzten<br />
Perimeterdämmplatten zu ziehen. Außenseitig ist<br />
dieser Feuchteschutz nochmals mit einer Schutzschicht,<br />
z. B. mit einer Noppenfolie, abzu<strong>de</strong>cken.<br />
Das Verputzen von EPS o<strong>de</strong>r XPS Dämmplatten<br />
mit geprägter o<strong>de</strong>r rauer Oberfläche erfolgt nach<br />
Merkblättern <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Mörtelindustrie [25 und 26].<br />
Für das Verputzen <strong>de</strong>r Wärmedämmplatten eignen<br />
sich sowohl Kunstharzputze als auch mineralische<br />
Putze als Oberputz. Die Ausführung erfolgt in Anlehnung<br />
an DIN 18550 [27] in <strong>de</strong>r Mörtelgruppe PII<br />
(Min<strong>de</strong>stdruckfestigkeit 2,5 N/mm²). Eine erhöhte<br />
mechanische Beanspruchbarkeit <strong>de</strong>s Sockels kann<br />
durch erhöht belastbare Wärmedämmplatten, z. B.<br />
XPS-Dämmplatten, eine zusätzliche Armierungsschicht<br />
o<strong>de</strong>r die zusätzliche Einlage eines Rippenstreckmetalls<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>r Dämmstoffe im Übergangsbereich<br />
Sockel/<strong>Perimeterdämmung</strong> ist zu beachten,<br />
dass nicht alle für die Wärmedämmung <strong>de</strong>r Außenwand<br />
geeigneten Dämmstoffe auch für die <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
zugelassen sind. Daher kann ein<br />
Wechsel <strong>de</strong>s Produktes notwendig sein.<br />
7.1.3 Dränung<br />
Wegen einer beson<strong>de</strong>ren Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit<br />
(zum Beispiel wasserundurchlässiger Bo<strong>de</strong>nhorizont)<br />
o<strong>de</strong>r einer beson<strong>de</strong>ren Lage <strong>de</strong>s Bauteils<br />
(zum Beispiel am Hang) können zusätzlich zur<br />
Wärmedämmung Dränmaßnahmen zur Ableitung<br />
<strong>de</strong>s Oberflächen- und Sickerwassers erfor<strong>de</strong>rlich<br />
wer<strong>de</strong>n. Ist eine Dränung erfor<strong>de</strong>rlich, so muss<br />
diese die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r DIN 4095 [3] erfüllen.<br />
Eine Gesamtdränmaßnahme besteht aus Flächendränung<br />
<strong>de</strong>r Wand, Dränrohren, einer Kiespackung,<br />
Filtervlies, Revisionsschächten und einem Anschluss<br />
an die Kanalisation o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Vorfluter.<br />
Bild 6: Sockelbereich, wärmebrückenfreier Anschluss <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> an das wärmedämmen<strong>de</strong><br />
Mauerwerk o<strong>de</strong>r an das außenliegen<strong>de</strong> Wärmedämmverbundsystem
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
23<br />
Die Flächendränung an <strong>de</strong>r Kelleraußenwand kann<br />
nach DIN 4095 auch aus Verbun<strong>de</strong>lementen bestehen,<br />
bei <strong>de</strong>nen Filterschicht und Sickerschicht kombiniert<br />
sind. Diese Dränplatten o<strong>de</strong>r Dränmatten sind<br />
auf <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Erdreich zugewandten Seite <strong>de</strong>r Wärmedämmung<br />
anzuordnen.<br />
Beim Einbau von Perimeterdämmplatten mit integrierten<br />
Dränrillen und aussenseitiger Ab<strong>de</strong>ckung<br />
durch ein Geotextil kann auf diese zusätzlichen<br />
Dränschichten verzichtet wer<strong>de</strong>n (vergleiche Bild 7).<br />
Bei Verwendung von Wärmedämmplatten mit integrierten<br />
Dränrillen ist darauf zu achten, dass die<br />
oberseitigen Öffnungen <strong>de</strong>r Dränrillen in geeigneter<br />
Weise, z. B. mit Kaltbitumenabstrich, verschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n. Damit wird sichergestellt, dass die Dränrillen<br />
beim Verfüllen <strong>de</strong>r Baugrube nicht verstopft<br />
wer<strong>de</strong>n können. Die Oberkante <strong>de</strong>r Dämm- und<br />
Dränplatten muss unterhalb <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>oberkante<br />
liegen. Die Dämm- und Dränplatten müssen dicht<br />
gestoßen an die Wärmedämmplatten im Sockelbereich<br />
anschließen.<br />
Voraussetzung für <strong>de</strong>n Einbau ist <strong>de</strong>r Nachweis<br />
<strong>de</strong>r Dränfähigkeit auch unter höherer Druckbeanspruchung.<br />
Das be<strong>de</strong>utet, dass sich die Schaumstoffstege<br />
zwischen <strong>de</strong>n Dränrillen nicht zusammendrücken<br />
dürfen und somit <strong>de</strong>n verfügbaren<br />
Dränquerschnitt reduzieren. Im Bild 8 ist die Abhängigkeit<br />
<strong>de</strong>r Verformung <strong>de</strong>r Dränrillen von <strong>de</strong>r Druckbeanspruchung<br />
für XPS-Dämmplatten mit eingefrästen<br />
Dränrillen dargestellt.<br />
Bei einer Belastung mit 50 kN/m², was je nach anstehen<strong>de</strong>m<br />
Erdreich etwa einem Erddruck in 5 m bis<br />
7 m Tiefe entspricht, wer<strong>de</strong>n die Stege um ca. 20 %<br />
gestaucht. Das be<strong>de</strong>utet, dass die Tiefe <strong>de</strong>r Rillen<br />
von 5 mm auf 4 mm reduziert wird. Die Dränkapazität<br />
wird somit nur in geringem Masse beeinflusst.<br />
DIN 4095 for<strong>de</strong>rt für Dränelemente vor Wän<strong>de</strong>n<br />
im Regelfall, also in 3 m Tiefe eine Abflussmenge<br />
von min<strong>de</strong>stens 0,30 l/(s·m). Die untersuchten<br />
Dränelemente weisen in 3 m Tiefe eine Abflussmenge<br />
von 1,35 l/(s·m) auf. Sogar in 8 m Tiefe ist die<br />
Abflussmenge noch größer als 1,0 l/(s·m).<br />
Bild 8: Bemessungsnomogramm nach [28] für<br />
Perimeterdämmplatten mit Dränrillen<br />
Bild 7: Einbau von Perimeterdämmplatten aus XPS mit integrierten Dränrillen und außenseitigem<br />
Filtervlies
24 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
Die CE Kennzeichnung <strong>de</strong>s Dränelementes wird<br />
nach <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r DIN EN 13252 vorgenommen.<br />
Zur Sicherstellung <strong>de</strong>r Wirksamkeit <strong>de</strong>r Flächendränung<br />
muss die Dränleitung in einem geeigneten<br />
dränfähigen Material eingebettet und im Gefälle<br />
unterhalb <strong>de</strong>r Oberfläche <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nplatte verlegt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
7.1.4 Baugrubenverfüllung<br />
Nach <strong>de</strong>r Verdingungsordnung für Bauleistungen,<br />
DIN 18300 [29], Erdarbeiten, ist die Wahl <strong>de</strong>s Materials<br />
zum Verfüllen <strong>de</strong>r Baugrube <strong>de</strong>m Auftragnehmer<br />
überlassen. Weitgehend wird mit <strong>de</strong>m vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Erdaushub verfüllt. Hierfür sollten jedoch<br />
Fremdkörper, wie Baustellenabfall, große Steine<br />
etc. entfernt wer<strong>de</strong>n. Gemäß <strong>de</strong>n bauaufsichtlichen<br />
Zulassungen ist zum Verfüllen <strong>de</strong>r Baugrube<br />
gleichmäßig gemischt körniges Sand-Kiesgemisch<br />
zu verwen<strong>de</strong>n. Die Baugrube ist lagenweise zu verfüllen<br />
und mechanisch zu verdichten (siehe Bild 9).<br />
Bei fachgerechter Baugrubenverfüllung benötigen<br />
Hartschaumstoffe keine zusätzliche Schutzschicht.<br />
Besteht beim Verfüllen <strong>de</strong>s Arbeitsraumes die Gefahr<br />
einer Beschädigung <strong>de</strong>r Dämmschicht durch<br />
grobkörniges Material, ist gegebenenfalls ein Anfüllschutz,<br />
einzubauen. Schaumglasplatten müssen<br />
vollflächig mit <strong>de</strong>r werkseits o<strong>de</strong>r bauseits aufgebrachten<br />
bituminösen Deckschicht versehen wer<strong>de</strong>n.<br />
7.2 Verlegen <strong>de</strong>r Dämmplatten im<br />
Bo<strong>de</strong>nbereich<br />
Erhöhte Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n baulichen Wärmeschutz<br />
müssen auch bei <strong>de</strong>n an das Erdreich<br />
grenzen<strong>de</strong>n Bauteilen im Bo<strong>de</strong>nbereich eingehalten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong>de</strong>r außenseitigen Wärmedämmung von<br />
Bo<strong>de</strong>nplatten besteht eine weitgehen<strong>de</strong> Analogie<br />
zwischen Hartschaumstoffen und Schaumglas in <strong>de</strong>r<br />
Verfahrensweise ihrer Verlegung, wenn Schaumglas-Boards<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Unbeschichtete<br />
Schaumglasplatten können nicht im Trockenverfahren<br />
verlegt wer<strong>de</strong>n. Sie müssen in Heißbitumen<br />
eingeschwemmt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Verlegung <strong>de</strong>r Wärmedämmplatten erfolgt lose,<br />
dicht gestoßen im Verband [30]. Die Auflagefläche<br />
für die Wärmedämmplatten muss ausreichend tragfähig<br />
und eben sein. Die Ebenheit wird durch eine<br />
Sauberkeitsschicht erreicht. Diese kann beispielsweise<br />
aus verdichtetem Kies-Sand-Gemisch o<strong>de</strong>r<br />
Magerbeton bestehen. Bei größeren Bauvorhaben<br />
sollte letzterem <strong>de</strong>r Vorzug gegeben wer<strong>de</strong>n, da eine<br />
abgezogene Kiesschicht durch <strong>de</strong>n Baustellenbetrieb<br />
relativ leicht in Mitlei<strong>de</strong>nschaft gezogen wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Zwischen <strong>de</strong>n Dämmplatten und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nplatte<br />
ist eine PE-Folie als Trennlage anzuordnen.<br />
Die Bewehrung für die Betonbo<strong>de</strong>nplatte wird, auf<br />
Abstandshaltern gelagert, oberhalb <strong>de</strong>r Trennlage<br />
verlegt und anschließend die Bo<strong>de</strong>nplatte betoniert.<br />
Auch im Bo<strong>de</strong>nbereich ist die Bauwerksabdichtung<br />
nach DIN 18195 [2] auszuführen. Die Wärmedämmung<br />
<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns kann auch an <strong>de</strong>n Flanken von<br />
Streifenfundamenten hochgeführt wer<strong>de</strong>n. Das führt<br />
zu einer weiteren Reduzierung <strong>de</strong>r Wärmebrückenwirkung<br />
im Fundamentbereich. Dabei können die<br />
Dämmplatten als verlorene Schalung für die Fundamente<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Bild 9: Lagenweise Verdichtung
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
25<br />
Perimeterdämmstoffe unterhalb von Bo<strong>de</strong>nplatten<br />
wer<strong>de</strong>n durch das Eigengewicht <strong>de</strong>r Betonplatte und<br />
die abzuleiten<strong>de</strong>n Verkehrslasten beansprucht. In<br />
<strong>de</strong>r Regel han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong>de</strong>n Verkehrslasten um<br />
ruhen<strong>de</strong> Lasten im Sinne <strong>de</strong>r DIN 1055 [1].<br />
Bei längerfristig nahezu konstant einwirken<strong>de</strong>n<br />
Verkehrslasten ist das Kriechverhalten <strong>de</strong>s Dämmstoffes<br />
bei <strong>de</strong>r Bemessung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nplatte zu berücksichtigen.<br />
Für <strong>de</strong>n Fall dynamischer Beanspruchungen,<br />
z. B. schwingen<strong>de</strong> Maschinen, muss eine<br />
spezielle Bemessung <strong>de</strong>r Konstruktion erfolgen.<br />
Entsprechen<strong>de</strong> Materialkennwerte müssen durch<br />
die Dämmstoffhersteller nachgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Verhalten von XPS unter dynamischer Beanspruchung<br />
wur<strong>de</strong> zum Beispiel in [31] beschrieben.<br />
Die Auswertung <strong>de</strong>r Be- und Entlastungsversuche<br />
ergab, dass die zyklische Belastung gegenüber <strong>de</strong>r<br />
konstanten Belastung die geringere Beanspruchung<br />
darstellt. Demnach kann die Dimensionierung von<br />
Wärmedämmschichten unter zyklischen Belastungen<br />
auf <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Langzeitdruckfestigkeit<br />
abgestützt wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m liegen für XPS<br />
jahrzehntelange Erfahrungen aus <strong>de</strong>m Verkehrswegebau<br />
in Skandinavien vor [32].<br />
Bild 10 zeigt das Beispiel einer wärmegedämmten<br />
Bo<strong>de</strong>nplatte.<br />
7.3 Verlegen im Bereich von<br />
drücken<strong>de</strong>m Wasser<br />
XPS und Schaumglasplatten dürfen auch im Bereich<br />
von ständig o<strong>de</strong>r langanhaltend drücken<strong>de</strong>m<br />
Wasser (Grundwasser) angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, sofern<br />
hierfür bauaufsichtliche Zulassungen vorliegen. Die<br />
Bauwerksabdichtung darf durch die Wärmedämmschicht<br />
in ihrer Funktionsfähigkeit jedoch nicht beeinträchtigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Dämmplatten müssen auf<br />
<strong>de</strong>m zu dämmen<strong>de</strong>n Bauteil im Verband verlegt<br />
und vollflächig mit <strong>de</strong>m Untergrund verklebt wer<strong>de</strong>n,<br />
damit ein Hinterfliesen <strong>de</strong>s Dämmstoffes durch<br />
Wasser verhin<strong>de</strong>rt wird (siehe Bild 11). Der seitliche<br />
Plattenrand ist umlaufend durch Verspachteln mit<br />
einem Kleber o<strong>de</strong>r geeigneten Dichtmassen vor<br />
<strong>de</strong>m Eindringen von Wasser zu schützen. Angeschnittene<br />
Dämmstoffplatten an Gebäu<strong>de</strong>ecken<br />
sind abzuspachteln. Hierzu sind geeignete bituminöse<br />
Dämmstoffkleber anzuwen<strong>de</strong>n.<br />
Neben <strong>de</strong>r Druckbeanspruchung durch das Erdreich<br />
und eventuell angrenzen<strong>de</strong> Bauwerke tritt die<br />
Beanspruchung durch direkte Wassereinwirkung<br />
auf. Hierbei ist neben <strong>de</strong>m hydrostatischen Wasserdruck<br />
auch die Auftriebswirkung zu beachten.<br />
Die Auftriebssicherheit <strong>de</strong>r Wärmedämmplatten ist<br />
nachzuweisen, gegebenenfalls müssen konstruktive<br />
Maßnahmen zur Auftriebssicherung vorgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Bild 10: Verlegung <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong> unter<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nplatte<br />
Bild 11: Vollflächige Verklebung <strong>de</strong>r Dämmplatten
26 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
Gemäß DIN EN 1997-1 (Euroco<strong>de</strong> 7) [33] ergibt sich folgen<strong>de</strong> Ungleichung zum Nachweis <strong>de</strong>r<br />
Auftriebssicherheit (Grenzzustand UPL):<br />
G dst,k<br />
· γ G,dst<br />
+ Q dst,rep<br />
· γ Q,dst<br />
≤<br />
Gstbt,k · γ G,stb + T k · γ G,stb<br />
(Gl. 1)<br />
mit:<br />
G dst,k<br />
γ G,dst<br />
charakteristischer Wert ständiger <strong>de</strong>stabilisieren<strong>de</strong>r vertikaler Einwirkungen<br />
Teilsicherheitsbeiwert für ständige <strong>de</strong>stabilisieren<strong>de</strong> vertikale Einwirkungen im<br />
Grenzzustand UPL (Tabelle 5)<br />
Q dst,rep<br />
charakteristischer bzw. repräsentativer Wert verän<strong>de</strong>rlicher <strong>de</strong>stabilisieren<strong>de</strong>r<br />
vertikaler Einwirkungen (ist bei <strong>de</strong>r gegenständlichen Betrachtung nicht vorhan<strong>de</strong>n)<br />
γ Q,dst<br />
G stb,k<br />
Teilsicherheitsbeiwert für <strong>de</strong>stabilisieren<strong>de</strong> verän<strong>de</strong>rliche Einwirkungen im Grenzzustand UPL<br />
unterer charakteristischer Wert stabilisieren<strong>de</strong>r ständiger, vertikaler Einwirkungen <strong>de</strong>s Bauwerks<br />
γ G,stb<br />
Teilsicherheitsbeiwert für stabilisieren<strong>de</strong> ständige Einwirkungen im Grenzzustand UPL (Tabelle 5)<br />
T k<br />
zusätzlich als stabilisieren<strong>de</strong> Einwirkung angesetzte charakteristische Scherkraft<br />
Nach Umformung <strong>de</strong>r Gleichung und unter Berücksichtigung,<br />
dass Q dst,rep<br />
= 0, ergibt sich folgen<strong>de</strong> Ungleichung:<br />
Bemessungswert <strong>de</strong>r Auftriebskraft [kN/m]<br />
G dst,k<br />
· γ G,dst<br />
- G stbt,k<br />
· γ G,stb<br />
≤ T k<br />
· γ G,stb<br />
Letztlich ist <strong>de</strong>r Nachweis <strong>de</strong>r Auftriebssicherheit so<br />
zu führen, dass die Bedingung nach DIN EN 1997-1<br />
E G,d<br />
≤ R d<br />
eingehalten wird.<br />
Der Bemessungswert <strong>de</strong>r Auftriebskraft (E G,d<br />
) ergibt<br />
sich für unterschiedliche Eintauchtiefen und verschie<strong>de</strong>ne<br />
Dicken <strong>de</strong>r Dämmschicht aus Bild 12:<br />
16,0<br />
14,0<br />
12,0<br />
10,0<br />
8,0<br />
6,0<br />
4,0<br />
2,0<br />
Dämmstoffdicke d = 100 mm<br />
Dämmstoffdicke d = 200 mm<br />
Dämmstoffdicke d = 300 mm<br />
Dämmstoffdicke d = 400 mm<br />
0,0<br />
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0<br />
Eintauchtiefe h <strong>de</strong>r Dämmplatten in das Grundwasser [m]<br />
Dieser Auftriebskraft sind die Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> (R d<br />
) aus<br />
<strong>de</strong>m anstehen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r horizontalen Komponente<br />
<strong>de</strong>s Wasserdrucks und die Klebekraft <strong>de</strong>s<br />
Perimeterklebers gegenüberzustellen.<br />
Der Nachweis <strong>de</strong>r Auftriebssicherung gilt für XPS<br />
beispielsweise als erbracht, wenn:<br />
■■<br />
die Dämmplatten vollflächig mit <strong>de</strong>m Untergrund<br />
verklebt wer<strong>de</strong>n.<br />
■■<br />
bei einer maximalen Dicke <strong>de</strong>r Dämmstoffschicht<br />
von 400 mm <strong>de</strong>r Wasserhöchststand höchstens<br />
bis 1 m unter Gelän<strong>de</strong>oberkante reicht.<br />
■■<br />
bei einer maximalen dicke <strong>de</strong>r Dämmstoffschicht<br />
von 200 mm <strong>de</strong>r Grundwasserstand bis höchstens<br />
0,5 m unter Gelän<strong>de</strong>oberkante reicht<br />
■■<br />
konstruktive Vorkehrungen zur Auftriebssicherung<br />
getroffen wer<strong>de</strong>n. Dabei kann beispielsweise <strong>de</strong>r<br />
unmittelbare Anschluss an ein Wärmedämmverbundsystem<br />
o<strong>de</strong>r an einschaliges aufgehen<strong>de</strong>s<br />
Mauerwerk als Auftriebssicherung bereits ausreichend<br />
sein.<br />
Beim Nachweis <strong>de</strong>r Auftriebssicherung ist darauf zu<br />
achten, dass keine schädlichen Scherspannungen<br />
in die bituminöse Abdichtung eingeleitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Bild 12: Bemessungswert <strong>de</strong>r Auftriebskraft [kN/m]
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
27<br />
7.4 Dämmung unter lastabtragen<strong>de</strong>n<br />
Gründungsplatten<br />
7.4.1 Allgemeines<br />
Plattengründungen wer<strong>de</strong>n aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Energieeinsparung<br />
häufig unterseitig mit einer Wärmedämmung<br />
versehen (siehe Bild 14). Die dafür geeigneten<br />
Perimeterdämmstoffe wur<strong>de</strong>n vom Deutschen<br />
Institut für Bautechnik (DIBt) allgemein bauaufsichtlich<br />
zugelassen. In <strong>de</strong>n Zulassungen sind die zulässigen<br />
Bemessungswerte <strong>de</strong>r Dauerdruckspannungen<br />
festgelegt. Die Festlegung dieser Werte basiert<br />
auf Sicherheitsannahmen, die <strong>de</strong>m spezifischen<br />
Materialverhalten <strong>de</strong>s Dämmstoffes Rechnung tragen<br />
[19].<br />
Zahlreiche Gebäu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n heute auf Plattengründungen<br />
gebaut. Sie sind beson<strong>de</strong>rs dann von<br />
Vorteil, wenn die Untergeschosse im Grundwasser<br />
stehen („Weiße Wanne“). In <strong>de</strong>r Praxis spricht man<br />
in diesem Zusammenhang von Flächengründungen,<br />
Fundamentplatten o<strong>de</strong>r auch Gründungsplatten. Der<br />
Begriff „lastabtragen<strong>de</strong> Gründungsplatte“ trifft dabei<br />
sowohl auf Bo<strong>de</strong>nplatten zu, die direkt durch Bauwerkslasten<br />
beaufschlagt wer<strong>de</strong>n als auch auf Bo<strong>de</strong>nplatten<br />
die biegesteif mit lastabtragen<strong>de</strong>n Gründungskörpern<br />
(Einzel-, Steifenfundamente, Pfähle)<br />
verbun<strong>de</strong>n sind.<br />
Die Beson<strong>de</strong>rheit für die Anwendung von Wärmedämmstoffen<br />
unter Gründungsplatten besteht darin,<br />
dass <strong>de</strong>r Wärmedämmstoff nicht nur das Eigengewicht<br />
aus <strong>de</strong>r Platte und die Verkehrslasten auf <strong>de</strong>r<br />
Platte (nicht ständig einwirken<strong>de</strong> Lasten), wie bei<br />
Bo<strong>de</strong>nplatten ohne Gründungsfunktion, son<strong>de</strong>rn<br />
ständig einwirken<strong>de</strong> Lasten und Verkehrslasten <strong>de</strong>r<br />
Gebäu<strong>de</strong>konstruktion abtragen muss.<br />
Die bei<strong>de</strong>n Lastarten wer<strong>de</strong>n in DIN 1055 [1] wie folgt<br />
<strong>de</strong>finiert: Ständige Last ist die Summe <strong>de</strong>r unverän<strong>de</strong>rlichen<br />
Lasten, also das Gewicht <strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r stützen<strong>de</strong>n Bauteile und <strong>de</strong>r unverän<strong>de</strong>rlichen,<br />
von <strong>de</strong>n tragen<strong>de</strong>n Bauteilen dauernd aufzunehmen<strong>de</strong>n<br />
Lasten. Verkehrslast ist die verän<strong>de</strong>rliche o<strong>de</strong>r<br />
bewegliche Belastung auf die tragen<strong>de</strong>n Bauteile.<br />
Die Belastungen aus <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n über die<br />
Gründungsplatte aus Stahlbeton und <strong>de</strong>n darunter<br />
liegen<strong>de</strong>n Wärmedämmstoff in das Erdreich übertragen.<br />
Die Größe <strong>de</strong>r Belastungen (Pressungen) die<br />
auf <strong>de</strong>n Dämmstoff wirken, hängt ab von:<br />
■■<br />
<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>lasten<br />
■■<br />
<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>konstruktion<br />
(z. B. Skelettbau, Bauwerk mit Querwän<strong>de</strong>n)<br />
■■<br />
<strong>de</strong>r Dimensionierung <strong>de</strong>r Gründungsplatte<br />
(z. B. Dicke, Plattenüberstand)<br />
■■<br />
<strong>de</strong>r Festigkeit und Beschaffenheit <strong>de</strong>s Baugrun<strong>de</strong>s.<br />
Die Bemessung <strong>de</strong>r Gründungsplatte erfolgt nach<br />
<strong>de</strong>r Theorie elastisch gebetteter Platten [34]. Die gebräuchlichsten<br />
Verfahren sind das Bettungsmodulund<br />
das Steifemodulverfahren. Durch langjährige<br />
Untersuchungen an Polystyrol-Hartschaumstoffen<br />
konnten abgesicherte Langzeitkennwerte über das<br />
Kriechverhalten dieser Baustoffe gewonnen wer<strong>de</strong>n,<br />
die die Anwendung dieser Wärmedämmstoffe<br />
unter lastabtragen<strong>de</strong>n Gründungsplatten ermöglicht.<br />
Beispielsweise wer<strong>de</strong>n für Wärmedämmstoffe aus<br />
XPS die in Tabelle 14 zusammengestellten Werte<br />
für die zulässigen Druckspannungen angegeben<br />
[35 und 36].<br />
Tabelle 14: Zulässige Druckspannungen für XPS<br />
nach allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />
[35 und 36]<br />
Nennwert <strong>de</strong>r Kurzzeitdruckfestigkeit<br />
in N/mm²<br />
Bemessungswert <strong>de</strong>r Druckspannung<br />
f cd<br />
* in N/mm²<br />
0,30 0,185<br />
0,50 0,255<br />
0,70 0,355<br />
Bild 13: <strong>Perimeterdämmung</strong> unter Gründungsplatte<br />
mit XPS<br />
* Werte können je nach bauaufsichtlich zugelassenem Produkt<br />
variieren
28 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
Hierzu können zugehörige Bettungsmoduli für die<br />
Dämmschicht in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Dämmstoffdicke<br />
angegeben wer<strong>de</strong>n (Tabelle 15). Für die Berechnung<br />
wur<strong>de</strong> die Näherungsformel für dünne<br />
Schichten verwen<strong>de</strong>t:<br />
k D<br />
= E D<br />
/ d D<br />
E D<br />
= Ε 50<br />
E-Modul <strong>de</strong>r gestauchten Extru<strong>de</strong>rschaumplatte<br />
nach 50 Jahren<br />
d D<br />
= Dämmschichtdicke<br />
Nach <strong>de</strong>n allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />
für XPS-Dämmstoffe gilt für Dämmstoffschichten,<br />
die kleiner 140 mm sind: „Bei Bauwerken, die<br />
auf Setzungen empfindlich reagieren, ist diese Verformung<br />
gegebenenfalls zu berücksichtigen“. Ein<br />
Vergleich <strong>de</strong>r Bettungsmoduli für die XPS-Dämmschicht<br />
mit <strong>de</strong>nen von Bo<strong>de</strong>narten zeigt, dass in<br />
vielen Fällen die Wärmedämmschicht steifer o<strong>de</strong>r<br />
gleich steif ist wie <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong> Bo<strong>de</strong>n. Der Anteil<br />
<strong>de</strong>r Verformungen aus <strong>de</strong>m XPS-Dämmstoff ist<br />
wegen <strong>de</strong>r im Verhältnis zur Dicke <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nschicht<br />
dünnen Dämmschicht ohne baupraktische Be<strong>de</strong>utung.<br />
Für Dämmstoffschichten größer 120 mm müssen<br />
zwei Extremfälle betrachtet wer<strong>de</strong>n:<br />
a) Setzungsberechnung für <strong>de</strong>n Baugrund ohne Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r Dämmstoffschicht.<br />
b) Setzungsberechnung für <strong>de</strong>n Baugrund und die<br />
Wärmedämmschicht unter Verwendung <strong>de</strong>s Elastizitätsmoduls<br />
<strong>de</strong>r gestauchten Dämmstoffschicht<br />
nach 50 Jahren. Diese Elastizitätsmoduli wer<strong>de</strong>n in<br />
<strong>de</strong>n Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen <strong>de</strong>r<br />
Hersteller angegeben.<br />
Die horizontale <strong>Perimeterdämmung</strong> kann auch im<br />
Bereich von Grundwasser o<strong>de</strong>r lange anhalten<strong>de</strong>m<br />
Sickerwasser eingebaut wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Eindringtiefe<br />
in das Wasser sind die Grenzwerte <strong>de</strong>r Zulassung<br />
zu beachten. Im Bereich von drücken<strong>de</strong>m Wasser<br />
muss die Außenkante <strong>de</strong>r Dämmschicht mit einer<br />
geeigneten Bitumenmasse abgespachtelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Wird die Bo<strong>de</strong>nplatte komplett gedämmt (man<br />
spricht dann von einen Bauteil mit erhöhtem Erdübergangswi<strong>de</strong>rstand)<br />
verliert <strong>de</strong>r Fundamenter<strong>de</strong>r nach<br />
E DIN 18014 [37] seine Funktionsfähigkeit. Anstelle<br />
<strong>de</strong>s Fundamenter<strong>de</strong>rs muss dann ein sogenannter<br />
Ringer<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> verlegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Tabelle 15: Bettungsmoduli k D<br />
bei Ausnutzung <strong>de</strong>r zulässigen Druckspannung für XPS-Dämmstoffe mit<br />
allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung [35 und 36] in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Dämmstoffdicke.<br />
Dämmstoffdicke in mm<br />
k D<br />
in MN/m³<br />
f cd<br />
= 0,185 N/mm²*<br />
k D<br />
in MN/m³<br />
σ zul<br />
= f cd<br />
=0,255 N/mm²*<br />
k D<br />
in MN/m³<br />
σ zul<br />
= f cd<br />
=0,355 N/mm²*<br />
50 100,0 200,0 280,0<br />
60 83,3 166,7 233,3<br />
80 62,5 125,0 175,0<br />
100 50,0 100,0 140,0<br />
120 41,7 83,3 116,7<br />
140 35,7 71,4 100,0<br />
160 31,3 62,5 87,5<br />
180 27,8 55,6 77,8<br />
200 25,0 50,0 70,0<br />
220 22,7 45,5 63,6<br />
240 20,8 41,7 58,3<br />
260 19,2 38,5 53,8<br />
280 17,9 35,7 50,0<br />
300 16,7 33,3 46,7<br />
* Werte können je nach bauaufsichtlich zugelassenem Produkt variieren
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
29<br />
Tabelle 16: Erfahrungswerte für Bettungsmoduli<br />
unterschiedlicher Bo<strong>de</strong>narten bei mittlerer Belastung<br />
[38].<br />
Bo<strong>de</strong>nart<br />
Bindige Bö<strong>de</strong>n weich 1-2<br />
Bindige Bö<strong>de</strong>n steif und halbfest 2-5<br />
Nichtbindige Bö<strong>de</strong>n locker gelagert 10-20<br />
Nichtbindige Bö<strong>de</strong>n mitteldicht gelagert 20-30<br />
Nichtbindige Bö<strong>de</strong>n dicht gelagert 30-50<br />
Der Gesamtbettungsmodul k m<br />
ergibt sich aus <strong>de</strong>m<br />
Bettungsmodul k D<br />
<strong>de</strong>r Dämmschicht und <strong>de</strong>m Bettungsmodul<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nschichten k 1<br />
,.... k n<br />
zu<br />
k m<br />
= 1/ ( 1/k D<br />
+ 1/k 1<br />
+ …. + 1/k n<br />
).<br />
Bettungsmodul k<br />
in MN/m³<br />
Eine Berücksichtigung <strong>de</strong>r Dämmstoffdicke bei <strong>de</strong>r<br />
Ermittlung <strong>de</strong>r Verformungen ist nach <strong>de</strong>r allgemeinen<br />
bauaufsichtlichen Zulassung bei Schaumglas<br />
aufgrund <strong>de</strong>r größeren Steifigkeit im Verhältnis zum<br />
Baugrund nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Über <strong>de</strong>r Dämmschicht ist eine Schutzschicht,<br />
beispielsweise eine PE-Folie zu verlegen. Sie verhin<strong>de</strong>rt<br />
das Eindringen <strong>de</strong>r Zementmilch beim Betonieren<br />
<strong>de</strong>r Gründungsplatte.<br />
Ob eine dampfbremsen<strong>de</strong> Schicht eingebaut wer<strong>de</strong>n<br />
muss, kann durch Berücksichtigung <strong>de</strong>s Wasserdampfdiffusionsstroms<br />
in <strong>de</strong>r Konstruktion entschie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong>de</strong>n neu erteilten Zulassungen (abZ) für XPS<br />
Dämmstoffe wur<strong>de</strong> nun auch <strong>de</strong>r Abtrag von horizontalen<br />
Lasten über die Dämmschicht zugelassen.<br />
Damit können Lasten aus Erddruck, Windlasten und<br />
Erdbeben direkt über <strong>de</strong>n Dämmstoff in <strong>de</strong>n Untergrund<br />
abgeleitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Bild 13 ist <strong>de</strong>r Schichtenaufbau für XPS angegeben.<br />
Tabelle 17: Zulässige Druckspannungen für<br />
Schaumglas nach bauaufsichtlichen Zulassungen<br />
[39 und 40].<br />
Nennwert <strong>de</strong>r Kurzzeitdruckfestigkeit<br />
in N/mm²<br />
Bemessungswert <strong>de</strong>r Druckspannung<br />
f cd<br />
* in N/mm²<br />
0,40 nicht zugelassen<br />
0,60 0,27<br />
0,90 0,35<br />
1,60 0,53<br />
Die Dämmplatten aus XPS können ein-, zwei- und<br />
dreilagig im Verband ohne Kreuzstöße verlegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Es wird empfohlen, dass die Dämmplatten auf<br />
eine Sauberkeitsschicht (z. B. aus Magerbeton) o<strong>de</strong>r<br />
auf eine eben abgezogene, stark verdichtete Kiessandschicht<br />
verlegt wer<strong>de</strong>n. Der Untergrund muss<br />
ausreichend eben sein, um ein vollflächiges Aufliegen<br />
<strong>de</strong>r Dämmplatten zu gewährleisten.<br />
Bild 14: Schichtenaufbau für die Wärmedämmung<br />
unter Gründungsplatten mit XPS [30]
30 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
7.4.2 Wärmedämmschüttung<br />
Als lose Wärmedämmschüttung unter Gründungsplatten<br />
kann Schaumglassschotter angewen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Die allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />
regeln hierzu neben <strong>de</strong>m Anwendungsbereich<br />
und <strong>de</strong>n Bestimmungen für Entwurf und Bemessung<br />
auch die Umweltverträglichkeit. Hierbei<br />
müssen hinsichtlich <strong>de</strong>r Umweltverträglichkeit die<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r „Grundsätze zur Bewertung <strong>de</strong>r<br />
Auswirkungen von Bauprodukten auf Bo<strong>de</strong>n und<br />
Grundwasser“ erfüllt wer<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s Anhangs I-D.1 dieser Grundsätze.<br />
Die relevanten Elemente für Glasschaumschotter<br />
sind in <strong>de</strong>r Tabelle 18 aufgeführt.<br />
Tabelle 18: Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Wärmedämmstoff<br />
Zeile Element Geringfügigkeitsschwelle<br />
[μg/l]<br />
1 Arsen (As) 10<br />
2 Blei (Pb) 7<br />
3 Cadmium (Cd) 0,5<br />
4 Chrom III (Cr) 7<br />
5 Kupfer (Cu) 14<br />
6 Nickel (Ni) 14<br />
7 Quecksilber (Hg) 0,2<br />
8 Zink (Zn) 58<br />
Wärmedämmschichten unter Gründungsplatten aus<br />
Schaumglasschotter können in Dicken von 120 mm<br />
bis 600 mm hergestellt wer<strong>de</strong>n. Der geschüttete<br />
Dämmstoff ist im Verhältnis 1,3:1 zu verdichten. Bei<br />
Planungsdichten größer 300 mm ist <strong>de</strong>r Wärmedämmstoff<br />
in zwei Lagen zu schütten und jeweils zu<br />
verdichten.<br />
Der Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit kann<br />
nur für die verdichtete Dicke <strong>de</strong>r Schaumglasschotterschicht<br />
angenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei Wärmedämmschüttungen aus Schaumglasschotter<br />
treten Verformungen durch Stauchung <strong>de</strong>r<br />
Dämmschicht auf. Es darf angenommen wer<strong>de</strong>n,<br />
dass bei Einhaltung <strong>de</strong>r Spannungen <strong>de</strong>r Tabelle 19<br />
eine Stauchung von 2 % nicht überschritten wird.<br />
Tabelle 19: Zulässige Druckspannungen und<br />
Wärmeleitfähigkeiten für Schaumglasschotter nach<br />
bauaufsichtlichen Zulassungen<br />
Die Anwendung von Schaumglasschotter im Kapillarsaum<br />
<strong>de</strong>s Grundwasssers und im Bereich von<br />
drücken<strong>de</strong>m Wasser ist nicht zulässig. Der anstehen<strong>de</strong><br />
Bo<strong>de</strong>n muss gut wasserdurchlässig sein. Bei<br />
Vorhan<strong>de</strong>nsein von bindigen o<strong>de</strong>r geschichteten<br />
Bö<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>nen Stau- o<strong>de</strong>r Schichtenwasser auftreten<br />
kann, ist eine Dränung nach DIN 4095 vorzusehen.<br />
Kurzzeitdruckfestigkeit<br />
Bemessungswert<br />
<strong>de</strong>r Druckspannung<br />
f cd<br />
610 275 0,110<br />
380 170 0,120<br />
630 280 0,110<br />
560 270 0,140<br />
250 115 0,140<br />
Bemessungswert<br />
<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />
im Verdichtetem<br />
Zustand
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
31<br />
7.5 Nachträgliche Wärmedämmung und<br />
Frostschutz<br />
Die Praxis zeigt, dass eine zunehmen<strong>de</strong> Zahl von<br />
nichtunterkellerten Gebäu<strong>de</strong>n auf Plattenfundamenten<br />
an Stelle von Streifenfundamenten gegrün<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Hierbei stellt sich die Frage nach <strong>de</strong>m Frostschutz<br />
<strong>de</strong>r Gründungsplatte. Es besteht nämlich die<br />
Gefahr, dass sich in <strong>de</strong>n Wintermonaten unter <strong>de</strong>r<br />
Platte Frosttemperaturen einstellen, die zur Bildung<br />
von Eislinsen und damit in Abhängigkeit vom Bo<strong>de</strong>n<br />
zu Frosthebungen führen können.<br />
Aus Nordamerika und Skandinavien ist <strong>de</strong>r Einsatz<br />
von sogenannten „Frostschirmen“ aus XPS<br />
o<strong>de</strong>r EPS hoher Rohdichte bekannt. Die „Schirme“<br />
wer<strong>de</strong>n durch horizontal am Gebäu<strong>de</strong>rand verlegte<br />
Wärmedämmplatten gebil<strong>de</strong>t. Diese Maßnahme<br />
kann auch bei <strong>de</strong>r nachträglichen Wärmedämmung<br />
angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, wenn an <strong>de</strong>r Kellerwand keine<br />
Aufgrabung erfolgen soll.<br />
Die Dimensionierung <strong>de</strong>s Frostschirmes hängt neben<br />
<strong>de</strong>r Außentemperatur und <strong>de</strong>ren zeitlichem Verlauf,<br />
von <strong>de</strong>r Wärmedämmung <strong>de</strong>r Gründungsplatte<br />
und <strong>de</strong>r Innentemperatur <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s ab. In<br />
[40] wur<strong>de</strong> gezeigt, dass beson<strong>de</strong>rs gut gedämmte<br />
Bo<strong>de</strong>nplatten, z. B. von Passivhäusern, <strong>de</strong>n ungünstigsten<br />
Fall darstellen, da hier das Gebäu<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>n Untergrund nur noch gering aufheizt. Aus <strong>de</strong>n<br />
rechnerischen Untersuchungen wird abgeleitet,<br />
dass ein Frostschirm von 1,25 m Breite und 8 cm<br />
Dicke in unseren Regionen die Unterfrierung <strong>de</strong>r<br />
Bo<strong>de</strong>nplatte sicher ausschließt.<br />
Ähnliche Ergebnisse erbrachten auch theoretische<br />
Untersuchungen für Fertighäuser, bei <strong>de</strong>nen die<br />
Wirkung waagerechter und senkrechter Frostschirme<br />
untersucht wur<strong>de</strong> [41].<br />
Für eine Frostperio<strong>de</strong> mit t e<br />
= -10°C konstant über<br />
einen Zeitraum von 100 Stun<strong>de</strong>n und einer Dämmschichtbreite<br />
von 1250 mm wur<strong>de</strong> eine Temperatur<br />
unterhalb <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>ran<strong>de</strong>s (Gründungsplattenrand)<br />
von 1 °C bis 3 °C berechnet.<br />
8. Langzeitverhalten von<br />
Perimeterdämmstoffen<br />
8.1 Langzeiterfahrung<br />
Wärmedämmstoffe aus Schaumglas und XPS haben<br />
sich als <strong>Perimeterdämmung</strong>en langzeitig bewährt.<br />
Diese positiven praktischen Erfahrungen<br />
führten auch dazu, dass XPS- Wärmedämmstoffe<br />
und Schaumglas für die Anwendung als <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
in DIN 4108-2 [7] genormt wur<strong>de</strong>n.<br />
Die XPS-Perimeterdämmplatten sind seit 1980<br />
bauaufsichtlich zugelassen. Über die Langzeitbewährung<br />
<strong>de</strong>r XPS-Perimeterdämmplatten liegen eine<br />
Reihe von positiven Gutachten neutraler Bausachverständiger<br />
vor [42 bis 43], die die Langzeitbewährung<br />
bestätigen.<br />
Spezielle EPS-Produkte, die durch oberflächige Hydrophobierung<br />
wasserabweisend eingestellt wer<strong>de</strong>n<br />
und dadurch ein geringeres Wasseraufnahmeverhalten<br />
aufweisen als herkömmliches EPS, sind seit<br />
einigen Jahren ebenfalls für Anwendungen in <strong>de</strong>r<br />
<strong>Perimeterdämmung</strong> bauaufsichtlich zugelassen.<br />
Für PUR-Dämmstoffe und Schaumglasschotter liegt<br />
die kürzeste baupraktische Erfahrung vor. Sie sind<br />
erst seit kurzem für Anwendungen in <strong>de</strong>r <strong>Perimeterdämmung</strong><br />
bauaufsichtlich zugelassen.<br />
8.2 Wärmedämmwert<br />
Zahlreiche praktische Untersuchungen haben gezeigt,<br />
dass Perimeterdämmplatten aus XPS auch<br />
langfristig die geplanten Wärmedämmwerte behalten.<br />
Bei fachgerechtem Einbau <strong>de</strong>r Wärmedämmplatten<br />
ist die Feuchteaufnahme gering [43]. Aus<br />
Messergebnissen <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit von XPS-<br />
Proben im Ausbauzustand ist bekannt (Tabelle<br />
18), dass auch nach jahrzehntelanger Nutzung die<br />
vorhan<strong>de</strong>ne Wärmeleitfähigkeit <strong>de</strong>utlich geringer<br />
ist als <strong>de</strong>r zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Einbaus gültige Bemessungswert<br />
<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit. Damit ist <strong>de</strong>r<br />
Wärmedämmwert immer noch höher als geplant.
32 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
Tabelle 20: Typische Ergebnisse aus Probenahmen<br />
von Perimeterdämmstoffen nach Messungen<br />
<strong>de</strong>s Forschungsinstitutes für Wärmeschutz e. V.,<br />
FIW München<br />
Alter in<br />
Jahren<br />
gemessene<br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
λ feucht, Messwert<br />
W/(m·K)<br />
Bemessungswert<br />
<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />
λ R<br />
W/(m·K)<br />
gemessene<br />
Druckfestigkeit<br />
N/mm²<br />
5 0,029 0,035 0,45<br />
5 0,029 0,035 0,35<br />
11 0,0328 0,035 0,35<br />
11 0,0293 0,035 0,46<br />
8 0,0345 1) 0,035 0,35<br />
1)<br />
im Grundwasser<br />
8.3 Druckfestigkeit<br />
Die Druckfestigkeit ist ein wichtiges Kriterium für die<br />
Dauerhaftigkeit eines Perimeterdämmstoffes. Reduziert<br />
sich die Druckfestigkeit nach mehrjähriger<br />
Nutzung <strong>de</strong>utlich (> 10 %), ist das ein Hinweis auf<br />
negative Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Stoffstruktur.<br />
8.5 Beständigkeit gegen Verrottung und<br />
Tierangriff<br />
Extrudierte Polystyrol-Hartschaumplatten sind gegen<br />
Huminsäuren und an<strong>de</strong>re aggressive Stoffe im<br />
Bo<strong>de</strong>n beständig.<br />
Extrudierte Polystyrol-Hartschaumstoffe bil<strong>de</strong>n keinen<br />
Nährbo<strong>de</strong>n für Mikroorganismen; sie verrotten<br />
nicht. Nagetieren o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rem Ungeziefer können<br />
sie nicht als Nahrung dienen, diese können sich aber<br />
darin einnisten. Das Statens Vag-och Trafikinstitut,<br />
Linköping/Schwe<strong>de</strong>n, hat Extru<strong>de</strong>rplatten untersucht,<br />
die 12,5 Jahre unter einer Straße und in <strong>de</strong>ren<br />
Randbereich mit 40 cm Erdüber<strong>de</strong>ckung eingebaut<br />
waren. An <strong>de</strong>n Platten konnten keine Schä<strong>de</strong>n durch<br />
Nagetiere, Insekten o<strong>de</strong>r Würmer festgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Auch an <strong>de</strong>n zur Erlangung <strong>de</strong>r Zulassung entnommenen<br />
zahlreichen Perimeterplatten (maximal<br />
15 Jahre alt), konnten keine Schädigungen durch<br />
Tiere festgestellt wer<strong>de</strong>n [45].<br />
Die Ergebnisse für XPS zeigen, dass die Dauerhaftigkeit<br />
dieses Dämmstofftyps in <strong>de</strong>r Perimeteranwendung<br />
nicht beeinträchtigt wird. Die Druckfestigkeitswerte<br />
sind größer o<strong>de</strong>r entsprechen <strong>de</strong>n<br />
Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Zulassungen.<br />
8.4 Wurzelfestigkeit<br />
Extrudierte Polystyrol-Hartschaumplatten wur<strong>de</strong>n<br />
nach DIN 4038 „Vergussmassen für Abwasserkanäle<br />
und -Leitungen aus Steinzeug- und Betonmuffenrohren“<br />
auf Wurzelfestigkeit geprüft. Testpflanzen<br />
waren Lupinen (Lupinus Albus). Die Versuche<br />
haben ergeben, daß die Lupinenwurzeln nicht in die<br />
Hartschaumplatten einwachsen. Durch die Stoßfugen<br />
mit Stufenfalz waren einzelne Pflanzenwurzeln<br />
hindurchgewachsen. Weitere Untersuchungen nach<br />
<strong>de</strong>m FLL-Verfahren (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung<br />
Landschaftsbau e. V.) [44] haben<br />
ergeben, daß auch Pflanzen mit aggressiverem<br />
Wurzelverhalten die Dämmplatten nicht schädigen.
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
33<br />
9. Literaturhinweise<br />
[1] DIN 1055-2, 2010-11 Einwirkungen auf Tragwerke. Beuth Verlag, Berlin 2010.<br />
[2] DIN 18 195, Teil 1 bis Teil 10: Bauwerksabdichtungen. Beuth Verlag Berlin 2009 bis 2011.<br />
[3] DIN 4095: Baugrund. Dränung zum Schutz baulicher Anlagen, Planung, Bemessung und Ausführung.<br />
Beuth Verlag Berlin 1990.<br />
[4] Verordnung über energiesparen<strong>de</strong>n Wärmeschutz und energiesparen<strong>de</strong> Anlagentechnik bei Gebäu<strong>de</strong>n<br />
(Energieeinsparverordnung, EnEV) vom 16. November 2001. Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt I, Seite 3085. Berlin 16. Nov. 2001.<br />
[5] DIN EN ISO 10456: Baustoffe und Bauprodukte - Wärme- und feuchtetechnische Eigenschaften - Tabellierte Bemessungswerte<br />
und Verfahren zur Bestimmung <strong>de</strong>r wärmeschutztechnischen Nenn- und Baustoffe. Beuth Verlag Berlin 2010.<br />
[6] DIN 4108-4: Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäu<strong>de</strong>n. Wärme- und feuchteschutztechnische Bemessungswerte.<br />
Beuth Verlag Berlin, 2013.<br />
[7] DIN 4108-2: Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäu<strong>de</strong>n. Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Wärmeschutz.<br />
Beuth Verlag Berlin, 2013.<br />
[8] Gesetz zur Einsparung von Energie in Gebäu<strong>de</strong>n (Energieeinspargesetz, EnEG) vom 22. Juli 1976, BGBl. I S. 1873, 1976,<br />
geän<strong>de</strong>rt durch das erste Än<strong>de</strong>rungsgesetz vom 20. Juni 1980, BGBl. I S. 701, 1980.<br />
[9] E DIN 4108-3, 2001-07: Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäu<strong>de</strong>n. Klimabedingter Feuchteschutz -<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für Planung und Ausführung. Beuth Verlag Berlin, 2012.<br />
[10] Info zur Jahresstatistik <strong>de</strong>s Statistisches Bun<strong>de</strong>samt. Wiesba<strong>de</strong>n 2003.<br />
[11] Verordnung über einen energiesparen<strong>de</strong>n Wärmeschutz bei Gebäu<strong>de</strong>n (Wärmeschutzverordnung, WSVO)<br />
vom 16. August 1994. Bun<strong>de</strong>sgesetzblatt I, Seite 2121. Berlin 16. August 1994.<br />
[12] DIN EN 832: Wärmetechnisches Verhalten von Gebäu<strong>de</strong>n – Berechnung <strong>de</strong>s Heizenergiebedarfs für Wohngebäu<strong>de</strong>.<br />
Beuth Verlag Berlin, Juli 2001 (zurückgezogen).<br />
[13] DIN V 4108-6 2000-06: Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäu<strong>de</strong>n. Berechnung <strong>de</strong>r Jahres-Heizwärme- und <strong>de</strong>s<br />
Jahresenergiebedarfs. Beuth Verlag Berlin, Juni 2003.<br />
[14] DIN EN ISO 6946: Bauteile - Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand und Wärmedurchgangskoeffizient - Berechnungsverfahren.<br />
Beuth Verlag Berlin, 2008<br />
[15] DIN EN ISO 13370: Wärmetechnisches Verhalten von Gebäu<strong>de</strong>n - Wärmeübertragung über das Erdreich -<br />
Berechnungsverfahren Beuth Verlag Berlin, 2008.<br />
[16] DIN 4108-10: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäu<strong>de</strong>n: Anwendungsbezogene Anfor<strong>de</strong>rungen an Wärmedämmstoffe<br />
- Werkmäßig hergestellte Wärmedämmstoffe. Beuth Verlag Berlin, 2008<br />
[17] DIN EN 826: Wärmedämmstoffe für das Bauwesen – Bestimmung <strong>de</strong>s Verhaltens bei Druckbeanspruchung,<br />
Beuth-Verlag, Berlin 1996.<br />
[18] DIN EN 1606: Wärmedämmstoffe für das Bauwesen – Bestimmung <strong>de</strong>s Langzeit-Kriechverhaltens bei Druckbeanspruchung,<br />
Beuth Verlag Berlin, 2007.<br />
[19] Rackwitz, R.: Gutachterliche Stellungnahme zum Sicherheitskonzept für die Anwendung von Polystyrol-Extru<strong>de</strong>rschaumstoff<br />
unter lastabtragen<strong>de</strong>n Gründungsplatten. Technische Universität München. Institut für Tragwerksbau. 10.8.1998 und<br />
1.2.1999.<br />
[20] E DIN EN 12087: Wärmedämmstoffe für das Bauwesen. Bestimmung <strong>de</strong>r Wasseraufnahme bei langzeitigem Eintauchen.<br />
Beuth Verlag Berlin, 2012.<br />
[21] E DIN EN 12088: Wärmedämmstoffe für das Bauwesen. Bestimmung <strong>de</strong>r Wasseraufnahme durch Diffusion.<br />
Beuth Verlag Berlin, 2012.<br />
[22] E DIN EN 12091: Wärmedämmstoffe für das Bauwesen. Bestimmung <strong>de</strong>s Verhaltens bei Frost-Tau-Wechselbeanspruchung.<br />
Beuth Verlag Berlin, 2012.<br />
[23] DIN 1045: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton - Teil 1: Bemessung und Konstruktion,<br />
Beuth-Verlag Berlin, 2008.<br />
[24] Wärmedämmverbundsysteme im Sockel- und im erdberührten Bereich, Hrsg. Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Mörtelindustrie e.V. et. al., Ausgabe Oktober 2000.<br />
[25] <strong>Merkblatt</strong> für das Verlegen und Verputzen von extrudierten Polystyrol-Hartschaumstoffplatten mit rauher Oberfläche<br />
als Wärmebrückendämmung, Hrsg. Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Deutschen Mörtelindustrie e.V. et. al., Ausgabe April 2004.<br />
[26] <strong>Merkblatt</strong> für das Verlegen und Verputzen von Polystyrol-Hartschaumstoffplatten, Hrsg. Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Mörtelindustrie e.V. et. al., Ausgabe November 1993.<br />
[27] DIN 18550: Putz und Putzsysteme – Ausführung, Beuth Verlag Berlin, 2005
34 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
[28] Muth, W. Prüfung von Dränplatten Perimate DI und DS aus XPS-Polystyrol, Bericht Nr. 9201-DOW, Versuchsanstalt für<br />
Wasserbau, Fachhochschule Karlsruhe, Karlsruhe 1992.<br />
[29] DIN 18300: VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen - Teil C: Allgemeine Technische<br />
Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) – Erdarbeiten, Beuth Verlag Berlin, 2012<br />
[30] Merkel, H.: Wärmeschutz erdberührter Bauteile (<strong>Perimeterdämmung</strong>) – Dämmstoffe, Beanspruchungen, Konstruktionen.<br />
Bauphysikkalen<strong>de</strong>r 2002. Verlag Ernst & Sohn, Berlin 2002.<br />
[31] Krollmann, N.: Langzeitverhalten von extrudiertem Polystyrol-Hartschaum bei konstanter und zyklisch wechseln<strong>de</strong>r<br />
Druckbeanspruchung, Bauphysik 17(1995) 1.<br />
[32] Statens Provningsanstalt SP: Compressive Creep of Polystyrene Cellular Plastics, Report Göteborg 28.9.1989.<br />
[33] DIN EN 1997-1 (Euroco<strong>de</strong> 7): Entwurf, Berechnung und Bemessung in <strong>de</strong>r Geotechnik - Teil 1: Allgemeine Regeln,<br />
Beuth Verlag Berlin, 2009<br />
[34] Hrsg. U. Smoltczyk : Grundbau Taschenbuch, Teil 2, Verlag Ernst & Sohn 1982<br />
[35] Zulassungsbescheid Z-23.34-1325: Extru<strong>de</strong>rgeschäumte Polystyrol-Hartschaumplatten Styrodur für die Anwendung als<br />
lastabtragen<strong>de</strong> Wärmedämmung unter Gründungsplatten. Deutsches Institut für Bautechnik Berlin, <strong>de</strong>n 17. August 2010.<br />
[36] Zulassungsbescheid Z-23.34-1324: Extru<strong>de</strong>rgeschäumte Polystyrol-Hartschaumplatten „Roofmate SL-A, Floormate 500-A,<br />
Floormate 700-A“ für die Anwendung als lastabtragen<strong>de</strong> Wärmedämmung unter Gründungsplatten. Deutsches Institut für<br />
Bautechnik Berlin, <strong>de</strong>n 16. April 2012.<br />
[37] E DIN 18014: Fundamenter<strong>de</strong>r - Allgemeine Planungsgrundlagen, Beuth Verlag Berlin, 2012<br />
[38] Höß, R.: mündliche Mitteilung, Ingenieurgruppe Bauen, Mannheim 2001.<br />
[39] Zulassungsbescheid DIBt Z-23.34-1059: Lastabtragen<strong>de</strong> Wärmedämmung unter Gründungsplatten mit Schaumglasplatten<br />
Deutsches Institut für Bautechnik Berlin, <strong>de</strong>n 1. Februar 2008<br />
[40] Zulassungsbescheid DIBt Z-23.34-1311: Lastabtragen<strong>de</strong> Wärmedämmung unter Gründungsplatten mit Schaumglasplatten<br />
Deutsches Institut für Bautechnik Berlin, <strong>de</strong>n 29. Juni 2012.<br />
[41] Mrziglod-Hund, M.; Dahlem, K.-H.: Vermei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Unterfrierung einer elastischen Bo<strong>de</strong>nplatte eines nicht unterkellerten<br />
Wohngebäu<strong>de</strong>s durch Verlegen eines „Frostschirmes“ aus EPS o<strong>de</strong>r XPS, wksb 46/2001<br />
[42] Strangfeld, P.: Berechnung von <strong>Perimeterdämmung</strong>en, FH Lausitz 1998, unveröff.<br />
[43] Bunte, D.: Druckwasseraufnahme von Perimate-Hartschaum, Untersuchungsbericht 97/1, FHTW Berlin 1997<br />
[44] Zimmermann, G.: Zum Langzeitverhalten von <strong>Perimeterdämmung</strong>en, DAB, Heft 6/1995<br />
[45] ohne Verfasser: Verfahren zur Untersuchung <strong>de</strong>r Durchwurzelungsfestigkeit von Wurzelschutzbahnen/Schichten bei<br />
Dachbegrünungen. FLL Forschungsgesellschaft Landschaftesentwicklung Landschaftsbau e.V. Bonn, 1984.<br />
[46] Roschild, E. , Oosterbaan, M.: Die Verwendung von extrudiertem Polystyrolschaum als Frostschutz im Straßenbau,<br />
Straßen- und Tiefbau, Heft 11/1968<br />
[46] Muth, W.: Abdichtung und Dränung am Bau. Deutsche Bauzeitschrift (DBZ) 1971 Nr.1, S. 95-108
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
35<br />
10. Normen<br />
Harmonisierte Produktnormen für Wärmedämmstoffe<br />
Dokument Ausgabe Titel<br />
DIN EN 13162 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus Mineralwolle (MW)<br />
- Spezifikation<br />
DIN EN 13163 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus expandiertem<br />
Polystyrolschaum (EPS) - Spezifikation<br />
DIN EN 13164 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus extrudiertem<br />
Polystyrolschaum (XPS) - Spezifikation<br />
DIN EN 13165 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus Polyurethan-<br />
Hartschaum (PUR) - Spezifikation<br />
DIN EN 13166 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus Phenolharz-<br />
Hartschaum (Phenolic Foam - PF) - Spezifikation<br />
DIN EN 13167 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus Schaumglas<br />
(Cellular Glas – CG) - Spezifikation<br />
DIN EN 13168 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong>-Werkmäßig hergestellte Produkte aus Holzwolle<br />
(Wood Wool WW) - Spezifikation<br />
DIN EN 13169 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus Blähperlit<br />
(Expan<strong>de</strong>d Perlite Board – EPB) – Spezifikation<br />
DIN EN 13170 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Produkte aus expandiertem<br />
Kork (Insulation Cork Board - ICB) – Spezifikation<br />
DIN EN 13171 2013 Wärmedämmstoffe für Gebäu<strong>de</strong> – Werkmäßig hergestellte Holzfaserdämmstoffe<br />
(Wood Fibre – WF) – Spezifikation<br />
Harmonisierte Norm für die Konformitätsbewertung von Wärmedämmstoffen<br />
Dokument Ausgabe Titel<br />
DIN EN 13172 2012 Wärmedämmstoffe - Konformitätsbewertung
Harmonisierte Prüfnormen für Wärmedämmstoffe für das Bauwesen<br />
Dokument Ausgabe Titel<br />
DIN EN 822 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Länge und Breite<br />
DIN EN 823 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Dicke<br />
DIN EN 824 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Rechtwinkligkeit<br />
DIN EN 825 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Ebenheit<br />
DIN EN 826 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Druckfestigkeit<br />
DIN EN 1602 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Rohdichte<br />
DIN EN 1603 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Dimensionsstabilität im Normklima<br />
DIN EN 1604 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Dimensionsstabilität bei <strong>de</strong>finierten Temperatur- und Feuchtebedingungen<br />
DIN EN 1605 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Verformung bei <strong>de</strong>finierter Druck- und Temperaturbeanspruchung<br />
DIN EN 1606 2013 Bestimmung <strong>de</strong>s Langzeit-Kriechverhaltens bei Druckbeanspruchung<br />
DIN EN 1607 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene<br />
DIN EN 1608 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Zugfestigkeit in Plattenebene<br />
DIN EN 1609 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Wasseraufnahme bei kurzzeitigem teilweisem Eintauchen<br />
DIN EN 12085 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r linearen Maße von Probekörpern<br />
DIN EN 12086 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Wasserdampfdurchlässigkeit<br />
DIN EN 12087 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Wasseraufnahme bei langzeitigem Eintauchen<br />
DIN EN 12088 2013 Bestimmung <strong>de</strong>r Wasseraufnahme durch Diffusion<br />
DIN EN 12089 2013 Bestimmung <strong>de</strong>s Verhaltens bei Biegebeanspruchung<br />
DIN EN 12090 2013 Bestimmung <strong>de</strong>s Verhaltens bei Scherbeanspruchung<br />
DIN EN 12091 2013 Bestimmung <strong>de</strong>s Verhaltens bei Frost-Tau-Wechselbeanspruchung<br />
DIN EN 12430 2013 Bestimmung <strong>de</strong>s Verhaltens unter Punktlast<br />
DIN EN ISO 4590 2003 Bestimmung <strong>de</strong>s Volumenanteils offener und geschlossener Zellen in harten Schaumstoffen<br />
Anwendungsbezogene nationale Anpassungsdokumente für Wärmedämmstoffe:<br />
Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäu<strong>de</strong>n<br />
Dokument Ausgabe Titel<br />
DIN 4108-2 2013 Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Wärmeschutz<br />
E DIN 4108-3 2012 Klimabedingter Feuchteschutz, Anfor<strong>de</strong>rungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für<br />
Planung und Ausführung<br />
DIN 4108-4 2013 Wärme- und feuchteschutztechnische Bemessungswerte<br />
DIN V 4108-6 2003 Berechnung <strong>de</strong>s Jahresheizwärme- und <strong>de</strong>s Jahresheizenergiebedarfs<br />
DIN 4108-10 2008 Anwendungsbezogene Anfor<strong>de</strong>rungen an Wärmedämmstoffe – Werkmäßig hergestellte<br />
Wärmedämmstoffe
<strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
37<br />
11. Bauaufsichtliche Zulassungen<br />
Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) in Berlin erteilt für die Anwendung <strong>Perimeterdämmung</strong> und die<br />
lastabtragen<strong>de</strong> Dämmung unter Gründungsplatten Zulassungen. Ein aktuelles Verzeichnis <strong>de</strong>r Zulassungen<br />
ist auf <strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>s DIBt verfügbar.<br />
12. Merkblätter und Richtlinien<br />
Herausgeber Produkt Titel<br />
DIBt 2000-11 Bewertung <strong>de</strong>r Auswirkung von Bauprodukten auf Bo<strong>de</strong>n und Grundwasser<br />
Industrieverband<br />
Werk Mörtel e.V.<br />
Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Mörtelindustrie<br />
e.V.<br />
Deutscher Ausschuss<br />
für Stahlbeton<br />
(DAfStb)<br />
Deutscher Ausschuss<br />
für Stahlbeton<br />
(DAfStb)<br />
Österreichischer<br />
Betonverein<br />
Deutscher Betonund<br />
Bautechnik-<br />
Verein e.V.<br />
Deutsche<br />
Bauchemie e.V.<br />
2004-04 <strong>Merkblatt</strong> für <strong>de</strong>n Einbau uns das Verputzen von extrudierten Polystyrol-Hartschaumstoffplatten<br />
mit rauer o<strong>de</strong>r gewaffelter Oberfläche als Wärmebrückendämmung<br />
1993 <strong>Merkblatt</strong> für das Verlegen und Verputzen von Polystyrol-Hartschaumstoffplatten<br />
2004 „WU-Richtlinie“, Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton<br />
1996 Wasserundurchlässigkeit und Selbstheilung von Trennrissen in Beton<br />
2002 Wasserundurchlässige Betonbauwerke – Weiße Wannen<br />
2001 Fugenausbildung für ausgewählte Baukörper aus Beton<br />
2001 Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit kunststoffmodifizierten<br />
Bitumendickbeschichtungen (KMB) – erdberührte Bauteile<br />
WTA* 1998/2002 Nachträgliches Abdichten erdberührter Bauteile<br />
* WTA = Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege<br />
13. Herausgeber<br />
Dieses <strong>Merkblatt</strong> wird herausgegeben von:<br />
Fachvereinigung Polystyrol-Extru<strong>de</strong>rschaumstoff<br />
(<strong>FPX</strong>),<br />
O<strong>de</strong>nwaldring 68,<br />
64380 Rossdorf bei Darmstadt<br />
Tel. 06154/803985<br />
Fax 06154/803961<br />
E-Mail: info@fpx-daemmstoffe.<strong>de</strong><br />
Internet: www.fpx-daemmstoffe.<strong>de</strong><br />
Es basiert auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeitigen Kenntnisstand <strong>de</strong>r<br />
<strong>FPX</strong>-Mitgliedsfirmen.<br />
Aktualisierte Auflage 2013
Notizen