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Naturwaldreservate in Hessen Naturwaldreservate - Hessen-Forst

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Diversität im Totholz von Buchenstämmen<br />

Insgesamt wurden mit den Fallen 419.266 Tiere gefangen<br />

und 821 Arten aus 29 Tierordnungen bestimmt.<br />

42,2 % aller Individuen stellte alle<strong>in</strong> der „Kle<strong>in</strong>e Holzbohrer“.<br />

An e<strong>in</strong>em Dauerbeobachtungsbaum wurden<br />

maximal 148 Käferarten, darunter 97 Totholzkäferarten<br />

und <strong>in</strong>sgesamt 49.413 Individuen gezählt. In e<strong>in</strong>em<br />

Kubikmeter Holz der drei Dauerbeobachtungsbäume<br />

entwickelten sich im Verlauf von neun Jahren 107.565<br />

E<strong>in</strong>zeltiere von 216 verschiedenen Käferarten, davon<br />

128 obligatorische Totholzbesiedler.<br />

Auch für den Naturschutz ist e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dwurf<br />

<strong>in</strong>teressant<br />

Drei für die Wissenschaft neue Arten, e<strong>in</strong>e für<br />

Deutschland neue Art und zehn für <strong>Hessen</strong> neue Arten<br />

sowie 43 Arten der Roten Liste Deutschlands belegen,<br />

dass e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dwurf vielen seltenen und bedrohten<br />

Arten e<strong>in</strong>en Lebensraum bietet. Es wurden ke<strong>in</strong>e<br />

Massenentwicklungen von Schädl<strong>in</strong>gen dokumentiert,<br />

die den lebenden Bäumen <strong>in</strong> der Umgebung gefährlich<br />

werden könnten.<br />

Abb. 50: Nachdem das Holz von Käfern mit Gängen<br />

durchzogen wurde, können Ameisen e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen und sich<br />

Nistbereiche ausnagen.<br />

Sukzession –<br />

In der Entwicklung der Insektenbesiedlung<br />

ist ke<strong>in</strong> Baum wie der andere<br />

E<strong>in</strong>e durchgehende Sukzessionsabfolge wurde nicht<br />

festgestellt. Die E<strong>in</strong>zelbäume s<strong>in</strong>d Individuen, die unterschiedliche<br />

Entwicklungsabläufe und Besiedlungsgeschichten<br />

haben können. Die Anzahl jährlich gefangener<br />

Individuen an den e<strong>in</strong>zelnen Bäumen differierten<br />

z. B. um das 22fache. Allgeme<strong>in</strong>e Trends lassen sich<br />

aber erkennen: Nach der Massenvermehrung des<br />

„Kle<strong>in</strong>en Holzbohrers“ im 2. bis 4. Untersuchungsjahr<br />

konnten Ameisen die Fraßgänge besiedeln und bei der<br />

Nestanlage weiteres umfangreiches Holzmaterial ausnagen.<br />

Je weiter die Stämme zersetzt wurden, desto<br />

mehr nahm der Anteil von Milben, Spr<strong>in</strong>gschwänzen<br />

und Zweiflüglern zu.<br />

Abb. 51 und 52: Der R<strong>in</strong>denkäfer Laemophloeus monilis wird<br />

<strong>in</strong> der Roten Liste Deutschlands als gefährdet (oben) und der<br />

Schwarzkäfer Neatus picipes als vom Aussterben bedroht<br />

geführt.<br />

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