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Naturwaldreservate in Hessen Naturwaldreservate - Hessen-Forst

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Überraschende Artenvielfalt<br />

Mit 2328 im Naturwaldreservat Niddahänge östlich<br />

Rud<strong>in</strong>gsha<strong>in</strong> gefundenen Tierarten sowie 1884 Arten<br />

im Naturwaldreservat Schönbuche liegen beide<br />

Gebiete deutlich über den bisherigen Schätzungen<br />

für mitteleuropäische Buchenwälder. Berücksichtigt<br />

man dabei, dass nicht die gesamte Fauna bestimmt<br />

wurde, so ist im Naturwaldreservat Niddahänge östlich<br />

Rud<strong>in</strong>gsha<strong>in</strong> hochgerechnet von über 6000 Arten, im<br />

Naturwaldreservat Schönbuche von etwa 5000 Arten<br />

auszugehen.<br />

Das bedeutet, die beiden Reservate beherbergen auf<br />

e<strong>in</strong>er Fläche von nur 73,7 bzw. 54,8 Hektar bereits<br />

13-15 % der e<strong>in</strong>heimischen terrestrischen Arten. Dies<br />

liegt deutlich über den bisher für vergleichbare Wälder<br />

angenommenen 1500-1800 Arten und zeigt, dass<br />

auch die bisherige Schätzung von 7500 Arten für alle<br />

mitteleuropäischen Buchenwälder deutlich zu niedrig<br />

ist.<br />

Abb. 36: Maikäfer machen regelmäßige Massenvermehrungen<br />

durch, je nach Region f<strong>in</strong>den diese <strong>in</strong> Deutschland<br />

alle drei bis vier Jahre statt.<br />

Die Artengeme<strong>in</strong>schaft –<br />

e<strong>in</strong> komplexes dynamisches System<br />

Abb. 34: Das 71,1 ha große Naturwaldreservat Stirnberg bei<br />

Wüstensachsen <strong>in</strong> der Rhön ist e<strong>in</strong> nach Westen exponierter<br />

montaner Waldgersten-Buchenwald auf 700-900 m Höhe.<br />

Oftmals wird aus Kostengründen versucht, e<strong>in</strong>e<br />

komplexe Lebensgeme<strong>in</strong>schaft mittels weniger<br />

Tiergruppen oder gar e<strong>in</strong>zelner „Zeiger“-Arten zu<br />

charakterisieren. Die hessischen Untersuchungen<br />

belegen jedoch, dass die e<strong>in</strong>zelnen Tiergruppen im<br />

Gebietsvergleich sowohl bei der Arten- als auch bei<br />

der Individuenzahl deutlich gegensätzliche Tendenzen<br />

aufweisen können, ohne dass bisher hierfür e<strong>in</strong>e<br />

Gesetzmäßigkeit erkannt werden konnte. Um fundierte<br />

Aussagen machen zu können, empfiehlt es sich daher,<br />

e<strong>in</strong> breites Spektrum an Tiergruppen auf Artniveau zu<br />

bearbeiten.<br />

Mantel- und Wirbeltiere<br />

(Chordata)<br />

Weichtiere (Mollusca)<br />

sonstige Tierstämme (14)<br />

Plattwürmer (Plathelm<strong>in</strong>thes)<br />

Schlauchwürmer<br />

(Nemathelm<strong>in</strong>thes)<br />

Gliederfüsser (Arthropoda):<br />

sonstige<br />

Gliederfüsser (Arthropoda):<br />

Insekten<br />

18<br />

Abb. 35: Der Rotdeckenkäfer Lygistopterus sangu<strong>in</strong>eus<br />

entwickelt sich als Larve <strong>in</strong> morschen Hölzern.<br />

Abb. 37: Anteile der Tierstämme am e<strong>in</strong>heimischen Artenspektrum

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