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Naturwaldreservate in Hessen Naturwaldreservate - Hessen-Forst

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Die Ergebnisse der waldkundlichen Untersuchung<br />

geben e<strong>in</strong>e Übersicht über die Waldstruktur. Etliche<br />

Fragen wie etwa, aus welchen vertikalen Baum- und<br />

Strauchschichten besteht der Wald, welche Bäume<br />

kommen vor und wie ist das Verhältnis von dünnen<br />

zu dicken Bäumen, lassen sich so beantworten. Die<br />

boden- und pflanzenkundlichen Erhebungen geben<br />

Aufschluss über den sogenannten Standort, der die<br />

Bed<strong>in</strong>gungen für das Waldwachstum bestimmt.<br />

Die bekanntesten Totholzbesiedler s<strong>in</strong>d die Spechte,<br />

allen voran der Schwarzspecht. Dessen Höhlen<br />

dienen, nachdem se<strong>in</strong>e Jungen sie verlassen<br />

haben, anschließend vielen Arten wie Hohltauben,<br />

Dohlen, Käuzen und Fledermäusen. Doch auch<br />

kle<strong>in</strong>e, unsche<strong>in</strong>barere Arten s<strong>in</strong>d zw<strong>in</strong>gend auf<br />

das Vorhandense<strong>in</strong> von Totholz angewiesen. So<br />

leben z. B. rund e<strong>in</strong> Viertel der 6.500 <strong>in</strong> Deutschland<br />

vorkommenden Käferarten an absterbenden oder toten<br />

Bäumen.<br />

Wichtige Faktoren s<strong>in</strong>d dabei die Jahresdurchschnittstemperatur,<br />

die jährliche Niederschlagsmenge<br />

sowie die Bodenbeschaffenheit h<strong>in</strong>sichtlich des pH-<br />

Werts und des Wasserspeichervermögens. Doch auch<br />

bestimmte Pflanzen (sogenannte Zeigerpflanzen)<br />

lassen Rückschlüsse auf die jeweiligen Standortbed<strong>in</strong>gungen<br />

zu. Zur fotografischen Dokumentation<br />

werden <strong>in</strong> 10-Jahres-Intervallen an den Mittelpunkten der<br />

jeweiligen Probekreise Rundumfotos gemacht. Durch<br />

die Auswertung der entstehenden Zeitreihen lassen<br />

sich Veränderungen <strong>in</strong> den Wäldern nachvollziehen<br />

und natürliche Prozesse und Gesetzmäßigkeiten<br />

erkennen.<br />

Totholz –<br />

Ökologisches Gold im Naturwald<br />

Totholz <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er vielgestaltigen Ausbildung ist e<strong>in</strong><br />

spezifisches Charakteristikum von Naturwäldern und<br />

bietet e<strong>in</strong>er großen Zahl von Vögeln, Insekten und<br />

anderen Lebewesen e<strong>in</strong>en speziellen Lebensraum.<br />

Aus diesem Grund wird bei den Stichproben<strong>in</strong>venturen<br />

nicht nur die Entwicklung der lebenden Bäume<br />

beobachtet. E<strong>in</strong> Eldorado für holzbesiedelnde Pilze war<br />

die W<strong>in</strong>dwurffläche im Naturwaldreservat Weiherskopf.<br />

Mehr als 150 verschiedene Arten s<strong>in</strong>d dort <strong>in</strong>nerhalb<br />

weniger Jahre aufgetreten. Die große Vielfalt von<br />

Totholztypen macht es erforderlich, e<strong>in</strong>e ganze Reihe<br />

von Daten an den abgestorbenen Bäumen und<br />

Baumteilen, die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Probekreis bef<strong>in</strong>den, zu<br />

erfassen.<br />

Aufnahmegrößen für Totholz <strong>in</strong><br />

<strong>Naturwaldreservate</strong>n:<br />

• Länge, Durchmesser, Volumen<br />

• Zersetzungsgrad, R<strong>in</strong>denzustand, Lagerung,<br />

Besonnung<br />

• Besatz mit Moosen, Flechten, Pilzen, Vorhandense<strong>in</strong><br />

von Bohrgängen, Spechtschlägen und<br />

Höhlen<br />

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