4. Hessischer Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht: Innovation durch ...

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„Do-it-yourself.
Die Mitmachrevolution“
umfangreich präsentiert. Auf Webseiten wie
beispielweise Bausteln, Craftzine und iFixit
werden inzwischen komplette Anleitungen,
Hilfestellungen und „Do-it-yourself“-bezogene
Videos und Foren angeboten.
4.1.4
Open Innovation
Wie in Kapitel 2 beschrieben erfährt der
Innovationsprozess im Unternehmen teilweise
eine neue Offenheit und interaktive Struktur,
die auch für mittelständische Unternehmen
attraktiv sein kann. Der Begriff der Innovation
stand lange Zeit für einen Prozess innerhalb
der Unternehmen. Im Zuge der fortschreitenden
Digitalisierung gewinnt Open Innovation
an Bedeutung: und zwar die Öffnung nicht nur
gegenüber neuen Technologien, sondern auch
gegenüber neuen Kooperationen, z.T. auch
außerhalb der eigenen Organisation. Open Innovation
stellt selbst eine Innovation des Wertschöpfungsprozesses
dar. Die Ergebnisse der
Open Innovation können zu weiteren Änderungen
in Prozessabläufen beitragen. Der Kreis
der Akteure im Innovationsprozess weitet
sich dramatisch aus, und passive Empfänger
werden zu mündigen Impulsgebern.
Es gibt verschiedene Verfahren der Open
Innovation: die Produktentwicklung unter Einbeziehung
ausgewählter externer Personen,
z. B. Mitarbeiter aus anderen Unternehmen,
Zulieferer oder Designer. Eine weitere Möglichkeit
sind „Lead-User-Workshops” – Workshops
mit ausgewählten Kunden, die durch
ihre Offenheit gegenüber neuen und veränder-
ten Produkten als Trendsetter identifiziert
werden konnten. Häufig werden für die Zusammenarbeit
mit Lead-Usern neue Software
oder Internetanwendungen eingesetzt, die
dem Ideentransfer, der Neuentwicklung oder
der Anpassung von Produkten und Dienstleistungen
nützen.
Eine größere Zahl an Personen kann durch
Hochschulkooperationsprojekte oder Ideenwettbewerbe
in Open-Innovation-Prozesse
einbezogen werden. Wird über das Internet
eine Vielzahl von Personen eingebunden,
spricht man von Crowdsourcing, einer effektiven
Methode der Open Innovation (nicht
zu verwechseln mit Crowdfunding, bei dem es
sich um ein Finanzierungsmodell handelt,
siehe S. 72). Das Unternehmen 3M hat beispielsweise
die Open-Innovation-Plattform
Zukunft-Innovation initiiert, auf der sich
Unternehmen und potenzielle Innovatoren
registrieren lassen können. Der Internet-Community
werden von Seiten der Unternehmen
Konzept- und Brainstorming-Fragen gestellt,
die diese dann bearbeitet. Die daraus resultierenden
Ideen können wiederum von Usern
bewertet werden, was den Unternehmen
wichtige Einblicke in den Markt gibt. Die erwähnte
individuelle Gestaltung von Produkten
nach Kundenwünschen (Customization) bietet
Unternehmen als eine Form der Open Innovation
ebenfalls aufschlussreiche Hinweise
auf Markttrends. Ebenfalls können Aufträge
an Freelancer im Zuge des Crowdsourcing vergeben
werden (z. B. Designcrowd). Manche
Crowdsourcingplattformen sind selbst Auftraggeber
und vertreiben die Endprodukte
über Webshops.