Werkakademien in hessischen Optionskommunen - HA Hessen ...

HA Hessen Agentur GmbH – Standortentwicklung –
2 Ziele und Ansatzpunkte der Maßnahmen
Bei der Werkakademie handelt es sich um ein Sofortangebot nach § 15 SGB II mit
dem Ziel, die Integration von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen zu fördern. Während
die Integration von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen kein neues Ziel im Bereich der
Arbeitsmarktpolitik darstellt, wird mit einer Maßnahme wie der Werkakademie in diesem
Kontext Neuland betreten.
Das Konzept beruht auf einer konsequenten Ausrichtung aller Maßnahmen nach
dem Prinzip des „Fördern und Fordern“ und zielt auf eine sofortige Aktivierung der
Kunden ab. Im Vordergrund steht nicht die Leistungsgewährung zur Sicherung des
Lebensunterhalts, sondern die eigenverantwortliche Suche nach einem neuen Arbeitsplatz
mit dem Leitgedanken „ Es ist ihr Job, eine Arbeit zu finden“.
Ausgangspunkt war die Überlegung und Erfahrung aus den Niederlanden, dass im
Rahmen der Betreuung der Langzeitarbeitslosen oftmals nur eine sehr geringe Kontaktdichte
zwischen Hilfesuchendem und Fallmanager erreicht werden kann. Häufig
ist es überhaupt nicht möglich, die Eigenbemühungen der Kunden bei der Arbeitsplatzsuche
wirkungsvoll zu unterstützen bzw. in einer angemessenen Form zu kontrollieren.
Hier setzt die Maßnahme der Werkakademie an. Es handelt sich um eine Gruppenmaßnahme,
die im Regelfall zwei Monate dauert. Die Kunden werden auf Basis
einer Eingliederungsvereinbarung der Maßnahme zugewiesen und verpflichten sich,
alle Förderinstrumente und Angebote zu nutzen, um eigenverantwortlich einen Arbeitsplatz
zu suchen. Den Kunden wird somit eine konkrete Leistung für die Gewährung
der Grundsicherung abverlangt und die Rechte und Pflichten werden dabei neu
austariert. Es handelt sich um ein offenes Konzept, d.h. es können immer wieder
Kunden in die Maßnahme integriert werden.
Die Werkakademien bieten in der Regel 8 bis10 einzelne Termine in jeder Woche
an. Die Kunden müssen verbindlich an vier Tagen pro Woche und 3 bis 4 Stunden
täglich an der Werkakademie teilnehmen. Die Kunden können ihre Anwesenheit
selbst planen und auf ihre persönlichen Bedürfnisse, z.B. Arzttermine, ehrenamtliche
Tätigkeiten, Kinderbetreuung etc. abstimmen. Dies erlaubt den Kunden, ihren
Tagesablauf entsprechend ihren Zeitpräferenzen besser zu koordinieren und zu
strukturieren und erhöht gleichzeitig die Selbstbestimmung der Kunden.
Es handelt sich um keine „verschulte“ Maßnahme mit einem engen fixierten Inhalt,
bei der die bloße Anwesenheit im Vordergrund steht und die Kunden nur danach
fragen „Wo ist die Liste?“, um ihre Anwesenheit zu dokumentieren. Vielmehr sind
die Kunden dazu aufgefordert, innerhalb der zweimonatigen Gruppenphase sich
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