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<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Standortentwicklung –<br />

dellen leider so gut wie überhaupt nicht auftaucht.“ 51 Florida fand in seiner Studie<br />

einen engen Zusammenhang zwischen Offenheit für Homosexuelle, Bohemiens und<br />

Einwanderer einerseits und der Fähigkeit von Regionen sich zu erneuern, Hochtechnologie-Industrien<br />

hervorzubringen und Wirtschaftswachstum zu generieren. Er<br />

geht dabei nicht davon aus, dass Einwanderer, Homosexuelle oder Künstler das<br />

Wirtschaftswachstum direkt verursachen, sondern vielmehr für eine offene Kultur<br />

sorgen, die der Kreativität förderlich ist.<br />

Erst das Zusammenspiel von Technologie, Talent und Toleranz kann nach Florida<br />

den wirtschaftlichen Erfolg und die Zukunftsfähigkeit einer Region erklären. Er selbst<br />

hat für die „3 T’s“ Indizes gebildet und empirische Studien für die USA und Europa<br />

vorgenommen. 52 Nach Auswertung der Daten findet er einen positiven signifikanten<br />

Zusammenhang zwischen der regionalen Konzentration einer kreativen Klasse und<br />

verschiedenen wirtschaftlichen Indikatoren wie der Anzahl der Patente, High-Tech-<br />

Industrien und Beschäftigten. 53 Dabei stellt sich der wirtschaftliche Erfolg nicht aufgrund<br />

traditioneller Faktoren wie Steuervergünstigungen, Verfügbarkeit natürlicher<br />

Ressourcen oder einer guten Verkehrsanbindung ein, sondern weil kreative Talente<br />

dort leben. Für Europa stellt er in einer Trendanalyse fest, „dass sich das Epizentrum<br />

der europäischen Wettbewerbsfähigkeit geografisch verschiebt: weg von den<br />

traditionellen Vormächten wie Frankreich, Deutschland und Großbritannien, hin zu<br />

einem Cluster skandinavischer und nordwest-europäischer Länder.“ 54 In seinen Argumentationen<br />

geht Florida so weit, konventionelle regionale Entwicklungstheorien<br />

auf den Kopf zu stellen. Zukünftig gingen kreative Kräfte nicht unbedingt dorthin, wo<br />

traditionelle Standortfaktoren dominieren wie bspw. Sportangebote, Einkaufsmöglichkeiten<br />

oder touristische Attraktivitäten. Für die kreative Klasse zählten vielmehr<br />

freie Entfaltungsmöglichkeiten, Offenheit und vor allem die Möglichkeit, ihre Identität<br />

als Kreative auszuleben. 55 In der Konsequenz folgen die Kreativen theoriegemäß<br />

nicht den Jobs, wie dies für viele klassische Industriebereiche gilt, sondern die Unternehmen<br />

gehen dorthin, wo Kreative leben oder werden von diesen an kreativen<br />

Zentren gegründet.<br />

51 Florida/Tinagli, 2006, S. 21.<br />

52 Vgl. Florida, 2002, S. 249ff. sowie Florida/Tinagli, 2006, S. 22ff.<br />

53 Vgl. Florida, 2002, S. 243f. sowie Florida/Tinagli, 2006, S. 32.<br />

54 Florida/Tinagli, 2006, S. 37.<br />

55 Vgl. Florida, 2002, S. 218.<br />

37

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