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Wirkungen der Ausbildungsplatzförderprogramme des Hessischen ...

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<strong>Wirkungen</strong> <strong>der</strong> Ausbildungsplatzför<strong>der</strong>programme<br />

an <strong>der</strong> Ausbildung beteiligt haben. 53 Insofern kann die Mehrheit <strong>der</strong> ausbildungsberechtigten<br />

Betriebe nicht neu für die Ausbildung gewonnen werden. Der Anteil <strong>der</strong><br />

Betriebe, die ausbildungsberechtigt sind, jedoch dauerhaft nicht ausbilden, ist mit<br />

etwas mehr als einem Fünftel deutlich kleiner als vermutet. Die Ausbildungsplatzakquise<br />

sollte gemäß <strong>der</strong> Studie daher stärker auf ausbildende Mittel- und Großbetriebe<br />

fokussiert werden, bei denen zudem davon auszugehen ist, dass häufig Ersatzbedarf<br />

für ausscheidende Mitarbeiter gegeben ist. Zudem beschäftigen diese Betriebe<br />

etwa 55 % <strong>der</strong> Auszubildenden und über 60 % <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeitnehmer, während in Klein- und Kleinstbetrieben etwa 45 % <strong>der</strong> Auszubildenden,<br />

aber nur etwa 38 % <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig<br />

sind. Vor diesem Hintergrund ist problematisch, dass aufgrund <strong>der</strong> vorgeschriebenen<br />

Zusätzlichkeit Ausbildungsbetrieben die Strategie nahe gelegt wird, vorüber gehend<br />

nicht auszubilden, um in folgenden Jahren wie<strong>der</strong> för<strong>der</strong>fähig zu sein. Regelmäßig<br />

ausbildende Betriebe werden benachteiligt.<br />

Weitere Ergebnisse <strong>der</strong> BIBB-Befragung lassen allerdings die Vermeidung von<br />

Mitnahmeeffekten noch schwieriger erscheinen, da sie nahe legen, dass Betriebe,<br />

die bereits ausbilden, und insbeson<strong>der</strong>e die, die dies auch in Zukunft tun wollen, eine<br />

För<strong>der</strong>ung erhalten, während nicht ausbildende Betriebe auch im Falle einer<br />

För<strong>der</strong>ung weiterhin kein Ausbildungsengagement entwickeln. Unternehmen, die<br />

definitiv nicht planen, Jugendliche auszubilden, werden sich danach in ihrer Mehrheit<br />

nur bedingt davon überzeugen lassen, Ausbildungsplätze für Altbewerber anzubieten.<br />

Für 63 % stellt zumin<strong>des</strong>t die För<strong>der</strong>summe <strong>des</strong> Ausbildungsbonus keinen<br />

Anreiz dar, entsprechende Bildungsangebote in Betracht zu ziehen. Daher müsste<br />

zur Akquise von Ausbildungsplätzen bei seit längerem nicht ausbildenden Unternehmen<br />

ein einmaliger, erhöhter För<strong>der</strong>betrag erwogen werden. 54<br />

Aus <strong>der</strong> Befragung <strong>des</strong> BIBB geht zudem hervor, dass Betriebe nur für den Fall Zusatzangebote<br />

schaffen würden, wenn ein entsprechen<strong>der</strong> Arbeitskräftebedarf in Zukunft<br />

zu erwarten ist. Wenn Betriebe keinen Bedarf an Arbeitskräften sehen, können<br />

sich weniger als 1 % dieser Betriebe vorstellen, Zusatzangebote zu schaffen, während<br />

70 % den Ausbildungsbonus ablehnen.<br />

53 Vgl. Frei, M./ Janik, F. (2008), S. 3.<br />

54 Zu den Alternativen einer rein finanziellen Unterstützung <strong>der</strong> Betriebe, mittels <strong>der</strong>er <strong>der</strong>en Ausbildungsaktivität verstetigt<br />

werden kann, vgl. z. B. Troltsch, K./ Krekel, E. M. (2006), S. 15ff.<br />

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